Touren und Alpencross Bike: Cube oder Canyon?

Och Gott, jetzt ist aber gut. Ja, so ne Kehre kenne ich auch. Ist nur durch extreme Trialtechnik zu machen. Mit so nem 180° Vorderradschwenk. Kinners, wir reden hier von normalen Kehren bis s3. S4 aufwärts ist kein Standard mehr, und jemand der in solch einem Gelände unterwegs ist, fragt hier nicht nach nem Tourenbike sondern weiß seeehr genau was er braucht.
 
Nachlauf: https://de.wikipedia.org/wiki/Nachlauf_(Lenkung)
Gabeloffset: https://de.wikipedia.org/wiki/Gabelbrückenversatz (es ist egal, ob du den Offset oben an der Brücke oder an den Ausfallenden hast)
Wenn du das verstanden hast, reden wir weiter.
Kommt jetzt aber ein bisserl arrogant rüber! Glaub eher du hast mich nicht verstanden. Bei den von dir gezeigten Rädern ist nach „Lehrmeinung“, eigentlich zuviel Nachlauf vorhanden. Eigentlich müsste der Offset vergrößert sein, um den Nachlauf und somit die Antriebseinflüsse zu minimieren.
Aber die haben sich sicher was dabei gedacht dies nicht zu tun. Das mit dem Kettenzug leuchtet mir jedoch nicht ein, denn der störende Hebelarm liegt ja in einer anderen Ebene?!
 
Bei den von dir gezeigten Rädern ist nach „Lehrmeinung“, eigentlich zuviel Nachlauf vorhanden.
Nein, ist es nicht. Weil es nur 20" Räder sind und der Lenkwinkel relativ steil mit 75° erhälst du einen brauchbaren Nachlauf.
Eigentlich müsste der Offset vergrößert sein, um den Nachlauf und somit die Antriebseinflüsse zu minimieren.
Sorry, falsch (auch wenn es jetzt wieder arrogant rüber kommt). Der Nachlauf hat hier nichts mit den Antriebseinflüssen zu tun. Das Problem ist der Kettenzug. Du musst also eine Geo finden, die auch bei großem Kettenzug kein Lenkmoment erzeugt. Und das geht sehr gut mit 0 Gabeloffset. Damit ist der Gabeloffset gegeben, also kannst du nur noch den Lenkwinkel variieren. Wenn du dann einen brauchbaren Nachlauf haben willst, kommst du bei 20" eben auf die 75° Lenkwinkel.
 
@ExcelBiker
Was du nicht verstanden hast ist, dass das Drehmoment des angetriebenen Rades durch den Nachlauf Antriebseinflüsse generiert. Lenkachse liegt vor Aufstandspunkt!
Der Kettenzug hat einen Hebelarm zur Lenkdrehachse, ob sich dieser durch 0 Offset aufheben lässt, kann ich mir erstmal nicht vorstellen.
Wir sprechen von zwei unterschiedlichen Phänomen.
Ist aber auch wurscht, da zu sehr OT finde ich. Frontantrieb kommt für unseren großen eher nicht in Frage.
 
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Och Gott, jetzt ist aber gut. Ja, so ne Kehre kenne ich auch. Ist nur durch extreme Trialtechnik zu machen. Mit so nem 180° Vorderradschwenk. Kinners, wir reden hier von normalen Kehren bis s3. S4 aufwärts ist kein Standard mehr, und jemand der in solch einem Gelände unterwegs ist, fragt hier nicht nach nem Tourenbike sondern weiß seeehr genau was er braucht.
Und du bist der Meinung, man braucht für solches Gelände die absolute Sicherheitsgeo? Kein Wunder, dass wir auf keinen grünen Zweig kommen. Das fahren einige mim Racefully.
 
Rigid: zäh, schwergängig. Wie "rigido" auf Italienisch. Ging davon aus, dass dieses Wort allgemein in Deutschland bekannt wäre, dank seines Lateinischen Ursprungs. Noch ne Frage zum Thema: hat der TE eigentlich sein Bike gefunden oder raucht ihm der Kopf mit den Theorien über Nachlauf und Lenkwinkel bei modernen MTBs, Fronttrieblern und Rennrädern?
 
Rigid: zäh, schwergängig. Wie "rigido" auf Italienisch. Ging davon aus, dass dieses Wort allgemein in Deutschland bekannt wäre, dank seines Lateinischen Ursprungs. Noch ne Frage zum Thema: hat der TE eigentlich sein Bike gefunden oder raucht ihm der Kopf mit den Theorien über Nachlauf und Lenkwinkel bei modernen MTBs, Fronttrieblern und Rennrädern?

Dem raucht wahrscheinlich der Kopf...
 
Hallo,

ich (86kg 195cm) suche ein neues MTB, mit folgenden Anforderungne:
  • leicht, unter 12,5kg, am liebsten unter 12kg
  • Lenkwinkel unter 68 Grad, weil ich bergab Sicherheit gewinnen will
  • Rahmengröße mind. XL /21‘‘
  • Es soll bergab sicher und leicht beherrschbar fahren. Ich fahre runter, um anzukommen, und nicht um mit Drops etc. meine Grenzen zu testen.
  • Hohe Antriebseffizienz, denn >90% der Zeit fahre ich in der Ebene oder den Berg hoch, nur 10% wirklich bergab.
  • möglichst 30mm Felgeninnenbreite, damit die Reifen schön breit stehen, was das Rad leichter zu kontrollieren macht.
  • möglichst leichte Laufräder (1500g).
  • Mind. 120mm, besser 130mm Gabel vorne mit mind. 34 Durchmesser.
  • starke Bremsen, oder genug Luft im Preis, um selbst Magura MT7 nachzurüsten
  • Preis unter 5000, es sei denn es gibt einen schlagenden Grund, darüber zu gehen.

Bislang habe ich mir 2 Räder ausgesucht:

Canyon Neuron: Traumrad, Perfekte Ausstattung, leider genau 1000 EUR über meinem Limit. In der neuen Mountainbike wurde es als das perfekte Alpencross Bike gefeiert. Der bekannt miserable Service von Canyon schreckt zusammen mit dem hohen Preis bislang vom Kauf ab.
Cube Stereo 120 HPC SLT, ebenfalls fast perfekt, leider mit zu schmalen Felgen. Mit einem Satz DT. Swiss XMC 1200 Felgen liegt es allerdings auch bei über 5000 EUR. Zu Cube habe ich ein schwieriges Verhältnis, mein eigenes Cube läuft nur mit Reparaturen und viel Upgrades gut, war allerdings auch deutlich günstiger als alles andere.

Was meint ihr zu den beiden Rädern? Hat jemand noch andere Ideen?

Viele Grüße

Axel


Hey Axel,

sieh´ es mir nach, ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber wenn Dir das CF slx 9.0 LTD zu teuer ist - was stört dich am 9.0 LTD?
Das 9.0 LTD hat ein AlpenX-taugliches Kettenblatt mit 30T statt 32er am SLX. Das merkst Du sicher mehr als die Gewichtsdifferenz.
Im Hinblick auf die Bremse ist das beste "tuning" eine große Scheibe. Mach´ vorne eine 203er statt 180er drauf und alles ist erledigt; die Wirkung ist besser als jeder Bremsenherstellerwechsel.
Im Hinblick auf die Geometrie und Größe kann ich nur zur Probefahrt raten. Vielleicht gibt es im Raum B jemanden hier aus dem Forum, der ein CF in XL fährt und es Dir für eine Sitzprobe zur Verfügung stellt?
Das Canyon ist up & down recht ausgewogen - und meine Empfehlung unter der Voraussetzung, dass Du Dich darauf wohl fühlst.

LG
LC
 
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Hey Axel,

sieh´ es mir nach, ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber wenn Dir das CF slx 9.0 LTD zu teuer ist - was stört dich am 9.0 LTD?
Das 9.0 LTD hat ein AlpenX-taugliches Kettenblatt mit 30T statt 32er am SLX. Das merkst Du sicher mehr als die Gewichtsdifferenz.
Im Hinblick auf die Bremse ist das beste "tuning" eine große Scheibe. Mach´ vorne eine 203er statt 180er drauf und alles ist erledigt; die Wirkung ist besser als jeder Bremsenherstellerwechsel.
Im Hinblick auf die Geometrie und Größe kann ich nur zur Probefahrt raten. Vielleicht gibt es im Raum B jemanden hier aus dem Forum, der ein CF in XL fährt und es Dir für eine Sitzprobe zur Verfügung stellt?
Das Canyon ist up & down recht ausgewogen - und meine Empfehlung unter der Voraussetzung, dass Du Dich darauf wohl fühlst.

LG
LC
Kann man bei aktuellen Bikes die Kettenblätter nicht mehr nach Bedarf wechseln?
 
Och Gott, jetzt ist aber gut. Ja, so ne Kehre kenne ich auch. Ist nur durch extreme Trialtechnik zu machen. Mit so nem 180° Vorderradschwenk. Kinners, wir reden hier von normalen Kehren bis s3. S4 aufwärts ist kein Standard mehr, und jemand der in solch einem Gelände unterwegs ist, fragt hier nicht nach nem Tourenbike sondern weiß seeehr genau was er braucht.

Danke für den Hinweis. Ja, vielleicht geht das in der Diskussion unter, mein Eindruck war manchmal auch, dass hier viele Experten diskutieren, deren Fahrtechnik-Niveau wahrscheinlich weit über meinem liegt. Ich komme aber gerade erst vom Rennrad, und sitze seit 2 Jahren auf einem MTB.

Also zum Beispiel Spitzkehren, bei denen man das Hinterrad versetzen muss, sowas schaffe ich immer problemlos. Ich versetze das Hinterrad eben nach dem Anhalten mit der Ferse bis es passt vor dem Weiterfahren.

Ich bin meines Wissens nach noch nichts, was über S2 liegt bislang gefahren und selbst viele S2 Bilder (siehe Album) würde ich als einigermaßen anspruchsvoll für meine Verhältnisse einstufen.

Ich werde mindestens 3 Räder Probefahren: Canyon Neuron, Cube Stereo 120 HPC, Ibis Ripley und/ oder Yeti SB 130, Santa Cruz Tallboy oder Hightower, sofern ich diese Räder irgendwo finde. Ein Nikolai würde ich natürlich auch mal gerne testen. Im Frühjahr leihe ich mir in der Toskana nochmal ein Scott Spark und ein Genius.

Ich habe auch mitgenommen, dass die Geometrien von Canyon und Cube hier teilweise kritisch gesehen werden, was ich inzwischen auch nachvollziehen kann. Trotzdem werde ich mir ziemlich genau überlegen, ob ich bereit bin, für die etwas andere Geometrie des Ibis Ripley oder Yeti SB 130 den Gegenwert von mehreren Transalp-Reisen und Trail Camps in Italien Aufpreis zu bezahlen. Mit einiger Verwunderung sehe ich, dass die Preise vieler US Marken mit modernen Geometrien für ein vernünftig konfiguriertes Fahrrad schon über dem von Wettkampf-Motocross Motorrädern liegen. Meine Vermutung ist, dass mit steigendem Preis die Margen der Hersteller überproportional zunehmen.

Vielen Dank für die vielen Hinweise, ich zumindest hatte eine steile Lernkurve, und bin dank Eurer Hilfe jetzt schlauer und weiter gekommen.

Ich wünsche Euch allen ein flowiges, laktatreiches aber unfallarmes 2020!

Alex
 
Hier wird doch recht dogmatisch argumentiert.

Zwar bevorzuge ich mittlerweile auch längere Rahmen, dennoch lässt sich's auch mit etwas kürzeren Rahmen spaßig fahren.
Vergesst nicht: vor wenigen Jahren hatten wir alle fünf cm kürzere Rahmen und auch Spaß damit...

Vor meinem jetzigen Ripley XL mit 500mm Reach hatte ich als Marathonrad ein 2012er Salsa Spearfish L mit für meine 192cm superkurzen 426mm Reach und auch noch supersteilem Lenkwinkel. Das bin ich dennoch mit kurzem Vorbau gefahren.
War nervös bergab, aber auch lustig...

(zum Ripley noch: da kann man mit Selbstaufbau viel Geld und Gewicht sparen. Siehe mein Posting weiter vorne. Das Serien-GX-Modell finde ich nicht so attraktiv, LRS bspw. viel zu schwer, das geht 500g leichter. Details zu meinem: https://www.mtb-news.de/forum/t/ibis-gallerie.301260/page-62#post-16065426 . Ansonsten könnte auch ein Aufbau eines Alu-Tallboys günstig und sehr lässig werden)

@Stefandergrosse : super dass du das Testfahren planst, das bringt mit Abstand am meisten. Viel Spaß dabei!
 
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Tallboy: absolute Zustimmung!


EDIT: nur zur Illustration eine Beispielkonfiguration, die ich für attraktiver halte als die von SC selber verfügbaren, weil wesentlich leichter bei gleichzeitig besserer Funktion:

Santa Cruz Tallboy Alu1.800 €
Pike Select 130 42mm490 €
LRS Newmen XA 25, 15x110, 12x148, DT350429 €
e13 9-46 12-Fach Kassette166 €
Züge15 €
Innenlager28 €
GX Kurbel100 €
GX Trigger30 €
GX Eagle Schaltwerk85 €
Lenker70 €
Vorbau20 €
Griffe20 €
Reifen Wolfpack Race80 €
Pedale
Bremsen Magura MT5155 €
Bremsscheiben Magura HC 200/18041 €
Sattelstütze 31,6 170mm200 €
Sattel
Steuersatz ZS44 / ZS5653 €
Bremsadapter13 €
Summe3.793 €
 
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Wollte Euch mal von meinen bisherigen Testfahrten berichten. Ich konnte einiges bei Händlern aufstöbern und war letzte Woche auch mal zufällig in der groben Nähe von Koblenz beruflich, und siehe da, eine Lücke im Kalender machte eine schnelle Fahrt zu Canyon möglich ;-)

Aber der Reihe nach, davor war ich auch noch andere Bikes probefahren, die meisten davon tauchten hier gar nicht auf. Ich bin einfach alles gefahren, was einen flachen Lenkwinkel hatte oder irgendwie Ähnlichkeiten hatte zu denen, die hier empfohlen wurden.

Santa Cruz Hightower: Wie erwartet viel zu viel Bike für meine Zwecke, Lenkwinkel hat mir nicht gefallen, kippelig bei langsamer Fahrt. Es fiel mir schwerer als mit anderen Rädern, damit sehr enge Kreise langsam zu fahren, was für mich ein Hinweis auf das Handling auf einem engen Trail oder auf schmalen Wurzelwegen zwischen Bäumen ist. Dafür ist es aber auch nicht gebaut, eher geradeaus schnelle bergab als langsam im Kreis, insofern kein Argument gegen das Rad, sondern einfach das falsche Rad für mich.
Scott Genius: 65.6 Grad Lenkwinkel! Darauf war ich gespannt. Für mich: Ganz übles Handling, Rad kippt bei langsamer Fahrt regelrecht zur Seite weg, wenn man den Lenker nur leicht einschlägt. Lenker zieht deutlich nach außen, sobald man leicht lenkt. So ein Fahrverhalten würde bei einem anderen Fahrradtyp niemand akzeptieren. Keine Frage, schnell bergab läuft es dafür sicher top. Wenn die neuen Downcountry Bikes auch nur annähernd so fahren wie das Genius, ist das nichts für mich.
Cube Stereo 120 HPC SLT: Klasse Rad. Lenkwinkel sehr flach, dadurch einen Tick zu kippelig für mich, geht deutlich mehr in Richtung Abfahrtsrad als das Vorgängermodell. Leider genau wie bei meinem Stereo ist das Fahrwerk nicht das antriebseffizienteste. Es gautscht und schaukelt bei jedem Tritt, es sei denn man sperrt es halb, dann gehts. Offen würde ich das Rad nicht fahren wollen, außer bergab.
Specialized Epic Evo Sehr stark, super antriebseffizient, wundschöner Rahmen, Bain Federelement funktioniert, macht das Rad effizient (aber nicht leicht) wie ein Hardtail. Typisches XC Bike mit etwas längerer Gabel. Der Gedanke, damit die Alpen hoch zu fahren ... GEIL... der Gedanke, damit danach die Alpen auf steilen Gerölltrails wieder RUNTER zu fahren .... UNGEIL. Vielleicht schreibt jetzt gleich wieder einer, dass Nino Schurter mit seinem XC Rad mit 100mm Federweg jede Enduro Strecke runterbretter. Stimmt, aber ich eben nicht (oder nur einmal, mit schlimmen Folgen). Und selbst für Mike Levy von Pinkbike waren die Abfahrtsskills von Nino Schurter unerreichbar gut (siehe hier ab 7 min 20 sek).
Scott Spark: Coole Rakete. Twist lock System ist genial. Antritt top, Fahrwerk super effizient. Wirkt sehr durchdacht und ausgereift. Kein Wunder scheint in der Schweiz jeder vierte damit rumzufahren. Es gibt nicht viel, was an dem Rad nicht stimmt, außer das Preis Leistungsverhältnis, wie immer bei Scott (habe trotzdem ein Scott Rennrad). Man legt 4 Riesen hin und muss trotzdem erst noch Billo-Teile am Rad austauschen Trotzdem eine Option für mich, wenn auch eine teure.
Canyon Spectral: Reiht sich ein wenig ein in die Erfahrungen mit dem SC Hightower oder Genius, das Rad ist nicht für mich gemacht. Für mich ein furchtbar träges Rad.
Canyon Lux: Kannte ich schon aus den Alpen, wo ich das einen Tag lang fahren konnte. Klasse Rad. Geht ab wie Schmidts Katze. Selbst in der gefahrenen günstigsten Ausstattung außerordentlich schnell. So ein XC bike sollte jeder zumindest mal ein paar Minuten gefahren sein, das ist wie ein Rennrad mit Stollenreifen. Platz für 2 Flaschen im Rahmen. Allerdings: Beim harten Bremsen wie auch bei meiner 32er Gabel am Cube Stereo tritt ein sichtbares Gabelflattern auf. Mich nervt das. Vielleicht lag’s an der Einsteiger Fox 32 Gabel, möglicherweise ist die Factory Version steifer. Für 60% meiner Strecken wäre das Lux mit 110 mm Federweg vorne trotzdem das perfekte Rad. Für 20% wäre es noch Ok, aber für die letzen 20% ein Alptraum. Mit den SRAM Level bremsen wollte ich schon mal gar keine Transalp fahren.
Canyon Neuron CF SLX / 9.0 SL: Erstaunlich aufrechte Sitzposition. In der SLX-Variante beeindruckend leicht, fast so leicht wie das Lux und annähernd so antriebsneutral. Ich habe es in L als SLX-Variante für 6000 EUR MIT Pedalen und Schläuchen drin mit 12.1 kg an meiner eigenen mitgebrachten Waage gemessen. Die 11,7kg sind also realistisch. Gefahren bin ich beide Varianten, SLX Rahmen in L und den normalen CF Rahmen in XL in dieser einfacheren Variante. Erste Beobachtung: 1. Das Rad ist im Vergleich zu allen anderen bislang gefahrenen Rädern extrem einfach zu fahren. 2. Die Antriebseffizienz ist ein Weltenunterschied zum Cube Stereo. Ich habe den Gummi beobachtet, auch bei vollem Reintreten blieb der Dämpfer weitgehend ruhig. Kein Dauerwippen bei jedem Tritt wie beim Cube. Das Rad klettert wie eine Ziege den Berg hoch, auch mit offenem Dämpfer (direkt neben dem Canyon Gelände ist eine kleine MTB-Strecke mit steiler Rampe - eigentlich verboten für Testfahren ;-) ). Vielleicht ein halber bis 1 cm Bewegung des Dämpfer-Gummis konnte ich feststellen, mehr nicht. Im Wiegetritt natürlich mehr. Die 4 Kolben XTR-Bremse (Nur an der SLX Variante) lässt sich absolut feinfühlig dosieren, würde aber trotzdem einen Güterzug zum Stehen bringen. Das ist die beste Bremse, die ich bislang gefahren bin. Die XTR Schaltung geht mal ganz locker und ohne viel Geknirsche 4 Gänge auf einmal hoch. Eine halbe bis eine Kurbelumdrehung und man ist vom 4. im 1. Gang. Ich bin noch keine bessere MTB Schaltung gefahren. Alleine der Besenstil-Lenker ohne Backsweep (schon klar, fahren außer mir fast alle gerne), dass der Rahmen noch 1-2 cm länger sein könnte und die schlechte Wasserflaschen Staumöglichkeit konnte ich dem Rad noch ankreiden. Das Rad ist aber so wie es ist unglaublich handlich, agil und gut zu fahren. Auch kleinste Kreise zirkelt man leicht auf den Parkplatz, wo man bei anderen Rädern mit flacherem Lenkwinkel schon richtig konzentriert steuern muss, um nicht wegzukippen (die Rahmengeometrie des Neuron entspricht übrigens ziemlich genau dem Yeti SB 100)

Leider konnte ich noch kein Ibis Ripley fahren, und einige andere auch nicht. Das versuche ich noch nachzuholen. Wenn ich aber im Moment wählen müsste, würde ich das Neuron wählen. Selbst in der einfacheren Ausstattung mit 13,1kg wäre das von den bislang gefahrenen Rädern das mit Abstand am besten für meine Zwecke geeignete. Unterm Strich habe ich mich auf dem Neuron wohler gefühlt als auf irgendeinem anderen Rad. Die SLX Variante, von der ja leider kein XL da war, ist mit der Kombination aus einem 130mm Trail Fahrwerk, Enduro Bremsen und Gewicht eines mittelpreisigen XC—Rads schon eine große Versuchung, das Preislimit nach oben anzupassen. Die zweite Wahl wäre das Lux, das zwar etwas weniger universell als das Specalized Epic Evo ist, aber (bei vergleichbarem Preis) erheblich leichter, spritziger und schneller.
 
Ich tue mich etwas schwer mit dem Test langsam zu Fahren und den Lenker ein zu schlagen um damit enge Kurven zu fahren bzw. bis der Vorderrad kippt. Irgendwann kippt nämlich jedes Vorderrad. Die Vorstellung mit eingeschlagenem Lenker super langsam im Gelände über eine querende Wurzel, bekomme da Angst.

Eigentlich lenkt man über Blick, Schulter, Hüfte und Gewichtsverlagerung. Wenn ich einen engen Kurvenradius fahren will, mache ich einen Jet Turn.
Auch komme ich laut Garmin 21-24% Steigungen hoch trotz weichem 1,2kg Hinterreifen und 64° Lenkwinkel, natürlich super langsam und nicht spaßig, ohne ein Kippen zumindest auf Asphalt.
Vermutlich ist aber alles eine Gewöhnungssache. Vielleicht ist es einfach in Fleisch und Blut sich mehr darauf zu konzentrieren. Ja moderne Geos verlangen einen aktiven Fahrstil den man haben sollte. Eigentlich sollte man den immer haben, nur bei modernen Geos fällt es deutlicher auf wenn man diesen nicht hat.

Aber es ist egal was ich denke und meine, wenn für dich das Feeling passt und dein Fahrstil dazu passt, ist es das richtige Bike für dich. Und dies ist das einzigste was zählt :daumen:
 
Ich kann @Orby weitgehend zustimmen. Was ich genauso sehe, ist, dass es wahrscheinlich nur Gewöhnung ist, wenn das Fahrverhalten bei langsamen Geschwindigkeiten anders ist als bei früheren Geometrien oder RR.

Irgendwann kippt nämlich jedes Vorderrad
stimmt nicht ganz. Nur auf die heutigen MTBs bezogen wahrscheinlich schon, aber mit anderen Geos ist das nicht zwingend der Fall.

Die Vorstellung mit eingeschlagenem Lenker super langsam im Gelände über eine querende Wurzel, bekomme da Angst.
Nein, da brauchst du keine Angst haben. Ich fahre viel im technischen Gelände, und da kommt so was öfters vor. Mit den Aussagen von @Stefandergrosse wäre das, was ich mache, gar nicht möglich, mein Bike hat 65,5° Lenkwinkel (eher flacher, weil anstelle der vorgeschlagenen 160 mm Gabel eine 170er drin ist). Mit dem Bike ist auch ein Trackstand (also auf der Stelle stehen bleiben) kein Problem (wie weit ich das kann, ist eine andere Geschichte ..., kann es aber ziemlich brauchbar, auch im Gelände). Was da aber wichtig ist, ist ein breiterer Lenker (bei mir 785 mm), um ausreichend Hebel zu haben.

@Stefandergrosse , vielleicht solltest du dich eher auf die neuen Geos und deren Fahrverhalten einlassen. Der Transfer von alten MTB-Geos und RR auf die neuen geht mit Sicherheit nicht 1:1 umzusetzen.
 
Nein, da brauchst du keine Angst haben. Ich fahre viel im technischen Gelände, und da kommt so was öfters vor. Mit den Aussagen von @Stefandergrosse wäre das, was ich mache, gar nicht möglich, mein Bike hat 65,5° Lenkwinkel (eher flacher, weil anstelle der vorgeschlagenen 160 mm Gabel eine 170er drin ist). Mit dem Bike ist auch ein Trackstand (also auf der Stelle stehen bleiben) kein Problem (wie weit ich das kann, ist eine andere Geschichte ..., kann es aber ziemlich brauchbar, auch im Gelände). Was da aber wichtig ist, ist ein breiterer Lenker (bei mir 785 mm), um ausreichend Hebel zu haben.


Volle Zustimmung
Fahre das tyee mit 170 lyrik
Öfter auch technische Sachen wo langsam und präzises lenken nötig ist.
Einfach Gewöhnung...
 
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