Das Problem ist, dass sich
- wasserdicht
- lockerer sitz
und die Forderung nach
atmungsaktivität sollte gegeben sein.
gegenseitig mehr oder weniger ausschließt !
Zumindest wenn man sich sportlich bewegt. Was beim wandern oder Skifahren noch recht gut funktioniert, weil noch ausreichend atmungsaktiv, ist beim biken meist schnell überfordert da zu viel Schweiß auf einmal ankommt. Ist einmal Nässe im Material, wird die Atmungsaktivität noch mehr eingeschränkt. Die Wasserteilchen sind dem Wasserdampf (Schweiß) schlicht im Weg.
Wasserdicht bedeutet eigentlich immer auch das es dies auch von innen nach außen ist !
Somit schwitzt man darunter und das sich an der Innenseite, der dann auch noch wie gewünscht locker sitzenden Hose, bildende Kondenswasser sorgt dafür das man wieder nass ist und mit der Zeit dann auch friert oder gar unterkühlt (Stichwort: Windchill Effekt). Letzteres zieht dann gerne auch mal eine Blasen, Harnleiter oder Nierenentzündung nach sich.
Selbst wenn eine (Rest) Atmungaktivität gegeben ist, funktioniert die nur bei anliegenden Schichten. Sobald sich dazwischen "große" Luftpolster bilden, wirken diese nicht mehr atmungsaktiv und in dem Luftpolster kondensiert dann der Wasserdampf zu dicken Wassertropfen, die dann nicht mehr durch die Stoffporen passen.
Somit ist wieder Feuchtigkeit vorhanden, die entsprechend wieder abkühlt und man somit wieder feuchtkalt ist
Einziger (und auch nicht
100% trockener) Weg ist eine gut funktionierende Funktionsunterwäsche. Hier habe ich sehr gute Erfahrungen mit den Sachen von Craft gemacht. Darüber entsprechend der Außentemperatur wärmende Schicht
en atmungsaktiver Stoffe. Das hält warm und ganz wichtig es trocknet auch rel. schnell wieder ! Denn nur trockene Stoffe halten auf Dauer richtig warm auch wenn gute Stoffe sogar noch relativ gut warm halten wenn sie feucht sind. Nur sobald Wind dazukommt wird es kalt. Daher dann darüber eventuell noch einen Windschutz (von vorne reicht i.d.R.) der aber dem wichtigen abtrocknen der unteren Schichten nicht entgegenwirken sollte.
Aber das sollte alles nicht zu locker sein da sonst das Zwiebelprinzip zumindest was die Atmungsaktivität angeht nicht funktionieren kann.
Wasserdicht bedeutet bei sportlicher Betätigung aber immer dass man nass geschwitzt ist.
Das einzige was ich an wasserdichten Sachen noch anziehe ist eine Regenjacke und Überschuhe. Und das auch nur wenn es schüttet oder/und zu erwarten ist, dass es sich einregnet man aber in dem Scheißwetter noch ein paar Stunden unterwegs ist.
Die Regenhose bleibt mittlerweile im Schrank.
Ansonsten lieber unterwegs einkehren, aufwärmen und trocken lassen oder/und je nach Tour auch mal was trockenes zum umziehen dabei haben.
Übrigens bedarf es für eine funktionierende Atmungsaktivität einem durchaus sehr deutlichen Temperaturunterschied zw. innen und außen !
Dieser Temperaturunterschied oder eben auch Potentialunterschied muss umso höher sein je dicker/dichter die angezogenen Schichten sind.
Und wer eh immer schnell schwitzt wie die sprichwörtliche Sau, der hat leider schlechte Karten. Große Mengen Schweißdampf können gar nicht schnell genug durch das Gewebe diffundieren und kondensiert zu schnell aus.
Gruß Björn