Speichenanordnung System-LRS

Gerade bei den Laufrädern wird viel auf Optik und Design entwickelt, das muss nicht immer praktische Vorteile haben. Die z.B. G3 Einspeichung von Campa ist auch umstritten weil große Abschnitte der Felge nicht mit Speichen abgedeckt werden. Oder das Paired Spoking der ersten Shimano Räder. Man benötigt dann wieder unnötig schwere Felgen um das auszugleichen.

Bei geraden Speichen ohne Bogen wird behauptet es sei besser, ja wieviele Speichen sind euch denn schon gebrochen? Die Pulstarteile sollen ja auch dauernd gerissen sein (mit DT Speichen) bzw. der Kopf der Speiche abgerissen.
 
ich versuche jetzt mal meinen diskurs mit den schnellen hugos zusammenzufassen:

es geht um hinterrad- systemlaufräder, die rechts radial gespeicht und links (3fach) gekreuzt sind. unstrittig ist, dass die radialen speichen keine (oder kaum) antriebskraft aufnehmen, letztere wird über die nabe zu den gekreuzten linken speichen weitergeleitet und von dort auf die felge übertragen. diese linken speichen haben eine niedrigere spannung (für cosinus und so habe ich das copyright), in der regel etwa 60 bis 70 % der speichenspannung rechts.

wenn ich was falsch dargestellt habe bitte ich um korrektur.

ab hier unterscheiden sich dann die schlussfolgerungen. ich sage, dass die speichen mit niedrigerer spannung und der um die nabenflanschbreite größere kraftübertragungsweg dazu führen, dass der antritt bei solchen laufrädern labberiger wird, kraft geht im laufrad verloren.
dabei räume ich ein, dass man systemlaufräder natürlich belastungsmäßig so konzipiert, dass sie zumindest halten, was natürlich nicht selbstverständlich ist, da niedrige speichenspannung zu größeren (dynamischen!) belastungsunterschieden führt und damit zu einem unerwünschten schmiedeeffekt, der die speichen langfristig reißen lässt.
 
http://www.smolik-velotech.de/laufrad/06einsp.htm#Radial-Einspeichung

Bei dieser ursprünglichen Einspeichart verbinden wie oben bereits gesagt die Speichen Nabe und Felge in gerader (radialer) Linie. Antriebs- und Bremsmomente kann ein so eingespeichtes Laufrad nur unter Verdrehung der Felge gegenüber der Nabe aufnehmen. Das Ganze wirkt dann wie eine Torsionsfeder, da die Spannung aller Speichen um so mehr ansteigt, je größer die Verdrehung zwischen Nabe und Felge wird. In Verbindung mit Trommel- Scheiben- oder Rücktrittbremsen hat dies ein stotterartiges Bremsverhalten zur Folge: Die Felge verdreht sich gegenüber der Nabe, die Bremse blockiert kurzzeitig, rutscht dann wieder durch, blockiert kurzzeitig und so weiter.

Beim radial eingespeichte Hinterrad hingegen wirkt sich dieses Verdrehen positiv aus, glättet es doch damit die Antriebsspitzen ebenso wie das momentan aktuelle BIKEDRIVE-System. Genauer: Kein Mensch tritt exakt rund. Wenn die Kurbel in etwa horizontal steht, ist die Pedalkraft größer als bei senkrechter Kurbelstellung. Das radial eingespeichte Hinterrad speichert diese Lastspitzen als Federkraft und läßt sie dann wieder in den Antrieb einfließen, wenn die Pedalkraft geringer wird. Glauben Sie nicht? Nun dann schauen Sie sich einmal bei waagerecht stehender Kurbel die oberen Zähne ihrer Kettenblätter an. Deutlich auszumachen sind da höhere Verschleißspuren durch die Lastspitzen unseres unrunden Trittablaufes.
 
@xrated: bei dem Link geht um "Radikal-Raqdial" also beide Seiten Radial einspeichen. Die empfohlenen Tomo-Naben waren auch dafür ausgelegt(extrem viel Material oberhalb der Bohrung, "Führungsrille" für die Radiale Speiche, massiver Nabenkörper), kann mir nicht vorstellen, daß es die noch gibt.

ab hier unterscheiden sich dann die schlussfolgerungen. ich sage, dass die speichen mit niedrigerer spannung und der um die nabenflanschbreite größere kraftübertragungsweg dazu führen, dass der antritt bei solchen laufrädern labberiger wird, kraft geht im laufrad verloren.
Selbst die Schlussfolgerungen unterscheiden sich nicht: Ich (und ich glaube Hugo auch) sind einfach nur der Meinung, daß der Effekt den du zu spüren glaubst viel zu gering ist um überhaupt aufzufallen. Die Naben müssen eben auch so steif konstruiert sein um die Antriebskräfte übertragen zu können und dabei nicht zu brechen.

Wieviel Grad soll sich deine Kassette gegen die Felge verdrehen beim Antritt?
MM. nach spüre ich keine Unterschiede im kleinsten(1Grad Verdrehung der Nabe ergibt ~ 1,5Grad Verdrehung der Kurbel)) zum grössten Gang(1Grad ergibt 0,25Grad). Ich behaupte einfach mal, daß die "ganz grossen Antritte" auf dem mittleren und noch eher auf dem grossen Blatt(also auf den längeren Gängen) stattfinden, in diesem Bereich würde der Effekt(den du zu spüren glaubst) wg der Übersetzung aber noch abgeschwächt.
 
dann ist alles soweit klar. mit den unterschiedlichen auffassungen sollten wir leben können.

ich hatte eingeräumt, dass der systemlaufradhersteller sicher seiner einspeichrichtung konstruktionsmäßig rechnung trägt. mein erwähnter selbstversuch erfolgte damals mit shimanonaben und stahlspeichen (ich glaube, es waren dt comp), die japaner verbieten ja sogar ausdrücklich radialspeichung.
 
@xrated: bei dem Link geht um "Radikal-Raqdial" also beide Seiten Radial einspeichen.

Es geht ums Prinzip, radial ist radial und ich bin mir nicht sicher ob jemand gelesen oder verstanden hat was dort steht. Und zwar das sich die Speichen in der Tat verbiegen. Aber dieser federnde Effekt hat sogar gutes, weil es die Spannungsspitzen dämpft und die gespeicherte Energie durchs biegen wird ja wieder zurückgefedert was einen runderen Tritt ergibt. Das ist kurz zusammengefasst was dort steht. Einen kleinen Verlust im Wirkungsgrad müsste das aber auch haben.
 
Bei geraden Speichen ohne Bogen wird behauptet es sei besser, ja wieviele Speichen sind euch denn schon gebrochen? Die Pulstarteile sollen ja auch dauernd gerissen sein (mit DT Speichen) bzw. der Kopf der Speiche abgerissen.

gerade heute ne gerade an just so einem systemlaufrad, allerdings vorne wo komplett radia eingespeicht ist, womit auch omemmos these widerlegt wäre dass es am rennrad problemlos möglich ist radial einzuspeichen:lol:

@5elements
vielen dank für das schnelle kompliment:lol:
ich schließe mich schnellejungend an und sage unsere meinungen bezügl. der kraftübertragung gehen nicht wirklich auseinander.
die verdrehung die du zu spüren glaubtest, halte ich persöhnlich einfach für zu gering als dass man sie spüren könnte...ich selbst fahr am renner einen entsprechend eingespeichten laufradsatz und kann da keine "weichheit" feststellen...auch nicht im direkten vergleich zu nem standardlaufradsatz (beide seiten 3fach gekreuzt)

ich muss aber auch xrated recht geben dass es in dem bereich wirklich oftmals mehr ums marketing geht. die laufräüder können mehr oder weniger alle das gleiche, unterscheiden sich oftmals nur merklich im gewicht, selbst die aero-dynamik ist inzw. kaum noch unterschiedlich...erinner mich da an tour-ausgaben in denen die 561er shimano vorderräder mit den lightweights mithalten konnten:D , da is design ein entscheidender punkt für den kunden...
 
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