Schnellspanner statt Dämpferschrauben...

sharky

Si fiduciam
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mir geistert da grade so ne idee durch den kopf:

habe hinten drei möglichkeiten um den dämpfer an der schwinge einzuhängen. je nachdem was ich fahre verstell ich den federweg ab und zu zw. 100 und 130mm. weniger wegen dem FW sondern wegen der anlenkung, bei 100mm wird das ganze doch straffer wegen der kleineren übersetzung, geht halt besser auf der straße und touren. aber zur sache:

naja, um mir den 6er inbus zu sparen hab ich mir so gedacht, ich könnte doch auch statt der schraube einen (sattel)schnellspanner nehmen. den fehlenden durchmesser der achse des schnellspanners gegenüber der 8er inbusschraube würd ich mit ner hülse ausgleichen.

was meint ihr, technisch kein problem zu realisieren, aber reicht die kraft des schnellspanners aus, um die buchse fest genug im rahmen zu klemmen etc.? und vor allem: hält die ja doch recht dünne achse des schnellspanners das aus? nicht daß das teil fatzt und es mir den hinterbau nach oben haut :eek:
 
Probier es aus.
Ne Stahlachse eines Sattelschnellspanners wird niemals einfach so durchbrechen, sondern erstmal krumm werden (warscheinlich am Gewindeansatz wenn dieser sich innerhalb der Buchsen befindet).
Ich würde es einfach testen & im Werkzeugtäschchen den originalen Bolzen zur Sicherheit mitnehmen & die Zeit wird dann zeigen ob es funktioniert.

Hatte das auch mal annem Syntace VRO, eben mit 2 Schnellspannern, funktionierte perfekt, blöde war nur, dass man die Spanner nicht optisch schön bis ganz an die Schellen dranklappen konnte, deswegen habe ichs wieder verworfen (sicherlich sind die Belastungen am Dämpfer viel höher, aber probieren geht über studieren) :D
 
ich trau mich ehrlich gesagt nicht so recht :p

die technische umsetzung ist nicht das problem, sattelschnellspanner hab ich noch rumliegen. die buchse kann ich drehen. aber wenn es wirklich zum bruck kommt... :eek:
ich seh auch eher das prob daß der schnellspanner nicht genug kraft hat meine doch recht massive dämpferaufnahme am hinterbau so fest zu ziehen, daß der dämpfer wirklich sitzt... :ka:
 
Hallo sharky,

Rose hat sowas am Red Bull Scandium-Viergelenker verwirklicht. Zu halten scheint das, selbst wenn die Aufnahmebohrung nicht ganz geschlossen ist. (wg. Verstellung)
 
Boandl schrieb:
Hallo sharky,

Rose hat sowas am Red Bull Scandium-Viergelenker verwirklicht. Zu halten scheint das, selbst wenn die Aufnahmebohrung nicht ganz geschlossen ist. (wg. Verstellung)
:daumen: danke für den tipp! :daumen:

bei mir wäre es ja ganz geschlossen, von daher sehe ich keine probleme
aber die achse macht mir doch etwas kopfzerbrechen...
 
Das Problem ist, dass du nicht genug Vorspannung erzielen wirst. Der Dämpfer stützt sich über die Buchsen am Rahmen ab - sonst hätte man ja Scherkräfte an den Schrauben. Ich habe mir das mal durchgerechnet (einfaches Kräftedreieck) und bin dazu gekommen, dass bei meinem Hinterbau (Übersetzung 1:3,3 mit 50mm Einbaubreite) so viel Zugkraft auf die Schraube wirkt, dass eine 6mm Schraube in 8.8 ganz hart an der Grenze ihrer Belastung ist.

Wenn der Hinterbau also nicht drauf ausgelegt ist, lass' es sein - eine gebrochene Achse versaut dir den Rahmen, da die Buchsen dir beim Bruch die Aufhängung auseinander drücken (Selbsterfahrung :rolleyes:).

cheers,
gerrit
 
So wild kanns nicht sein, spontan fällt mir neben Rose auch noch Rotwild, Hi-Tec, Stevens (& es gibt sicherlich noch einige Andere) ein die des mit nem Schnellspanner machen.
Da Du ja offensichtlich ne Drehbank zur Verfügung hast, warum drehst Du nicht direkt ne 8mm Achse für den Schnellspanner (evtl. am Excenter auf 6mm verjüngt, damits in den Hebel passt, was wiederum egal wäre, da dort keinerlei Biegebelastung auftrifft). ? ?

Und nochwas: Therrorie hin oder her, in den vielen Jahren die ich & Bekannte & Kunden Fully fahren ist mir noch nie ein gebrochener Dämpferbolzen untergekommen. Krumme habe ich schon etliche gesehen, aber eben noch nie ganz durch.
Wenn man nun bei solchen Experimenten ein wenig das Auge drauf hat halte ich es für völlig ungefährlich & unproblematisch. Bei den ersten Anzeichen einer krummen Achse kann ich noch immer sofort tauschen & gut ists.
 
sollte ohne probleme gehen!
die schnellspannachse (bzw. der schraubenschaft) wird hier im regelfall nicht! auf biegung belastet, wenn er korrekt vorgespannt ist, sondern nur auf zug.
und da kann eine 6mm schnellspannachse aus hochwertigem stahl genausoviel ab wie eine M6er schraube (8.8 reicht ja meistens aus)
auch lassen sich mit dem schnellspanner die gleichen vorspannkräfte wie mit der schraube erreichen.
der dämpfer wird letztendlich nur durch den reibschschluss zwischen dämpferbuchse und rahmen gehalten, nicht durch formschluss der schraube bzw. schnellspannachse.
ich selbst fahre z.b. an meinem freerider an einer buchse mit 10mm-bohrung eine 8mm-schraube. hält! :D

die rechnungen, nach denen weiter oben jemand berechnet hat, dass eine schraube quasi schon am ende ist, stimmen soweit, gehen aber von dem fall aus, das keine vorspannung (-->kein reibschluss zw. buchse und rahmen) vorhanden ist, sondern die schraube als biegebalken missbraucht wird
 
tafkars schrieb:
die rechnungen, nach denen weiter oben jemand berechnet hat, dass eine schraube quasi schon am ende ist, stimmen soweit, gehen aber von dem fall aus, das keine vorspannung (-->kein reibschluss zw. buchse und rahmen) vorhanden ist, sondern die schraube als biegebalken missbraucht wird

Falls du mich damit meinst: Nein, ich ging von dem Kräftedreieck aus, das entsteht, wenn sich der Dämpfer über die Buchsen an der Aufhängung "abstützt". Die senkrecht eingeleitete Kraft des Dämpfers versucht, die Schraube durchzubiegen. Dem wirkt die Vorspannung entgegen, und zwar über die Stützbreite der "Distanzbuchsen".

Und wie gesagt: Die Praxis hat in meinem Fall meine Befürchtung bestätigt. Es hielt zwar eine gewisse Zeit, aber dann war Ende.

Es kann sein, dass es bei einigen Rahmen mit nem Schnellspanner hält - aber das kommt maßgeblich auf das Übersetzungsverhältnis vom Hinterbau an. Bei meinem bike (1:3,3) ging's mit nem 6er Querschnitt nicht.

gerrit
 
Erklärt mich für blöd, aber warum soll das mit ner 6 mm Schraube nicht gehen. Erstens werden die auch standard eingesetzt, und zweitens kann man das doch ausrechnen.

Ich mach das mal aufm Fussweg:

Der Dämpfer soll sich ja nicht verschieben in der Aufnahme, das heisst kein Formschluss, sondern reiner Reibschluss. Die von der Klemmschraube erzeugte Normalkraft ergibt die Reibkraft an der Aufnahme. Und zwar auf beiden Seiten eines Auges. Diese "beiden" Reibkräfte sollen die vom Dämpfer eingeleitete Kraft halten. Die vom Dämpfer eingeleitete Kraft schätze ich aus der Federrate.

F(reib)= µ x F(normal) wobei µ von alu/alu ungefähr 1,05 ist
F(Dämpfer) schätze ich auf 5000 N
F(reib) muss also mindestens 2500 N betragen, und F(normal) somit noch weniger. Meinetwegen rechnen wir aber weiterhin mit 2500 N

Bei einem Schraubendurchmesser von 6 mm ergibt sich eine Fläche von ca 25 mm². Die Zugfestigkeit der Schraube muss somit mindestens 100 N/mm² betragen. Und das sollte doch eigentlich kein Problem sein, oder ? Bei einer 8.8 Schraube sprechen wir von einer Zugfestigkeit von 800 N/mm².

Auf Biegung/Scherung wird die Schraube ja bei korrekter Montage nicht belastet. Falls ich jetzt dumm gedacht habe, bitte melden !
 
Keine Ahnung, ob man eine Biegebelastung völlig ausschließen kann. Ich gehe davon aus, dass der Spannungsverlauf ungleichmäßig ist.

Aber wie gesagt: Es gibt zu viele verschiedene Dämpferaufnahmen. Meine Eigenbaulösung mit einer Edelstahlachse (Zugfestigkeit angeblich > 1000N/mm²) hat nur ca. 500km gehalten - sehr unschön. Ich habe meine Wippe daraufhin auf 8mm aufgebohrt, 8.8 er Schraube dadurch - nun ist Ruhe.

Also selbst ausprobieren und Erfahrungen posten :D Aber laut "Fachpresse" ;) muss man ja einfach nur SPV fahren, um über derlei Zeugs (Federwegsverstellung) nie wieder nachdenken zu müssen :lol:

gerrit
 
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