Schlechte "Fully"-Lagerungen !!!

N'abend,

aus gegebenem Anlass hol ich den Fred nochmal aus der Versenkung ;)

Nachdem ich bei ner kleinen Wartung an meinem 2008er ESX auch auf recht schwergängige Hinterbaulager gestossen war, siehe hier,
hatte mich Ahu freundlicherweise hierher verlinkt.

Gestern bekomme ich die neue Mountainbike und was muß ich da im Dauertest des AM 5.0 (2510km) & AM 9.0 (1520km) lesen:

Zitat :
Die Hinterbaulager wiesen bei beiden Rahmen deutliche Laufspuren auf und liefen rau. Ein Lager am AM 9.0 war komplett fest :(

Da schätze ich doch mal, das die Lager, die Canyon serienmässig verbaut, nicht die besten sind. Komischerweise, bemerkt man den rauen Lauf der Lager nicht, wenn der Hinterbau nicht zerlegt wird (mal abgesehen von dem Extremfall weiter oben). Bei drucklosem Dämpfer geht der Hinterbau lediglich etwas "schwergängig", was man wahrscheinlich aber nur bei einem direkten Vergleich bemerkt.
Glücklicherweise konnte ich den Vergleich durch das nagelneue AM 6.0 von moe0815 machen und hab echt nen riesen Unterschied bemerkt.
Bei mir sind die Lager an der Dämpferanlenkung, also der Wippe defekt, wenn man die Wippe ausbaut und mal den Innenring der Lager festhält, kann man den rauen lauf deutlich spüren.
Ich hab mir SKF Lager vom Typ 608-2RSH besorgt, die ich wohl demnächst einbauen werde. Die Lager sind optimal gedichtet, siehe hier:



Typ a



Dichtungstyp RSH

Wer also die Möglichkeit hat bzw. es sich zutraut seinen Hinterbau mal zu zerlegen, sollte das tun denke ich, die neuen Lager kosten ca. 3,-€/Stk. und das ist sicherlich billiger, als wenn der Rahmen bleibenden Schaden nimmt.

so long

Gruß

Lelles
 
Danke für den Tipp.
Wie baust du die selber ein bzw, wie baust du die selber aus. Ich gehe mal davon aus dass die Lager eingepresst sind...
Gruß Simon
 
scheint ja kein einzelfall zu sein ,die defekten lager.da mein dämpfer oben schon erheblich spiel in der buchse hat ,hab ich jetzt auch mal die lager begutachtet.von den 6 gleichgroßen liefen nur noch 2 ohne rubbeln.
eines ,das an der bremsaufnahme, war gar fest.schuld ist mit sicherheit auch der geringe aktionsweg, immer nur auf einer stelle stehend im millimeterbereich bewegt..............wäre evtl. grad hinten ein gleitlager sinnvoller!?
egal ,das baby hat viel mitgemacht in 9 monaten und das ansonsten klaglos.der spaß wars wert ;)
hat jemand die bezeichnung für die lager am nerve es und bekommt man die dämpferbuchse ausser bei canyon auch woanders ?
besten dank
gruß tim²
 
Die Buchsen für Rockshox baut dir jeder Fahrradladen ein, bei mir war aber nicht nur die obere Teflonbuchse, sondern auch der Bolzen verschlissen, also den gleich mitwechseln. Dann werden schnell mal 30 Euro draus.
Das mit den hakelnden Kugellagern würde ich mal nicht überbewerten, solange kein Spiel drin ist oder die Dinger komplett klemmen.
Das Aus- und Einpressen sollte aber mit Rundstück und Schraubstock kein Thema sein, zumindest an der Wippe.
 
hier gibts die von @lelles0815 benannten lager wohl ziemlich günstig.......
mich wundert noch das die obere dämpferaufnahme fast von anfang an spiel hatte:( ,sehr seltsam........bei einem pearl dämpfer ,spielt aber wohl keine rolle ? soll das wirklich dieser edelstahlbolzen sein der sich abnutzt?
hoffe mal nicht das es das dämpferauge ist.........
nicht das ich doch noch auf liteville umswitchen muß ,nee , diese hilflosen:lol::love:
muß man lesen ,kann man schön ablachen ;)
tim²
 
So,

ich lass den Thread mal wieder aus der Versenkung auftauchen...und zwar aus aktuellem Grund.
Habe gestern die die Haupt-Schwingenlager (unten am Tretlager) ausgebaut. Wie zu erwarten war, sind diese nun auch hin, beide Lager laufen rau und hakelig. :(
Bei den Lagern handelt es sich um Lager mit der Bezeichnung 6902 RS, unter dieser Bezeichnung sind die Lager aber nicht so gut bzw. oft zu finden.
Die gängige Bezeichnung für diesen Lagertyp ist 61902 RS wobei ich die Version mit der Erweiterung 2RS1 von SKF bevorzuge, da diese Lager beidseitig mit Dichtscheiben versehen sind (siehe weiter oben in Post 27 Version c oder d).

Der Aus-, bzw. Einbau der Lager gestaltet sich nicht ganz so einfach und man benötigt folgendes Werkzeug.

1. Zange für Innen- und Aussensicherungsringe (Seegerring Zange)
(An besten ein Set wie das hier, da es 4 verscheidene Aufsätze hat und für Innen- und Aussensicherungsringe ist)

2. Eine lange (mindestens 80mm) M6 Inbus-, oder Schlossschraube

3. Einen stabilen ca. 80-100mm langen, runden Kunststoff- oder Holzstab, Durchmesser 10mm

4. Hammer (idealerweise Kunsstoff bzw. Schonhammer)

für den Einbau benötigt man zusätzlich noch :

5. 2 Stückchen Rohr, beidseitig plan (Innendurchmesser 15,5-max.16mm, Länge 20mm)

6. Schraubzwinge

...und natürlich, ganz wichtig, Montagepaste für die Lagersitze, damit die Lager mit den Aussenringen beim Einbau nicht fressen.

Um die Lager von den Lagerbolzen ab- und aufzudrücken ist ein Schraubstock mit glatten Backen oder Schonbacken sehr hilfreich.

!!! Ohne das Werkzeug und natürlich entsprechende Kenntnisse (nix für Leute mit 2 linken Händen und 10 Daumen ;)) solltet Ihr den Aus-, Einbau definitiv besser sein lassen und das Bike zu Canyon geben. !!!

Bei Interesse, kann ich noch ne bebilderte Anleitung mit den einzelnen Arbeitsschritten erstellen, allerdings frühestens nächste Woche, wenn ich die neuen Lager habe.

Gruß

Lelles
 
Hey Lelles,

wenn du schon so ein nettes Angebot machst, dann würde ich mich über eine bebilderte Anleitung sehr freuen :)

Beste Grüße
 
Würde mich auch interessieren, wie ich selbst die Lager wechseln kann und wo ich denn diese überhaupt erwerben kann.
 
608 2rs bzw. 61902 2rs fürs Hauptlager bei google oder ebay eingeben.
INA, SKF oder japanisch sind gut, Noname aber nicht unbedingt schlechter.


Die kleinen Lager zu wechseln ist selbsterklärend.
Wie das mit dem Hauptlager geht wollte lelles0815 ja noch erklären...

(ich hab meins jetzt zu C. geschickt, hab ja noch drei Tage Garantie )
 
Eins halte ich noch für erwähnenswert ..und das mach ich prinzipiell bei jedem neuem Bike! Die Kugellager isnd ja eigentlich auf hohe Drehzahlen und geringe Radiallast ausgelegt, am Rad passiert genau das Gegenteil. dementsprechend ist die Schmierung auch nur knapp bemessen um ein Erwärmen des Lagers bei hoher drehzahl zu vermeiden. Ich nehm imm die Dichtung der Lager ab, presse bis radvoll ne Fettpackung rein und Dichtscheibe wieder drauf ...frei nach dem Motto "wo Fett drin ist kommt kein Wasser rein" halten meine Lager so wesnetlich länger als ungehandelt. Die Arbeit lohnt sich allemal
 
Die Kugellager isnd ja eigentlich auf hohe Drehzahlen und geringe Radiallast ausgelegt,

Wo hast du das denn her? Wenn's um hohe Drehzahlen (im Dauerbetrieb) geht nimmt man i. d. R. Gleitlager. Aber da sich am Bike weder ein hydrostatischer, noch ein hydrodynamischer Zustand realisieren lässt ...
aber das Thema gab's hier irgendwo auch schonmal.

Generell finde ich den Gedanken "wo Fett drin ist kommt kein Wasser rein" aber ganz gut!

Frohes 1.-Mai-Wochenende allerseits
 
Die Lagerdichtungen zögern den Verschleiß nur hinaus. Retten werden die Euch auch nicht. Der Dreck geht früher oder später durch die besten Dichtungen hindurch ( beim reinigen mit Hochdruckreiniger sogar sehr schnell ).

Bei meinen Fullys ( Scott, Giant, Cube ) und Einsatz im Schlamm sind die Lager 1 x im Jahr zu wechseln. Das sollte man einfach unter "Verschleiß" sehen. Es gibt kein Dichtungssystem, welches auf Dauer den Schmutz drausen lässt!
 
Wo hast du das denn her? Wenn's um hohe Drehzahlen (im Dauerbetrieb) geht nimmt man i. d. R. Gleitlager. Aber da sich am Bike weder ein hydrostatischer, noch ein hydrodynamischer Zustand realisieren lässt ...
aber das Thema gab's hier irgendwo auch schonmal.

Generell finde ich den Gedanken "wo Fett drin ist kommt kein Wasser rein" aber ganz gut!

Frohes 1.-Mai-Wochenende allerseits

Wo ich das herhabe? Nunja, als Maschinenbautechniker ist man da etwas vorbelastet. Warum sollte sich am Bike kein hydrodynamischer Zustand realisieren lassen? Oder solltest du da etwas durcheinander bringen?!
Zum Thema drehzahl udn Gleitlager empfehle ich dir kurz mal hier ein bisschen reinzuschnupper:
http://www.fag.de/content.fag.de/de/ina_fag_products/productinformation/rotativ_products/index.jsp

Es ist halt so ...Gleitlager für hohe Lagerbelastung und geringe Drehzahl und Gugellager für genau das Gegenteil.
 
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