Skitouren Zubringer mit vollintegrierter Kabelverlegung

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Hallo,

ich habe ein kleines Winterprojekt: einen robusten Skitourenmuli.

Bike mit Splitboard auf dem Rucksack geht bei ordentlich Strecke und Höhenmetern doch etwas auf den Rücken und fährt sich wie ein toter Wal.

Der Gedanke ist seitliche Halterungen am Steuerrohr und der Sattelstütze anzukleben oder zu schrauben, so dass die Gewichtverteilung des Bikes auch mit Board im wesentlichen gleich bleibt und vor allem nicht zu weit nach hinten wandert.

Ein paar Vorabversuche waren auch vielversprechend wenn sich nur das Board nicht ständig mit den Schalt- und Bremszügen in die Quere kommen würde und einen in der nächsten Kurve mangels ausreichendem Lenkeinschlag in den Graben schickt.

Gesucht ist etwas mit vollständig integrierter Kabelverlegung bei der alle Kabel entweder schon ab Werk durch den Steuersatz laufen.
Oder vom oberen Steuerrohrdurchmesser her zumindest eine Nachrüstung möglich ist - das ist das absolute KO Kriterium.

Ansonsten liegen die Prioritäten in etwa dieser Reihenfolge:
  • Steigfreudige Geometrie, kein Enduro etc.
    • Das Gerät wird Höhenmeter und nette Steigungen wie z.B. Nebelhorn Mittelstation fressen und vorne ein extra kleines Blatt spendiert bekommen.
    • Runter geht es fahrtechnisch völlig anspruchslos.
  • Robust / vorzugsweise Alu, ggf. sogar Stahl - Gewicht ist völlige Nebensache.
    • Alleine das Board mit Boots wiegt schon knapp 9 Kilo, da kommt es auf 2 oder 3 Kilos mehr oder weniger nicht an.
    • Und im Winter zerlegt es mich schon hin und wieder mal - nicht so toll für gewichtsoptimierte Carbonrahmen.
  • Große Reifenfreiheit - je dicker die Schlappen, desto besser geht es durch Schneereste.
    • Ein Fatty ist eine Überlegung wert und ursprünglich war mein altes Scott Big Ed für das Projekt vorgesehen, hat nur leider oben keinen ausreichenden Steuersatzdurchmesser und ist auch von den Komponenten her so weit durch dass der Ersatz der Komponenten auch nicht wesentlich günstiger als ein neues Bike werden dürfte.
  • Hardtail - Fully ist bei Winterbedingungen zu Pflege- und Wartungsaufwändig.
  • Preiskategorie: eher Discounter bis ca. 2000 Euro.
    • Ich habe mir u.a. die Bikes unter "Preiskracher für Einsteiger – Edition 2022" durchgesehen.
      Eigentlich wäre da vieles dabei das mir prinzipiell zusagen würde. Nur ist nichts mit vollintegrierter Zugverlegung dabei und die Steuersätze schauen oben alle sehr schmal aus - Nachrüsten geht wohl bei keinem.
Ich bin entsprechend ratlos bzw. mir schon auch bewusst dass Anforderungen wie "steigfreudige Geometrie" in Kombination mit "dicke Schlappen" normalerweise weniger zusammen passen.

Hat jemand eine Idee was passen könnte?

Christian
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von BlueIceDragon

Hilfreich
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Hallo Ragazza,


Eine SRAM AXS würde das Problem zumindest vereinfachen und ich fahre sie auch gerne am Gravel.
Wäre dennoch eher eine Notlösung die ich vermeiden möchte:
  • AXS ist eigentlich außerhalb des Budgets.
  • Die Bremsleitung muss am Rahmen vorbei mittig vor das Steuerrohr gebracht und dort ziemlich senkrecht geführt werden so dass sie beim lenken nicht nennenswert nach links oder rechts ausweichen kann.
  • Erfordert zusätzliche Leitungsbefestigungen die angeklebt werden müssen.
  • Am Splitboard befinden sich mehrere Teile an denen sich eine Leitung leicht einhaken kann wenn sie beim lenken doch zu sehr zur Seite ausweicht ->Lenkeinschlag begrenzt und ich mache in der nächsten Kurve einen Abflug...
Ein anderer Gedanke, falls sich nichts passendes finden lässt war die Steuersatz Spannkralle auszuschlagen und die Leitungen durch den Gabelschaft zu führen. Die Kralle wird ja nur zum einstellen des Spiels benötigt was zur Not auch mit einer Schraubzwinge geht.
Am Big Ed ist der Gabelschaft unten offen, ermöglicht entspannte Radien und es bleibt im eingefederten Zustand noch genug Platz zum Reifen. Am Jealous ist der Gabelschaft dagegen unten zu.
Wäre allerdings auch Kategorie "Frickelei" die ich wenn möglich vermeiden möchte.

So in etwa soll das am Ende aussehen - nur halt mit soliden Befestigungen:
Snowboard.jpg
 
Einfach eine Art Abstandshalter Schiene an den Steuersatz, damit die Boardhälften breiter als die Gabel sind und in Position gehalten werden?
Dann könntest du das Board vorne so tief anbringen, damit es sich nicht mit den Zügen in die Quere kommt.
Im übrigen ist das ja im Endeffekt eine Standardmethode, Ski/Boards an Rädern zu befestigen, sieht man ja jeden Winter an allen möglichen Radtypen, von altem Herrenrad, über Gravel bis MTB.

Ich hab meist die Schuhe an und die Ski aufm Rücken. Aber ja, bei längeren Strecken wird es irgendwann unangenehm. Wind ist auch so ne Sache 🤣
 
vollständig integrierter Kabelverlegung
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Prioritäten in etwa dieser Reihenfolge:
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vorzugsweise Alu
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Hardtail
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Preiskategorie: eher Discounter bis ca. 2000 Euro

Bei Scott haben die günstigen Scale Modelle mit Alu Rahmen auch schon vollständig integrierte Leitungen. Los geht's bei 1000€.

1727345166588.png
 
Wenn du mit Rad und Brettern hoch fährst und mit Brettern runter. Was ist dann mit dem Rad? Bleibt das oben?
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Ein Splitboard ist sowas wie ein XC-Bike des Wintersports. Damit läuft man zuerst den Berg hoch, bevor man damit auch wieder runter fährt. Da die meisten aber nicht gleich einen Skihang hinter dem Haus haben, wäre die Idee des TE eben mit dem Rad zum Ausgangspunkt der Skitour zu kommen.
 
Eine doofe Frage hab ich noch:
Wenn du mit Rad und Brettern hoch fährst und mit Brettern runter. Was ist dann mit dem Rad? Bleibt das oben?

Mit dem Rad geht es nur bis zum Schnee.

Splitboards sind der Länge nach geteilte Snowboards mit Fellen auf der Unterseite.
Damit kann man wie mit einem Tourenski im Schnee aufsteigen.
Oben angekommen werden die beiden Hälften zusammengesteckt, die Felle entfernt und man fährt wie mit einem normalen Snowboard ab.

Gerade am Anfang und Ende der Saison kommt man mit dem Auto nur selten bis zum Schnee und muss erst mal einige hundert Höhenmeter zu Fuß oder mit dem Bike zurücklegen. Zu Fuß ist mit dem Snowboard zwar durchaus OK - die Schuhe taugen auch zum laufen - mit dem Bike ist man allerdings viel schneller.
Und es gibt auch regelrechte "Bike and Ski" Klassiker mit sehr langen Talhatschern die nur mit Bikeunterstützung machbar sind. Z.B. die Hochglückscharte im Karwendel die vor Öffnung der Mautstraße für Autos im Mai nur per Bike erreichbar ist.

Das ist mein absoluter Lieblingssport und im sonnigen Frühjahr besonders schön während die meisten ihre Tourenski wegen der dann immer länger werdenden Zustiege schon wieder eingemottet haben.

Christian
 
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