Es wurde im Thread schon häufiger nach der Position der DIMB gefragt. 2011 äussert sich Thomas Kleinjohann zum Thema
http://dimb.de/presse/presse-artike...ie-dimb-stellt-sich-der-neuen-herausforderung
Seither wird DIMB intern intensiv über das Thema diskutiert. Es gibt auch vereinsintern verschiedene Meinungen.
Die Fakten sind, wie schon oft zitiert, das Pedelec (25km/h, 250W, Tretunterstützung) gesetzlich dem Fahrrad gleichgestellt sind. Dies ist nicht nur im Strassenverkehr so. Auch bei Änderungen des Betretungsrechtes, wie z.B. der Novelle des Naturschutzgesetz BaWü 2014, werden Pedelec den Fahrrädern gleichgestellt. Damit schafft der Gesetzgeber Fakten, mit denen wir umgehen müssen.
Alles was höher motorisiert ist gilt als Leichtkraftrad und fällt nicht unter das Betretungsrecht. Die DIMB fühlt sich für diese Fahrzeugklasse damit auch nicht zuständig und lehnt diese im Wald ab.
Vertreter der DIMB sind u.a. mit Bosch E-Bike Systems im Gespräch, wie mit den neuen Trends umgegangen werden sollte. Dazu wurde auch eine gemeinsame Ausfahrt auf Pedelec unternommen.
Interessant ist in dieser Hinsicht die Frage, ob es zu eine höheren Bodenbelastung oder ob es zu mehr Gefährdungen kommt. Also ob Pedelc MTB im Vergleich zu normalen MTB Natur- und Sozialverträglich sind.
Auch wenn uns noch keine Studien vorliegen, so konnten wir persönlich bergauf keine höhere Bodenbelastung feststellen. Wenn wir den Vergleich nehmen, dass ein gut trainierter Sportler auch etwa 250W mehr Leistung bringt, als ein Normalfahrer, dann verwundert uns das auch nicht. Möglicherweise kann es hier Änderungen durch höhere Drehmomente der zukünftigen Motoren geben. Das wäre zu beobachten.
Bergauf konnten wir auch keine Gefährdung anderer Naturnutzer feststellen. Man fährt in der Praxis 5 bis 10km/h schneller als ohne Unterstützung. Aber selbst wenn man die vollen 25km/h ausreizen würde, so sind die Bremswege bergauf kurz.
Bergab spielt der Motor keine Rolle mehr, da er ab 25km/h abregelt. Somit haben wir bergab die gleiche Betrachtungsweise wie bei normalen Mountainbikes.
Von dem her kommen wir momentan zu dem Ergebnis, dass weder von der Bodenbelastung noch vom Gefährdungspotential etwas gegen Pedelec spricht.
Probleme sehen wir bei höher motorisierten Rädern. Diese werden aber wie beschrieben gesetzlich als Leichtkrafträder eingestuft und dürfen nicht im Wald fahren. Durch das Nummernschild, und andere bauliche Vorschriften, sind solche S-Pedelec oder E-Bikes leicht zu erkennen.
Ein Problem kann es mit getunten Pedelec oder modifizierten E-Bikes geben. Hier können wir die Nutzer nur warnen mit solchen Fahrzeugen unterwegs zu sein. Mit solchen Fahrzeugen fährt man ohne Betriebserlaubnis, ohne gültigen Führerschein und ohne Versicherungsschutz. Dieses Risiko sollte niemand im eigenen Interesse eingehen. Die DIMB spricht sich klar gegen Tuning aus.
Wir sehen einen grossen Boom von Pedelec auf uns zukommen. Die Eurobike hatte uns dies deutlich vor Augen geführt. Es gilt von dem her sinnvoll mit den Herausforderungen umzugehen.
Auf der einen Seite freuen wir uns wenn mehr Menschen mit einem Mountainbike unterwegs sind. Neue Nutzergruppen werden erschlossen. Dass bedeutet auch eine breitere gesellschaftliche Unterstützung für unsere Interessen.
Wir kämpfen aber auch heute schon gegen vielfältige Mountainbike Verbote. Sei es durch Gesetzeslage oder Beschilderung. Durch ein mehr an Nutzern kann sich diese Lage verschärfen. Wir denken aber, dass es nicht der richtige Weg ist Pedelecfahrer deshalb aus Gemeinschaft der Mountainbiker auszuschliessen. Es steht uns auch nicht zu zu bewerten warum und weshalb jemand mit einem Pedelec unterwegs ist. Oder wie anstrengend das ist. Vielmehr möchten wir versuchen diese neuen Nutzer über das richtige Verhalten unterwegs aufzuklären. So wie wir mit unseren Trailrules seit Jahren für ein gutes Miteinander werben.
Ein weiterer Punkt ist, dass es für Anfänger und Kinder möglich sein soll, mit einem preiswerten, normalen Bike den Sport zu beginnen. Da wäre es schade wenn eines Tages nur noch ein Pedelecs cool sind. Hier gilt es vor allem die Werbeaussagen und die Imagebildung zu beobachten.
Es wird immer wieder versucht das Betretungsrecht für Mountainbiker einzuschränken. Das Betretungsrecht ist aber die Grundlage damit die Produkte der Industrie überhaupt genutzt werden können. Und diese Verantwortung fängt nicht erst bei den Pedelecs an, sondern schon viel früher. Egal ob Schaltungen, Federung oder Schutzkleidung. Es kann nicht sein dass sich eine Handvoll Enthusiasten ehrenamtlich darum kümmert, dass Mountainbiken in Deutschland legal bleibt, während die Industrie Umsatzrekorde feiert.
In den Bemühungen um das gute Miteinander und das Betretungsrecht brauchen wir eine breite Unterstützung. Diese kann nicht nur durch unsere Mitglieder geschehen. Es gilt auch die Hersteller an ihre Verantwortung für ihre Produkte zu erinnern und dazu zu ermutigen mit der DIMB zusammen zu arbeiten.