Wer prüft die Richtigkeit bei OSM?
In der Praxis in wenig befahrenen/bewanderten Gegenden oft lange niemand, aber da, wo viele unterwegs sind, gibt es auch regelmäßige Aktualisierungen.
Es gibt ja auch die Möglichkeit, eigene GPS-Tracks in OSM hochzuladen (und anzusehen), um Wegeverläufe zu dokumentieren. Je mehr Tracks, desto besser die Grundlage für Lagerichtigkeit.
Die amtlichen (digitalen) Kartenwerke taugen als Referenz - v.a.bei Wegen im Wald - nur begrenzt, allein schon durch die langen Aktualisierungszyklen. Fehlerfrei sind die auch nicht.
Von der Idee, daß es komplexe Werke in vollständig oder fehlerfrei geben könnte, sollte man sich sowieso grundsätzlich verabschieden. Besser geht es immer, klar. Im weltweiten Vergleich hat Deutschland übrigens eine der aktivsten OSM-Gemeinden und ziemlich hohe Datenqualität.
Letztlich ist es jetzt schon so, daß es keine bessere Geodatenbank (was die OSM im Kern ist) der ganzen Welt gibt und daß sehr viele Geschäftsmodelle weltweit wesentlich auf OSM-Daten beruhen, neben den bekannten Diensten für die Freizeitgestaltung wie Strava, Komoot oder Outdooractive z.B. auch in der professionellen Logistik.
Die Analogie zu Open Source Software (OSS) ist mittlerweile offensichtlich: Ehemals (kommerziell) führende "professionelle" Betriebssysteme sind heute nur noch auf einen Bruchteil der Computer installiert. Selbst Micro$oft mußte einsehen, daß sie ohne OSS keinen vernünftigen Browser hinbekommen. Dieses Internet würde ohne OSS überhaupt nicht laufen, usw. usw. Und das alles nur, weil ein paar Freaks überzeugt waren, daß es besser ist, offen zu arbeiten und Wissen zu teilen.
In der Geodatenwelt fällt es mit zunehmender Vernetzung der Daten bzw. dann auf, wenn diese Daten aus ihren Silos "ans Tageslicht" kommen, auf, wie schlecht konzipiert, schlampig dokumentiert und ungepflegt viele im professionellen Kontext erstellte und "gepflegte" Datenbestände eigentlich sind. Und wie verständlich, gut dokumentiert, einfach zugänglich und pflegbar dagegen die Daten in der OSM sind. Und ja, Google Maps ist dagegen ein schlechter Witz, ist ja eigentlich auch nur sowas wie die Gelben Seiten als Digitalkarte. Mit bescheidener Ästhetik und durchaus kapitalen Fehlern (z.B.
Straße verläuft durch Haus).
Zur Darstellung von Trails (m/w/d) in der OSM: es gibt durch das Tagging die Möglichkeit, einen Weg anzulegen und zugleich als nicht legal nutzbar auszuweisen. Das hilft gegebenenfalls, daß nicht mehrfach derselbe Weg angelegt, gelöscht und wieder angelegt wird.
Ist z.B. im Nationalpark Harz der Fall, wo die OSM offiziell gesperrte, teilweise früher beliebte Wanderwege enthält, die aber in den "normalen" digitalen Karten/Apps nicht dargestellt werden und auch nicht zu Routing-/Navigationszwecken genutzt werden. Wenn man den "fehlenden" Weg ergänzen wollte, sähe man dann, daß da schon ein Weg ist.