Trainingsplanung, Garmin und polarisierendes Training machen mich wahnsinnig....

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Hallo zusammen,
es gibt eine gewisse Diskrepanz zwischen meiner Wahrnehmung und den Algorithmen von Garmin. Ich hole mal etwas aus....
Die Fragen stehen unten FETT, dann könnt Ihr Euch das Vorgeplänkel sparen.

Ich fahre seit den frühen 90ern MTB, mal mehr, mal weniger, ab und zu eine Alpenüberqerung, mal einen Marathon, ab und zu Rennrad. Irgendwann wollte ich mal einen Mitteldistanz-Triathlon probieren und habe mich vor ca. 12 Jahren das erste Mal mit systematischem Training auseinandergesetzt (Leistungsdiagnostik gemacht und Trainingsplan aus der Triathlon-Zeitschrift durchgeackert und besser geworden als ich mir je erhofft hatte). Dann "wurden wir schwanger" und ich wieder unfit. Aber nie so ganz unfit. Durch Corona musste ich raus, begann just 4fun mit Dreierblöcken auf dem Renner, verlor in einem Jahr 10kg und bekam richtig Lust auf schnell sein, fit sein und mir die Kante zu geben. Ein Ziel musste her... Transalp Challenge als Einzelstarter! Also habe ich mich im letzten Herbst an Friels Traningsbibel (von damals noch, 1. Auflage) gesetzt und mir einen Plan gebaut, den ich dann von Weihnachten bis Ostern befolgt habe. Umfänge waren von 7,5 Stunden bis 18 Stunden in der Höllenwoche (meine Familie war sehr tolerant). Im Winter auf der Rolle habe ich mir dann alle möglichen Videos zur Trainingslehre reingezogen, was mir sehr deutlich machte, dass ich ein Powermeter einfach haben MUSS. In den letzten 10 Jahren hat sich doch einiges getan...
Bis Ostern lief es ganz gut, dann habe ich weitergeplant. Da ich die Lage bei der Transalp Challenge gar nicht einschätzen konnte (ich bin Flachländer, mein maximalster Berg hat 50 hm, aber hier gibt es viel Wind) war meine Zielvorgabe recht einfach:
1. Es ist immer einer hinter Dir.
2. Ehrenvoll ankommen und nicht heulen.
3. Drittes Viertel wäre schon sehr geil.
Das Rennen lief und ich wurde immer zufriedener und stolzer. Am Ende war es das vordere Viertel in meiner Altersklasse. Also kann mein Trainingsplan nicht so schlecht gewesen sein.
Jetzt gerade stricke ich an meinem Plan für das nächste Jahr, wieder Transalp Challenge. Und jetzt liegen hier vor mir die Fragen, die mich an mir selber zweifeln lassen. Ich habe Powermeter am MTB und Leistungspedale am Renner, die ich bei Bedarf auf mein altes Spinningbike umschraube. Ich zeichne jedes Training auf und machte vor der Transalp jeden Monat einen FTP-Test.
Nach der Transalp nannte mein Garmin mir eine astronomischen VO2max, bei der ich dachte, ich hätte vielleicht doch Profi werden sollen. Ich ließ dann das Training ziemlich schleifen, die Familie hat ja auch ihre Rechte. Die VO2max sank logischer Weise um ca. 6 Punkte.
Seit Mitte Oktober sehe ich jetzt zu, dass ich wieder an den regelmäßigen Sport komme. Stabi, Laufen, Rolle, MTB, Renner. Meistens Grundlage, also Bereich 2, entspannte Lust an der Bewegung und einmal die Woche 5x4 min oder 4x8min FTP oder eine Ausfahrt in der Gruppe, die mal etwas wehtun kann. Der erste FTP-Test des Jahres verkündete den Stand von ca. 8 Wochen vor der Transalp. Ich war zufrieden und dachte mir, darauf lässt sich doch gut was aufbauen.
Aber Garmin erklärt mit in einem fort: "Hochaerob zu gering. Sie trainieren zu viel in geringen Intensitäten." Und die VO2max sinkt weiter!?! Es macht mich wahnsinnig! Ich denke mir, ich lag doch nicht so falsch mit dem, was ich getan habe. Bis Ostern fast nur bummeln und einmal die Woche FTP oder das Ausscheidungsfahren vom Radtreff. Garmin kennt nicht mein Ziel, Garmin kennt nicht meinen Plan, Garmin ist ein Algorithmus.... Und mir ist auch klar, dass Garmin die VO2max nur über Umwege errechnet und nicht messen kann. ABER was ist, wenn da jetzt doch was dran ist? Läuft hier gerade etwas kollossal falsch? Oder könnte ich mit weniger Zeit das gleiche rausholen? Könnte ich mit der gleichen Zeit mehr rausholen?
Also habe ich es letzte Woche probiert. Um auf die Punkte zu kommen, die mein Garmin für den hochaeroben Bereich fordert, musste ich in einer Woche einmal 4x8min FTP, 5x4min FTP und 3x8x30Sek VO2max fahren. Da war ich dann schon tendenziell im Arsch.
1. Frage: Soll das wirklich so? In der Vorbereitungsphase? Sonst hießt es doch: In der Grundlagenphase nicht verleiten lassen und easy machen, Umfänge zählen. Nur einmal die Woche hart.
2. Frage: Polarisierendes Traning soll ja im Verhältnis 10 zu 1 sein. Was bedeutet das? 10 Einheiten LIT zu 1 Einheit HIT? Oder minutiös aufgedröselt? Das würde für die Woche oben bedeuten, dass ich zusammen 64 min HIT gefahren bin und da 640 min LIT mit einbauen müsste. Das ergäbe einen Wochenumfang von knapp 12 Stunden. Wenn ich das auf die 18 Stunden Höllenwoche hochrechne, dann wären das 98min HIT und 16,5 h LIT. Ich habe dazu im Netz noch nicht DIE Antwort gefunden. (Ich weiß, es gibt wahrscheinlich nicht DIE Antwort...)
3. Nun schreibt Her Friel in der neuesten Traningsbibel, man solle den TSS nutzen. Wie soll das gehen? 10 TSS LIT zu 1 TSS HIT????
4. Wie viele HIT-Einheiten macht Ihr in der/den Grundlagenphase(n) pro Woche?


Das ist jetzt verdammt viel geworden für 4 Fragen. Ich würde mich über den einen oder anderen Tipp sehr freuen. Vielen Dank schonmal!
 
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Re: Trainingsplanung, Garmin und polarisierendes Training machen mich wahnsinnig....
Hilfreichster Beitrag geschrieben von maxito

Hilfreich
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Hast du ein Glück das ich gerade langeweile hab und deinen Roman zumindest überflogen hab.

1. Die Garmin VO2max Messung ist relativ genau. Hat sich bei mir durch mittlerweile drei Leistungsdiagnostigen bestätigt.
Und das liest man auch in diversen Tests das Garmin bzw firstbeat das ganz gut hinkriegen.
Die Vo2max ist aber zu einem gewissen (großen) Teil genetisch bedingt und lässt sich somit nur bedingt durch Training verbessern, bzw nicht verbessern. Vielleicht hast du einfach wie ich (52 Vo2max) das Glück das du von Geburt aus mit ner guten Pumpe gesegnet bist.

2. Dagegen ist die Garmin Trainingsplanung blödsinn. Such dir entweder einen richtigen Coach oder ein vernünftiges Programm. Ich kann hier nur wieder Trainerroad empfehlen, hat mir schon zwei Winter hintereinander spürbar und messbar mehr Dampf und Ausdauer gebracht.

3. Grundlagenphase, gibts die "traditionelle" oder die Sweet Spot Phase. Ich habe mit der Sweet Spot bessere Erfahrungen gemacht. Wesentlich angenehmer als stundenlanges Grundlagenrollen und bringt mehr mentales Training auf das härtere was später kommt. Dazwischen trotzdem immer wieder Grundlage, mach ich hauptsächlich durch Laufen oder Bergtouren.

4. Nicht nur Schinden und nach Plan ackern, den Spaß nicht aus den Augen verlieren. Rolle fahren macht zwar wirklich nicht immer Spaß, das Ergebniss dann im Sommer dafür umso mehr :)
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von maxito

Hilfreich
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Vielen Dank für Deine Zeit und Antwort!
Zu 1.: Ich bin sicher mit einer guten Pumpe von Natur aus gesegnet, dennoch halte ich den Wert, der mir von Garmin ausgespuckt wird, für verdammt hoch. Vielleicht sollte ich doch mal wieder eine Spiroergometrie fahren, um den Wahrheitsgehalt zu prüfen:)
Zu 2.: Ich bin auch zu dem Entschluss gekommen, dass ich die Traningsplanung von Garmin wohl besser ignoriere und mich auf meinen Körper und die einschlägige Literatir verlasse.
Zu 3.: Wie viel SweetSport gönnst Du Dir im Winter ohne Dich zu früh im Jahr anzuzählen?
Zu 4.: Wenn der norddeutsche Winter nicht immer so usselig-fies wäre, dann wäre es auch angenehmer. Rolle geht schon und macht schnell für den Sommer, aber Skitour wäre schon schöner:)
Gruppenausfahrten helfen aber bei der Motivation ungemein.
 
Krieg da natürlich keine Provision dafür, aber kann Trainerroad nur empfehlen. Das adaptive Training passt sich auch an deine Leistung an. Trainingspläne kannst du dir je nach Disziplin, Zeitaufwand usw individuell zusammenstellen lassen. Was es natürlich nicht kann ist die Belastungen deines normalen (Arbeits)alltages einrechnen, deshalb ist da auch bißchen Gefühl und eigene Anpassung wichtig.

Falls dir nach Literatur ist,ich kann dir ein Buch empfehlen
https://www.amazon.de/Mountainbiken...raining-Alpencross-Vorbereitung/dp/3765456349
das hab ich auch noch da und brauch es nicht mehr, kann ich dr für nen Zehner überlassen wenn du Interesse hast.
 
Was für eine astronomische VO2Max hast Du denn bekommen und was war Deine bei der Spiro? Ich kenne meine ebenfalls durch die Spiro genau und Garmin ist in der Regel nicht weit weg davon. Hast Du deine Puls- & vor allem Wattbereiche denn passend bei Garmin hinterlegt? Gerade die Watt sind so eine Sache, da man in der Regel ja nur 5 Bereiche bekommt, Garmin aber 7 haben möchte.

Manchmal fährt man aber ein super Training und ich erhalte dann auch eine höhere VO2 präsentiert, was aber meist bedeutet dass ich die kommenden Tage/Wochen von der Uhr mit einem "Herzlichen Glückwunsch, sie sind Unproduktiv" nach dem Training begrüßt werde. Das motiviert dann so richtig. :wut::D

Ich versuche das meist zu ignorieren, da man sich eigentlich sicher war, dass das Training gut lief. Meine Trainings bekomme ich durch meinen Coach und habe in dem Jahr Training richtig zugelegt.

Sodele, gleich geht's auf die Rolle, 3h Grundlage, wenig KH. :wink:
 
Im Januar waren es 56, letzen sommer war die VO2max angeblich bei 74, momentan bei 68.
Ich habe mir meine Trainings selber gebastelt, aber die Kommentare wie "unproduktiv", "zuwenig hochaerob" oder "zu wenig anaerob" verunsichern halt schon.

Diese wurde auf der Rolle getippt, 2h GA1 mit 5x4 min.....
Wieso ist hier eigentlich immer so ein MIstwetter in den letzten Wochen????
 
Im Januar waren es 56, letzen sommer war die VO2max angeblich bei 74, momentan bei 68.
Ich habe mir meine Trainings selber gebastelt, aber die Kommentare wie "unproduktiv", "zuwenig hochaerob" oder "zu wenig anaerob" verunsichern halt schon.

Diese wurde auf der Rolle getippt, 2h GA1 mit 5x4 min.....
Wieso ist hier eigentlich immer so ein MIstwetter in den letzten Wochen????
Bei mir waren es laut Spiro 52, Garmin sagte in dem Zeitraum immer so 54-56. also relativ genau auch.
Ausreißer nach oben gibt es immer wieder nach langen und harten Trainings, die einfach ignorieren, das pendelt sich wieder ein.

Und die Garmin Kommentare a ´la "unprodktiv": Woher soll Garmin auch wissen worauf du trainierst, es gibt ja bei Garmin auch keine Möglichkeiten vorzugeben ob du auf Marathon, XC, Kriterium usw usw trainierst.
Sind ja doch enorme Unterschiede im Trainingsaufbau.

Und bezüglich des Wetters: Es ist Winter, ist hier in Süddeutschland auch so :)
 
Meine VO2 war bei der Spiro 61, Garmin bewegt sich meist um die 61-63 rum. Bei obigem super Training bin ich auch schonmal auf 65-66 hoch, aber wie gesagt, danach geht es meist über Tage/Wochen -> Unproduktiv. yeah

In die Bewertung kommt ja recht viel rein, neben Watt und Puls auch der Leistungszustand, welcher während des Trainings berechnet wird, dann auch dein allgemeines Trainingslevel und deine 7 Tage Belastung.

Heute auch wieder lustig. von VO2Max 62 auf 63 hoch, also eigentlich eine Verbesserung, Uhr meint "Unproduktives faules Stück" ... 🤪
 
Und das ist genau das, was mich kirre macht:
Auf der einen Seite heißt es: Überzieh nicht, mach in der Vorbereitung und Grundlage dosiert intensiv. Und Dann kommt der Algorithmus und sagt: Hau mal richtig rein.
Und ich denke: Ist dosiert zu dosiert? Bist du zu weich? Ein Schisser?
Ich glaube, ich sollte einige Funktionen mal ausschalten und mich auf bewährtes verlassen. Golden Cheetah ist mir das irgendwie lieber, wenn auch so verdammt komplex.
 
Rein zur "Überwachung" nutze ich Trainingpeaks, da es im Gegensatz zu anderen Programmen auch Laufen und andere Sportarten ganz gut einbindet und auswertet.
Die PowerPerformance Chart ist schon ein ganz ausgeklügeltes System.
Nur die alltägliche Alltagsbelastung darf man halt nicht vergessen, die man im Gegensatz zum Profi durch Arbeit etc noch hat.
Das eigene Gefühl niemals ausser Augen lassen.

Trainingsprogramm darüber buchen hab ich bis jetzt noch nicht versucht
 
Ich häng mich mal an dieses Thema dran, da es auch um ein von Garmin (Fenix) begleitetes Training geht. Kein Leistungssportler, kein Marathon - einfach nur wie jedes Jahr aus dem Winterschlaf erwachen und die plätzchenbasierte Massephase beenden.

Zum ersten mal habe ich dabei eine Fenix 6 am Start und ich will mich ein wenig daran orientieren um zu schauen ob es mich für die Hochsaison besser vorbereitet, wenn die (Mehr-)Tagestouren in den Alpen anstehen.

Jetzt orientier ich mich bisher an 3 Anzeigen bei der Wochenplanung die ich mit Biken und Indoor-Rudern absolviere. Vor der Fenix habe ich gerade beim Rudern viel zu hart trainiert ("viel hilft viel") und dank der Uhr kann ich mich deutlich besser einrichten.

Anzeige 1:
46824-FR955-S1-F11-acute_load.jpg

Akute Belastung: zeigt mir einen grünen Bereich an in dem ich mich aufhalten sollte um mich nicht über- oder unterzubeanspruchen

Anzeige 2:
a7da3228.jpg

Belastungsfokus: zeigt mir eine grobe Aufteilung an wie das Training zusammengesetzt sein sollte. Von oben nach unten: anaerob, intensiv aerob, leicht aerob (letzteres so 60-70% der max HF glaube ich)

Anzeige 3:
Erholung: kein Bild weil simpel: gibt mir die Zeit an die ich mich nach dem Training erholen sollte.

Problem:
Das alles wird jetzt gerade nach 3 Wochen ein wenig widersprüchlich für mich. Ich rudere 2-3 mal die Woche (min 30min, max 1h, bewusst leicht anaerob, Puls lässt sich sehr gut kontrollieren) und am Wochenende eine 2-3h Tour (bisher leichtes Gravel/Rennrad, 300hm, Puls kommt wie er kommt - striktes GA1 schaff ich nicht).

Bei Anzeige 1 bin ich mit einer Radtour ordentlich über dem grünen Band. Trotz weniger hm kann ich beim Biken einfach meinen Puls nicht konstant in leicht aerob halten sonder fahre eigentlich zu 70% im intensiv aeroben Bereich mit anaeroben Phasen am letzten Anstieg auf dem Rückweg (und ich fahr da schon sehr langsam). Ich falle aber nach 2 Tagen danach auch schnell wieder unter das grüne Band auch wenn mir die Erholungsuhr sagt, ich solle noch einen Tag warten.

Bei Anzeige 2 bin ich bis auf anaerob deutlich über dem optimalen Bereich.

Welche Anzeige ist nun mit Priorität als wichtig/kritisch zu beurteilen und welche ist nicht so wichtig? z.B. soll ich mit Sport noch bis morgen warten sagt die Erholungsuhr, aber ich könnte locker schon wieder Rudern, was auch Anzeige 1 sagt, da ich hier schon an der unteren Soll-Grenze kratze. Anzeige zwei sagt mir dass ich über dem Optimum trainiere, auch wenn die Aufteilung ausgewogen ist. Ich will halt nicht wieder "zu viel auf einmal" wollen und mir dann selber im Weg stehen.

Davon abgesehen funktioniert der Einstieg bisher sehr gut. Ruhepuls hat sich bereits gesenkt. 1kg abgenommen und ich fühle mich schon viel fitter. Ich mag auch den Ansporn durch die Uhr, weil ich endlich das Gefühl habe nicht einfach sinnlos rumzutrainieren sondern mit einem nachvollziehbaren Plan.
 
Hey Buddy,

erstmal Gratulation zu Deinen erfolgen.
Ich habe keine Garmin - die Daten/Metriken/Systeme sind aber oft ähnlich.

Das erste und aller wichtigste für die Erholung ist, wie Du Dich fühlst und wie Deine Ruhepuls und/oder Deine HRV am Weg sind - täglicher Check Ruhepulsverlauf und HRV verlauf während der Nacht im Verhältnis zur Baseline - Wenn Garmin noch immer nicht die "Rohdaten" zur HRV rausrückt, dann ist Bodybattery auch ok.

Das nächste ist, dass Deine Werte stimmen - Ruhepuls, Masse, max. Herzfrequenz, FTP usw. (durch adäquaten Test ermittelt).

Sollte dies schon nicht der Fall sein -> shit in shit out.
Bei Anzeige 2 bin ich bis auf anaerob deutlich über dem optimalen Bereich.

Dies widerspricht sich meiner Meinung nach mit der Aussage, dass Du zu intensiv fährst? Oder bist Du wenig im wirklich intensiven Bereich unterwegs?

Ois Guade
Ziag
 
Hi Ziag,

Im Anaeroben bin ich im "Soll". Bei den anderen zwei Kategorien darüber. Intensiv aerob um mehr als das doppelte drüber. HRV ist am oberen Ende vom grünen Bereich mit der Bemerkung "Ausbalanciert". Ich habe allerdings keine Ahnung was die Uhr sagt, wenn ich den Bereich nach oben verlasse. Darüber gibt es nur noch eine mir unbekannte orangene Stufe. Rot gibt es nur am anderen Ende. Ein HFV von 42ms sagt mir Garmin (grüner Bereich geht von 31 bis 43). Hoch = gut sagt Google, aber das ist ein Wert den ich Null interpretieren kann und daher bisher ignoriere. Bodybattery war bisher nicht allzu aussagekräftig für mich. Batteriestand und Körpergefühl waren nicht immer konsistent, daher messe ich dem momentan nicht viel bei.

Der Ruhepuls ging seit dem Trainingsstart vor 3 Wochen um ca 5 Schläge runter. An intensiven Trainingstagen mal höher, am Tag danach wieder im Keller. Gestern war Tiefstand, seitdem ich die Uhr trage.

Widersprüchlich in dem Sinne finde ich es, dass mir Anzeige 2 sagt, ich soll eher das Training zurückfahren weil oberhalb des Optimums und Anzeige 1 mir sagt, dass ich den grünen Bereich nach unten verlasse und mehr tun soll. Und zwar noch bevor Anzeige 3 mir ihr OK gibt bezüglich der Ruhepause. Daher frage ich mich, was hier Priorität hat um mich nicht zu über- oder unterfordern.
 
Solange Du Dich gut fühlst, Ruhepuls nur leicht schwankt, mit einer Tendenz nach unten und HRV keine gewaltigen Sprünge macht, sondern um die Baseline schwankt würde ich trainieren.
Das ganz gilt auch ohne HRV, wenn da Unsicherheit besteht
Im Zweifel, und wenn du Bock hast, gut versorgtes (KH) echtes GA1/Recon - da muss schon viel passieren, dass das mal falsch wäre (unter 5h).
 
Mein Garmin erzählt mir immer ich sei "unproduktiv" wenn ich jeden Tag 2-3 h Grundlage auf dem Indoortrainer mache. Das ist gemein 😭
 
Garmin ist da wie die eigenen Eltern früher. Zimmer ein wenig aufräumen zählt nicht, das muss schon perfekt aufgeräumt sein.
Vielleicht sollten sie noch einen pädagogischen Modus einführen mit Händchen halten und auf die Schulter klopfen.
Aber Spaß beiseite, die automatische Einordnung ist für die aktive Saison vielleicht passend. Aber würde ich jetzt im Winter soviel anaerob fahren wie die fordern, hätte ich nächsten Monat ein Form hoch und dann drei Monate keinen Bock mehr auf Radfahren.
 
Garmin ist da wie die eigenen Eltern früher. Zimmer ein wenig aufräumen zählt nicht, das muss schon perfekt aufgeräumt sein.
Vielleicht sollten sie noch einen pädagogischen Modus einführen mit Händchen halten und auf die Schulter klopfen.
Aber Spaß beiseite, die automatische Einordnung ist für die aktive Saison vielleicht passend. Aber würde ich jetzt im Winter soviel anaerob fahren wie die fordern, hätte ich nächsten Monat ein Form hoch und dann drei Monate keinen Bock mehr auf Radfahren.
Das stimmt schon, man könnte hier bei Garmin schönere Formulierungen finden.

Z. B. Ich protokolliere mein Krafttraining über eine Garmin-Smartwach. Am Ende muss ich das Training immer "abbrechen".
Ich würde es aber lieber "beenden".

Klingt kleinlich, aber da schwingt immer minimal was negatives mit.
 
Ist es denn als absoluter Amateur überhaupt empfehlenswert sich an die Garminvorgaben zu halten? Bringt mich die Befolgung des Plans effektiv voran? Vorab: Ich habe kein Interesse mich über Personal Trainer, begleitete Belastungstest oder zusätzliche Instrumente hier weiter reinzufuchsen. Ich will einfach nur gut und halbwegs effizient in die Saison kommen. Wenn ihr sagt: ohne professionelle Unterstützung und Interpretation kann man statt der Garmin-Empfehlung auch das Postleitzahlenbuch zur Hilfe nehmen und kommt aufs gleiche Ergebnis, dann fahr ich wieder nach Gefühl.
 
@BuddyCasino_: Besser ist sicherlich einem durchdachten Trainingsplan zu folgen, der auf die eigenen Saisonziele abgestimmt ist und dabei einmal im Monat einen FTP Test macht und die Einheiten darauf abstimmt.
Wenn man aber keinem festen Plan folgt/folgen kann, ist Garmin sicher nicht verkehrt. Ich versuche einfach viel zu machen auf dem Rad, aber auch auf Zwift. Dazwischen sind aber auch mal lahme Ausfahrten mit Freunden. Die Übersicht von Garmin hilft mir dabei sehr, setze dann auf der Rolle Anreize in die passenden Richtungen mit entsprechenden Intervallen.
 
Bei den meisten Hobbybikern ist es doch so, wie bei mir auch, das im Low Intensity zu schnell gefahren wird.
Und wenn dann zwischendrin die harten Einheiten bzw. Intervalle anstehen, werden diese mangels Erholung nicht im entsprechenden Bereich gefahren.
Oder die Anerobe Leistung kann noch erbracht werden, ist dann aber eventuell für ein par Tage außer Gefecht gesetzt und man brauch mehr Regeneration.

Watt und oder Pulsbereiche müssen aber stimmen das Garmin halbwegs ne Trainingsanalyse ausgibt.
Das eigene Körpergefühl sollte meist im Vordergrund stehen.

Vielleicht kann ja das Tool Intervals.icu noch zusätzlich helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@BuddyCasino_
Der Vergleich von Rudern mit Powermeter und Rad ohne PM hinkt meiner Meinung nach etwas.
Zum einen hast du beim Rudern den Oberkörper stärker involviert. Zum anderen ist beim Radeln ohne PM die Leistungsaufzeichnung schwierig, weil der Puls der Leistungsabgabe immer hinterherläuft.

Was die Anzeigen angeht: So wie ich das jetzt für mich klar habe, gibt Garmin dir für jede Belastung Punkte (ähnlich wie es beim TSS passiert). Die Punkte ergeben sich aus der Dauer der Belastung und der Intensität.
Für Anzeige 1 werden die Punkte der aller Leistungsbereiche addiert.
Für Anzeige 2 werden die Punkte nach den Bereichen leicht aerob, hoch aerob und anaerob addiert. Nach 4 Wochen fällt der älteste Wert raus und der neue Wert rückt nach.

Wenn Du die Uhr jetzt drei Wochen hast und mitten im hochaeroben Bereich bist, dann bedeutet das meiner Meinung nach, dass Du in drei Wochen das getan hast, was Du in vier Wochen hättest tun sollen. Dann ist die Belastung also zu hoch und Anzeige 1 müsste grün übersteigen.

Ich bin letztes Jahr zu dieser Zeit fast nur leicht aerob gefahren und habe einmal die Woche HIT eingebaut. Im März habe ich das dann nach oben geschraubt und im Sommer lief es ganz gut.
Langsam Radeln ist schwer, aber es ist es wert.

Ich kann Dir den youtube-Kanal von Scyence empfehlen, da wird das ganze ziemlich deutlich erklärt. Kannst du gut beim Rudern gucken.
 
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