Also, ich habe inzwischen der Reihe nach 0,6er, 0,4er, gar keinen Spacer und aktuell den 0,2er drin. Mit Sageinstellungen von ca. gut 28% bis 34%. So langsam meine ich zu verstehen, weshalb Transition das Bike mit so großem Spacer ausliefert, aber dazu gleich. Es kommt halt sehr darauf an, was man haben will und vor allem, wo und wie man damit fährt.
Was mir nur inzwischen aufgefallen ist, dass das Patrol recht sensibel auf unterschiedlichen Sag reagiert. Das ist mir so deutlich noch bei keinem anderen Bike aufgefallen. Ich verstehe zwar, weswegen Transition bei einem DHX2 so wenig Sag empfiehlt, halte solche Werte aber zumindest aus den Luftdämpfererfahrungen für nicht sehr passend.
Zurück zum DPX2: Ich kann mir gut vorstellen, dass es genug Leute gibt, denen das Bike komplett ohne Spacer gut gefällt. Der Bauch in der Kurve wird klein, es gibt mehr Gegenhalt im Sag und es schaukelt aus dem
Sattel heraus auch weniger. Größere, normale Schläge, also Hindernisse wie, große Felsbrocken, riesige Wurzeln, und Löcher werden so auch effektiver weggefedert, weil man kein Durchrauschen und dann härter in die Endprogression fährt. Würde ich nur normal, aber harte Trails fahren, ohne Sprünge etc., dafür aber mit sehr rauem Untergrund (und da meine ich jetzt wirklich größere Schläge, keine mittelgroße Wurzeln und Steine) dann wäre das das Setup der Wahl. Es ist so auch insgesamt am effizientesten wenn es um Touren geht. Ich habe aber sehr schnell festgestellt, dass mir bei gar keinem Spacer die Endprogression, wenn es auf Jumps geht, nicht reichen wird, da ich den Hub schon ausnutzen konnte, ohne solche Geschichten.
Daher bin ich aktuell auf den 02er und dachte, das wäre das Optimum. Es fährt sich damit weitestgehend ähnlich, wie ganz ohne Spacer (ganz leichte Einbußen bei Linearität), hat aber mehr Endprogression. Ich war damit am Wochenende jetzt auch mal ein auf Sprüngen unterwegs und mit 29% Sag hab 61mm Hub am Dämpfer genutzt. Dabei waren aber alle Landungen eher smooth. Es war auch schon mal ein Drop dabei oder ein überflogener Landehügel, aber alles ohne harte Einschläge oder gar „Hängen-bleiber“. Also, noch ein wenig Reserven, wenn man Blödsinn getrieben hat. Überhaupt waren die Landungen wie Butter. Echt smooth. So hatte ich mir das vorgestellt.
Jetzt kommt zur Überraschung das große „ABER“. Ich werde wieder auf den 0,4er Spacer zurück gehen. Aus zwei Gründen:
- Zwar hat man mit dem 0,2er (oder gar keinem Spacer) mehr Gegenhalt und mehr Abfederungsvermögen bei großen Brocken, gibt aber dafür die Fluffigkeit, das gefühlt bessere Überrollen und bessere Abfederungsverhalten bei kleineren und mittleren Schlägen ein ganzes Stück weit auf. Mit mittleren Schlägen meine ich die normalen herausstehenden Wurzeln und Steine (vielleicht so bis ca. 8cm um mal eine Zahl zu nennen), die bei größerer Anzahl aber groß genug sind, einen mal von der Linie abzubringen. Die werden mit mehr Spacer einfach deutlich besser weggebügelt, was natürlich auch am größeren Bauch der Kennlinie liegt. Nun ist halt einfach die Frage wo und was man fährt. Und bei mir sind die meisten Schläge eben in diesem kleinen bis mittleren Bereich und Kindskopfgroße Steine Bremslöcher in denen das halbe Rad verschwindet doch eher Mangelware. Also, heißt das, ich stimme dann lieber auf gutes Verhalten bei mittleren Schlägen, steilen Abfahrten und bei Sprüngen ab, als auf das Wegbügeln großer Brocken.
- Mit 0,2er Spacer muss ich rund 29% Sag fahren, damit die Endprogression ausreicht. Mit 0,4er konnte ich 32-33% Sag fahren. Mit 04er ist der Durchschlagschutz noch nicht ganz ausgetestet, aber vom genutzten Hub beim bisherigen Test mit 0,4er Spacer habe ich keine Zweifel, dass der in der Einstellung ausreicht. Mit dem 0,2er Spacer hatte ich aber das Gefühl oft viel höher zu stehen. Ein Gefühl gegenüber dem Bike mit 0,4er Spacer als hätte man es in eine klein wenig steilere Geometrieeinstellung mit etwas höherem Tretlager gedreht. Das macht zwar im statischen Sag nur 3-4mm Unterschied in der Tretlagerhöhe und ist beim Aufsitzen und herumfahren erstmal kaum Spürbar, aber der dynamische Sag auf der Strecke ist wohl in verschieden Situationen mit der progressiveren Abstimmung größer. Ich habe mich damit wohler gefühlt. Das Gefühl ist auch nicht die ganze Zeit auf dem Trail vorhanden, aber es gibt hier und da immer mal wieder Situationen, an denen fand ich mich mit 0,2er Spacer etwas zu hoch stehend, oder dann auch die Gabel überfahrend. (Die aber bombig im Hub steht). Das Gefühl hatte ich mit dem 0,4er Spacer und satterem Sag nie. Interessant fand ich auch, dass man das Gefühl des Überfahrens der Gabel auch hatte, wenn die Zugstufe zu schnell ist. Normal finde ich immer, wenn die am Hinterbau zu schnell ist, merkt man am ehesten, dass der Hinterbau kickt. Das Gefühl, dass es hinten kickt kam bei mir beim Patrol nicht auf. Aber das Gefühl, dass die Gabel zu tief abtaucht, obwohl die alles wunderbar tat. Zwei Klicks mehr Zugstufe hinten und das Phänomen war weg.
Ich werde daher nochmal zurück auf 0,4er Spacer gehen. Wenn damit das bisher noch nicht so weit getestete Verhalten bei großen Sprüngen passt, werde ich dabei auch bleiben. Abschließend muss ich sagen: Die Kritikpunkte sind auf hohem Niveau gemeckert. Das Bike fährt sich einfach supergut. Die Geo finde ich schlichtweg perfekt. Bin super-happy mit dem Patrol. Damit endlich auf größeren Sprüngen gewesen zu sein, hat richtig Spaß gemacht. Es springt einfach supergut und ich hatte glaube ich noch nie ein Bike, dass so souverän und satt gelandet ist.
Achso, warum ich meine, dass Transition den 0,6er Spacer rein baut: Wenn man sich die Videos so anschaut, dann fahren die recht viele Trails, die auf der einen Seite viele Absätze und richtig große Sprünge haben und viel kleinere bis mittlere Hindernisse. Grobes Geballer durch riesige Wurzeln und sehr große Steine sieht man eher selten. Da macht für mich die Abstimmung absolut Sinn.
Musst Dich halt langsam rantasten....
