Morgens um 800 regnete es immer noch. Micha rief mich an und sagte, daß er wegen einer Erkältung nicht mitkommen könne. Aber er hatte gerade mit Andreas (ohmtroll) gesprochen, der würde mit Teddy kommen, so ich denn fahren würde.
War natürlich keine Frage.
830 fuhren Benno (mein Schwager) und Stefan, ein junger Nachwuchsbiker aus Bartloff, bei mir auf den Hof. Andreas und Teddy folgten kurz darauf.
Der Himmel war trüb doch es blieb trocken bis wir wieder heim waren.
Es begann mit der bekannten Aufwärmphase am Schimberg und einer flotten Abfahrt nach Martinfeld. Dem aufgeweichten Boden wegen vermied ich den Weg über die Bick, der Erfahrungsgemäß bodenloss schlammig sein würde. Ab Bernterode genossen wir den schönen langen Anstieg zu den Dieteröder Klippen und meine Begleiter zeigten sich oben ordentlich beeindruckt von der Schönheit des Trails und dem Ausblick ins tiefe Tal des Südeichfelder Kessels.
Dann ging's steil einen kurzen Trail hinunter, der durch die Nässe des Waldbodens schon einiges an Geschicklichkeit und Mut verlangte. Die abschließende Holztreppe sorgte für ungeheuren Fahrspaß.
Leider mußten sich Benno und Stefan jetzt schon von uns trennen, sie wollten zum Mittag wieder daheim sein. Wir drei übrigen fuhren über Schwobfeld gen Gobert.
Auf meinem neuentdeckten Einstieg zum Rachelsberg gab es einen kurzen Halt am Denkmal für den abgestürzen Jagdflieger (Me109 oder so) und dann den ordentlichen Anstieg zum Rachelsberg. Durch gekonntes Minenspiel gelang es mir, meine etwas jüngeren und flotten Begleiter über meinen miserablen Trainingszustand zu täuschen und sie so zu keinem Ausreißversuch zu verleiten.
Am Rachelsberg erlebte ich erstmals, daß jemand den recht schwierigen DH komplett hinunterfuhr. Und das bei diesem glischigen Untergrund. Respekt an Teddy!
Weiter zur Gobert: Erst ein gutes Stück Riffelplattengrenzweg, dann von der Schönen Aussicht (die ist wirklich schön) trailig über alte Grenzerpfade zum Hohestein (564m). Da hab ich dann nochmal abgewandelt und des Kantentrails gedacht, den wir vor 2 Jahren zufällig gefunden hatten. Einstieg gefunden und dann durch Nebelwolken diesen geilen Pfad abgefahren. Die schönste Stelle ist die, wenn der Trail den scharfen Knick macht und mit -25% genau auf die Felskante zuläuft. Zum Glück macht er dann direkt davor nochmal einen 90° Haken.
Ein schöner aber teils schlammiger Waldweg fürte uns dann die nächsten km an der hessischen Seite entlang, mit teils schönen Blicken ins Tal, bis zur Silberklippe.
Den folgenden 5km Trail um das Kellsche Tal nannte Andreas mein "Tafelsilber". So Unrecht hat er damit nicht.
Der DH von der Pfaffschwender Kuppe war an den obersten Felsstufen selbst für Teddy zu heftig. Aber das waren ja nur die ersten Meter. Der Rest hat auch noch genug Spaß gemacht!
Jetzt hieß es eine große Wiese zu queren. Ich hatte fest damit gerechnet, daß sie im Juni abgemäht sei. Egal, so kamen wir im fast kniehohem, nassen Gras zu einer kostenlosen Rad- und Schuhwäsche.
Von Töpper fuhren wir den alten Bahndamm der Kanonenbahn. Zum Glück verpasste ich die Abfahr zum Hülfensberg (schlimmste Steigung die ich hier kenne, der Wurmberg im Harz ist nicht viel besser). Die anderen wollten ach nicht mehr umkehren um da hoch zu fahren. Alle satt!
In Bartloff angelangt wurden schnell noch die Bikes gereinigt und bei Radler, frischem Brot(gerade aus dem Ofen) und geräucherter noch ein Weilchen beisammengesessen und der Daheimgebliebenen gedacht. Da endlich fing es an zu regnen.
Ich denke mit meinen Mitstreitern einer Meinung zu sein, daß es ein sauguter Tag war.
Grüße, sketcher
(Andreas hat ein paar Bilder gemacht)
Alf 77 schrieb:
Hoffe Ihr hattet viel Spaß bei Sketchers Bergauf Tour.
War nicht so schlimm, nur etwas über 1000hm.