M & M im finsteren Pfälzer Wald oder über die logistischen Feinheiten des Zeltens
Auch der schönste Indian Summer soll zu Ende gehen und so beschlossen der Mikkael und der Herr Sonntach sich südwärts zu Saumägen und Sandsteinen aufzumachen. Der Rodalbener Felsenweg, in Fachkreisen auch Fatty genannt, und die leckeren Trails des pfälzernen Waldes lockten.
Vorab: Ja, es handelt sich hier um Rheinland Pfalz und das Bergradeln auf unter 2 m breiten Wegen wird hier mit Forstautobahnen nicht unter 20 km Länge bestraft. Also wie immer schön brav zu den lieben Mitbenutzern sein.
Dank GPS trafen wir 1 Stunde später als geplant in Rodalben ein. Nach etwas Rumgegurke wurde auch ein Parkplatz gefunden, der sich als Startpunkt zum Felsenweg eignete.
Kennt übrigens einer dieses putzige blaue Kerlchen? Hat mich die ganze Zeit verfolgt und lies sich nicht abschütteln. Machte merkwürdige Laute mit einem stark finnischen/türkischen Akzent und hat seinen Bau irgendwo nördlich von Köln. Sachdienliche Hinweise nimmt jedes Tierheim an.
Dank der guten Beschilderung, immer dem F folgen, konnte der Einstieg schnell gefunden werden und wir machten uns im Uhrzeigersinn, für alle Digitalisten, das ist rechtsörum, daran, die Trails zu suchen
und es begann wie versprochen und hörte irgendwie nie auf
falls man auf einen breiten Weg traf, immer in den nächsten Trail rein, verkehrte Welt.
etwas Schwindelfreiheit war auch angesagt
Kopffreiheit sowieso.
So trailt man vor sich hin und denkt, irgendwann muß es doch aufhören, tut es aber nicht.
Perfektes Wetter, perfekte Farben, der F Weg geht übrigens hier nach oben.
Höhlenmensch grüßt Fahrradmensch
Hoch über Rodalben
ist little Moab
Langsam wird es öde, noch immer Singeltrails und Sandsteine in allen Variationen
Irgendwann kommt wieder Rodalben in Sicht und so steuern wir den Parkplatz an. In der irrigen Annahme, das die Tour zu Ende ist, entledigt sich Mikkael seine Bikeklamotten. Leider hat der böse Mann nur die Karte studiert und noch die jungfräuliche nordöstlich Schleife entdeckt. Mikkael ist eindeutig kein Schnellanzieher!
Leidend, aber ohne zu Meckern, wird von ihm die Tour zu Ende gebracht, bei den Trails kennt ein Indianer keinen Schmerz.
Traumtour! Über 40 km Singeltrail, fast komplett fahrbar und ohne große technische Schwierigkeiten. Außer uns waren nur noch ca. 8 Wanderer und 6 Biker unterwegs; was bei dem Wetter schon sehr erstaunlich war! Wird wohl nicht der Normalfall sein und deshalb lieber ein langes Wochenende einplanen und dann wochentags fahren.
Schließlich gibt es in der Umgebung noch weiter feine Trails und ausgeschilderte Touren
http://www.mountainbikepark-pfaelzerwald.de/
Wir wollten uns am nächsten Tag die Tour 4 vornehmen. Aber erst wurde eine Unterkunft für die Nacht erforderlich und so wurde auf dem nächstgelegenen Campingplatz eingecheckt.
Im Schein der Taschenlampe schnappte sich Unbekannter Nr.1 einen Packsack und wollte auspacken. Unbekannter Nr.2 merkte an, was er denn mit seinen Sachen wollte. Unbekannter Nr.1 meinte, er wolle das Zelt auspacken. Unbekannter Nr.2 sagte daraufhin, das dort kein Zelt drin wäre. Unbekannter Nr.1 erwähnte, das es ihm auch an einem Zelt mangelt. Laaaaanges Schweigen.
Dank dieser logistischen Problematik wurde schnellstens der Platz der Schmach verlassen und sich in Trippstadt eine feste Bleibe gesucht, der Abend endete dann aber doch noch mit einem leckeren Mahl und schwarzem Bier. Prost!
Am nächsten Morgen wurde dann die Tour 4 in Angriff genommen. Nachdem der Einstieg gefunden wurde,
erwartete uns ein feiner Trail zum Johanniskreuz hin und wieder zurück. Die Auschilderung ist wirklich gut und die Streckenwahl führt tatsächlich auch über Wege, die unter 2 m sind.
Natürlich waren wir vom Felsenweg verwöhnt, dafür befanden wir uns aber auf höchst legalen Wegen und es war eine abwechslungsreiche Mischung aus breiteren Wegen und Trails. Einmal sind wir vom rechten Weg abgekommen, was uns aber dafür einen kleinen alpinen Trail bescherte, der uns wieder auf die Strecke führte.
Außerdem habe ich die Strecke optimiert und wir haben Hochspeyer auf den blau/weißen Wanderweg angesteuert, der von der Höhenstrasse abzweigt, sehr empfehlenswert!
Auf dem Rückweg sind wir noch an der Weltachse vorbeigekommen
und sind dort Richtung Erdmittelpunkt abgefahren.
Insgesamt ein sehr schönes Wochenende, das der perfekte Ausklang der warmen und staubigen Jahreszeit war. Wird auf jeden Fall wiederholt.
Ach so, als Anhang noch die GPS Tracks, sind aber Dank der guten Ausschilderung nicht unbedingt notwendig.
Grüsse
Mikele