Straße statt Radweg

Das funktioniert nicht. Dann wird der Autofahrer einfach noch wütender, und macht von seinem "Exekutivrecht" Gebrauch, indem er dich zur Strafe nur mit 2cm Abstand statt mit den "ordnungsgemäßen" 5cm Abstand überholt.
Die Erfahrung hab ich nicht gemacht - eher im Gegenteil: Je weiter man rechts fährt, umso eher quetschen sich Autofahrer an einem vorbei und erst dadurch kommt es zu geringem Seitenabstand.
Wenn man so fährt, dass man den Autofahrer zum Überholen auf die andere Straßenseite zwingt, trauen sich nur noch die wenigsten sich an dir vorbei zu quetschen und fahren tatsächlich auf die Gegenspur, um Seitenabstand zu halten.

Allgemein fällt mir immer wieder auf, wie es ausartet wenn man versucht den Autofahrern "etwas Gutes" zu tun, indem man weit rechts fährt. Der Erste überholt, indem er weit links fährt und somit sehr nah am Gegenverkehr entlang fährt und noch ausreichenden Seitenabstand zu mir hält. Der Zweite macht das auch noch, aber sobald der dritte Autofahrer merkt, dass man an diesem "Hindernis" gut vorbei kommt, wird sich kaum noch Mühe gegeben, weit nach links zu lenken und der Seitenabstand wird mit jedem überholenden Auto geringer. Als Konsequenz drücke ich mich wieder in die Straßenmitte....

Ich nenne das das Prinzip des Vordermanndenkens: Der erste muss entscheiden, ob er überholen kann und schert dazu weit aus. Die nachfolgenden Autos müssen sich nur noch dran hängen und sobald die Überholvorgänge flüssig werden, wird man gar nicht mehr als Hindernis wahrgenommen und jeder einzelne Autofahrer lenkt entsprechend weniger nach links (weil es bei dem Vordermann ja auch so schön geklappt hat).
 
Das funktioniert nicht. Dann wird der Autofahrer einfach noch wütender, und macht von seinem "Exekutivrecht" Gebrauch, indem er dich zur Strafe nur mit 2cm Abstand statt mit den "ordnungsgemäßen" 5cm Abstand überholt...

Da hast Du aber Platz, um nach rechts auszuweichen. Im anderen Fall hast Du links 5cm zum Auto und rechts 5cm zum Bordstein...

Außerdem: Wenn kein Überholen möglich ist, wird die Straße dicht gemacht.
Und wo kein Überholen möglich ist, entscheidet der Schwächere, denn man ist auch Verkehrsteilnehmer und kein Opfer.

Geht i.A. ganz gut. Eng wird's nur, wenn man zögert ("ev. paßt der ja doch noch durch...? Mach ich jetzt zu, oder nicht?").

Der Nikolauzi
 
Extrem stressig finde ich es aber, wenn die Autofahrer rumhupen, wenn man als Radfahrer deren Meinung nach zu viel Platz beansprucht.

Daß man da als Radfahrer (ich zumindest) gefühlt jedesmal n herzinfarkt erleidet stört diese Leute nicht, wie auch, haben sie scheinbar selbst keine Ahnung wie das ist unmittelbar von einem Auto angehupt zu werden.

Werde das mit dem "mittiger" Fahren aber definitiv mal ausprobieren.
 
Es soll sogar Leute geben, die machen sich einen Spaß daraus, Radfahrer zu erschrecken.
Einen passenden Spruch habe ich mal irgendwo gelesen: "Hupen heißt, ich habe dich gesehen". Und mehr wollen wir Radfahrer doch eigentlich auch nicht ;).
 
Extrem stressig finde ich es aber, wenn die Autofahrer rumhupen, wenn man als Radfahrer deren Meinung nach zu viel Platz beansprucht.

Daß man da als Radfahrer (ich zumindest) gefühlt jedesmal n herzinfarkt erleidet stört diese Leute nicht, wie auch, haben sie scheinbar selbst keine Ahnung wie das ist unmittelbar von einem Auto angehupt zu werden.

Werde das mit dem "mittiger" Fahren aber definitiv mal ausprobieren.
Wenn du angehupt wirst dann halt doch an, achte darauf dass der Hupende nicht vorbei kommt, geh zu ihm und frag ob etwas an deinem Rad nicht in Ordnung ist. Vielleicht hat er ja erkannt, dass deine Kettenlinie nicht fluchtet :)
 
Ich habe so eine hupende Tante mal auf dem Rad verfolgt und im nächsten Ort gestellt. Ich habe freundlich versucht, gegen ihr hysterisches Gezeter zu argumentieren (dass der Weg neben der Straße eben kein Radweg ist und ich mich nicht strafbar mache und dort fahre, obwohl sie meint, dass das doch alle machen, da müsse ich auch...) Als ich ihr dann noch weiterhin ruhig erklärte, dass sie mich mit ihrer Huperei gefährdet hat, weil ich mich furchtbar erschreckt und mein Rad kurz nicht unter Kontrolle hatte, ist sie fast kollabiert. Ich habe mich verabschiedet mit dem Wunsch nach mehr Rücksicht.
Ich glaube, sie macht das nie wieder. Vor allem war es ihr nämlich peinlich, diese Diskussion auf offener Straße zu führen und hätte so gerne Recht gehabt.

Achja - ich hatte das seltene Glück, dass sie einen Dreiviertel-km später parken wollte. Und ich kann auch laut reden. :)
 
...Achja - ich hatte das seltene Glück, dass sie einen Dreiviertel-km später parken wollte. Und ich kann auch laut reden. :)
Das ist natürlich hilfreich, wenn man ein lautes Organ hat;) Oft sind solche Diskussionen aber sehr fruchtlos...

Alternative: anhalten, Kennzeichen notieren, kurz ein Photo machen, damit man den Fahrer identifizieren kann.
Dann ruhig sagen: "Hupen innerorts ohne akute Gefahrensituation -> Drängeln -> Nötigung -> Straftat."
Dann braucht man meist keine Anzeige zu erstatten, die/der macht sich trotzdem einen Kopf;)
 
War ein bißchen zusammenhangslos - das mit dem Parken bezog sich darauf, dass mir die Verfolgungsjagd gelungen ist. Wir standen dann halt mitten im Dorf auf der Hauptstraße, Sommer, die Fenster standen offen, Passanten waren interessiert...

Und - nikolauzi - ich fahre nur noch wenig Straße. Die vielen Typen oder Frauen, die ich hätte anzeigen können, haben mich zu viele Nerven gekostet. Statt RR gibt es nun Cyclocross. :) Auch damit hatte ich leider schon unrühmliche Zusammentreffen.

Auf dem RR hatte ich einmal Todesangst - als mich bei Gegenverkehr in einer Kurve mit Überholverbot ein BMW X5 überholen musste und direkt vor mir ein Ast auf der Straße lag, dem ich dadurch nicht mehr ausweichen konnte. Ich habe die dünnste Stelle ausgesucht - und Glück gehabt.

Nie wieder.
 
...

Auf dem RR hatte ich einmal Todesangst - als mich bei Gegenverkehr in einer Kurve mit Überholverbot ein BMW X5 überholen musste und direkt vor mir ein Ast auf der Straße lag, dem ich dadurch nicht mehr ausweichen konnte. Ich habe die dünnste Stelle ausgesucht - und Glück gehabt.

Nie wieder.
Vom Gegenverkehr mal abgesehen beziehen sich Überholverbote nur auf mehrspurige Kraftfahrzeuge. Die Definition des Verkehrszeichen 276 lautet: "Das Schild verbietet es Führern von Kraftfahrzeugen andere mehrspurige Kraftfahrzeuge zu überholen". So darf ein Auto zwar ein Motorrad überholen, ein Motorrad aber kein Auto. Mit dem Fahrrad darfst du aber ein Auto überholen :rolleyes:.
Sinn und Unsinn der Vorkriegszeit.
 
ja leck mich am a**** :mad:, wo liegt das problem eine radweg zu benutzen wenn einer vorhanden ist ?
scheiß auf das recht auf der straße zu fahren, denn was hilft´s wenn der rest vom leben evtl im rollstuhl sitzend verbracht wird !!!
 
Auch wenn kein Radweg vorhanden ist, kann dich ein anderer Verkehrsteilnehmer in den Rollstuhl verfrachten.
Und selbst wenn man den Radweg benützt, es das möglich.
Wenn man auf Nummer sicher gehen will, garnicht Radfahren.
 
Auch wenn kein Radweg vorhanden ist, kann dich ein anderer Verkehrsteilnehmer in den Rollstuhl verfrachten.
Und selbst wenn man den Radweg benützt, es das möglich.

auf so eine antwort hab ich gewartet.
deshalb darfst auch nix mehr essen, denn es könnte ja sein das du dir auf den weg zum klo weh tust.
 
ja leck mich am a****
mad.gif
, wo liegt das problem eine radweg zu benutzen wenn einer vorhanden ist ?
Das Problem liegt daran, daß laut Studien oftmals man sich einer größeren Gefahr aussetzt, als wenn man auf der Straße fährt. Ist das so schwer zu kapieren?

Oder fährst würdest du auch nackt aufm Motorrad fahren, auf Glatteis mit Mindestgeschwindigkeit von 20km/h, wenn es im Gesetz steht?

Oder wenn der Rennradfahrer nicht jede Woche einen Achter riskieren will, dann muss er manchmal eben auf der Straße fahren. Nicht weil er will, sondern weil er anders seinem Hobby nicht nachgehen kann.

Es gibt also viele Gründe einen Radweg nicht zu benutzen. Natürlich gibt es auch Gründe dafür - zB daß die Polizei einem nicht ohne zusätzliches Fehlverhalten Strafen aufbrummen kann.
Manche Radwege sind ja auch super, bestreitet hier sicherlich keiner. Um diese ging es mMn in diesem Thread aber nicht, sondern um solche, welche eine Zumutung für die Fahrradfahrer darstellen oder eben aus anderen Gründen ungeeignet sind.
 
ja leck mich am a**** :mad:, wo liegt das problem eine radweg zu benutzen wenn einer vorhanden ist ?
scheiß auf das recht auf der straße zu fahren, denn was hilft´s wenn der rest vom leben evtl im rollstuhl sitzend verbracht wird !!!
Warum soll ich den Radweg mit einer rechtlich vertretbaren Geschwindigkeit von 15km/h nutzen, wenn es auf der Straße schneller ginge? Ich fahre schließlich nicht zum Vergnügen Rad, sondern u.a. auch um zur Arbeit zu kommen. Hier würde anhand der Blechbüchsennutzer auch sofort der Aufstand geprobt, würde der Weg zur Arbeit als 'Spielstraße' deklariert.
Die effektivste und sicherste Route für den Radfahrer ist leider in den geringsten Fällen der Radweg - und das ist imho der Fehler im System und der mangelnden Akzeptanz.

Warum z.B werden Radweg-Ampeln hier in RGB zusammen mit den Fußgängerampeln rot geschalten, während die parallele Blechbüchsenampel noch etwa 1min grün bleibt?

Warum denke ich eigentlich aktuell über den zulässigen Glasscherbenanteil in Streusplit nach, während die Straßen gebohnert sind?


Daher plädiere ich für eine Nutzungsempfehlung und keine -Pflicht der Radwege. Wenn du dich auf dem Radweg sicherer fühlst kannst du ihn gerne nutzen, ich bin da aber scheinbar eine andere Art Schweinchen ;)
 
Die Erfahrung hab ich nicht gemacht - eher im Gegenteil: Je weiter man rechts fährt, umso eher quetschen sich Autofahrer an einem vorbei und erst dadurch kommt es zu geringem Seitenabstand.
Wenn man so fährt, dass man den Autofahrer zum Überholen auf die andere Straßenseite zwingt, trauen sich nur noch die wenigsten sich an dir vorbei zu quetschen und fahren tatsächlich auf die Gegenspur, um Seitenabstand zu halten.

Kann ich bestätigen. Erlebe ich jeden Tag. Und erstaunlicherweise hat sich bis jetzt noch kein einziger Autofahrer beschwert. :daumen: Nur einmal fing ein Motorradfahrer hinter mir an zu hupen.
 
auf so eine antwort hab ich gewartet.
deshalb darfst auch nix mehr essen, denn es könnte ja sein das du dir auf den weg zum klo weh tust.
Dann hättest du auch das nicht schreiben dürfen.
scheiß auf das recht auf der straße zu fahren, denn was hilft´s wenn der rest vom leben evtl im rollstuhl sitzend verbracht wird !!!
Polemik steht nicht nur dir zu.
 
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ja leck mich am a**** :mad:, wo liegt das problem eine radweg zu benutzen wenn einer vorhanden ist ?
scheiß auf das recht auf der straße zu fahren, denn was hilft´s wenn der rest vom leben evtl im rollstuhl sitzend verbracht wird !!!
Und wir sind wieder am Anfang angekommen :)

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Wo liegt denn eigentlich das Problem, sich 2(!) Seiten Thread durchzulesen und zu verstehen? :confused:
 
Irgendwann werde ich ausversehen mal eine Horde von diesen Schmalradfahrer auf der Landstraße mit meinem Bus ummähen und der Radweg ist gleich daneben, weil die die komplette Fahrbahn blockieren mit dem Aushilfspeloton der Tour de France.

Irgendwann nehme ich mal mein Lenker und schramme an jedem Auto vorbei was den Radweg mal wieder mit dem Parkplatz verwechselt... Passt doch zu deiner Argumentation oder?

ja leck mich am a**** , wo liegt das problem eine radweg zu benutzen wenn einer vorhanden ist ?
scheiß auf das recht auf der straße zu fahren, denn was hilft´s wenn der rest vom leben evtl im rollstuhl sitzend verbracht wird !!!

Wo ist das Problem Rücksicht auf Radfahrer zu nehmen? Selbst wenn man auf dem Radweg fährt nehmen die Autofahrer einem die Vorfahrt wenn Sie abbiegen wollen. Fahre ich auf der Strasse passiert das nicht. Aber das wirst Du nicht verstehen.
 
Ich ärgere mich als Radfahrer immer wieder, wie viele Autos und sogar Fußgänger einfach den RADWEG kreuzen und sich dann wundern, wenn was passiert oder man klingelt. Mittlerweile fahre ich dann früh genug einen großen Bogen drumrum, da sich die meisten Leute bei einem Klingeln erschrecken und unvorhersehbare Bewegungen machen..
 
Die Erfahrung hab ich nicht gemacht - eher im Gegenteil: Je weiter man rechts fährt, umso eher quetschen sich Autofahrer an einem vorbei und erst dadurch kommt es zu geringem Seitenabstand.
Wenn man so fährt, dass man den Autofahrer zum Überholen auf die andere Straßenseite zwingt, trauen sich nur noch die wenigsten sich an dir vorbei zu quetschen und fahren tatsächlich auf die Gegenspur, um Seitenabstand zu halten.

Allgemein fällt mir immer wieder auf, wie es ausartet wenn man versucht den Autofahrern "etwas Gutes" zu tun, indem man weit rechts fährt. Der Erste überholt, indem er weit links fährt und somit sehr nah am Gegenverkehr entlang fährt und noch ausreichenden Seitenabstand zu mir hält. Der Zweite macht das auch noch, aber sobald der dritte Autofahrer merkt, dass man an diesem "Hindernis" gut vorbei kommt, wird sich kaum noch Mühe gegeben, weit nach links zu lenken und der Seitenabstand wird mit jedem überholenden Auto geringer. Als Konsequenz drücke ich mich wieder in die Straßenmitte....[...]

Kann ich so nicht bestätigen. Es kann auch passieren, daß der erste zu dicht überholt und der zweite nicht.

Heute bin ich wieder dafür angehupt worden, daß ich auf einer Straße ohne Radweg den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zum Schwenkbereich von Autotüren (in so eine bin ich schon mal reingecrasht) nur in "unzureichendem" Ausmaß unterschritten habe.
Ich belohne schon Rücksichtslosigkeit indem ich die "Hauptbürgerkriegsachsen" meide und Umwege in Kauf nehme. Aber trotzdem komme ich, seitdem ich pedantisch mitzähle, auf ein Verhältnis von 5:1 - ich werde 5mal häufiger für das Beachten als für das Mißachten von Regeln angemotzt/angehupt/genötigt - meistens von Autofahrern.
Bei Autofahrern kann ich das ja auch noch nachvollziehen. Immerhin driftet der Durchschnittsdeutsche seit dem Ende des Kalten Krieges systematisch nach rechts (vgl. die international hochgeschätzte aber von deutschen Massenmedien geflissentlich ignorierte 10jährige Heitmeyer-Studie, Klick), und hat dementsprechend größere Angst vor dem Verlust der imaginären Hackordnung als vor dem Verlust der realen Ordnung. Die Vorstellung, "minderwertigere" Bevölkerungsteile seien rechtlich gleichgestellt, ist eben "stalinistisches Teufelszeug", oder zumindest ein "unbezahlbares griechisches Effizienzhindernis".
Bei Fahrradfahrern kann ich das nicht nachvollziehen. Z.B. wurden in einem der wahnsinnig "wertvollen" Artikel der Münchner Boulevardpresse mal diejenigen Radfahrer als "Kampfradler" bezeichnet, die die Frechheit besitzen, auf der richtigen Straßenseite zu fahren und dadurch die guten alten Münchner Geisterradler zu "gefährden". :spinner: Wahrscheinlich sind das hauptberufliche Autofahrer, die sich nur an schönen Sonntagnachmittagen mal auf's Rad schwingen, und dabei die "Diplomatische Immunität" des Autofahrers beibehalten. :ka:
 
Die ganze Diskussion hier ist mir viel zu ideologisch. Ich fahre da, wo es mir gerade am besten gefällt bzw. wo es mir am sinnvollsten, schnellsten und sichersten erscheint. Mal auf dem Radweg, mal auf der Strasse, auch mal auf dem Gehweg oder in der Fußgängerzone, ganz nach Situation.

In meiner Gegend gibt es auch viele gute Radwege entlang einiger Landstrassen, die man sogar mit Rennrädern benützen könnte. Warum sollte man dort nicht auf dem Radweg fahren ?

In der Stadt ist es etwas anderes, wenn es eng zugeht und Einfahrt nach Einfahrt, Bordstein nach Bordstein kommt ... aber in der Stadt fahren ist sowieso eine Tortur, seit die ganzen Dieselkarren die Luft mit krebserregendem Dieselruß in Nanopartikelgröße verpesten.
 
[ ... ]... aber in der Stadt fahren ist sowieso eine Tortur, seit die ganzen Dieselkarren die Luft mit krebserregendem Dieselruß in Nanopartikelgröße verpesten.

Der Anteil der von den Diesel-Kfz verursachten Feinstaubemissionen an den gesamten Feinstaub-Emissionen des Kraftverkehrs ist w.i.m.r.e. knapp 9 % (auf jeden Fall unter 10 %; kann den Link auf die Studie nochmal raussuchen, wenn es interessiert). Der Rest von gut 91 % geht auf das Konto von Reifen- und Bremsen-Abrieb, wird also auch von Benzinern, Erdgas- und Elektro-Fahrzeugen verursacht. An der gesamten Belastung durch Feinstaub (weitere Quellen sind Industrie, Haushalte, Bahn/Straßenbahnen, natürliche Quellen, ...) haben die die Dieselabgase nur einen Anteil von unter 2 %. Wenn Du denkst, dass Du gesünder Radeln kannst, wenn man die Diesel-Kfz aus den Städten verbannen würden, bist Du leider einer Urban Legend aufgesessen.
 
Der Anteil der von den Diesel-Kfz verursachten Feinstaubemissionen an den gesamten Feinstaub-Emissionen des Kraftverkehrs ist w.i.m.r.e. knapp 9 % (auf jeden Fall unter 10 %; kann den Link auf die Studie nochmal raussuchen, wenn es interessiert). Der Rest von gut 91 % geht auf das Konto von Reifen- und Bremsen-Abrieb, wird also auch von Benzinern, Erdgas- und Elektro-Fahrzeugen verursacht. An der gesamten Belastung durch Feinstaub (weitere Quellen sind Industrie, Haushalte, Bahn/Straßenbahnen, natürliche Quellen, ...) haben die die Dieselabgase nur einen Anteil von unter 2 %. Wenn Du denkst, dass Du gesünder Radeln kannst, wenn man die Diesel-Kfz aus den Städten verbannen würden, bist Du leider einer Urban Legend aufgesessen.


Ich kenn mich mit der Materie sehr gut aus, weil ich mich beruflich damit befasse. Die Autoindustrie und die von ihnen gesponserten Medien vernebeln die Gefahr, die vom Dieselruß ausgeht, natürlich nach Kräften, aber die Experten können sie damit nicht täuschen.

In der öffentlichen Diskussion freilich wird unter dem Schlagwort "Feinstaub" alles fröhlich vermischt und verwechselt, so wie es die Autoindustrie gerne sieht: Grobstaub vom Ackern und Mähdreschen wird da einfach mit den Nanopartikeln aus dem Dieselmotor in einem Atemzug genannt, was wissenschaftlich völliger Schwachsinn ist.

Wie ich sehe, bist du auch der Propaganda der Automobillobby auf den Leim gegangen ...

Inzwischen sterben allein in der BRD jährlich 65.000 Menschen durch den Dieselruß, besonders in den Städten und entlang der Verkehrshauptadern und Knotenpunkte: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/studie-jaehrlich-65-000-tote-durch-feinstaub-a-342703.html

"Die WHO stuft die Dieselabgase nun in die Gefährdungsklasse von Asbest, Arsen und Senfgas ein und fordert eine drastische Reduzierung der Abgase weltweit": http://www.derwesten.de/auto/dieselabgase-sind-so-gefaehrlich-wie-asbest-id6764667.html
 
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[ ... ]In der öffentlichen Diskussion freilich wird unter dem Schlagwort "Feinstaub" alles fröhlich vermischt und verwechselt, so wie es die Autoindustrie gerne sieht: Grobstaub vom Ackern und Mähdreschen wird da einfach mit den Nanopartikeln aus dem Dieselmotor in einem Atemzug genannt, was wissenschaftlich völliger Schwachsinn ist.

Feinstaub definiert sich doch über die Partikelgröße, da sind wir uns doch einig, oder? Und von Grobstaub war in der Studie, die ich gelesen habe, in keiner Weise die Rede. Es gibt durchaus auch natürliche Quellen von Feinstaub, wie man z.B. an den Messwerten in Regionen in südlichen Ländern oder in Meeresnähe sehen kann, wo wenig Kfz fahren, der Feinstaubwert aber trotzdem sehr hoch ist.

Ausserdem habe ich doch deutlich geschrieben, dass der größte Teil des Feinstaubes vom motorisierten Verkehr stammt, nur halt zum großen Teil nicht vom Dieselabgas, sondern von Brems- und Reifenabrieb sowie z.B. vom mitverbrannten Motoröl von Benzinern. Das wiederum zu ignorieren oder zu negieren ist genauso Schwachsinn, wie zu behaupten, Diesel würden keinen Feinstaub ausstoßen.

Diese Tatsache passt halt den selbsternannten Ökoaposteln mit ihren Benziner-Q7, total umweltfreundlichen Hybrid- oder gar noch "umweltfreundlicheren" Elektroautos nicht in den Kram. Deiner Reaktion nach gehe ich davon aus, dass Du aus diesem Lager kommst, das den motorisierten Individualverkehr noch möglichst lange am Laufen halten will, indem man einen Sündenbock ausdeutet, der an allem Schuld ist (Dieselmotor). Die anderen Schuldigen, die noch viel mehr Dreck am Stecken haben, bekommt man durch Verschweigen, Vertuschen und Verdrehen von Tatsachen natürlich elegant aus der Schusslinie und aus der Diskussion.

Wie ich sehe, bist du auch der Propaganda der Automobillobby auf den Leim gegangen ...[ ... ]

Im Gegenteil. Ich bin der Meinung, dass man Ross und Reiter nennen sollte, und nicht einen Pseudo-Schuldigen, in der Hoffnung, die viel größere Sauerei könnte damit vertuscht werden. Bester Beweis, dass die von mir genannten Zahlen richtig sind, ist die Tatsache, dass in keiner Umweltzone in Deutschland die Feinstaubwerte zurückgegangen sind, seit Dieselfahrzeuge ausgesperrt werden. Im Gegenteil, die Feinstaubwerte sind teilweise sogar noch in die Höhe gegangen.

Eine wirkliche Verringerung der Feinstaubwerte in Ballungszentren wird erst gelingen, wenn man entweder den motorisierten (Individual-)Verkehr deutlich stärker einschränkt, oder indem man Lösungen für die Probleme mit dem Bremsen- und Reifenabrieb sowie für das mitverbrannte Öl bei Benzinern findet. Das passt der Auto-Lobby natürlich überhaupt nicht, weil es dafür momentan keine Lösungen gibt. Bis welche gefunden werden, hilft nur Fahrrad fahren.
 
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