Erfahrungen von und mit Hexenwerk-Laufräder

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Juten Tach, hier die Hexe höchst selbst!

Ich finde Feedback, Erfahrungssammlungen und eventuelle Kritik ziemlich wichtig und notwendig, um zum einen Einblick für "Aussenstehende" bzw. Interessierte zu bieten, aber eben auch um sich selbst eventuell verbessern - oder immerhin ab und zu erklären zu können. ;)

Es gibt von mir bisher keine wirkliche Anlaufstelle für Bewertungen, da ich Google als Tool nicht all zu stark nutze und im Bikemarkt finden sich auch meistens eher knapp gehaltene Aussagen - und natürlich auch nur zu Käufen, die im Bikemarkt selbst getätigt wurden.
Zudem würde ich es auch gut finden, wenn dabei mehr herauskommt, als nur Einzeiler, sondern dass es vielleicht so etwas wie Austausch, also "unter euch", geben kann. Des weiteren kann ich mir auch vorstellen, dass ich hier ab und an mal versuche so etwas wie Einblicke zu gewähren, wie es in so einer Selbstständigkeit im Bereich Laufräder aussehen kann, was einen umtreibt und welche Schwierigkeiten sich dabei manchmal alles so ergeben können. Ich will damit jetzt aber auch nicht das Forum hier als Werbeplattform missbrauchen, diese Art von direkter (Beratungs-)Kommunikation u.ä. sollte hier nicht stattfinden. Ich hatte gehofft, dass es möglich sein wird das hier objektiv zu halten.

Wenn ihr aber meint, dass so ein Thread hier fehl am Platz ist, kein Problem, der kann auch schnell wieder gelöscht werden. Ich dachte nur, dass so ein Sammelbecken verschiedener Eindrücke durchaus interessant werden könnte.

VG
Hexe

Edit:
Shortcuts zu den einzelnen "Einblicken"

Thema 1 - Versandkosten
 
Zuletzt bearbeitet:
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Knusperhexe

Hilfreich
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Dann lege ich doch gleich mal los.


⭐⭐⭐⭐⭐ 5 Sterne von mir!

Ich habe vor zwei Jahren bei der Hexe einen Satz Gravel-Räder angefragt. Mit Budget und vagen Vorstellungen. Schon die erste Antwort war mega-Ausführlich, mit verschiedenen Varianten, sinnvollen Vorschlägen zu Felgen, Speichen und Naben und dazu ein paar Ergänzungsfragen. Nach ein paar Mails hin und her waren wir uns einig und ich habe die Räder bestellt.

Die kamen dann super verpackt an und wogen fast exakt, was die Hexe vorher im Angebot geschätzt hatte.

Noch immer bin ich sehr zufrieden mit den Rädern und würde immer wieder dort kaufen.

Als ich einen neuen Freilauf für die Erase-Nabe brauchte (Systemwechsel) hat mir die Hexe einen guten Preis gemacht, der Direktverkauf von Erase wäre im Versand sehr teuer gewesen.


Gruß Björn
 
Hatte mehrere LRS bei Light-Wolff gekauft. Beratung, Abwicklung, Qualität, alles 1A. Bin dann zufällig bei der Hexe gelandet. Auch dort alles 1A, aber irgendwie sympathischer, herzlicher, nahbarer.

Manchmal habe ich das Gefühl, er gibt sich sogar zuviel Mühe mit seinen Kunden 😀

Aktuell entsteht dort unser 5. LRS, wir freuen uns darauf.

Auf die Einblicke in das Leben eines Laufradbauers bin ich auch gespannt - auch wenn sich dadurch die ein oder andere romantische Vorstellung von einer Selbstständigkeit in Brandenburg nivellieren sollte 😀
 
Ok, dann will ich auch mal:

Bis jetzt hab ich 5 Laufräder von Stefan geordert. Alle top!
Einen Laufradsatz fahr ich seit 2 Jahren am Commuter, dürfte locker 10k drauf haben und läuft wie am ersten Tag ohne Schlag.
Was ich besonders schätze ist die Kommunikation mit Stefan und das er einen gut berät, aber nicht versucht irgendwas anzudrehen. Aufgrund der relativen Nähe habe ich die Laufräder immer persönlich abgeholt und durfte auch einen Einblick in das Hexenhaus erhalten. Dazu gab es noch eine kurze Erklärung und ein paar tolle Naben zum Befummeln.
Für mich immer wieder ein Erlebnis mit einem top Laufradbauer und nettem Zeitgenossen.
Dickes, fettes Like von meiner Seite!
 
Von mir kriegst du auch alle Sterne 😁

Bau zwar mittlerweile selber (hat mich gereizt mich da einzufuchsen) aber empfehle dich weiterhin immer uneingeschränkt.

Habe selber zwar nur 2 Laufräder von dir aber im direkten und weiteren Bekanntenkreis jede Menge und alle sind zufrieden 👍

Auch mit Fragen kann man dir kommen und die Unterstützung der Forencommunity hier im Laufradbereich ist einfach klasse und hilfreich.
 
Einen Hexen-LRS (Duke Alu an Aivee Classic) habe ich und bin sehr zufrieden. Hatte bislang einiges beim Thomas in FFM machen lassen, wegen lokal und vorbeifahren und so. Auch immer sehr zufrieden, gibt's aber leider nicht mehr. Daher freue ich mich jetzt auf den nächsten Hexen-LRS!!!

Was mir nicht so gefällt ist dass der Stefan sagt, ich sei nicht elfengleich. :troll:
 
Von mir gibt's auch
⭐⭐⭐⭐⭐

Ich glaub ich hab 5 oder 6 Laufradsätze von Stefan.
Manchmal bin ich ja auch schwierig, wenn ich mal wieder nicht so genau weiß was ich genau haben will. Das kann dann schonmal endlose Mails nach sich ziehen. Aber Stefan ist geduldig und hat mir bisher immer mit Rat und Tat ein tolles Rad gezaubert. Weiß nicht was ich großartig um den heißen Hexenkessel schreiben soll. Die Arbeiten sind ohne jeden Zweifel erhaben und ich wüsste nicht warum ich einen anderen Laufradbauer ausprobieren sollte.

Stefan ist super nett, bis auf einmal, da hab ich seinen Besen zu spüren bekommen! 😱
Schreibt er mir einfach "Du Arsch", nur weil ich ein Problem mit einem seiner Laufradsätze hatte. Der war nämlich so gut, dass ich den gleichen einfach nochmal brauchte... :ka: Gut, ich hätte meine Mail vielleicht etwas weniger theatralisch formulieren sollen... ;) Hab deshalb immer noch ein schlechtes Gewissen, nochmal ganz dickes SORRY für den Schreck! :bier:

Aber im ernst: Toller Thüp, klare Worte, tolle Produkte! I like, gerne immer wieder! :daumen:
 
Es wird noch in meinem Nachruf stehen: "Verleumdete die Elfengleiche Gestalt von @CaseOnline "
Ich hoffe wirklich, dass du, um endlich mal deiner inneren Elfe gerecht zu werden, Weihnachten irgendwas in dieser Art hier geschenkt bekommst. Wenn du mir dann ein Beweisphoto von dir darin zukommen lässt, werde ich mich entschuldigen und auf ewig ob meiner verbrecherischen Aussage selbst geißeln. ;)

Vielen Dank schon mal für die Beteiligung - ich "hoffe" aber ehrlich gesagt auch noch auf Kritik und nicht nur Bauchpinselei, auch wenn diese natürlich gern genommen wird.

Ich werde versuchen die nächste Zeit mal hier und da etwas Einblick zu geben in verschiedene Themen der Selbstständigkeit/Tätigkeit, die mich so den ganzen Tag beschäftigt und die, sehr wahrscheinlich, selten von aussen so wahrgenommen wird.
 
Vielen Dank schon mal für die Beteiligung - ich "hoffe" aber ehrlich gesagt auch noch auf Kritik und nicht nur Bauchpinselei, auch wenn diese natürlich gern genommen wird.

Find ich gut. Unter anderem ein Grund warum ich mich lieber in Foren informiere als Amazon/Google/Facebook/whatever Reviews.

Bis jetzt gibt es halt nichts zu meckern 😁

Einblicke in deinen Selbst- und ständigen Alltag wären durchaus interessant.
 
Hatte es ja schon an verschiedenen Stellen geschrieben: Sowohl bei Einzelteilekauf als auch beim kompletten LRS war ich hoch zufrieden.

Ich baue ja in der Regel meine Laufräder selbst, teils auch für gute Bekannte, und das schon seit einer ganzen Weile. Bisher gab's da nichts zu meckern, die Dinger bleiben auch längerfristig rund.

Der LRS von Stefan war mindestens eine Klasse besser. Er hat sich beim Feinzentrieren wesentlich mehr Mühe gegeben als man nach meiner Erfahrung muss, damit die Räder rund laufen und bleiben. Die Speichenspannung war extrem gleichmäßig (nachgemessen), der Rundlauf ohne Makel. Wie gesagt: Ich hätte deutlich früher aufgehört, und m. E. hätte es trotzdem gehalten.

Dazu war der Preis noch sehr fair, und die Kommunikation ist ebenfalls vorbildlich: Man bekommt schnell und sinnvoll Antwort, dazu ist er sehr freundlich, und er könnte nicht weiter weg von "arrogant" sein.

Der nächste Komplett-LRS, der in meiner Familie gebraucht wird, stammt sicher auch wieder von Hexenwerk. Wenn ich nicht Spaß am Selberbauen hätte, hätte ich dort schon wesentlich mehr gekauft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank schon mal für die Beteiligung - ich "hoffe" aber ehrlich gesagt auch noch auf Kritik und nicht nur Bauchpinselei, auch wenn diese natürlich gern genommen wird.
Schick den neuen LRS rum, dann versuche ich, ein Haar in der Suppe zu finden. Reifen und Milch liegen/stehen schon bereit.

OK, weitere Kritik... Ich musste am Duke-Alu-Satz das Felgenband neu machen. Das von Dir verwendete Band war sehr gut, solange es gut war. Beim Abziehen des alten Bands in 1mm-breiten Fasern war ich relativ nah am Nervenzusammenbruch. ;)
 
Das erste Thema wird auch gleich voll der Knüller. Echt Bombe. Das crazy.
(jaja, ich fühle mich hier komplett dem "hello fellow Kids" Vibe verpflichtet)

Fanfare #tüdütü#

Versandkosten!


Ja nee, voll geil, ich weiß.
Aber das ist eines der Felder, die, meiner Meinung nach, wohl die größte Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität beherbergt.

Der Onlinehandel hat sich (m)eine Nemesis erschaffen, die „Versandkostenfrei“ heißt – ein Fliegenfänger, welcher quasi widerstandslos zu einem „Kundenprivileg“ auserkoren wurde. Für kleinen Einzelhandel (wie mich) nicht gerade ein lustiges Thema, wenn man mal betrachtet, was Versand eigentlich kostet...

Die Hexe war und ist ein bisschen idealistisch getrieben. Ich ziele nicht auf maximale Profite ab, sondern auf transparente Gegenleistung. Preise für Laufräder sind exakt das – zusätzliche Aufwendungen, wie PayPal-Gebühren (auch ein Thema für sich) oder Versandkosten wollte ich nie als „Mischkalkulation“ dort untermengen, sondern stehts separat ausweisen, so dass eben jeder gut nachvollziehen kann, was die einzelnen Posten eben so kosten. Transparenz also als Leitfaden für Nachvollziehbarkeit und Kundenzufriedenheit.
Leider führt dieser Weg nicht gerade häufig zum gewünschten Ergebnis.

Aber fangen wir vorn an. Ab dem Moment meiner Selbstständigkeit versuchte ich es mit DHL als Dienstleister. Dumm nur, dass hier die Paketmaße nicht so Recht zu den Laufrädern passen wollen, da 28/29“ Räder stets über 60cm Querschnitt messen. Die dafür benötigten quaderförmigen Kartons waren sehr sperrig, verstopften regelmäßig die hier vorbei rollende Postkutsche und waren rundum nicht zufriedenstellend. Eine (bessere?) Alternative musste her! Leider gibt es Kikis kleinen Lieferservice nur in der Welt von Studio Ghibli, weshalb die Hexe voller Gram den weltlichen Dienstleistern den Hof machen – und schlussendlich die einzige Kröte küssen musste, die nach all den genannten Anforderungen (Paketaufkommen/Größe/Gewicht/Versicherungswert) überhaupt noch im Sumpf der Anwärter sitzen blieb: DPD.

Gut 5 Jahre lang knutschte die Hexe also den warzigen Hintern dieser Kröte, da diese immer wieder gern behauptete, schon bald zum prächtigsten Paketdienstleister aller Zeiten zu digitieren, man muss nur schön weiter knutschen. Na ja, dieses Märchen ging auf jeden Fall nicht sonderlich rosig aus, da sich nur die Prächtigkeit der Rechnungen veränderte, dank nach und nach eingeführter Zuschläge, wie NC –Gut (nach fast 2 Jahren wurde urplötzlich festgestellt, dass die Pakete ja viel zu groß für´s Förderband sind. Vermutlich schrumpfte über Nacht ein Zauberer alle Förderbänder auf ein kleineres Maß. Fiesling.), höherer Energiezuschläge, Maut oder Servicegebühren. So steigerten sich meine Kosten für den Versand von anfänglichen ca. 7€ mit DHL bzw. auch in den Anfängen mit DPD bis auf ca. 17,50€/Paket in D in 2025*sieheStatistik am Ende. Das ist kein zu verachtender Anstieg, welchen ich mich nicht mehr wirklich traute an den zahlenden Kunden weiter zu geben. Bis 12€ ging ich noch hoch, aber mehr nicht. Meine Idee der Transparenz wurde mir damit selbst zur Falle, beinhaltet dieser Preis ja auch noch nicht mal die gekauften Kartons, das Paketband oder die Arbeitszeit für´s Verpacken. Das mag man jetzt als eigene Dummheit bezeichnen (was ok ist), aber der Versand schaffte damit einen realen Verlust für mich, der weit über 2500€/Jahr hinaus ging.

Ebenfalls steigerten sich die negativen Erfahrungen. Pakete kamen nicht an, oder nur beschädigt, oder am falschen Ort, oder ohne Nachweiß für die Abstellung etc. pp. So wurde der Versand der Laufräder immer mehr zu einer Zitterpartie. Anstatt dass sich der Empfänger auf seine bestellten Räder freute, musste erstmal das Tal der Befürchtungen per Sendungslink durchschritten werden. Es wurde also vollkommen offensichtlich, dass diese eher als toxisch zu bezeichnende Beziehung beendet werden musste. Tjoa, und wie in jeder Liebestragödie war ja klar, wohin die enttäuschte Maid nun gehen wird: zurück in die starken Arme des vorherigen Lovers: DHL!

Dieses Mal gehe ich den Versand aber anders an. Nicht mehr komplette LRS sollen in Kisten gestopft werden, sondern jeweils 1 LR. Es gibt nun also für LRS Bestellungen 2 Kisten, die per DHL auf den Weg geschickt werden. Das sorgt bei mir zwar vor allem für deutlich mehr Kartons, die ich extra dafür anfertigen und verwenden muss, sowie für deutlich mehr Abfall, da ich bisher weiter genutzte Felgenkisten nicht mehr nehmen kann, da diese nun Sperrgut-Maß besitzen, aber es gilt auch zuhoffen, das sowohl der Versand selbst zuverlässiger wird, als auch die transportierten Räder dank der Einzelverpackung besser geschützt sind, sollte doch mal was mit den Kartons passieren. Auch schöner Effekt: wer also nur ein LR bestellt, der bekommt auch die Versandkosten von einem Paket, was doch etwas günstiger ausfällt, als noch mit DPD.

Unter´m Strich hat sich meine Situation nicht wirklich verändert mit dem Wechsel zu DHL. Ich habe noch immer keine kostendeckenden Versandkosten eingeführt oder meine Kalkulation so angepasst, dass ich dies locker abfangen/über den Preis des LRS herausholen kann. Aber ich bin dabei an mir selbst zu arbeiten, Abläufe zu optimieren und Kosten besser im Auge zu behalten, die ich bisher etwas zu sehr als „kleineres Übel“ hingenommen habe. Aber meinen Idealismus aufgeben möchte ich auch noch nicht so ganz. Das kommt dann später. :D

Der Online Handel hat "Versandkostenfrei" zu einer Art Grundvoraussetzung und Glaubensdogma gemacht. Wer gleichwertige Produkte zu gleichen Preisen online sieht entscheidet sich fast ausschließlich für die Plattform, die die geringeren Versandkosten bietet. Ist ja auch logisch, bezahlt man weniger. Dumm wer da drauf bezahlt.

Tja, für große Onlinediscounter ist dieses Thema ja auch ein Fliegenfänger und kann dort, denke ich, ganz gut kompensiert oder in die Kalkulation mit aufgenommen werden.
Wenn man aber so ein klein bisschen dumm und idealistisch ist (ich winke mal in die Runde), dann stilisiert sich das Thema Versand für den geneigten Selbstständigen gern zu einem Albtraum. (Wie gesagt, ich spreche hier generell von meinem Standpunkt aus.)

Mein ursprünglicher Standpunkt war für mich immer: Ich trenne ganz klar zwischen Produktpreis und Versand und anderen Zusatzleistungen, wie zum Beispiel PayPal Gebühren (auch noch so ein schönes Thema... vielleicht ein andermal.)
Sprich wenn ich einen Preis für Laufräder berechne, dann ist das reinweg das, was ich für genau dieses Produkt berechnen muss. Der Versand steht dann separat und transparent mit auf der Rechnung, da dieser zwar eine Notwendigkeit ist, aber eigentlich nicht zum Produkt selbst gehört.
Eine Idealismus, der sich selbst verarscht, wie wir gleich sehen werden.

Ganz am Anfang meiner hauptberuflichen Selbstständigkeit (ab Sept. 2019) habe ich natürlich erstmal geschaut, welcher Dienstleister mir den besten Preis bieten kann, was grundsätzlich erstmal DHL ist. Problem hierbei: Die haben blöde Packmaße (max. 120x60x60cm).
Jedes 28/29" Laufrad ist dafür eigentlich zu groß, es sei denn, man nimmt quaderförmige Kartons, um die Laufräder quer reingestellt zu verfrachten. Dann kommt man günstig bei weg, aber das Volumen, welches die Kisten einnehmen ist enorm. Das führte bei mir tatsächlich schnell zu Problemen. Die Postkutsche, die beim Hexenhaus vorbei fuhr hatte einen Innenraum, der selten mehr als 4 Pakete davon mitnehmen konnte, wenn überhaupt. Das war nicht praktikabel, also ging ich auf die Suche nach Alternativen. Hier bekam ich dann exakt einen Anbieter, der bereit war die Paketgröße und die Paketaufkommen anzunehmen: DPD
Alle anderen waren nicht zufrieden mit meiner Menge (zu wenig) der Paketgröße (zu groß) und dem Gewicht (zu leicht). Also ging ich dann 2020 zu DPD.
Anfänglich war das nicht mal wirklich teurer als DHL, aber die Packmaße waren sehr viel besser, da nun ein Gurtmaß ausschlaggebend für die Kartons war. Ich konnte also hohe, längliche Pakete hernehmen und den LRS somit deutlich platzsparender verstauen. Es dauerte aber gar nicht lange, da gefiel DPD das doch nicht mehr so gut mit meinen Paketen. Sie konnten nicht ihre Sperrgutmaße verändern, aber sie kamen mit nem raffinierten Trick um die Ecke: NC-Gut.
Also angeblich Kartons die zu groß sind, damit sie per Förderband transportiert werden können. Was zwar fast 2 Jahre lang ging, aber jetzt auf einmal nicht mehr. Haben sie wohl in ihrem kompletten Logistikraum die Förderbänder verkleinert. #aufjeden
NC-Gut heißt, dass man pro Paket einen definierten Betrag zusätzlich bezahlt (Am Anfang 6€ netto, mittlerweile sind es 7€). Neben diesem Aufschlag haben sich natürlich auch die Servicegebühren, die Mautgebühren und der Energiekostenzuschlag immer weiter erhöht.

[Die Statistik findet sich jetzt am Ende des Beitrags!]

Das ist jetzt natürlich erstmal nur eine Statistik, die kann nicht komplett alles wiedergeben. Zum Beispiel ist auch immer wichtig zu sehen, wie hoch das Paketaufkommen war, wie viele große Pakete verschickt wurden, wie viele Retouren es gab und ob diese auf Grund von schlechten Verpackungskünsten teilweise sogar als Sperrgut bei mir ankamen, was dann auch preistreibend reingehauen hat. Zudem bin ich jetzt auch nicht ganz weit zurück gegangen, eigentlich müsste ich das für 2019 und 2020 auch noch komplett machen - und ehrlicher Weise fehlen hier auch noch die erste 2 Monate von 2021, welche ich noch nicht herausgekramt habe für meine Übersicht. Aber alles in allem sollte klar werden, das die Preise pro Paket stetig gewachsen sind, vor allem bei Inlandtransporten.
Ganz am Anfang habe ich mit 7€/Paket Versand in D angefangen, das war noch mit DHL. Da ich ein bisschen faul bin, habe ich diesen Betrag auch einfach stehen lassen, als es dann mit DPD weiter ging. 7€ war hier nie wirklich Kostendeckend. Neben den Versandkosten kamen ja auch noch Verpackungsmaterial als Kostenpunkt hinzu, wie vor allem die Kartons (welche so um die 3-4€ das Stück kosten), Klebeband und eigentlich, wenn man es ganz genau nimmt, natürlich auch die eigene Zeit, die ich aufwende, um das ganze einzupacken... die 7€ waren also von Anfang an ziemlicher Selbstbetrug, aber ich fand, sie sind immerhin ein Kompromiss zwischen mir, den das ganze etwas kostet und dem geneigten Kunden, der seine Laufräder haben möchte, aber eben auch nicht so unbedingt fröhlich über Versandkosten ist, egal bei welchem Kaufbetrag. Zudem habe ich ja mit DPD immer die Möglichkeit auch Kartons wieder zu verwenden, die ich bekomme, wenn ich Felgen bestelle. Ich musste also nicht wirklich jeden Karton, den ich jemals verschickt habe, auch selbst kaufen, ich konnte extrem viel Recyclen und damit auch sehr viel Müll vermeiden. (á propos: Ich habe zwar eine Restmüll und Papiermülltonne, aber ich habe sie in diesen ganzen Jahren max 1x leeren müssen, ich war sehr effizient im Verwerten von Pappe)

Als dann der NC Gut Aufschlag eingeführt wurde, habe ich mich genötigt gesehen auch die Versandkosten anzupassen und bin auf 12€ hoch gegangen - und bin dabei geblieben, denn die anfänglichen Diskussionen, die ich diesbezüglich hatte waren ermüdend. Aber nach einer Weile hatte ich dann das Gefühl, dass diese 12€ akzeptiert werden, es weniger Diskussion um die Versandkosten an sich gibt und habe sie deshalb als guten Kompromiss betrachtet. Aber ich verlor damit jedes Jahr mehr Geld, denn meine echten Kosten stiegen deutlich höher. Sowohl für die Kartons (mit Corona und dem Ukrainekrieg stiegen zeitweise die Kosten stark an, was wieder nachgelassen hat) als eben auch der Versand bedeuteten, dass ich pro Sendung in Deutschland schon mit einem Preis von annähernd 17,50-20€ rechnen musste. Bei meistens ca. 500 Sendungen im Jahr mache ich also allein für´s Material beim Versand einen Verlust von min. 2500€, die Arbeitszeit ignoriere ich dabei noch komplett. Das ist dumm, mögt ihr jetzt vielleicht sagen, aber warum habe ich das gemacht? Ich glaubte einfach nicht, dass ich die echten Kosten dafür auf die Rechnung setzen kann, ohne eine Hexenverbrennung damit anzuregen. Ich wusste aber, dass ich dringend etwas ändern muss.

Tja, und dann hat mir DPD bei diesem Schritt geholfen. Die Zuverlässigkeit der Zustellung wurde immer schlechter, der Service bei Problemen immer lapidarer und abwertender und somit stieg die Unzufriedenheit beim Thema Versand massiv an. Sowohl bei Empfängern, die Großmuttergleich den ganzen Tag an ihrem Fenster hockten, um dem Paketboten aufzulauern - nur um dann die digitale Mitteilung zu bekommen dass "sie leider nicht angetroffen wurden" und das Paket deshalb nicht zugestellt werden konnte, als eben auch bei mir, der mit den rechtlichen Spitzfindigkeiten der Zusteller auf Kriegsfuss ging, da Pakete, die offensichtlich nie beim Empfänger auch nur annähernd angekommen sind, kann man nicht als "kontaktlose Zustellung" akzeptieren, wenn sie dann einfach nicht mehr auffindbar sind.

Meine Lösung?
Ich kehre zu DHL zurück. Die sind noch immer preislich die günstigsten, auch bei Paketen annähernd an ihrem max. Paketmaß dran bekommt man den echten Preis, und keine Zuschläge, aber das heißt jetzt leider auch nicht, dass ich deshalb beim Versand wieder auf festen Boden komme.
Denn das Paketmaß ist ja noch immer ein Problem und Quaderförmige Kisten mir ehrlich gesagt viel zu undhandlich/sperrig. Ich habe mich deshalb für einen Mittelweg entschieden: Ich habe nun Kartons fertigen lassen, in welchem ich jeweils 1 28/29" Rad verschickt bekomme, quer. Wenn ich also ein einzelnes LR baue, verschicke ich 1 Karton, wenn ich einen LRS baue, verschicke ich 2 Kartons. Bei einem 27,5" LRS oder kleiner klappt es im übrigen auch in 1 Karton! Mullet hingegen sind auch 2 Kartons. Pro Karton berechne ich nun wieder 7€, bei einem LRS sind es jetzt also 14€ Versand.
In Relation gesehen finde ich das jetzt sogar besser, denn mit DPD hatte ich ja nun immer den (annähernd) gleichen Betrag, egal ob in der Kiste 1 oder 2 LR drin steckten. Bei DHL kann ich nun also individuell auf die Menge der zu verschickenden LR mit dem Preis reagieren, was toll ist und auch für den Kunden fair sein sollte.
Aber bin ich damit nun besser/günstiger dran als vorher?
Eher nicht.
Denn ja, ich werde damit jetzt wohl den Gesamtbetrag meiner Versandkosten über´s ganze Jahr gesehen senken können. Aber was massiv ansteigen wird ist die Menge an benötigten Kartons dafür. Ich kann jetzt nämlich nur noch ausschließlich die Kisten nehmen, die ich für dieses Maß produzieren lasse. Die Felgenkartons aller anderen Hersteller sind zu groß und für mich nun nutzlos. Ich habe also nicht nur mehr Kartons, die ich bestellen muss, sondern auch sehr viel mehr Abfall.
Wie stark sich das genau auswirken wird kann ich in frühestens einem Jahr sagen, aber ich denke nicht, dass ich unterm Strich günstiger sein werde, als mit meinen bisherigen Ausgaben für Versand via DPD. Wenn es aber bedeutet, dass die Versandleistung wieder stimmt - also Sendungen zuverlässiger zugestellt werden, dann nehme ich das doch recht gern in Kauf.

Was bezahle ich also wirklich für den Versand?

Hier eine Statistik für euch:

202020212022202320242025*
Kosten Inland3293,81€3961,71€7816,05€7994,60€8261,56€4918,19€
Kosten Ausland409,25€410,23€570,60€510,49€503,99€468,74€
Pakete Inland438358498510489313
Pakete Ausland232022212120
€/Paket Inland7,52€11,06€15,7€15,68€16,89€16,45€
€/Paket Ausland17,94€20,52€25,94€24,31€24,00€23,44€
Zusatzkosten1304,36€1751,04€842,69€862,76€875,87€

*kleine Anmerkung zu 2025: Bis in den Oktober hinein war das ausschließlich DPD, im Oktober fing ich dann mit DHL an und seit Anfang November ist es ausschließlich DHL. Wenn ich hier reinweg DPD für 2025 preislich darstellen würde, läge der Einzelpreis pro Versand in Deutschland bei ca. 17,45€! Zudem sollte bewusst sein, dass ich 2025 sehr viel mehr kleine Pakete verschickt habe mit Einzelteilen wie Naben, Speichen und einzelnen Felgen etc., was die Kosten pro Paket eigentlich senken müsste... Achja, und letzte Anmerkung hierzu: Tatsächlich ist 2025 ein echt verkacktes Wirtschaftsjahr für mich. Man sieht´s auch ein bisschen an der Paketanzahl (ist ja aber auch noch nicht das komplette Jahr, da fehlen ja noch ein paar Wochen und eben auch anteilig mehr kleine Aufträge/Verkäufe denn Laufräder/Laufradsätze), aber es ist tatsächlich im Umsatz noch stärker zu sehen, da ich kaum 60% des Vorjahres machen werde. Hart.


Und noch eine abschließende Frage von mir: Was sagt ihr eigentlich zum Thema Versandkosten? Habt ihr bisher "versandkostenfrei" immer sehr gern mitgenommen ohne groß drüber nachzudenken, oder habt ihr da schon manchmal gedacht "wie geht das eigentlich?".
Vielen Dank

Edit:
Der Super-GAU wäre jetzt im übrigen, wenn die Industrie sich so was affiges wie "noch größere Laufräder!" einfallen lassen würde, denn die würden dann in meine Kisten per DHL auch nicht mehr reinpassen. Aber wer sollte so was denn schon wollen?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Knusperhexe Jeder , der schon ml selbst Laufräder versendet hat, kann deinen Schmerz fühlen.

Versand ist immer blöd, aber bei Laufrädern (und Rahmen) doppelt. Deine Versandkosten gehen für mich bei einem LRS voll in Ordnung. Bei einem Servicethema wird's natürlich ärgerlich - hatte ich ja zum Glück noch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe auch schon öfters LRS verschickt und habe exakt die gleiche Erfahrung: DPD ist meiner Erfahrung der unverlässlichste Haufen den es gibt, deren Statusmeldungen sind ein Schlag ins Gesicht der Beteiligten. Nie mehr wieder. Ich meide sogar Lieferanten, die mit DPD versenden.
DHL hat wirklich ein sehr ungünstiges Paketmass, aber mit der Diagonale kam ich immer klar. Unter den Blinden ist DHL der Einäugige.
 
Und noch eine abschließende Frage von mir: Was sagt ihr eigentlich zum Thema Versandkosten? Habt ihr bisher "versandkostenfrei" immer sehr gern mitgenommen ohne groß drüber nachzudenken, oder habt ihr da schon manchmal gedacht "wie geht das eigentlich?".
Vielen Dank

Also mir ist schon klar, das versandkostenfrei einfach im Preis drin ist. Sieht nur besser aus. Verschenkt ja niemand was. Und ja, wie @CaseOnline schon schreibt, Laufrad selber versenden ist PITA und teuer 🤷‍♂️ Ist dann halt so. Dagegen hilft nur selber aufbauen 😁

Aber danke, mega verständlicher und interessanter Text. Wenn man sich einen Satz hochwertige Naben und Felgen aufbauen lässt sind doch die paar Kröten Versand auch noch drin, denke ich.
 
Laufradversand ist echt nen leidiges Thema. Letztes mal mit Hermes hat ein Laufrad erstmal fast ne Woche in der Filiale gestanden.



Aber mal zum eigentlich Thema, bei der @Knusperhexe hab ich schon komplett Laufradsätze, Einzelteile zum selbstbau oder auch mit von mir beisgestelltem Material gekauft. Egal woher sonst Laufräder kamen, die waren nie so haltbar wie die von der Hexe.
Bin mir der Arbeit und auch der Beratung immer super zufrieden. Gerade wo es drum ging ne gute Kombi aus Gewicht und Stabilität fürs DownCountry Bike zu bekommen ging es viel hin und her. Aber Stefan hat da super beraten und auch ein perfektes Ergebnis abgeliefert!
 
Der Online Handel hat "Versandkostenfrei" zu einer Art Grundvoraussetzung und Glaubensdogma gemacht. Wer gleichwertige Produkte zu gleichen Preisen online sieht entscheidet sich fast ausschließlich für die Plattform, die die geringeren Versandkosten bietet. Ist ja auch logisch, bezahlt man weniger. Dumm wer da drauf bezahlt.
LEIDER! man sollte das einfach mal gegen den Aufwand rechnen selber in die Stadt zu fahren, zu parken, etwas dort einzukaufen usw... selbst man sich selber als Zeitaufwand nur Mindestlohn zahlen würde...
Tja, für große Onlinediscounter ist dieses Thema ja auch ein Fliegenfänger und kann dort, denke ich, ganz gut kompensiert oder in die Kalkulation mit aufgenommen werden.
wird auch imemr weniger.
r2, bike24 inzwischen IMMER mit Versandkosten (immernoch viel zu niedrig)

Und noch eine abschließende Frage von mir: Was sagt ihr eigentlich zum Thema Versandkosten? Habt ihr bisher "versandkostenfrei" immer sehr gern mitgenommen ohne groß drüber nachzudenken, oder habt ihr da schon manchmal gedacht "wie geht das eigentlich?".
Ja. Siehst Du ja oben. Ich finde es fair, wie du es machst, denke aber die realen Kosten dürfen ruhig ersichtlich sein.

Hermes geht für dich gar nicht?
Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht, privat geht da der LRS für 10,99
Krux hier evtl. die Haftung nur bis 500€, da sollten ja nach LRS ja doch mal 1500 oder mehr stehen.
1764329240162.png


Oder wollen die dein Aufkommen von 15-20 Sendungen pro Woche (du sagtest 500+ pro Jahr, paar Wochen Urlaub hoffentlich.. grob überschlagen halt) nicht abholen/transportieren?

Ansonsten finde ich:
Das Bewusstsein für reale Kosten muss oftmals erst noch geschaffen werden.
Allein die Idee kostenloser Retoure und dann kann man als Kunde noch als Grund "nur zur Anprobe, meherere Größen bestellt" angeben ist schon frech und führt zu einem falschen Bild.
Ist ja nicht so, dass das nix kostet.

Aber als Verkäufer willst Du ja kein Missionar sein, jedenfalls nicht für Versandkosten, sondern für beste Laufräder.

Ansonsten hab ich von dir bisher nur ein Lager für die Hydra gekauft, war noch Fett dabei? Großartiger Einsatz und verdient hast du bestimmt nix dran. Ich pack den Bauchpinsel wieder weg.
 
[....]
Hermes geht für dich gar nicht?
[...]

Ich muss es schon zugeben, ich bin da manchmal selektiv verbohrt, aber ich kenne Hermes noch von sehr viel früher und schon damals fand ich die interne Firmenpolitik einfach zum Kotzen. Die Fahrer mussten die Wagen quasi selbst versichern, bei Schäden stand also nicht die Firma dafür ein, sondern jeder Fahrer selbst und die Bezahlung war dem keinesfalls angepasst/gerechtfertigt. Hier hat sich einfach mal wieder ein Konzern gedacht "wozu diesen Posten selbst bezahlen, wenn das meine Angestellten übernehmen können?" - und schon allein deshalb habe ich es vermieden Hermes zu nutzen. Ob das sinnvoll ist? Nee, wohl kaum, denn das hat weder den Fahrern genützt, noch habe ich deshalb nen moralischen "High Ground" erlangt, da andere Dienstleister, wie eben auch DPD, vermutlich mitterweile auch nicht so viel besser unterwegs sind. Dennoch, ich habe Hermes deshalb gemieden und versuche eigentlich stets einen Weg zu nehmen, den ich persönlich vertretbar und nicht ausbeuterisch finde. Dabei beute ich mich selbst aus, das habe ich ja versucht bei dem ganzen Text über Versandkosten klar zu machen, aber das finde ich ok, denn das ist meine, mehr oder weniger, freie Entscheidung (...sowie meine Annahme, dass der Konsument es nicht anders akzeptieren würde). Aber ich will es ehrlich gesagt nicht auf die Rücken anderer abwälzen, nur um ein paar Kröten zu sparen. Wenn also jemand Insiderwissen über die aktuellen Praktiken von DHL hat, die zeigen was für ein herzloses Unternehmen das ist: Bitte ganz klein schreiben. Mir fehlen einfach die Alternativen, denn, wie ich anderswo schon mal angemerkt habe: Kikis kleiner Lieferservice, also die absolute Topadresse für Hexenversand, ist leider nicht in der Realität verhaftet...

Vg
Hexe
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Einblicke. Und man kann wahrscheinlich auch gut nachvollziehen, dass "Selbständig" irgendwas mit "selbst" und "ständig" zu tun hat.

Wenn ich mir die über 500 Pakete anschaue und davon ausgehe, dies sind 500 Laufräder oder sogar Laufradsätze, sind das bei 220 Arbeitstagen pro Jahr 2,3 pro Tag. Plus die Angebote, Materialauswahl (ok, irgendwann braucht man vielleicht keinen Spokomaten mehr), der Einkauf, die Buchhaltung, das Verpacken und das drumherum.

Hut ab!
 
Danke für die Einblicke. Und man kann wahrscheinlich auch gut nachvollziehen, dass "Selbständig" irgendwas mit "selbst" und "ständig" zu tun hat.

Wenn ich mir die über 500 Pakete anschaue und davon ausgehe, dies sind 500 Laufräder oder sogar Laufradsätze, sind das bei 220 Arbeitstagen pro Jahr 2,3 pro Tag. Plus die Angebote, Materialauswahl (ok, irgendwann braucht man vielleicht keinen Spokomaten mehr), der Einkauf, die Buchhaltung, das Verpacken und das drumherum.

Hut ab!

Die Kalkulation hört sich zwar spitze an, aber so ist es nicht. Die Statistik beinhaltet alle Pakete, die ich im Versand hatte. Das beinhaltet auch Retouren, aber natürlich auch kleinere Pakete. Ich habe das jetzt gerade nicht genau auf der Pfanne, aber sagen wir mal eher, dass es aktuell so um die 300-400 Aufträge mit Laufrädern im Jahr sind. Der größte Teil davon LRS, aber in letzter Zeit auch vermehrt einzelne LR.
Dazu wollte ich auch noch einen genaueren Beitrag verfassen, aber ich kann´s ja schon mal ganz grob anreissen: In den ersten 4 Jahren meiner Selbstsändigkeit habe ich an Wochenenden gearbeitet, habe ich teilweise bis nachts 2 Uhr noch Mails beantwortet und bin gegen 6:30Uhr mit den Kiddies wieder aufgestanden, habe diese dann in die Kita gebracht und konnte dann ab ca. 8:30Uhr/9Uhr anfangen mit arbeiten. Ich ging dann auf eine Art Burn-Out zu, habe dann rigoros mir das Arbeiten an den Wochenenden untersagt und auch eine Arbeitssperre nach 22Uhr verhängt. Und ganz nebenbei gingen auch Private einige Sachen ab, weshalb ich notgedrungener Maßen viele Tage Arbeit höchstens halb erfüllen konnte. 2025 war das erste Jahr seit 2017, dass ich wieder anfing 2x die Woche 1-2 Stunden Rad zu fahren, einfach nur, um mal wieder Rad zu fahren und daran Spaß zu haben. Ich bin jetzt seit 7 Jahren selbstständig und habe noch immer Spaß daran und freue mich auch immer wieder über Beratungen und erfolgreiche Überzeugungsarbeit, warum das letzte Gramm an einem LRS für den Fahrer nicht immer das entscheidenste ist, was es zu beachten gilt. Aber ich bin von dem Trip runter, dass ich jedes Quentschen Quäntchen Lebensenergie hier rein buttern muss, denn davon habe ich tatsächlich nicht viel, das lohnt sich bei meinen Kindern und meiner Frau mehr. =)
Aber das ist etwas, das wohl jeder Selbstständige mal durchmachen muss - und hey, ich habe auch Rückfälle. Ich glaube es war diese oder letzte Woche, als ich mich mal wieder dabei ertappte 1:30Uhr noch Mails zu beantworten...
Vg
Hexe
 
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