Also, ich bin jetzt echt überwältigt von Eurem Support und den ganzen guten Tips. Sorry, daß ich mich die letzten 1,5 Tage von hier fernhalten mußte (aus beruflichen Gründen). Deshalb gibt's jetzt alle Likes und Kommentare meinerseits auf einmal. Ich habe das Problem mittlerweile identifiziert; das beschreibe ich im nächsten Beitrag.
Wie ist das Verschleissbild der
Bremsbeläge?
Es ist völlig unauffällig. Die Beläge sind schon ziemlich abgefahren, Asymmetrien konnte ich jedoch nicht feststellen. Allenfalls mag die Trägerplatte des Belags auf einer Seite ganz leicht verbogen sein, aber das ist so minimal, daß es keinen Einfluß haben kann. Außerdem ist der Belag selbst plan.
wie gross ist der Abstand zwischen den Belägen im Ruhezustand?
Das paßt. Ich habe schon relativ viele
Shimano-
Bremsen gesehen (Deore aufwärts), und die fragliche verhält sich diesbezüglich wie alle anderen.
Du könntest mit einem genauen Metallwinkel ja bei eingebautem Rad und abmontiertem Bremssattel doch mal schauen, ob Scheibe und Bremsaufnahme im rechten Winkel sind...
Aufgrund der kleinen Auflagefläche der Bremsaufnahmen ist das Ergebnis dieser Messung nicht ganz verläßlich. Einen ersten Anhaltspunkt hat es aber geliefert: Es gibt eher keine relevante Schiefstellung.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nichts mit der Scheibengrösse zu tun hat.
Ja, klar. Größere Scheiben sind bekanntermaßen eher schwieriger. Der Gag wäre gewesen, daß nur bei den 203er Adaptern diese Kegelscheiben eingesetzt werden können; von
Shimano ist es jedenfalls so vorgesehen. Ich will hinten ja gar keine 203er Scheibe, aber wenn mir das ermöglicht hätte, das Problem mittels der Kegelscheiben ohne Feilen etc. zu lösen, hätte ich es eben akzeptiert.
glaube auch nicht, dass es an der Scheibengröße hängt, aber durch den Wechsel auf was Größeres könnte er evtl. einen Adapter mit den Scheiben montieren, die das ausgleichen könnten.
Genau. So war's gemeint.
außer dass aufgrund rechenfehler zwischen 6" = 152,4mm aber Scheibendurchmesser 160mm und 7" = (177,8)/180mm 20mm Differenz sind und zwischen 7" und "echten 8"=203,2mm "auf einmal 23mm.
Sehr schön. Jetzt weiß ich endlich, woher dieses seltsame Maß kommt. Ich glaube übrigens, daß ich irgendwo auch mal 210er Scheiben gesehen habe. Formula vielleicht?
Wenn du mit Adapter arbeitest kannst auch den mit Feile bearbeiten, falls du eine Tendenz zu einer Seite erkennst. Kostet dann maximal den Adapter.
Sehr gute Idee. Das könnte noch mehr weiterhelfen als die Kegelscheiben, weil Letztere ja normalerweise von oben aufgesetzt werden.
War "Zum Händler gehen und den das machen lassen" schon?
Ja. Ich beteilige mich ganz sicher nicht am Handler-Bashing; in jedem Metier gibt es gute und schlechte Leute bzw. Firmen. Leider aber ist gerade Sommer und somit sind gerade die
bekanntermaßen guten Händler (die Qualität der Arbeit spricht sich lokal sehr schnell herum) auf Wochen ausgebucht. Zu denen, die Zeit haben, das sofort zu machen, muß man also nicht unbedingt gehen
. Und selbst wenn man einen von den guten zu einer Sonderbehandlung überreden könnte, würde jemand anders darunter leiden. Ich möchte in solchen Fällen eher nicht zu aufdringlich sein - ist nicht die feine Art. Dann eher hingehen und nach der Leihgebühr für das
Werkzeug fragen; das machen aber die wenigsten (zu Recht nach meiner Meinung).
Ich mache die Sachen am Bike am liebsten selbst, weil ich dann sofort haben kann, was ich brauche - außer Postmount- oder Tretlager-Fräsen und alles, was mit Öl-Sauerei zu tun hat (Ersteres würde ich gern, habe aber das
Werkzeug nicht, auf Letzteres habe ich keinen Bock, mit Ausnahme der
Bremsen).
War deshalb der Raz an den TE einfach mal fahren und ordentlich einbremsen schon
War nicht, vermutlich weil die
Bremsen schon zweitausend km oder so auf dem Buckel haben. Das Problem trat immer wieder auf; dann habe ich die Bremse mit einer Engelsgeduld eingestellt, bis es weg war. Das durfte ich alle zwei bis vier Wochen machen. Letztens war das Problem dann überhaupt nicht mehr zu beseitigen.
Mit etwas Trick kann man auf 1mm genau arbeiten und zwar ohne eine Werkstatt (wenn man weiß, was man tut). Der Schiefstand am
Sattel verschwindet dann faktisch gegen Null.
Zusammenfassend:
Ich habe heute vormittag die Sache nochmals genau untersucht und dabei viele der hilfreichen Tips hier angewendet, was Meßmethoden etc. anbelangt. Ich konnte dabei objektiv nur eine minimale Schieflage des Bremssattels feststellen. Diese liegt vermutlich innerhalb der normalen Fertigungs-Toleranzen und konnte für das Problem nicht verantwortlich sein, siehe auch die korrekte Darlegung von
@Mario8 im letzten Zitat oben.
Der Bremssattel selbst scheint übrigens auch nicht aufs 100stel Grad gefertigt zu sein. Subjektiv ist die Aussparung, in der die Scheibe läuft, bzw. die Flächen der Kolben, nicht ganz exakt senkrecht zu den Auflageflächen. Das habe ich natürlich im ausgebauten Zustand und nach Herausnahme der
Bremsbeläge betrachtet. Es läßt sich aber nicht ohne unverhältnismäßigen Aufwand messen, und ich kann mich deshalb täuschen. Selbst wenn es zutrifft, ist der Effekt wiederum so minimal, daß er nicht die Ursache meines Problems sein kann.
Letztere habe ich mittlerweile ja gefunden, beschreibe sie der Übersichtlichkeit halber aber später in einem eigenen Post.