Scheibenbremsen im Vergleich

naja... wenns euch spass macht falsche behauptungen ins netz zu stellen...

aber stellt euch mal vor, ihr legt euch in die beinpresse und presst dort 200kg, dann habt ihr 200kg druck auf der fusssole

und jetzt stellt euch mal vor ihr drückt mit euren füsen gegen jemanden der auch 200kg drückt, wieviel druck habt ihr jetzt auf der fusssole?

400kg? also 100% kraftzuwachs?
 
Die Kraftreduzierung liegt doch nur in der Änderung des hydraulischen Übersetzungsverhältnisses.
Halbe Kolbenfläche bedeutet halbe Kraft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt wurde wieder lange über das Thema 1-Kolben vs 2-Kolben Bremssattel diskutiert. Ich habe die Zeit genutzt um dort nochmal tiefgründig zu recherchieren und bin im automobilen Bereich auch fündig geworden.

Ich bitte euch also, egal welche Meinung ihr vertretet, folgende Fakten nicht zu diskutieren, da sie einfach der wirklichen Physik entsprechen! Kein "Wenn" und kein "Aber"!

Das Bremsmoment berechnet sich vereinfacht (also unbeachtet der unterschiedlichen Reibwerte und Wirkradien, evtl auch geringfügigen Kraftunterschiede je Seite) folgendermaßen:

Bremsmoment = 2 * Reibwert * Spannkraft * effektiven Reibradius

Die 2 ist dabei der Knackpunkt! Egal ob es sich um eine Einkolben Schwimmsattelbremse oder 2 Kolben Festsattelbremse handelt.
Über die Reaktion des Schwimmsattels (Gustav M) oder der Scheibe (alte Louise), also verschieben oder elastisch verbiegen, entsteht eine Kraft die der über den Kolben eingebrachten Kraft entspricht. Da diese Kräfte entgegengerichtet sind, wirken beide quasi addiert auf die Scheibe.

Es ist also auch wichtig das Gehäuse und nicht nur die Kolben zu betrachten, da dieses im Falle der Einkolbenbremse die Gegenkraft aufbringt. In gewisser Weise auch bei der 2-Kolbenbremse, da hier das Gehäuse ein Auseinanderbiegen verhindern soll.
 
Dann probier´s aus und lass uns nicht dumm sterben, ich bin ja ziemlich offensichtlich bin zu voreingenommen, was dieses hydraulische Übersetzungsverhältnis angeht :p
Also wenn du den Kolben fixiert hast, ob du dann immer noch mit derselben Fingerkraft bremsen kannst, das würde ich dann hinterher gerne wissen, ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen :lol:

Hydraulik war immer mehr meins als Mechanik, außerdem ist das schon wieder so lang´ her
 
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Ich habe jetzt einige Zeit gesucht und konnte keinen Grund finden, warum eine Schwimmsattelbremse im Trialbereich schlechter als eine Festsattelbremse sein sollte, ein gleiches Übersetzungsverhältnis vorausgesetzt.

Hier noch zwei Zeichnungen aus http://www.motorradonline.de/de/lexikon/bremssattel-bremszange-radbremszylinder/41249

Festsattelbremse:
00000392.gif


Schwimmsattelbremse:
00000393.gif.224863.gif


Bleibt denn das Übersetzungsverhältnis gleich, wenn ich die effektive Kolbenfläche halbiere? Ich denke man muss bei der Betrachtung differenzieren indem man sich überlegt:

  1. Benötigte Kraft um Überdruck (nehmen wir 1bar) in der Leitung zu erzeugen - hier ändert sich nichts, weil an Hebel und Geberkolben nichts geändert wird
  2. Kraft die der Kolben mit dem Überdruck im System auf die Scheibe bringt - hier wird angesetzt
  3. Resultierende Bremskraft relativ zur Kraft - hier ändert sich nichts, weil Beläge und Scheibe nicht modifiziert werden.
Ich bin aufs Resultat gespannt!


Mein Einwurf:
Da er vor hat eine Monoblock Bremse umzubauen, entfällt natürlich das "schwimmende" Element. Hierdurch wird die Scheibe gezwungen sich zu verbiegen.
Ich denke dass es schlecht Bremsen wird, da sich durch die Biegung die effektive Reibfläche verringert. Alternative wäre eventuell eine neue Bremsklotzform, etwa so: ( | ( <-- ;)
 
Wenn ich jetzt nicht voellig falsch liege, dann ist die BB7 doch eine einseitig drueckende Bremse? Da hat sich auch noch niemand beschwert, dass die deswegen schlecht bremst.
 
Aber das eigentliche Problem ist doch:

wie ecols schon erwähnte:

Druck bleibt gleich (Geberkolben und Fingerkraft)
Reibwerte bleiben auch gleich (Beläge und Scheibe)

Durch das ruhigstellen eines Zylinders wird ja quasi der eine Kanal stillgelegt. Also Kolben und Kanäle sind ohnen Funktion.
Dann ist ja nun davon auszugehen dass die Kolbenfläche halbiert wird (Nehmerseitig). Und daraus resulitert doch bei gleichem Druck die halbe Kraft, dafür aber der doppelte Weg da ich ja ein anderes Übersetzungsverhältnis habe.

F=p x A -> p bleibt gleich, A wird halbiert -> F wird halbiert.

gruß
erwin
 
wenn die scheibe FIX wäre hättest du recht... fix im sinne von gar nicht elastisch biegbar (bei axialer kraft)
 
jetzt nochmal ein stumpfes bild um seine aussagen zu unterstützen:



oben eine 2-kolben-zange und unten 1-kolben.
die roten pfeile sind lagerkräfte, also die kräfte die das material (bremssattel) dem hydraulikdruck und den daraus entstehenden kräften entgegensetzt. schlect zu sehen sind noch blaue pfeile die quasi die gegenkräfte zu den lagerkräften sind, also genau die durch den druck eingeleiteten kräfte.
im 2-kolben-sattel heben sich die grünen kräfte quasi wieder auf.

bildet man halt ein kräftegleichgewicht, so sieht man, dass alle kräfte die auf die fläche in größe der bremskolben angreifen (diese sind sowohl an den sattelwänden und den/dem kolben) auch gleich groß nur unterschiedlich gerichtet sind.
das heisst, dass die grünen kräfte oben genauso groß sind wie die unten auf die kolben/beläge wirkenden roten und blauen kräfte.

es ist also absolut egal, ob 1-kolben oder 2-kolben, hauptsache gleiches überetzungsverhältnis und gleiche reibwerte!


bleibt die frage: warum gibt es dann die beiden bauformen???

aus dem automobilbau ist bekannt, dass hauptsächlich schwimmsättel verbaut werden, also nur kolben auf einer seite. grund ist dort aber nur der bauraum! auf der felgenseite ist zu wenig platz für ne dicke zange.
warum baut nun 2-kolbensättel...? man spart sich die schwimmende lagerung! stellt euch vor ihr hättet nen schwimmenden sattel und dann noch das belagsspiel...schrecklich!!! außerdem sind fahrrad-scheiben nicht so stabil denke ich, dass der sattel auch immer so schön axial verschoben wird. man bedenke die erste louise. dort gab es auch keinen schwimmenden sattel sondern die scheibe wurde reinelastisch verschoben.


also auch wenn ein kolben im sattel anliegen würde, dann würde nicht plötzlich die bremskraft halbiert!
 
bleibt die frage: warum gibt es dann die beiden bauformen???

aus dem automobilbau ist bekannt, dass hauptsächlich schwimmsättel verbaut werden, also nur kolben auf einer seite. grund ist dort aber nur der bauraum! auf der felgenseite ist zu wenig platz für ne dicke zange.

bis auf porsche.
die verbauen nach wie vor faustsattel-bremsen. deswegen hab porsche auch so eine große einpresstiefe an den felgen. is euch allen bestimmt schon aufgefallen dass dort der felgenstern immer ganz außen sitzt. grund dafür ist, dass platz geschaffen werden muss um die faust unterzubringen :)
 
Fest, nicht Faust, ein Faustsattel ist ein Schwimmsattel.

Festsattelbremsen werden bei vielen Sportwagen verbaut, ist zwar kostenintensiver und was die Wärmeabführung angeht auch nicht ganz ideal, da die Bremsflüssigkeit ja "um die heiße Scheibe herum muss".
Allerdings erzeugen mehrere Kolben ja auch eine gleichmäßigere Flächenpressung der Beläge und normalerweise müsste auch der Druckpunkt aufgrund eines steiferen Bremssattels härter werden.
 
Fest, nicht Faust, ein Faustsattel ist ein Schwimmsattel.

Festsattelbremsen werden bei vielen Sportwagen verbaut, ist zwar kostenintensiver und was die Wärmeabführung angeht auch nicht ganz ideal, da die Bremsflüssigkeit ja "um die heiße Scheibe herum muss".
Allerdings erzeugen mehrere Kolben ja auch eine gleichmäßigere Flächenpressung der Beläge und normalerweise müsste auch der Druckpunkt aufgrund eines steiferen Bremssattels härter werden.

ja, so ist es. wir haben an unserem fsae-rennwagen auch immer feste sättel dran. dafür aber die scheibe gefloatet. im rennsport ist es einfach bewährt, da hat man auch genug platz für die sättel. vor allem die stabilität der zangen ist wichtig.
 
ja natürlich mein ich einen festsattel. man sollte unterm telfonieren keine posts schreiben :D

@hst: macht ihr da die scheibe selbst? es gibt ja fast bzw keine floating discs um die 230mm.
 
also selber machen wir die nicht. ist ja ne lange entwicklungsprozedur die richtige reibpaarung zu finden. ne zeit lang war glaub ich spiegler unser lieferant und die letzten 2 jahre soweit ich weiss eine tschechische bude. musst mal in unsere sponsorenliste schauen.

haben auch schonmal scheiben aus dem kartbereich verwendet. haben statt einer festen verschraubung einfach stifte genutzt und somit war sie axial leicht verschieblich. ging super!

wenn du weitere fragen hast, kannst mich gerne per pn anschreiben. war zwar eigentlich leiter der motorabteilung, aber habe gesamt einen recht guten überblick über das auto gehabt.
 
@ jan_hl

sind nicht alle mechanischen discs dahin gehend gleich. habe alle einen festen belag und drücken die scheibe dort gegen.

normal sind ja etwa 0,2..0,5 mm abstand der beläge zur scheibe. bei einer 160mm scheibe, also ein em radius von etwa 60mm (also scheibenradius abzüglich der 6-loch befestigung) sollte sich die scheibe keinesweg dauerhaft verformen.
rechnet man noch den tangens aus, sieht man dass mit bis zu 1,5° auch der belag kaum schief abgefahren wird. sollte alles keine probleme bereiten.
 
hammer geil:daumen:

hab auch gleich mal gebastelt. (bisher war sie nur im "spanischenStyle", mit vertauschtem Bremsleitungsanschluss)

-12g

hast du den Kolben innen komplett entfernt (den linken)?

ist das silberne Teil der ehemalige schwarze Deckel mit runtergedrehter/feilter Verzahnung und neuem Inbus ?!?

Bilder von meiner Hope, mit nochmal 2 Tuning-Aktionen mehr... kommen bald.


edit: ("verwogen") ;)
 
"hab es bisschen einfacher gemacht..." ;)

Linker Kolben komplett weg. An den Belag hinten dran ein Rundaluteil d=25mm (Höhe ca. 3mm), sodass der Belag sauber in der Kolbenbohrungsposition bleibt (Sekundenkleber, Belag+Rundteil)
So ist auch nich soviel Belastung auf dem "Belagshalterungsbolzen".
(reintheoretisch könnte man ja evtl. auch ohne dieses Aluteil hinten am Belag zur Führung fahren?!?)

den schwarzen Kolbendeckel hab ich von der Innenseite dünner gemacht (von ca.3,5mm auf 1mm Wandstärke) -> Aussenverzahnung etc. unverändert.

einzigster Nachteil von meiner zu deiner Version dürfte sein, dass sobald ich einen neuen Belag brauche auch ein neues Rundaluteil für den Belag hintendran brauche...
 
1. der kolben fehlt
Deckel hab ich deshalb auch aufjedenfall mal drangelassen - bei meiner Konstruktion könnte man jedoch sogar ohne fahren.
+ das kleine Alu-Rundteil, sollte hoffentlich für die Stabilität reichen ;)
(wobei das Aluteil im Vergleich zum Kolben ein witz ist)

2. beim Bremsen der Zylinder nicht unter druck steht.
hat ja bei mir nur Auswirkungen auf den Belag?!?
bzw. die Fläche auf die er gedrückt wird (~komplette Fläche des Belages - d25mm)

naja sobald das Rad läuft werd ich mal richtig testen... nich mit "Gabel in der Hand und über den Boden rollen und bremsen"
 
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