'Transalp Challenge' - der Alpencross-Klassiker unter Zeitdruck

Super Bericht und sehr unterhaltsam geschrieben! :daumen:
Abzweig verpasst und anschließendes "Stolperbiken" bergauf kenne ich nur zu gut :D
Ich hoffe mal, wir hören auch in Zukunft immer wieder mal was von Dir :winken:
 
Tag 4: Über's Eisjöchel

Nach der ruhigen Nacht in meinem eigenen Zimmer wachte ich erstaunlich gut erholt wieder auf.

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Ich sammelte die gut getrockneten Sachen aus dem Trockenraum, und begab mich zum Frühstück.
Das Frühstück auf dem Schneeberghaus ist das reinste Festmahl im Vergleich zu dem was manch andere Hütten einem vorsetzen. Es gibt ein Buffet mit Brötchen, Wurst, Käse, süßen Aufstrichen und verschiedenen Müslisorten. Dazu gab's eine ordentliche Kanne Kaffee.
Gut gestärkt packte ich meinen Rucksack, und trat die Abfahrt ins Passeiertal an.

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Einer meiner liebsten Ausblicke. Sogar bei Wolken schön :).

Zuerst fuhr ich auf der steilen Allrad-Jeeppiste in vielen tollen Kurven dem Timmelsjoch entgegen. Kurz hinter der Brücke über den Schneeberg-Bach zweigte ich dann auf den Wanderweg ab, und gab dem Rad die Sporen. Der Weg ist zwar technisch nicht sehr schwierig, aber bei entsprechend Tempo dennoch sehr spaßig.
Bald erreichte ich die berüchtigte Timmelsjoch-Straße, und war nach dem ersten Motorradfahrer schon fast ertaubt. Keine Chance dass ich meine hart erarbeiteten Höhenmeter auf dieser furchtbaren Asphaltstraße vergeude. Ich entschied mich für die Alternative – den Wanderpfad von Saltnuß hinunter in die Timmelsbach-Schlucht.
Dieser komplett menschenleere Trail führte mich zuerst über Felder, dann aber durch einen regelrechten Urwald. Dicht eingewachsen, aber mit etwas Voraussicht dennoch gut fahrbar windet sich der Weg den steilen Hang bis in die Schlucht hinab. Unten gibt es von der Brücke aus einen schönen kleinen Wasserfall zu bewundern.

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Der Aufstieg auf der anderen Seite begann mit einer Treppe, die auf eine steile Wiese mündet. Diese nicht weniger als 45 Grad steile Rampe musste ich hoch, und erreichte endlich, 150hm über der zuvor überquerten Brücke, die Dorfstraße in Rabenstein.

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Der Blick zurück über die Schlucht nach Saltnuß ( links oben).

Diese Straße brachte mich durch zwei Dörfer hindurch wieder an den Bach, und zum daran entlang führenden Wanderweg nach Moos.
Moos selbst wäre ein beschauliches kleines Alpenstädchen in schöner Lage, wäre das nicht der ständige Lärm der hindurch donnernden Motorräder. Also nur kurz im Supermarkt etwas Verpflegung geholt, und wweitergefahren – hinauf ins Pfeldertal.
Auch diesmal leitete mich der Track wieder abseits der Hauptstraße das Tal empor. Zum Glück allerdings ohne jegliche Wiesenquerungen ;-).

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Nach etwa 50 Minuten überquerte ich auf einer Brücke den Pfelders-Bach, und fuhr das restliche Stück bis Pfelders-Plan auf der Hauptstraße. Der Ort selbst ist ein typisches Elite-Bergresort wie aus dem Katalog. Nobel, ruhig und teuer. Nichts lud zum Verweilen ein, also ging's direkt weiter auf breiten, ordentlich planierten Wanderweg via Lazins...

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...zur Lazinser Alm.

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Nachdem ich dort mein Wasser nachgefüllt hatte fiel mein Blick mit leichtem Schreck auf ein sehr abschreckendes Schild welches den Weg hinauf zur Stettiner Hütte als gesperrt auswies. Auf meine besorgte Nachfrage hin versicherte mir eine Kellnerin von der Alm aber dass man das nicht sio ernst nehmen müsse. „Da sind bloß zwei kleine Muren herüber gegangen, davon abgesehn ist er wunderschön!“
Derart versichert mache ich mich an die 1000hm Aufstieg die noch vor mir lagen.

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Im Vordergrund die Lazinser Alm, mittig dahinter dann Teil eins des Aufstiegs zum Eisjöchel.

Der Weg war aufwärts gut zu schieben, und wäre abwärts sicher auch fast durchgehend fahrbar. Die beiden Muren-Querungen waren genauso unproblematisch wie versprochen. Leider hatte das keiner den Mountainbikern gesagt die gerade quer und sehr gefährlich ihre filigranen XC-Bikes den steilen Hang herunter schoben.
Von oben war der Weg nämlich nicht mit einem Schild gesperrt, sondern mit einer ausgewachsenen Baustellen-„Gefahr!!!“-Absperrung. Schade eigentlich, dass hier versucht wird Leute vor einer geringen Gefahr zu schützen, und sie damit zu einem deutlich kritischeren Wagniss gezwungen werden.
Die Jungs ließen sich auch durch mein Rufen nicht mehr von ihrem Plan abbringen, also setzte ich meinen Weg fort.
Nach diesem ersten Aufstieg erreichte ich das Hochkarr (heißt das so?) von dem aus endlich die Stettiner Hütte zu sehen ist. Auf streckenweise sogar wieder fahrbaren Wegen umrundete ich das riesige Geröllfeld, und brachte die verbleibenden 400hm vergleichsweise flott und entspannt hinter mich.

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Die Stettiner Hütte - nach wie vor ein Provisorium.


Um 16 Uhr auf der Hütte angekommen war es endlich an der Zeit für ein spätes Mittagessen ... jup - Kaiserschmarrn! :)

Die gute Aussicht von der fast 2900m hoch gelegenen Hütte verzog sich leider binnen Minuten hinter den aufziehenden Wolken.

Da ich wenigsten ein bisschen was von der tollen Aussicht vom Eisjöchel haben wollte - ist ja immerhin der höchsten Punkt der Tour - blieb ich nach dem Essen noch über eine Stunde sitzen, und schrieb am Bericht. Als es dann endlich etwas aufriss, zog ich in Windeseile meine Wettersachen an und spurtete zum Jöchel rüber.

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Das Provisorium der Stettiner Hütte vom Eisjöchel aus gesehen.

Das Abwarten hatte sich tatsächlich gelohnt - in zweierlei Hinsicht. Zum Einen weil der Blick tatsächlich einigermaßen gut, und zum Anderen erreichte genau in diesem Moment eine Lama-Karawane aus dem Pfossental das Eisjöchel.

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Sowas hatte ich zuvor wirklich noch nie live gesehen ... richtig toll!

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Nachdem die Tiere und ihre Begleiter durch waren, machte ich mich selber an die ruppige, kurvenreiche Abfahrt, und genoss mal wieder jeden Meter.
Leider dauerte es nicht lange, und schon erreichte ich den Eishof. Ab dort ist die Abfahrt dann zwar weiterhin landschaftlich schön, aber nur wenig interessant zu fahren.

Aber halb so wild - keine fünf Minuten später kam ich an meinem heutigen Ziel an: der schönsten, und urigsten Alm die ich kenne, und zu der ich seit ich sie vor Jahren entdeckt habe wieder zurück wollte - die Rableid Alm!

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Sehr schöner Bericht, wirkt so authentisch! Wäre es möglich am Ende eine kleine Statistik zu verfassen? Also km pro Tag, Höhenmeter, etc. oder natürlich eine Strava-Auswertung.

Irgendwann möchte ich sowas auch mal mit einem Kumpel machen. Denkst du deine Route wäre etwas für den ersten Alpencross?
 
Toller Bericht! Was für ein Armband benutzt Du denn, wenn ich fragen darf?
Danke für die Blumen :).
Ich benutzte (jetzt definitiv nicht mehr) ein Microsoft "Band". Kann ich dir nur wärmstens von abraten :). Akkulaufzeit bei der Aufzeichnung von nur ca. 5-6h, und keine Möglichkeit es währenddessen anderweitig zu nutzen. Keine Benachrichtigungen, keine Anzeige der Akkuladung, nicht mal der Uhrzeit. Tolles Teil!:wut:

Sehr schöner Bericht, wirkt so authentisch! Wäre es möglich am Ende eine kleine Statistik zu verfassen? Also km pro Tag, Höhenmeter, etc. oder natürlich eine Strava-Auswertung.

Irgendwann möchte ich sowas auch mal mit einem Kumpel machen. Denkst du deine Route wäre etwas für den ersten Alpencross?

So eine Ausstellung kann ich noch machen. Muss ja eh noch den letzten Tag schreiben (kommt heute noch).
Diese Tour als ersten Alpencross ... Puh. Hängt extrem von deiner bisherigen Bergerfahrung ab, sowohl beim (Bike-)Bergsteigen, wie auch bei technischen Abfahrten im Gebirge. Und natürlich von deiner Fitness. Die Fitness kannst Du außen vor lassen, wenn Du meine Etappen jeweils halbierst. Das waren mitunter ca. 4000hm am Tag. Normal sind eher so 2000-2500. Es gibt Leute die so eine Tour als Einstand bewältigen könnten, aber die gehören dann auch außerhalb der Berge schon zu den schnellsten und ausdauerndsten 10%. Wenn das auf dich zutrifft, dann musst Du dich nur mit der Frage nach deiner Bergerfahrung auseinandersetzen :).
 
Tag 5: Bergkriterium Naturns und Heimwärts.

Inzwischen ist es sicher durchgesickert: ich bin ein totaler Fan der Rableid-Alm. Nicht nur weil die Hütte selbst so schön und urig ist, das Klo die schönste Aussicht hat ;-), und die Atmosphäre dank der Wirtsfamilie so gemütlich und authentisch ist. Ganz besonders mag ich dort aber das Essen!

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Der Ausblick vom Klofenster der Rableid-Alm ist phänomenal!

Alles wird vom Wirt frisch in der einsehbaren Küche zubereitet. Das Brot sind würzige, frisch im Haus gebackene Tiroler Graubrot-Fladen (ein bisschen wie flache Brötchen, gemacht aus Roggen-Sauerteig). Den Käse bringt ein benachbarter Käser selbst vorbei, genauso wie Schinken und Speck aus unmittelbarer lokaler Erzeugung stammen.

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Trotz all dieser Qualitätsmerkmale sind die Bewirtungspreise sehr bodenständig. Insbesondere im Vergleich mit anderen Berghütten. Nur 18€ kostet das Bett inklusive warmer Dusche und Frühstück. Einfach toll!

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Die Abfahrt durch Pfossental und Schnalstal ins Vinschgau dauert auf der Straße ca. 30-40 Minuten.

Unten angekommen kehrte ich bei der Radbar auf einen Cappuccino ein. Diese liegt direkt am Etschtal-Radweg.

Danach war ich etwas unentschlossen, weil das Wetter sich sehr unbeständig verhielt. Es galt abzuwägen ob ich direkt durchs Tal nach Bozen fahre, oder noch den Weg über die Naturnser Alm dazwischenschiebe. Meinen Bus musste ich in Bozen um kurz nach 20 Uhr erreichen, und vorher noch einen Abstecher zum Baumarkt einplanen. Ich benötigte nämlich noch etwas um mein Bike als Gepäckstück verpacken zu können.

Um die Entscheidung etwas herauszögern zu können wollte ich erst mal nach Naturns reinfahren, und machte mich auf dem Etschtal-Radweg auf die Reise. Leider hatte ich die Entfernung vollkommen überschätzt, und schoss blindlings weit übers Ziel hinaus. In Meran fiel mir das dann endlich auf. :spinner::hüpf:
Nunja, auf diese Weise habe ich mal den großen Etsch-Wasserfall kurz vor Meran gesehen.

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Da ich keine Lust auf Meran hatte fuhr ich etwas genervt den langweiligen Radweg zurück nach Naturns, und trank ein Bier bei einem Gasthaus mit WLAN.

Danach hatte das Wetter sich als halbwegs unschuldig erwiesen, und ich machte mich auf den Weg hoch zur Naturnser Alm.

Irgendwie packte mich der Ehrgeiz die gut 1400 Höhenmeter mit maximal dem 32er Ritzel (Übersetzung 1:1) hochzufahren; und die Neugier wie schnell ich diesen Anstieg würde erstürmen können. Die Strapazen der vorangegangenen Tage erwiesen sich als gutes Training, und so erreichte ich die Alm eine Stunde und 45 Minuten später.

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Oben fiel mir die Wirtin beim bestellen genervt ins Wort: "Heute nichts warmes mehr. Nur noch Suppen und Kuchen!" ... sehr sympathisch. :ka:

Nagut, also noch eine leckere aber kleine Knödelsuppe, und einen furztrockenen "Buchweizenkuchen" zur Stärkung komsumiert, und weiter. Schade, dieser unfreundliche Umgang mit Bergradlern ist mir an den stärker frequentierten Routen schon öfter begegnet.

Da ich's inzwischen etwas eilig hatte wählte ich die schnelle Überfahrt über das Vigiljoch rüber nach Lana im Ultental. Landschaftlich nichts besonderes, aber trotzdem ganz hübsch.

Von Lana aus ging es dann glatt und unproblematisch in ca. einer Stunde durch die Ebene nach Bozen. Im Baumarkt besorgte ich mir eine Rolle schwarze Einpackfolie, und machte aus meinem zerlegten Bike ein akzeptables Stück Gepäck.
Der Fahrer von Flixbus sah das zwar ganz anders, und wollte mich erst gar nicht mitnehmen, hatte aber genug mit den Flüchtlingen zu tun die mit ihm die Grenze nach Deutschland überqueren wollen. Ich nutze den Trubel, und ging kurzerhand an Bord.
Die über 12 Stunden lange Fahrt mit dem Bus war hart, eng und unbequem. Schlafen klappte nur in kleinen Intervallen. Am nächsten Tag um kurz vor neun Uhr am Morgen war ich endlich in Berlin - dem Ende dieser kurzen Reise.

Müde und abgekämpft, aber glücklich :)


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Schade, schon wieder vorbei :(

Aber vielen Dank fürs mitnehmen und teilhaben lassen an deiner, wieder einmal, wunderschönen Tour.

Und als Einsteiger AX würde ich das auch nicht bezeichnen.
Ich bräuchte wohl die 3 fache Zeit dafür ;)

Gruß Frank
 
"Buchweizenkuchen"
Den habe ich da im letzten Jahr auch gegessen. Hat mich auch nicht umgehauen. Aber probieren muss man ja mal.

Schön, dass du deine Tour erfolgreich beendet hast. :daumen: Meine steht noch an. Samstag in vier Wochen geht es los. Allerdings schätzungsweise halb so viele hm. Ist das erste Mal ohne Gepäcktransfer, da wollte ich es ruhig angehen lassen. Aber mehrere Tage über 2.000 hm sind bei mir auch nicht drin. Dazu gibt's bei uns einfach zu wenig Berge. 10 Mal 'ne Halde rauf und runter ist doch noch was anderes als 1.000 hm am Stück.
 
Hallo alles-fahrer,
wunderbarer Bericht deiner Reise, sehr locker geschrieben. Ich liebe solche (Chaos) touren über alles, weil sie mehr leben beinhalten wie manch Hochglanz fotografierte Profi Riese hier.
Respekt vor deiner Leistung :daumen: und danke fürs berichten :daumen::daumen:.
 
Die Tour bin ich 2006 auch gefahren.
Da kommen schöne Erinnerungen hoch. Vielen Dank fürs Teilhaben lassen.

P. S.Naturnser Alm hab ich (zum Glück?) damals ausgelassen.
 
Hallo alles-fahrer,
wunderbarer Bericht deiner Reise, sehr locker geschrieben. Ich liebe solche (Chaos) touren über alles, weil sie mehr leben beinhalten wie manch Hochglanz fotografierte Profi Riese hier.
Respekt vor deiner Leistung :daumen: und danke fürs berichten :daumen::daumen:.
Danke für das gute Feedback. Ziemlich genau diese Stimmung habe ich versucht mit diesem Bericht in Worte zu fassen. Ob das gelungen ist oder nicht kann man dann als Autor selber nicht mehr beurteilen - daher ist es gut dass Du das gesagt hast :).
Die Tour bin ich 2006 auch gefahren.
Da kommen schöne Erinnerungen hoch. Vielen Dank fürs Teilhaben lassen.
P. S.Naturnser Alm hab ich (zum Glück?) damals ausgelassen.
Nunja - schlimm ist die Naturnser Alm nicht. Vielleicht hatte die Wirtin auch irgendwie einen schlechten Tag - sollte sie dann aber halt nicht an dem erstbesten Alleinreisenden auslassen der Ihr vor die Nase kommt. Mir gefiel die Auffahrt. War so schön flüssig - eine schöne Abwechslung nach all den Stolperwanderungen der Vortage.
 
Abschließend - ein kleines Resumé

Spontan in die Alpen, und eine schöne Zeit im Hochgebirge haben - das geht also ziemlich gut, wenn man damit etwas Erfahrung hat.

Kosten:
Eigentlich finde ich Alpencross-Urlaube eine ziemlich preiswerte Angelegenheit. Ich habe für die 5 Tage Unterwegs sein inkl. Unterkünften und ordentlich Essen rund 300€ ausgegeben. Die An- und Abfahrt hat (inkl. der 10€ Verpackungsfolie fürs Rad) zusätzlich mit 84€ zu Buche geschlagen. Das ist auch nicht mehr als ein vergleichbarer Ausflug in ein viel näheres Mittelgebirge kosten würde. Allerdings finde ich den Preis im Vergleich besser, da es nunmal die Alpen sind, und nicht der Harz.

Technik:
Technisch hat meine Ausstattung perfekt gepasst. Das Bike hat sich als absolut zuverlässig erwiesen. Trotz einiger gröberer Abgänge hat es mir die gesamte Zeit ohne jegliche Ausfälle oder Pannen treu gedient. Nicht mal Nachpumpen musste ich - trotz Tubeless-Aufbau der Reifen.
Daher kann ich auch nicht viel dazu sagen ob das mitgeführte Pannenkit und Werkzeug angemessen war oder nicht. Es kam nicht zum Einsatz. Ich beschreibe die Bestandteile dann noch mal im Detail in einem späteren Post.

Etappen:
Die Tour ist von der zurückgelegten Strecke her nun doch ca. eine Etappe kürzer gewesen als ich mir vorgenommen hatte. Eigentlich hatte ich vor noch bis in die Dolomiten zu fahren, und von dort aus nach Bozen. Bei dieser etwas übermütigen Planung hatte ich allerdings nicht die Höhenmeter der einnzelnen Etappen der Tour beachtet. Hätte ich vorher gesehen dass die Tage 2 und 3 im Buch schon mit jeweils 3300hm angegeben waren, dann wäre ich vermutlich nicht so vermessen gewesen mir vorzunehmen mehr als dieses ohnehin schon stramme Pensum in die entsprechenden Tage zu quetschen.

Höhenmeter und Strecke:
Die Höhenmeter der Tour korrekt anzugeben fällt mir nicht leicht. Die von meinem Sport-Armband mittels GPS aufgezeichneten Höhenmeter weichen bereits deutlich von denen ab die bei Strava für die jeweiligen Etappen angegeben sind (auf Basis der gleichen Daten). Die Höhenmeter die im Buch stehen dann nochmal ein ganz anderes Thema. Ich gebe euch einfach alle Zahlen, und den jeweils von mir daraus abgeleiteten wahrscheinlichen Mittelwert:

Tag · Buch · Band · Strava · Mittelwert (ca.)

Tag 1: ------- · 2650 · 2150 · 2400hm auf 40km
Tag 2:
3300 · 3750 · 3027 · 3300hm auf 66km
Tag 3:
3300 · 4560 · 3750 · 4100hm auf 90km
Tag 4:
2100 · 2500 · 2150 · 2300hm auf 44km
Tag 5: 1400 · ------- · 1590 · 1500hm auf 60km
Insgesamt (ca.): 13600hm auf 300km

Alles in allem keine einfache Tour. Auch wenn die letzten beiden Tage (insbesondere der letzte) im Vergleich mit den vorangegangenen Etappen eher "Ausruhtage" waren ;-).

Ausstattung:
Mein Rucksack enthielt:
  • zwei Satz Wechselwäsche (Trikot, Socken, Unterhose)
  • ein dünnes Baumwoll-Longsleeve zum schlafen
  • einen Hüttenschlafsack (Seide)
  • Regensachen (Jacke, Hose, Überschuhe)
  • Verbandsmaterial: eine Rolle Leukoplast (sollte man immer dabei haben!), Handschuhe, Desinfektions-Spray, Hansaplast Pflaster antibakteriell elastic
  • Zahnbürste, -Pasta, Deo, Duschmittel, After-Sun Lotion (Hautcreme fürs Gesicht fehlte mir)
  • Sonnencreme(!) - hatte ich leider nicht genug dabei
  • Fahrradlampen für den Notfall (USB-Ladbar)
  • USB-Powerbank, diverse Ladekabel und USB-Ladegerät
  • Ersatz-Akkus für Actioncam
  • Ersatz-Schlauch (Conti light)
  • Werkzeug: Pumpe 2-in-1 (manuell und Co2-Dosierer), 16g Co2-Patronen, Flickzeug, Latexmilch, Kettenwachs (Squirt), Topeak Mini-20 Multitool, Lappen
  • Schoner (Knie und Schienbein)
  • Kinnbügel für den Bell Super2-Helm
  • Diverse Früchteriegel und ein paar Energieriegel (Cliffbar etc.)
Der Rucksack selbst ist ein Evoc FR gewesen - diesen werde ich nicht nochmal mit in die Alpen nehmen. Er ist extrem schlecht belüftet, und fing in Null-komma-nix an wie irre zu stinken. Außerdem ist der Schutz bei Stürzen auf den Rücken bei einem Deuter Transalp genauso gegeben, wenn er voll beladen ist.

Navigation:
Ich habe mich dieses mal komplett auf mein Handy verlassen mich zu führen, und das hat auch sehr gut funktioniert. Mein gutes alstes Garmin eTrex30 am Lenker hat auch seine Vorteile (man verpasst keine Abzweigungen :rolleyes:) ist aber noch ein Ende größer, und benötigt AA-Akkus (wieder mehr Kram auf den ich dieses mal verzichten wollte). Die App die mir dabei geholfen hat ist OSMAnd in der bezahlten Version. Damit kann ich alle Karten die ich brauche lokal auf das Handy laden, und bin unabhängig von teuren und unzuverlässigen Datenverbindungen im Ausland :).
 
Wieso, roaming ist doch mittlerweile umsonst oder spottbillig ;)
Ich bin ja Beruflich immer in Deutschland, Luxemburg und Frankreich unterwegs und da kostete es die Firma 5€ im Monat und ich konnte mein Handy überall nutzen wie daheim.
Habe ich Ich auch bei meinem privaten Handy, ist schon praktisch wenn man sich keine Gedanken um die Kosten machen muss, gerade wenn man so nah an der Grenze wohnt.
Das Saarland kostete aber nie extra...


Edit sagt: für die mignon Akkus gibt's doch usb Ladegeräte die kaum Platz wegnehmen und kaum was wiegen.
 
@Pizzaplanet ich habe mir natürlich für die Berichte auch ein Auslands-Datenpaket geholt (5€ für 150mb), aber das hilft nichts wenn ich am Berg keinen Empfang habe ;-). Offline-Karten sind insgesamt halt schneller, und verlässlicher.

So ein kleines USB Akkuladegerät hatte ich sonst auch immer dabei. Ist halt trotzdem mehr Zeug als nur das Handy. Das ist ja der Fotos wegen eh immer dabei. Ein Gerät weniger für das ich abends nach einer Steckdose suchen und mich kümmern muss :).
 
@Pizzaplanet ich habe mir natürlich für die Berichte auch ein Auslands-Datenpaket geholt (5€ für 150mb), aber das hilft nichts wenn ich am Berg keinen Empfang habe ;-). Offline-Karten sind insgesamt halt schneller, und verlässlicher.

So ein kleines USB Akkuladegerät hatte ich sonst auch immer dabei. Ist halt trotzdem mehr Zeug als nur das Handy. Das ist ja der Fotos wegen eh immer dabei. Ein Gerät weniger für das ich abends nach einer Steckdose suche und mich kümmern muss :).
Sony Handy? Jo hast schon recht, mim Handy kann man halt navigieren, Photos machen und auch telefonieren.
Ist irgendwie praktisch.
Mein Xperia z3 compact ist dafür eigentlich wie gemacht, gute Kamera, lange Ausdauer und wasserdicht.

Da haben die Handys gut aufgeholt.
 
Nee, aktuell ist es ein LG G3. Ist trotz 5,5" Riesendisplay noch vergleichsweise kompakt von den Abmaßen her, hat einen praktischen Kamera-Schnellstart (wie die Sonys auch - wichtig für bequeme, spontane Fotos) und passt von der Ausstattung her gut.
 
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