Trainieren mit dem Pulsmesser, kapier ich nicht :(

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Hallo,

wie ich schon mal berichtet habe, ist mein einziges Ziel beim Fahrradfahren, meinen Puls bei 300 Watt zu senken um einen Aufnahmetest beim SEK der Polizei zu bestehen.
Aus diesem Grund hat Dr.Schammne am Samstag in Witten nach einem Stufenbelastungstest einen Laktattest an mir vollzogen und somit die optimalen Werte ermittlet. So weit so gut, mein Puls für extensives Training liegt bei 121 - 131 , für intensives Training bei 132 - 147. Wenn ich alles richtig verstanden habe, soll ich hauptsächlich im extensivem Bereich trainieren um den Puls zu senken. Normalerweise fahre ich 2mal die Woche zur Arbeit (also 4 Strecken / Trainingseinheiten) und gebe dort richtig Kette bis zur Erschöpfung nach ca. 42.Min. (Dann bin ich da ;) ) Dieser Weg ist natürlich dumm und falsch da ich dort immer in einem Pulsbereich von 160 - 175 unterwegs bin. Daher habe ich heute mal ne längere Tour gemacht, 3 Stunden, 2.5 Stunden Fahrtzeit und habe immer versucht im extensiven Bereich zu arbeiten. Auf grader Strecke halbwegs machbar, aber sobald eine Steigung kommt, schiesst doch der Puls aufgrund der wesentlich höheren Belastung nach oben, auch wenn ich im 1. Gang (zum ersten Mal :p ) den Berg hochfahre. Ich habe dennoch versucht, nicht über 150 zu kommen, was mir jedoch auch nicht immer gelang, es wurden schon mal kurzfristig 160. ok, so schlimm kanns net sein wenn der durchschnnitt am Ende der Tour bei ca. 128, also im extensiven Bereich gelegen hat, denke ich mir zu mindest?!

Daher meine beiden Fragen:

- Wie stark muss ich auf den Puls achten, wenn es doch kaum möglich ist am Berg unter 140 zu bleiben?

- Mal dumm gefragt mit der Bitte um eine fundamentierte, wenngleich auch einfach zu verstehende Antwort: Wenn ich mich im Training nicht voll verausgabe so wie heute im extensiven Bereich, wie kann ich dann "besser / schneller / ausdauernder" werden??? Mein Körper lernt doch gar nicht seine Leistungsgrenze kennen und kann sie doch so nicht verbessern? Klingt vielleicht naiv, aber ich habe immer so trainiert: "Schnellstmöglich von A nach B" Egal ob beim Laufen oder beim Fahrradfahren. Denn nur wenn ich an meine Grenzen gehe kann ich mich verbessern. Dachte ich zu mindest immer :(

Leider konnte ich Dr. Schammne nicht alle Fragen stellen, da er ja sein Programm in Witten durchziehen musste. Bin über jede Hilfe dankbar.

Nachtrag: Erstaunlichweise hatte ich nach 2.5 Stunden am letzten Berg heute erheblich mehr Kraft noch als nach 38 Minuten wenn ich " voll Kette" gegeben habe. Interessant :confused:

Vielen Dank und Gruß, Cop69

P.s.: Sollte sich jemande über die niedrigen Pulsschwellen wundern, ich fahre erst seit 4 Monaten wieder Fahrrad und war bis dato 9 Jahre im Kraftraum und nicht auf dem Rad. Mir fehlt also noch einiges an Kondition :)
 
Wenn Du ein Haus baust, dann fängst Du auch nicht mit dem Dach an, oder?

Um seine Ausdauer (auch die "schnelle Ausdauer") zu verbessern muss man an den Grundlagen arbeiten - nur so tut sich im oberen Bereich was.

Schau Dir mal eine Laktat-Leistungskurve an.
Eine Rechtsverschiebung (= weniger Laktat bei gleicher Leistung) kriegst Du nur durch extensive TE hin.

Grüße.
 
also ich hab noch nicht viele berge gesehen, bei denen man nicht unter 140bpm bleiben kann. dann fährt man zur not halt im 1. gang und mit 2-3 km/h, wen störts?
und wenn trotzdem solch ein anstieg auftaucht, dann umfahr ich ihn. wenn man extensiv trainieren will sollte man dies bei seiner tourenplanung beachten.
 
Cop69 schrieb:
Leider konnte ich Dr. Schammne nicht alle Fragen stellen, da er ja sein Programm in Witten durchziehen musste. Bin über jede Hilfe dankbar.

Hallo!
Gerne hätte ich alle Fragen beantwortet! Ich habe ja auch gesagt, dass du jederzeit per Email oder Telefon nachfragen kannst! Ich dachte ebenfalls, dass die entsprechende Trainingssteuerung von C. Lörcks übernommen wird?! Du hättest nur ordentlich nachhacken sollen, denn wir waren mit deinem Termin ja recht früh dran... ;)

Moose hat es auf den Punkt gebracht: die Grundlagenausdauer ökonomisiert die Körperfunktionen wie z.B. die HF-Regulation. Dass es eine ordentliche Umstellung im Trainingsverhalten ist, haben wir ja schon besprochen.

Im Stoffwechsel wird z.B. vieles reguliert durch Enzyme. Diese arbeiten nur in bestimmten Temperaturbereichen und ph-(Säure-)bereichen wirklich optimal. Ist man zu schnell unterwegs, ist die Temperatur zu hoch und der ph-Wert in der Muskulatur zu niedrig. Die entsprechenden aeroben Enzyme können dann nicht richtig arbeiten. Der Trainingseffekt ist dann nicht 100% sondern vielleicht nur noch 60% (Vorsicht: sind nur Hausnummern!!!). Und das ist Zeitverschwendung.

Zu intensives Training verursacht die Ausschüttung von Stresshormonen! Diese wiederum beeinflussen das Immunsystem. Regelmäßiges zu häufiges und intensives Training führt meist zu Infekten; wer krank ist, kann nicht trainieren! Außerdem lenkt man sich dann Richtung Übertraining. Effekte davon sind evtl.: Absinken der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft, schwere Beine ("Brennen in den Beinen": vgl. morgens Treppensteigen), Schlafstörungen etc... Auch nicht leistungsfördernd :eek:

Gute Ausdauersportler trainieren bis zu 70% im extensiven Bereich (MTBs haben dafür übrigens eine schöne Übersetzungsbandbreite ;) )! Wenn ein Training geplant wird, heißt das aber nicht, dass man ständig nur langsam rumdümpeln muss. Bei guter Trainingsplanung sind auch ein paar intensive Trainingseinheiten drin!

Gruß,
Dominik
 
Hallo Dominik!

vielen Dank schon mal, leider fallen mir nicht immer alle Fragen immer direkt vor Ort ein :) Mit Sicherheit hast Du mir soweit alles wichtig erklärt, leider passiert es hin und wieder mal, dass ich auch ne Sache vergesse :) Denk da nur einmal an den Namen von Christoph, ich glaube den hatte ich bei dem Termin 3mal vergessen :)

Christoph Lörcks scheint im Moment, wie Du es erwähntest, im Urlaub zu sein, zumindest habe ich per email noch keine Antwort erhalten. Sollte er wieder zurück sein, werde ich natürlich seinen trainingsplan übernehmen, klar.

Die von Dir emfohlene längere Tour scheint auch seine SPuren zu hinterlassen, je länger ich zu Hause bin, umso mehr bin ich "im Ar***", und das ist ja immer ein gutes Zeichen :) Ich werde auch auf dem Weg zur Arbeit die Sache nun ein wenig ruhiger angehen lassen.

Solltest Du mir schon eine email geschickt haben, GMX hat im Moment grosse Probleme, und ich habe noch nichts erhalten, werde Dir aber per PM eine Alternativ-Email Adresse zukommen lassen.

Gruß,

Dirk M.
 
- viel hilft viel
- schnell macht schnell
- kraft bringt längen, technik nur meter
- von nichts kommt nichts
- der sportler wird im winter gemacht
- der geist beherrscht die materie
- der ball ist rund
 
dubbel schrieb:
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... und:
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- was Dich nicht umbringt macht Dich hart
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