Klar ist das sche***e, wenn es danach im Wald wie auf einem Truppenübungsplatz aussieht. Da scheiden sich halt die guten Unternehmer von denen, denen es a.) wurscht ist, weil alleine Geld zählt, b.) ihnen der Unternehmer im Nacken sitzt, für den sie Sub-Unternehmer sind und wieder nur das Geld zählt oder c.) Zeitdruck=Geld +/-.
Klar das solche Schäden wesentlich mehr auffallen, als solche, bei denen der Unternehmer sagt, dass er bei "Matschwetter" da nicht reinfährt und sich so seinen Ruf nicht ruiniert, ist auch klar. Ich hab selber schon solche Einsätze gesehen, wo der Unternehmer aus östlichen Staaten kommt und der Rücker im Hang von oben auffsammelt und der Rückezug unten in der Senke absäuft. Da fass ich mir auch ans Hirn.
Hier mal ein Bild von einem Harvestereinsatz den ich ausgezeichnet und kontrolliert hab. Besser als wenn der Bauer mit seinem Traktor selbst reingefahren wäre. Das war 2009. Jetzt haben sich die Kronen schon wieder geschlossen und es sieht ganz normal aus.
Das war z.B. ein Unternehmer, der auf den Frost gewartet hat und als es mal kurzzeitig wärmer wurde aufgehört hat.
Und zum Verständnis: die Sache mit den Reisighaufen. Normal sollten die Äste eh im Wald bleiben, da in den Ästen Nährstoffe drin sind. Beim Verrotten gehen die zurück in den Boden. Früher war es sogar mal so, sog. "Streunutzung" zu betreiben, d.h. die Nadeln oder das Laub im Wald zusammen zu rechen und in den Stall zu werfen. Nachteil: dem Wald fehlten die Nährstoffe und die Böden wurden immer schlechter. IdR. bringt man die Äste nur aus Waldschutzgründen (Borkenkäfer) aus dem Wald. Und die Haufen haben t.w. noch einen Grund. Wenn die Äste einfach so im Wald liegenbleiben, schreien gleich wieder alle Pilzesammler, dass der Wald so unaufgeräumt ist, dass sie garnicht mehr durch den Wald spazieren können. Und für Hackschnitzelheizungen lohnt sich Astmaterial auch nicht, da zu wenig brennbare Masse und zuviel Feinmaterial.
Dann noch was zu dem Thema nachwachsen: da wo der Harvester nicht fährt (unabhängig ob die Rückegasse aussieht wie Sau oder nicht) stehen in 10 Jahren (abhängig von Baumart und Jagdruck) sicherlich bis 5 m hohe Bäumchen. Und wenn mal man annimmt, dass in Deutschland pro Jahr etwa 3 fm/ha zuwächst (auch hier wieder unabhängig, wie das Holz geerntet wird), hätte man nach 100 Jahren etwa 300 fm/ha. Das aber auch nur, wenn man den Wald durch Holzernte"pflegt". Und bitte jetzt nix zum "pflegen" schreiben. Mir ist schon bewusst, dass eine solche "Pflege", die ja abhängig von dem Einsatz und Technik mehr oder weniger "positiv" sein kann (abhängig vom Blickwinkel) bei den einen sinnvoll erscheint und bei anderen nicht. Panzerspuren sollten allerdings vermieden werden. Aber das ist halt so, wie schon oben von mir gesagt. Und es wächst immer noch mehr zu, als geerntet wird.
Und solche Sachen mit den "Panzereinsätzen" muss man halt dann mal publik machen. Zeitung oder so. Wenn die Unternehmer und/oder auch die Staatsforsten (wo auch immer) mal ordentlich Gegenwind spüren kann sich das ändern. Die BaySF hat sich auch zurückgenommen, nachdem publik wurde, dass sie im Nürnberger Reichswald ein Naturschutzgebiet bei einem Einsatz mit plattgemacht haben.