Roland Schymik ist gerade mit Appi (ww.appi.at) unterwegs auf der Transalp Tirol.
[ame="http://www.youtube.com/watch?v=g9RXRQwXCU0&feature=player_embedded"]YouTube - TransAlp Tirol[/ame]
Hier aktuell der Tourbericht der ersten 2 Tage:
Ich weiß nicht mehr wie lange ich mein Fahrrad jetzt sdchon auf den Schultern trage.
Eine Stunde oder zwei? Gestern hat mir dabei noch mächtig die Schulter geschmerzt. Bin ich zu erschöpft um den Schmerz zu spüren?
Oder ignoriere ich ihn einfach? Ca. 10 kg Transalp Rucksack inklusive professioneller Videokamera, MKH 416 Richtmikrofon, Weitwinkelkonverter,
Akkus, Ladegerät und dazu über 13 Kg Fahrrad.
Der Untergrund besteht aus grobem Geröll, teilweise müssen Schneefelder durchquert werden. Kurz vor dem auf 2500 Metern gelegenen Sandesjöchl, auf dem
die Grenze zwischen Österreich und Italien verläuft soll noch eine kleine Kletterpassage auf uns warten.
Bis zur österr. Tribulaunhütte konnten wir heute alles fahren. Danach heißt es aber gut 2 Stunden Tragen und Schieben.
Ich nehme mein Rad von den Schultern. Welch eine Erleichterung. Der Puls ist ziemlich hoch gegangen. Wir befinden uns auf ca. 2300 Metern.
Kurz hinter mir kommt der Rest der Gruppe. Appi, Olli und Martin haben ebenfalls die Räder geschultert.
Ich filme die drei während der siebentägigen Trail Transalp Tirol.
Ein bisschen Masochismus gehört dazu, wenn man sich für diesen Alpencross entscheidet. Jeden Tage mehrer Stunden Tragepassagen und knüppelharte
Traildownhills vom feinsten.
Gestern waren wir in Seefeld bei Innsbruck gestartet. Aufgeputscht durch Vorfreude und dem guten Wetter beschlossen wir
die ersten beiden Etappentagein einem Tag zu bewältigen. Unser Ziel des ersten Tages war somit die Innsbrucker Hütte.
Die Nutzung der Elfer Seilbahn sollte dieses Vorhaben erleichtern.
Gleich nach dem Start konnte ich mich von den ausgezeichnenten fahrtechnischen Können der drei tiroler Mountainbiker überzeugen.
Auf dem Schlosssteig nach Zirl ließen sie es gleich richtig krachen und zirkelten gekonnt um die engsten Spitzkehren.
Ich selber sollte mich erst am zweiten Tag mit dem Spitzkehren anfreunden. Zu selten bin ich mit dem Bike auf technisch anspruchsvollen Trails in den Alpen unterwegs.
Viel habe ich seit dem letzten Jahr wieder verlernt. Die drei Tiroler dagegen sind gestandene Transalp Guides und fegen fast
täglich über die schönsten Trails der Alpen.
Da wir in Seefeld schon kurz nach 7 Uhr gestartet sind, erreichen wir schon Mittags die Kemater Alm auf 1662 Meter, die eigentlich das Ende der ersten
Etappe darstellt. Die erste Etappe ist extra relativ kurz gehalten, um ein lockers einrollen in die Transalp zu ermöglichen.
Wir sind nicht zu bremsen und fahren weiter. Martin, Olli und Appi treten auf dem Anstieg zum Seejöchl (2526 m) mächtig in die Pedale.
Es ist herrlich in der wunderbaren Landschaft die Höhenmeter nach oben zu schrauben. Ab der Adolf Pichler Hütte heißt es dann aber Schieben und Tragen.
Die Ochsenwand ragt direkt neben uns mehrer hundert Meter senkrecht nach oben.
Auf dem Seejöchl ziehen wir nur kurz ein neues Gewand an und schon beginnt der Downhill zur Starkenburger Hütte.
Der schmale, stark ausgesetzte Trail schlängelt sich lange in einer Linie am Hang entlang. Wir verlieren wenig Höhenmeter, bis wir den Berg ein gutes Stück umrundet haben.
Das Panorama verändert sich und bald sehen wir unser nächstes Ziel. Auf der anderen Seite des Stubaitals fürht das Pinistal nach oben.
Jetzt sehen wir auch die Starkenburger Hütte. Bis zu ihr führt der Trail nun in vielen Spitzkehren nach unten.
Der Weg ist nun teilweise verblockt, das Fahrgefühl ist aber dank der Fullys mit 130 bis 165 mm Federweg immer noch äußerst flowig.
Bei der Hütte genießen wir Erbsensuppe und Käsebrot. Es schmeckt unheimlich lecker nach den ganzen Riegeln, die wir bis jetzt in uns reingeschoben haben um unseren Energiebedarf
halbwegs zu decken.
Nach der Hütte führt der Trail weitere 1200 hm hinab ins Stubaital. Jetzt ist er aber teilweise stark verblockt und technisch spannend bis anspruchsvoll.
Wir sind in Zeitnot. Um 17 Uhr fährt die letzte Gondel der Elferlifte. Wenn wir deise nicht bekommen müssen wir weitere 600 Höhenmeter hochfahren und kommen wohl erst ind er Dämmerung
an der Innsbrucker HÜtte an.
Wir fliegen praktisch den Trail hinab. Das letzte Stück müssen wir dieses Mal schweren Herzens auslassen. Es ist kurz vor 17 Uhr und wir rasen die letzten Höhenmeter auf Schotter hinab.
Gerade noch erreichen wir einige der letzten Gondeln und lassen uns 600 hm hochshutteln.
Dann geht es über Schotter, Trail und wieder Schotter zur Karalm auf 1752 Meter. Ganz schnell verschlingen wir dort je ein Stück Kuchen.
Ich bestelle mir ein Glas Milch. Tut das gut! Kurz sitzen, frische Almmilch, selbst gebackener Kuchen. Fantastische Kulisse im Abendlicht. Fast wie im Urlaub.
Doch schon geht es weiter. Über 600 Höhenmeter sind bis zum Pinisjoch hinaufzutragen.
Ich fühle mich super fit und setzte mich schnell an die Spitze. Das Rad schmerzt schnell auf den Schultern.
Also wechsel ich immer zwischen Tragen und Schieben. Ein paar Passagen kann ich sogar fahren.
Obwohl ich einige Male auf die anderen warte um noch ein paar Einstellungen im Abendlicht zu drehen, komme ich kurz nach 19 Uhr als erster auf dem Pass an.
Kurz gefolgt von Oliver und Martin. Appi kämpft etwas mit seiner Pumpe. Im Winter hatte er ernste Probleme mit dem Herzen und hat sich daraufhin langsam
wieder konditionell nach oben gearbeitet. Noch immer muss er etwas kürzer treten, als seine Motivation von ihm fordert.
In der Hütte werden wir gut versorgt. Reichliches Essen. Und wir können Essen an dem Tag!
Fast 12 Stunden waren wir nun unterwegs. Leider ist die Hütte voll bis unters Dach. Das Nachtlager ist entsprechend schlecht durchlüftet, eng und die Mitschlafenden schnarchen.
Ich schlafe so gut wie garnicht. Appi und Martin geht es nicht anders. Nur Olli kennt da nichts. Mit Ohrstöpseln und einer Seelenruhe ausgestatttet verbringt er die Nacht in
tiefem Schlaf.
Um kurz vor 7 Uhr stehen wir auf. Nach dem Frühstück beginnt der Trail hinab ins Gschnitztal. Wieder ist der Anfang des Trails stark ausgesetzt.
Teilweise ist der Steig mit einem Drahtseil abgesichert. Wir lassen uns nicht schrekcne unf ahren so gut wie alles.
Nach einer Kurve sehen wir wie der Trail nach unten geht. Endlose Spitzkehren. Wow - wie geil!
Martin fährt vorne weg und fährt fast jede Kurve fehlerfrei. Das macht Mut. Und wir heizen hinterher.
So gut wie er können es wir anderen drei aber nicht. Wir müssen hier und da einen Fuß absetzten. Trotzdem ist der Flow zu spüren.
Bis ins Gschnitztal sind es rund 1100 Höhenmeter Downhill. wir werden ganz schön durchgeschüttelt. Direkt nach dem Frühstück so ein Wahnsinnstrail!
Ein absoluter Holy Trail. 1100 hm Spitzkehren über Spitzkehren. Zuerst ausgesetzt im Gestein und Geröll, dann über Wurzeln und über große Steine im Wald.Einfach Genial!
Im Gschnitztal fahren wir ein paar hundert Meter auf der so gut wie nicht befahrenen Straße, bis der Schotterweg in
ins Sandestal in Richtung Tribulaunhütte (2069 m) abegeht.
Die 800 hm Auffahrt genießen wir Dank Traumwetter und Panorma von Gschnitzer Tribulaun, Flescher Tribulaun, Goldkapperl und hinter uns dem neben der Innsbrucker Hütte stehenden Habicht.
Hungrig sind wir wieder! Es ist schon Mittagszeit und bisher gab es nur Riegel.
Erschöpft erreichen wir die österr. Triubaunhütte. Hier ruhen wir erstmal aus. Kuchen und Kasknödelsupe stärken uns.
Seither sind wir nun auf dem Steig von der österr. Tribulaunhütte zum Sandesjöchl (Pflescher Scharte).
Der Weg wird durch mehrere Eisfelder durchzogen. Das Eis ist sulzig und wir müssen aufpassen, dass wir mit dem Rucksack und en Rädern nicht abrutschen.
Keine Woche davor ist ein Eisfeld über uns ein Bergsteiger in den Tot gerutscht. Mit gemischten Gefühlen schauen wir hinauf zu dem Unglücksort.
Die Seilschaft hatte gedacht, sie hätte alles schierige hinter sich. Sie haben sich entsichert und sogar noch nach unten telefoniert, dass alles glatt gegangen ist.
Dann ist einer auf dem Schneefeld abgerutscht und in den Tod gesürzt.
Die Anstrengung läßt mich bald alles zu Hause gelassene vergessen. Endlich werde ich eins mit der Route. Mit den Bergen, den Kameraden, den Trails.
Mit jedem Stein unter meinen Füßen.
Während des letzten Tages noch war ich halb im Alltag und konnte noch nicht total abschalten. Schritt für Schritt geht es jetzt höher. Es folgen die letzten Höhenmeter.
Der Steig geht steil nach oben und an der einen oder anderen Stelle ist es besser die Hände beim Kraxeln zur Hilfe zu nehmen. Eine Hand am Rad auf den Schultern und die andere am Fels geht es voran.
Dann bin ich oben. Vor mir eröffnet sich das Panorama von Rosengarten, Sellamasiv und Pflerschtal.
Und vor allem auf den Holy Trail, der uns die nächsten 1300 hm hinab führen soll.
Appi, Olli und Martin erreichen kurz hinter mir den Pass.
Sie haben mir den Vortritt gelassen, damit ich ihre Ankunft filmen kann. Wir sind alle begeistert. Strahlend blauer Himmel, Blick bis tief in die Dolomiten und zurück auf Innsbrucker Hütte und Habicht.
Neben uns ist das Goldkapperl zum Greifen nah.
Wir machen ein paar Fotos, ziehen uns um und dann geht es abwärts.
Gleich die erste Rechtskurve ist direkt an einem Abhang von mehrern hundert Metern. Die drei Tiroler fahren sie souverän
Ich verweigere in der Kurve. Als erste Kurve gleich - hilfe! Wenn sie etwas später gekommen wäre hätte ich wahrscheinlich garnicht gemerkt, wie es direkt dahinter hinab geht. Nun gut. Nix riskieren.
Es kommen ja noch ein paar Kurven, an denen ich meine Fahrtechnik trainieren kann.
In Richtung der ital. Tribulaunhütte mit dem Bergsee davor folgt Spitzkehre auf Spitzkehre.
Jetzt habe ich mich daran gewöhnt. Es kappt wieder. Ich komme fast fehlerfrei durch alle Kurven.
Es macht unheimlich Spaß. Die Aussicht ist gigantisch und die Sonne brennt auf uns herab.
An der ital. Tribulaunhütte reißen wir uns die Kleider vom Leib und springen ins eikalte Schmelzwasser.
Es gibt keine bessere Erfrischung.
Nach der Hütte wird der Trail stark verblockt. Mit ordentlich Tempo fegen wir über Steine und Geröll. Nur nicht zu langsam werden.
Sonst blockiert das Vorderrad zu schnell.
An den härtesten Passagen fegen wir durch eine ital. Schulklasse. Obwohl wir uns rechtzeitig bemerkbar gemacht haben und sie uns begeistert zusehen
gibt es fast noch einen Crash. Es geht aber noch mal glimpflich aus und niemand ist sauer. Im Gegenteil. Sie sind
sichtlich begeistert von unserem Fahrkönnen und der guten Laune, die man uns ansieht.
Ordentlich ruppig geht es weiter. Der Federweg der Bikes wird voll ausgeschöpft. Die Spitzkerhen sind nun weniger eng als oben. Dafür aber mit großen Steinbrocken versetzt.
Langsam läßt die Konzentration nach. Die Absätze sind teilweise so hoch, dass das Kettenblatt aufsitzt.
Ich habe verpaßt mir einen Rockring zu montieren. Das große Kettenblatt werde ich auf dieser Transalp sowieso nicht brauchen.
Glücklich bin ich über die Bärentatzen und Bergstiefel. Mit Clickpedalschuhen hat man weniger Spaß im groben Gelände.
Aus Platzgründen habe ich allerdings auf Protoktoren verzichtet. Heute früh schon habe ich mir das erste Mal ein Schienbein mit den Bärentatzen blutig geschlagen.
Jetzt verweigere ich eine hohe Stufe beim Downhill. Sie müßte eigentlich zu fahren sein. Warum habe ich gestoppt?
Meine Hände zittern von der langen Abfahrt. Jetzt nur nicht einschüchtern lassen! Weiter gehts!
Kurz vor der Stufe steige ich wieder auf das Rad und fahre los.
Das Gewicht ist zu weit vorne und ich bin nicht schnell genug. Es überschlägt mich und ich knalle der Länge nach in die Büsche neben dem Trail.
An Schienbein und Oberschenkel streife ich einen großen Stein.
Nachdem ich mich wieder zusammen sortiert habe sehe ich mir die Schürfwunde am Oberschenkel an. Am Schienbein ist nichs zu sehen.
Es schmerzt. Aber es ist noch alles drann und nichts gebrochen. Es wird wohl einen ordentlichen blauen Fleck geben.
Martin kommt angerast. Ich warne ihn schnell. Doch er meistern die Stelle ohne Probleme. Olli steigt lieber ab und Appi kommt mit dem Fahrrad getragen daher, da er sich wenige Meter zuvor einen Durchschlag
zugezogen hat.
Während Appi den Schlauch wechselt sammel ich mich wieder. Dann geht es weiter.
Die verblockten Passagen haben wir hinter uns gelassen. Der trail ist jetzt nurnoch flowig.
Bald erreichen wir einen Schotterweg und dann eine Straße. Diese verlassen wir aber gleich wieder und weiter geht es auf der Trail Transalp Tirol.
Direkt am Ende des Trails liegt das Hotel Feuerstein. Wir sind müde und glücklich hier zu übernachten. Noch lange sinnen wir am Abend über die
genialen Trails und traumhaften Ausblicke des Tages.
mit dem Fotos per Handy verschicken hat nicht so funktioniert wie gedacht. Aber Appi konnte sie gestern per W-lan auf den Server von Freizeitalpin.at hochladen.
Dort werden wohl in der nächsten Zeit einige erscheinen. Einfach mal schauen...
http://freizeitalpin.at
http://freizeitalpin.at/2009/07/27/transalp-tv-making-of-zwischenbericht-1/
Wie Ihr beim lesen bereits gemerkt habt, wird bei der Tour gerade ein Film gedreht.
Weitere Infis unter www.abenteuer-alpencross.de
eine Produktion von AtelierBuscheMEDIA
[ame="http://www.youtube.com/watch?v=g9RXRQwXCU0&feature=player_embedded"]YouTube - TransAlp Tirol[/ame]
Hier aktuell der Tourbericht der ersten 2 Tage:
Ich weiß nicht mehr wie lange ich mein Fahrrad jetzt sdchon auf den Schultern trage.
Eine Stunde oder zwei? Gestern hat mir dabei noch mächtig die Schulter geschmerzt. Bin ich zu erschöpft um den Schmerz zu spüren?
Oder ignoriere ich ihn einfach? Ca. 10 kg Transalp Rucksack inklusive professioneller Videokamera, MKH 416 Richtmikrofon, Weitwinkelkonverter,
Akkus, Ladegerät und dazu über 13 Kg Fahrrad.
Der Untergrund besteht aus grobem Geröll, teilweise müssen Schneefelder durchquert werden. Kurz vor dem auf 2500 Metern gelegenen Sandesjöchl, auf dem
die Grenze zwischen Österreich und Italien verläuft soll noch eine kleine Kletterpassage auf uns warten.
Bis zur österr. Tribulaunhütte konnten wir heute alles fahren. Danach heißt es aber gut 2 Stunden Tragen und Schieben.
Ich nehme mein Rad von den Schultern. Welch eine Erleichterung. Der Puls ist ziemlich hoch gegangen. Wir befinden uns auf ca. 2300 Metern.
Kurz hinter mir kommt der Rest der Gruppe. Appi, Olli und Martin haben ebenfalls die Räder geschultert.
Ich filme die drei während der siebentägigen Trail Transalp Tirol.
Ein bisschen Masochismus gehört dazu, wenn man sich für diesen Alpencross entscheidet. Jeden Tage mehrer Stunden Tragepassagen und knüppelharte
Traildownhills vom feinsten.
Gestern waren wir in Seefeld bei Innsbruck gestartet. Aufgeputscht durch Vorfreude und dem guten Wetter beschlossen wir
die ersten beiden Etappentagein einem Tag zu bewältigen. Unser Ziel des ersten Tages war somit die Innsbrucker Hütte.
Die Nutzung der Elfer Seilbahn sollte dieses Vorhaben erleichtern.
Gleich nach dem Start konnte ich mich von den ausgezeichnenten fahrtechnischen Können der drei tiroler Mountainbiker überzeugen.
Auf dem Schlosssteig nach Zirl ließen sie es gleich richtig krachen und zirkelten gekonnt um die engsten Spitzkehren.
Ich selber sollte mich erst am zweiten Tag mit dem Spitzkehren anfreunden. Zu selten bin ich mit dem Bike auf technisch anspruchsvollen Trails in den Alpen unterwegs.
Viel habe ich seit dem letzten Jahr wieder verlernt. Die drei Tiroler dagegen sind gestandene Transalp Guides und fegen fast
täglich über die schönsten Trails der Alpen.
Da wir in Seefeld schon kurz nach 7 Uhr gestartet sind, erreichen wir schon Mittags die Kemater Alm auf 1662 Meter, die eigentlich das Ende der ersten
Etappe darstellt. Die erste Etappe ist extra relativ kurz gehalten, um ein lockers einrollen in die Transalp zu ermöglichen.
Wir sind nicht zu bremsen und fahren weiter. Martin, Olli und Appi treten auf dem Anstieg zum Seejöchl (2526 m) mächtig in die Pedale.
Es ist herrlich in der wunderbaren Landschaft die Höhenmeter nach oben zu schrauben. Ab der Adolf Pichler Hütte heißt es dann aber Schieben und Tragen.
Die Ochsenwand ragt direkt neben uns mehrer hundert Meter senkrecht nach oben.
Auf dem Seejöchl ziehen wir nur kurz ein neues Gewand an und schon beginnt der Downhill zur Starkenburger Hütte.
Der schmale, stark ausgesetzte Trail schlängelt sich lange in einer Linie am Hang entlang. Wir verlieren wenig Höhenmeter, bis wir den Berg ein gutes Stück umrundet haben.
Das Panorama verändert sich und bald sehen wir unser nächstes Ziel. Auf der anderen Seite des Stubaitals fürht das Pinistal nach oben.
Jetzt sehen wir auch die Starkenburger Hütte. Bis zu ihr führt der Trail nun in vielen Spitzkehren nach unten.
Der Weg ist nun teilweise verblockt, das Fahrgefühl ist aber dank der Fullys mit 130 bis 165 mm Federweg immer noch äußerst flowig.
Bei der Hütte genießen wir Erbsensuppe und Käsebrot. Es schmeckt unheimlich lecker nach den ganzen Riegeln, die wir bis jetzt in uns reingeschoben haben um unseren Energiebedarf
halbwegs zu decken.
Nach der Hütte führt der Trail weitere 1200 hm hinab ins Stubaital. Jetzt ist er aber teilweise stark verblockt und technisch spannend bis anspruchsvoll.
Wir sind in Zeitnot. Um 17 Uhr fährt die letzte Gondel der Elferlifte. Wenn wir deise nicht bekommen müssen wir weitere 600 Höhenmeter hochfahren und kommen wohl erst ind er Dämmerung
an der Innsbrucker HÜtte an.
Wir fliegen praktisch den Trail hinab. Das letzte Stück müssen wir dieses Mal schweren Herzens auslassen. Es ist kurz vor 17 Uhr und wir rasen die letzten Höhenmeter auf Schotter hinab.
Gerade noch erreichen wir einige der letzten Gondeln und lassen uns 600 hm hochshutteln.
Dann geht es über Schotter, Trail und wieder Schotter zur Karalm auf 1752 Meter. Ganz schnell verschlingen wir dort je ein Stück Kuchen.
Ich bestelle mir ein Glas Milch. Tut das gut! Kurz sitzen, frische Almmilch, selbst gebackener Kuchen. Fantastische Kulisse im Abendlicht. Fast wie im Urlaub.
Doch schon geht es weiter. Über 600 Höhenmeter sind bis zum Pinisjoch hinaufzutragen.
Ich fühle mich super fit und setzte mich schnell an die Spitze. Das Rad schmerzt schnell auf den Schultern.
Also wechsel ich immer zwischen Tragen und Schieben. Ein paar Passagen kann ich sogar fahren.
Obwohl ich einige Male auf die anderen warte um noch ein paar Einstellungen im Abendlicht zu drehen, komme ich kurz nach 19 Uhr als erster auf dem Pass an.
Kurz gefolgt von Oliver und Martin. Appi kämpft etwas mit seiner Pumpe. Im Winter hatte er ernste Probleme mit dem Herzen und hat sich daraufhin langsam
wieder konditionell nach oben gearbeitet. Noch immer muss er etwas kürzer treten, als seine Motivation von ihm fordert.
In der Hütte werden wir gut versorgt. Reichliches Essen. Und wir können Essen an dem Tag!
Fast 12 Stunden waren wir nun unterwegs. Leider ist die Hütte voll bis unters Dach. Das Nachtlager ist entsprechend schlecht durchlüftet, eng und die Mitschlafenden schnarchen.
Ich schlafe so gut wie garnicht. Appi und Martin geht es nicht anders. Nur Olli kennt da nichts. Mit Ohrstöpseln und einer Seelenruhe ausgestatttet verbringt er die Nacht in
tiefem Schlaf.
Um kurz vor 7 Uhr stehen wir auf. Nach dem Frühstück beginnt der Trail hinab ins Gschnitztal. Wieder ist der Anfang des Trails stark ausgesetzt.
Teilweise ist der Steig mit einem Drahtseil abgesichert. Wir lassen uns nicht schrekcne unf ahren so gut wie alles.
Nach einer Kurve sehen wir wie der Trail nach unten geht. Endlose Spitzkehren. Wow - wie geil!
Martin fährt vorne weg und fährt fast jede Kurve fehlerfrei. Das macht Mut. Und wir heizen hinterher.
So gut wie er können es wir anderen drei aber nicht. Wir müssen hier und da einen Fuß absetzten. Trotzdem ist der Flow zu spüren.
Bis ins Gschnitztal sind es rund 1100 Höhenmeter Downhill. wir werden ganz schön durchgeschüttelt. Direkt nach dem Frühstück so ein Wahnsinnstrail!
Ein absoluter Holy Trail. 1100 hm Spitzkehren über Spitzkehren. Zuerst ausgesetzt im Gestein und Geröll, dann über Wurzeln und über große Steine im Wald.Einfach Genial!
Im Gschnitztal fahren wir ein paar hundert Meter auf der so gut wie nicht befahrenen Straße, bis der Schotterweg in
ins Sandestal in Richtung Tribulaunhütte (2069 m) abegeht.
Die 800 hm Auffahrt genießen wir Dank Traumwetter und Panorma von Gschnitzer Tribulaun, Flescher Tribulaun, Goldkapperl und hinter uns dem neben der Innsbrucker Hütte stehenden Habicht.
Hungrig sind wir wieder! Es ist schon Mittagszeit und bisher gab es nur Riegel.
Erschöpft erreichen wir die österr. Triubaunhütte. Hier ruhen wir erstmal aus. Kuchen und Kasknödelsupe stärken uns.
Seither sind wir nun auf dem Steig von der österr. Tribulaunhütte zum Sandesjöchl (Pflescher Scharte).
Der Weg wird durch mehrere Eisfelder durchzogen. Das Eis ist sulzig und wir müssen aufpassen, dass wir mit dem Rucksack und en Rädern nicht abrutschen.
Keine Woche davor ist ein Eisfeld über uns ein Bergsteiger in den Tot gerutscht. Mit gemischten Gefühlen schauen wir hinauf zu dem Unglücksort.
Die Seilschaft hatte gedacht, sie hätte alles schierige hinter sich. Sie haben sich entsichert und sogar noch nach unten telefoniert, dass alles glatt gegangen ist.
Dann ist einer auf dem Schneefeld abgerutscht und in den Tod gesürzt.
Die Anstrengung läßt mich bald alles zu Hause gelassene vergessen. Endlich werde ich eins mit der Route. Mit den Bergen, den Kameraden, den Trails.
Mit jedem Stein unter meinen Füßen.
Während des letzten Tages noch war ich halb im Alltag und konnte noch nicht total abschalten. Schritt für Schritt geht es jetzt höher. Es folgen die letzten Höhenmeter.
Der Steig geht steil nach oben und an der einen oder anderen Stelle ist es besser die Hände beim Kraxeln zur Hilfe zu nehmen. Eine Hand am Rad auf den Schultern und die andere am Fels geht es voran.
Dann bin ich oben. Vor mir eröffnet sich das Panorama von Rosengarten, Sellamasiv und Pflerschtal.
Und vor allem auf den Holy Trail, der uns die nächsten 1300 hm hinab führen soll.
Appi, Olli und Martin erreichen kurz hinter mir den Pass.
Sie haben mir den Vortritt gelassen, damit ich ihre Ankunft filmen kann. Wir sind alle begeistert. Strahlend blauer Himmel, Blick bis tief in die Dolomiten und zurück auf Innsbrucker Hütte und Habicht.
Neben uns ist das Goldkapperl zum Greifen nah.
Wir machen ein paar Fotos, ziehen uns um und dann geht es abwärts.
Gleich die erste Rechtskurve ist direkt an einem Abhang von mehrern hundert Metern. Die drei Tiroler fahren sie souverän
Ich verweigere in der Kurve. Als erste Kurve gleich - hilfe! Wenn sie etwas später gekommen wäre hätte ich wahrscheinlich garnicht gemerkt, wie es direkt dahinter hinab geht. Nun gut. Nix riskieren.
Es kommen ja noch ein paar Kurven, an denen ich meine Fahrtechnik trainieren kann.
In Richtung der ital. Tribulaunhütte mit dem Bergsee davor folgt Spitzkehre auf Spitzkehre.
Jetzt habe ich mich daran gewöhnt. Es kappt wieder. Ich komme fast fehlerfrei durch alle Kurven.
Es macht unheimlich Spaß. Die Aussicht ist gigantisch und die Sonne brennt auf uns herab.
An der ital. Tribulaunhütte reißen wir uns die Kleider vom Leib und springen ins eikalte Schmelzwasser.
Es gibt keine bessere Erfrischung.
Nach der Hütte wird der Trail stark verblockt. Mit ordentlich Tempo fegen wir über Steine und Geröll. Nur nicht zu langsam werden.
Sonst blockiert das Vorderrad zu schnell.
An den härtesten Passagen fegen wir durch eine ital. Schulklasse. Obwohl wir uns rechtzeitig bemerkbar gemacht haben und sie uns begeistert zusehen
gibt es fast noch einen Crash. Es geht aber noch mal glimpflich aus und niemand ist sauer. Im Gegenteil. Sie sind
sichtlich begeistert von unserem Fahrkönnen und der guten Laune, die man uns ansieht.
Ordentlich ruppig geht es weiter. Der Federweg der Bikes wird voll ausgeschöpft. Die Spitzkerhen sind nun weniger eng als oben. Dafür aber mit großen Steinbrocken versetzt.
Langsam läßt die Konzentration nach. Die Absätze sind teilweise so hoch, dass das Kettenblatt aufsitzt.
Ich habe verpaßt mir einen Rockring zu montieren. Das große Kettenblatt werde ich auf dieser Transalp sowieso nicht brauchen.
Glücklich bin ich über die Bärentatzen und Bergstiefel. Mit Clickpedalschuhen hat man weniger Spaß im groben Gelände.
Aus Platzgründen habe ich allerdings auf Protoktoren verzichtet. Heute früh schon habe ich mir das erste Mal ein Schienbein mit den Bärentatzen blutig geschlagen.
Jetzt verweigere ich eine hohe Stufe beim Downhill. Sie müßte eigentlich zu fahren sein. Warum habe ich gestoppt?
Meine Hände zittern von der langen Abfahrt. Jetzt nur nicht einschüchtern lassen! Weiter gehts!
Kurz vor der Stufe steige ich wieder auf das Rad und fahre los.
Das Gewicht ist zu weit vorne und ich bin nicht schnell genug. Es überschlägt mich und ich knalle der Länge nach in die Büsche neben dem Trail.
An Schienbein und Oberschenkel streife ich einen großen Stein.
Nachdem ich mich wieder zusammen sortiert habe sehe ich mir die Schürfwunde am Oberschenkel an. Am Schienbein ist nichs zu sehen.
Es schmerzt. Aber es ist noch alles drann und nichts gebrochen. Es wird wohl einen ordentlichen blauen Fleck geben.
Martin kommt angerast. Ich warne ihn schnell. Doch er meistern die Stelle ohne Probleme. Olli steigt lieber ab und Appi kommt mit dem Fahrrad getragen daher, da er sich wenige Meter zuvor einen Durchschlag
zugezogen hat.
Während Appi den Schlauch wechselt sammel ich mich wieder. Dann geht es weiter.
Die verblockten Passagen haben wir hinter uns gelassen. Der trail ist jetzt nurnoch flowig.
Bald erreichen wir einen Schotterweg und dann eine Straße. Diese verlassen wir aber gleich wieder und weiter geht es auf der Trail Transalp Tirol.
Direkt am Ende des Trails liegt das Hotel Feuerstein. Wir sind müde und glücklich hier zu übernachten. Noch lange sinnen wir am Abend über die
genialen Trails und traumhaften Ausblicke des Tages.
------------------
mit dem Fotos per Handy verschicken hat nicht so funktioniert wie gedacht. Aber Appi konnte sie gestern per W-lan auf den Server von Freizeitalpin.at hochladen.
Dort werden wohl in der nächsten Zeit einige erscheinen. Einfach mal schauen...
http://freizeitalpin.at
http://freizeitalpin.at/2009/07/27/transalp-tv-making-of-zwischenbericht-1/
------------------
Wie Ihr beim lesen bereits gemerkt habt, wird bei der Tour gerade ein Film gedreht.
Weitere Infis unter www.abenteuer-alpencross.de
eine Produktion von AtelierBuscheMEDIA