Riss Tretlagerhäuse an GT Karakoram? Wenn ja, wie schweißen?

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Hallo zusammen,

heute ist mir auf dem Dachboden ein GT Karakoram in die Hände gefallen. Der Verkäufer meines Avalanche Daktari Rahmens hat den mir damals gegen Erstattung der Versandkosten (also umsonst) mit angeboten, da bei dem das Tretlager nicht raus geht und auch die Stütze fest und schon bündig abgebrochen bzw. dann abgesägt war... Mich reizt es aber gerade deswegen, den unbedingt wieder hin zu bekommen und evtl. auch neu zu lacken, da das genau meine Größe ist und ich den gerne als Winterklassiker aufbauen würde.

Tretlager habe ich mit viel Mühe raus bekommen, Stütze bin ich grad am rausbohren, das sollte aber klappen.

Das ist der Kandidat
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Am Tretlagergehäuse ist mir aber jetzt was aufgefallen. Könnte von aussen ein Kratzer sein, mit Fingernageltest aber deutlich zu spüren. Wenn man innen ganz genau hinsieht, schaut es am stark angerosteten Tretlagergehäuse wie ne leichte Furche aus.
Der Vorbesitzer hat da sicher schon einiges probiert, das Lager raus zu bringen. Bei mir ging es nur raus mit heiss machen, als Hebel ne Teleskop Ratsche mit über 50cm und ordentlich Körpergewichteinsatz.

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Innen die leichte Furche
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Wie bekomme ich jetzt erst mal raus, ob es wirklich ein Riss ist?
Hab aussen mal WD40 drauf, dachte das kriecht evtl. durch den Spalt, konnte aber nix sehen.

Ich habe ein WIG Gerät und auch schon als Hobby das ein oder andere damit geschweisst, an nem Rahmen hab ich aber noch nie. Die Idee wäre, die Stelle blank zu machen und mit minimal Materialzugabe selber zu verschweissen. Evtl. dazu ein altes Tretlager einschrauben, damit das Gewinde heile bleibt. Was müsste da alles beachtet werden beim Schweißen? Bei dem Rahmen läuft übrigens kein Zug übers Tretlager, sondern alles versteckt unterm Oberrohr, sprich man könnte unten sogar was drüber brutzeln als Verstärkung.

Freue mich über Anregungen...
 

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Re: Riss Tretlagerhäuse an GT Karakoram? Wenn ja, wie schweißen?
Für mich ist da nichts. Wenn da ein Riß wäre, müßte man ihn auch an der Stirnfläche des Tretlagergehäuses sehen können, und zwar dort ganz besonders.

Um sicher zu gehen, würde ich dort mal den Lack entfernen und - falls vorhanden - Eisspray draufsprühen. Dann sollte sich zeigen, ob es einen Riß gibt oder nicht.
 
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Könnte von aussen ein Kratzer sein
Für mich ist da nichts.

Sehe es ebenfalls wie meine Vorposter, dass es von außen nur ein Kratzer ist und innen die Kanten von ein paar Gewindegängen etwas abgenommen hat.

Wenn ich die Macken an der Stirnseite des Tretlagergehäuses in beiden Ansichten richtig zugeordnet habe, dann sind diese beiden "Kratzer" nicht einmal übereinander.

CR-03.jpg


Die jeweils grün eingekreiste Macke ist meiner Ansicht nach in beiden Fotos die selbe. Demnach wäre die Beschädigung außen links von der Macke und innen auf der rechten Seite der Macke. Der seitliche Versatz wäre für ein solch dünnwandiges Rohr viel zu groß.


Daher würde ich mir persönlich auch solche Aktionen 👇 sparen:
[...] etwas Lack abschleifen [...]
[...] den Lack entfernen [...]
 
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Für mich sieht das aus wie ein Kratzer, der noch nichtmal durch bis auf das Metall geht.
Es sieht auf dem Bild von aussen nach Kratzer aus, es ist aber ne deutliche Furche zu spüren mit Fingernagel.
Zoomt mal das Bild von innen ran.

falls vorhanden - mal Eisspray draufsprühen.
Ah ok, da sollte eine Dose da sein. Hab ich mal zum regenerieren eines Simson Motors gehabt zum Lager schrumpfen.

Was müsste dann passieren? Genau solche Tipps suche ich. :daumen:
 
Die "Delle" in den Gewindegängen könnte evtl. vom Punzen der Rahmennummer herrühren?
(Ich weiß nicht, wie das Punzen gemacht wird - evtl. ist das auch Unfug.)

Ansonsten: es gibt irgendein Zeug, das solche Risse sichtbar macht: In einem Beitrag von "Heiliger Bimbam" war das mal Thema hier - kann man bestimmt über die Suche finden.

Farbeindringprüfung oder Rot-Weiß-Test heißt das.
 
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Ansonsten: es gibt irgendein Zeug, das solche Risse sichtbar macht: In einem Beitrag von "Heiliger Bimbam" war das mal Thema hier - kann man bestimmt über die Suche finden.
Gute Idee. Da frag ich morgen mal auf Arbeit nach, die Instandhaltung in nem großen Industrie/Maschinenbaubetrieb sollte da ja was haben.
 
Wie bekomme ich jetzt erst mal raus, ob es wirklich ein Riss ist? Hab aussen mal WD40 drauf, dachte das kriecht evtl. durch den Spalt, konnte aber nix sehen.
Es gibt so spezielles Spray dafür, mit Reiniger + Eindringmittel + Entwickler
So etwas zum Beispiel:
https://eshop.wuerth.de/Produktkategorien/Risspruefsystem/14013009120207.cyid/1401.cgid/de/DE/EUR/

Das wird unter anderem auch fürs Prüfen von den Gabeln vom Gabelstapler verwendet.

Evtl den freundlichen Prüfer in der Firma mal ganz nett fragen, ob er noch so Reste da hat.

Auf den Bildern sieht es mA nur nach einem oberflächlichem Kratzer aus.
Ein Riss sollte unwahrscheinlich sein.
 
Was müsste dann passieren?
Dann kann man - eventuell - fühlen oder auch sehen, ob sich ein Riß auftut, weil sich das Material zu beiden Seiten voneinander wegbewegt.

Aber zuerst würde ich mal an der Stirnseite nachsehen: Scharfe Klinge, Lack entfernen und gucken. Eventuell mit einer Lupe, dann sollte man etwas erkennen können.

Falls da etwas ist...
 
Dann kann man - eventuell - fühlen oder auch sehen, ob sich ein Riß auftut, weil sich das Material zu beiden Seiten voneinander wegbewegt.

Aber zuerst würde ich mal an der Stirnseite nachsehen: Scharfe Klinge, Lack entfernen und gucken. Eventuell mit einer Lupe, dann sollte man etwas erkennen können.

Falls da etwas ist...

Eine Farbeindringprüfung macht man, wenn man ganz sicher sein will und das ganz ohne Rätsel raten.
Durchführung:
Farbe an der zu untersuchenden Stelle entfernen.
Stelle gründlich reinigen.
Farbeindringmittel aufsprühen und ca.20min einwirken lassen.
Reiniger auf Lappen sprühen und damit das Mittel von der zu untersuchenden Stelle abwischen.
Reiniger nicht direkt auf die zu untersuchende Stelle sprühen, weil man sonst eventuell auch den Riss spült.
Entwickler aufsprühen und spätestens nach 20min zeigt sich ein Ergebnis.
 
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Hast Du denn nochmal geprüft, ob diese beiden Beschädigungen überhaupt fluchten? 🤔
Ja, die beiden fluchten und sind wohl gleich lang, die Länge auf den mm hab ich aber noch nicht gemessen.

Ein unscharfes Bild vergrößert ergibt ein großes, noch unschärferes Bild...
Ich glaube, ein Google Pixel ist nicht gerade für schlechte Fotos bekannt, aber in eine enge dunkle Öffnung rein fotografieren hat halt seine Tücke mit der Ausleuchtung....




Ich teste heute Abend erstmal mit dem Kältespray und Frage @Work mal wg. so nem Mittelchen.

Vielleicht ist es ja wirklich nur ein saudummer Zufall, dass es genauso übereinander liegt. Diese Seite des Patronenlagers sollte die aus Kunststoff gewesen sein, bei der die Zähne für den Tretlagerschlüssel abgebrochen waren. D.h. die Seite wurde mit Schraubendreher oder sowas aufgeklopft, woheg die innere Beschäftigung auch kommen könnte.

Mal sehen...
 
Ganz blöde Frage: warum montierst Du nicht einfach ein Patronenlager mit Metallhülsen und fährst das Teil ... reparieren kann man das wirtschaftlich sinnvoll wohl kaum, also kannst Du doch eh nichts verlieren!?
 
Ganz blöde Frage: warum montierst Du nicht einfach ein Patronenlager mit Metallhülsen und fährst das Teil ...
Naja, sollte es tatsächlich ein Riss sein, nutzt ein Lager mit Metallhülsen doch auch nicht viel. Wenn ich mich mit meinen 100kg im Wiegetritt voll in die Pedalen stemme, kommt da ja richtig Druck aufs Lager und das wird sich aus meinem mechanischen Verständnis auf den Rahmen übertragen und weiter aufreissen. Ein hochwertigeres Lager aus dem Fundus mit Metallhülsen hätte ich übrigens eh verbaut.


reparieren kann man das wirtschaftlich sinnvoll wohl kaum, also kannst Du doch eh nichts verlieren!?
Von Wirtschaftlichkeit kann man gar nicht reden, das ist eher so eine Challenge: "und ich bekomme dich trotzdem wieder zum laufen". Ich bin halt nicht der BlingBling-Klassiker Schrauber, sondern meist der, der den Schrott wieder hübsch macht. Der Rahmen wurde wie oben geschrieben mit fester Stütze und festem Lager gegen Versandkosten als Dreingabe verkauft, quasi als Schrott. Das Avalanche in der selben Größe ist von der Geo mein liebster Klassiker, von daher ist da schon ein Interesse da, den ernstahft zum laufen zu bekommen.
Wirtschaftlich sinnvoll heisst ja auch Kosten/Nutzen und Kosten kommen keine. Schweißen würde ich in dem Fall selber. Ich bin kein Schlosser, besitze aber ein WIG Gerät und kann damit halbwegs schweißen. Aktuell baue ich übern Winter 15m Edelstahlgeländer fürs Haus, also bissl Geschick ist schon vorhanden, deshalb würde ich mich auch an den Rahmen trauen. Sandstrahlkiste und Lackierpistole ist ebenfalls vorhanden, je nachdem wo es hingeht.


EDIT:
Da is nix. Bitte jetzt nicht noch den Lack abschaben oder so'n quatsch. Saubermachen, fetten, fertig.
Oder halt um die Stütze kümmern...
Lack ab wäre die letzte Option. Als erstes kommt heute Abend mal das Kältespray. Vorher mach ich die Stellen nochmal richtig sauber, innen vor allem den Rost soweit möglich weg.
 
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Die Antwort, mein Froind, weiß längst die Suchfunktion.
Die Antwort weiß längst die Suchfunktion ...
Es gibt einen relativ einfachen Trick um auch ohne "Rißprüfung rot/weiß" (diesen Link bitte als exemplarisch betrachten) testen zu können ob ein Riß im Metall vorliegt.

Etwas Öl auf die Stelle tröpfeln. Danach das Fahrrad belasten. "Restöl" abwischen. Wieder belasten. 2-, 3-mal. Wenn es nach dem Abwischen schwarz suppt, kannst Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen daß das Metall gerissen ist
Wobei natürlich bei einem Stahlrahmen der Riss ehe nicht so (alimumtypisch) schwarz "suppen" würde.
In Deinem Fall eher so rostrotbraun ...

Und, ääähm, belasten, belasten könntest Du indem Du etwas Holz unterlegst und mal so tust als ob Du den Rahmen "abdrücken" (wie beim Laufradbau) wolltest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wirtschaftlich sinnvoll heisst ja auch Kosten/Nutzen und Kosten kommen keine. Schweißen würde ich in dem Fall selber. Ich bin kein Schlosser, besitze aber ein WIG Gerät und kann damit halbwegs schweißen.

Mir wurde diesbezüglich in der Vergangenheit erklärt, dass sich das Tretlagergehäuse dabei so verziehen würde, dass man nach dem Schweißen kein Lager mehr reinbekäme ... würde ich vorher nochmal mit einem Experten klären!?
 
Mir wurde diesbezüglich in der Vergangenheit erklärt, dass sich das Tretlagergehäuse dabei so verziehen würde, dass man nach dem Schweißen kein Lager mehr reinbekäme ... würde ich vorher nochmal mit einem Experten klären!?
Das war oben auch eine meiner zwei Fragen, was man beim schweißen beachten müsste. Wenn ich eine Mutter wo festschweiße, drehe ich dazu vorher auch eine Schraube rein wg. Verzug und Gewinde. Das hat bisher immer geklappt ohne nachschneiden. Aus dem Grund wäre die Intuition, dazu ein altes Lager leicht einzudrehen.

Aber jetzt lasst mich heute Abend erstmal noch mit Kältespray usw. testen. Evtl. ist es ja wiklich nur falscher Alarm.
 
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