Unfall beim Abbiegen

Gibt's auch hier in etwas abgewandelter Form (http://goo.gl/maps/pTxhX). Allerdings scheitert das Konzept häufig an den Autofahrern, welche manchmal nicht tolerieren wollen , dass ihnen ein Radfahrer plötzlich die Pole Position an der Ampel wegnimmt. Habe da schon ein paar fragwürdige Erlebnisse gehabt, am schlimmsten, wenn man sich gerade links einordnen will und die Ampel dabei auf Grün springt.

Oh, hierzulande hab ich das noch nie gesehen :)
Jo ist auch im UK noch ein Problem, manch Autofahrer sieht das da auch nicht immer ein, dass ein Radfahrer die Pole bekommt.

Sagt aber auch viel über die Autofahrer aus.
 
Was hat der Schwachsinn mit dem hier vorliegenden Fall zu tun?
Sind doch beides vergleichbare Fälle - der schwächere Verkehrsteilnehmer hat Vorrang und wird durch das regelwidrige Verhalten des stärkeren massiv gefährdet. Aber nur im Zusammenhang mit Fahrradfahrern (und Fußgängern) wird diesen sehr schnell eine, zumindest moralische, Schuld auferlegt. Hier wird einfach mit zweierlei Maß gemessen. In diesem Zusammenhang kann man sich genau eine Frage stellen: "Wer von beiden hat sich an die Straßenverkehrsordnung gehalten?" Alles andere betrifft nur den Radfahrer selbst, er kann es mit sich selbst ausmachen. Außenstehende können nur das Resultat sehen und nicht, ob er sich der Gefährlichkeit der Situation bewusst war, sich vermeintlich ausreichend abgesichert oder das Konzept einer Schleppkurve verstanden hat, für sie zählt nur die juristische Bewertung und die Frage, wie solche Unfälle verhindert werden könnten (Aufklärung, Infrastruktur, Beifahrer etc.).
 
http://www.auto-motor-und-sport.de/...ysteme-sollen-unfaelle-vermeiden-1784061.html
Wo liegt das Problem die entsprechenden Systeme in die LKW einzubauen? Ein optisches und vielleicht akustisches Zeichen, welches den Fahrer informiert dass sich ein Objekt im toten Winkel befindet dürfte technisch wohl kein Hexenwerk sein. Beim Preis eines LKW sollten auch die Kosten des Systems eher übersichtlich sein. Selbst ein simpler zusätzlicher Spiegel, der den toten Winkel sichtbar macht ist doch erhältlich. Warum gibt es Speditionen die ihre Fahrzeuge mit Spiegeln ausstatten mit denen man die vordere Stoßstange sehen kann, damit das Fahrzeug besser an Rampen rangiert werden kann, Spiegel die die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer erhöhen werden aber nicht angeschafft. Hier wäre der Gesetzgeber gefordert.
 
In Schottland (Bzw. UK generell) hab ich das gesehen:

cycle_zone.jpg


Warum nicht auch hier? Ich stelle mich auch immer vor den Fahrzeugen in die Kreuzung wenn rot ist, damit die mich im Sichtfeld haben. Bleibe dabei aber schon auf dem Radstreifen.

Davon gibt es doch auch hier eine ganze Reihe.
 
Noch mehr Spiegel verkleinern nur den toten Winkel, er ist aber immernoch da. Ein Spiegelsystem das alles erfasst, gibt es einfach nicht. Letztlich reichen die Spiegel, die an einem Lkw sind, auch aus. Es muss sich ja mit einem Blick alles erfassen lassen und das geht bei 5 Spiegeln nicht mehr.
Selbst wenn Lkw mit technischen Warnsystemen ausgestattet würden, bleiben immernoch die "normalen" Pkw für die diese Systeme zu teuer sind.
Ich habe keine Quelle dazu, aber ich schätze, dass Abbiegeunfälle mit Privat-Pkw häufiger sind als mit Lkw. Zum einen weil es dort wo Radfahrer fahren, viel mehr Autos gibt als Lkw und zum anderen, weil meiner Erfahrung nach Berufskraftfahrer (ausgenommen Taxifahrer) die bessere Übersichtlich über den Verkehr und die Maße ihres Gefährts haben.
 
Ich habe keine Quelle dazu, aber ich schätze, dass Abbiegeunfälle mit Privat-Pkw häufiger sind als mit Lkw.

Hauptverursacher von Radunfällen in Berlin sind Kraftfahrer, die beim Abbiegen den Vorrang von Radfahrern missachten. 31 der 52 Radunfälle mit tödlichem Ausgang der Jahre 2008 bis 2012 (entspricht 60%) wurden durch Kraftfahrer verursacht, davon 16 durch rechtsabbiegende Lkw. Unfälle zwischen Lkw und Radfahrenden sind hier klar ein Schwerpunkt.

Das Problem bei solchen Unfällen ist, dass trotz der sehr geringen Geschwindigkeiten der Radler eben direkt überfahren und nicht wie bei kleineren PKW lediglich zur Seite gedrückt wird.

Das Ganze läuft dann z.B. so ab, dass die vordere Wagenpartie den Radler, welcher auf dem vorgelagerten Radstreifen auf seine Vorfahrt verzichtet, zu Boden stößt, die Laufräder überrollt und den eingeklemmten Radler damit hilflos auf den Boden fixiert. Im Anschluss rollt die nächste Achse über irgendwelche aufgrund des Schmerzes herausgestreckten Extremitäten, etwa den linken Arm. Durch die Schleppkurve des LKW zieht das Gespann im Anschluss weiter nach rechts, kommt dem schreienden Radler immer näher, sodass nun ein Großteil des Körpers unter den Rädern liegt und allmählich zerdrückt wird. Wäre der letzte Reifen nicht am Helm meines Onkels abgerutscht, hätte ich vielleicht keinen so detaillierten Bericht eines Rechtsabbiegeunfalls finden können. Stattdessen hätte irgend ein Witzbold online geschrieben, dass er ja auf seine Vorfahrt verzichten hätte können.

Dein erster Absatz stimmt natürlich ohne Wenn und Aber, was jeder bestätigen kann, der schon einmal in einem solchen Gefährt unterwegs war. Allerdings bedeutet dies nun einmal im Umkehrschluss, dass ich im Zweifelsfall eben nicht abbiegen darf und nicht einfach blind nach rechts ziehe.
 
Außenstehende können nur das Resultat sehen und nicht, ob er sich der Gefährlichkeit der Situation bewusst war, sich vermeintlich ausreichend abgesichert oder das Konzept einer Schleppkurve verstanden hat, für sie zählt nur die juristische Bewertung und die Frage, wie solche Unfälle verhindert werden könnten (Aufklärung, Infrastruktur, Beifahrer etc.).



Ein Blick über die Schulter hätte vielleicht auch nicht geschadet, so klein ist so ein Laster ja auch nicht. Wenn so ein Laster abbiegen will, lass ich den entweder durch oder bin schon weg, bevor der überhaupt angefahren ist. Mit PKW-Fahrern nehm ich im Zweifelsfall Blickkontakt auf. Bis jetzt habe ich so noch keine Schwierigkeiten gehabt.

Allerdings sind die Opfer beim Abbiegen auch meistens Ältere und dadurch wahrscheinlich ungeübte Radfahrer, die sich auch der Gefahr beim Abbiegen nicht so bewusst sind. Das ist jedenfalls mein Eindruck.


Das sollte auf keinen Fall eine etwaige Schuld in Richtung Radfahrer verschieben.
Ich glaube aber kaum, dass unter normalen Verhältnissen geübte Radfahrer (Mountainbiker, RRler, Alltagsradler) in diesem Fall so leicht Opfer eines derartigen Abbiegeunfalls geworden wären. Warum nicht? 1.: Die Stelle ist nicht unübersichtlich, wie man auf den Bildern 11 bis 14 sehen kann. 2.: Neben einer wesentlich besseren Radbeherrschung, sind sich Vielfahrer der Gefahr durch abbiegende Fahrzeuge eher bewusst und sollten dadurch eine ganz andere Wahrnehmung entwickelt haben.

Ich selber sehe sogar kurz auf das Kennzeichen, wenn ich von hinten an einen LKW ran- oder vorbeifahre. (Vorsicht vor'm Balkanexpress und ähnlichen Exoten, die wahrscheinlich ortsunkundig sind und eventuell unsere Verkehrsregeln nicht so genau kennen und nehmen. Das mit den Verkehrsregeln trifft leider auch für eine große Zahl der hiesigen PKW-Fahrer zu.)
Für mich ist der Verzicht auf die Vorfahrt oder die Rechte als VOLLWERTIGER VERKEHRSTEILNEHMER reiner Selbsterhaltungstrieb. So lässt sich zumindest das Risiko minimieren. Ich denke an diesem Bewusstsein fehlt es bei Gelegenheitsradlern einfach. Möglicherweise hat hier auch das Alter des Radfahrers eine Rolle gespielt, da ältere Verkehrsteilnehmer oft auch als Fußgänger oder PKW-Fahrer unsicher sind und nicht mehr die Übersicht haben wie in jungen Jahren.
 
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Jetzt fange die auch noch mit der Helmdiskussion an:

http://www.wz-newsline.de/lokales/krefeld/lkw-als-toedliche-gefahr-1.1214330


Allerdings:

WZ schrieb:
Zwei von vier Verkehrstoten 2011 waren Senioren über 65 Jahre. Insgesamt ist die Zahl der verunglückten Senioren auf Krefelds Straßen aber im Jahr 2011 von 133 auf 121 gesunken. 61 Senioren verunglückten auf dem Fahrrad, fast genau die Hälfte aller Verletzten. 18 waren Fußgänger, 19 Autofahrer. Im Vergleich zu 2008 ist die Zahl der verunglückten Senioren über 65 um 14 Prozent geringer.
 
Dem Lkw-Fahrer möchte ich die Schuld auch nicht vorbehaltslos zurechnen. Ich habe selbst schon in einem Lkw gesessen und was man seitlich sieht, ist wenig bis gar nichts. Selbst in einem kleinen Transporter, der keine Scheiben im hinteren Raum hat (bspw. Krankenwagen, das einzige Fenster für den Schulterblick ist das Beifahrerfenster), muss man sich für den Schulterblick sehr verrenken.

ja, dann muss er sich halt langsam rantasten und ggf. nochmal anhalten, solange bis die Kreuzung gefahrlos passierbar ist. der weiß ja, dass er einen toten Winkel hat, 40t bewegt und nach rechts abbiegen will.

vlt. war der 60-jährige LKW-Fahrer auch gar nicht mehr fit genug für LKW-Sattelzug...

sowas müsste man eigentlich als Totschlag werten, und auch mal welche in den Bau schicken, dann wären manche dieser Kapitäne der Landstraße vlt. vorsichtiger und nicht immer auf letzter Rille unterwegs.

es gibt Länder, die kennen bei sowas nicht so viel Spaß, wie hier in D.; wer da einen Radfahrer/Fußgänger umnietet, wird kräftig zur Kasse gebeten oder fährt ein.
 
Selbst ein simpler zusätzlicher Spiegel, der den toten Winkel sichtbar macht ist doch erhältlich. Warum gibt es Speditionen die ihre Fahrzeuge mit Spiegeln ausstatten mit denen man die vordere Stoßstange sehen kann, damit das Fahrzeug besser an Rampen rangiert werden kann, Spiegel die die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer erhöhen werden aber nicht angeschafft. Hier wäre der Gesetzgeber gefordert.


Kann dir sagen warum die zusätzlichen Spiegel nicht von alleine kommen:
Wenn dem LKW-Fahrer trotz solcher Spiegel beim Abbiegen ein Unfall passiert wird er vor Gericht erst recht hart bestraft - er hätte ja den Radfahrer sehen müssen.
Gab da vor nicht allzulanger Zeit einen Fall, wo der LKW-Fahrer selbst auf den Anbau dieser zusätzlichen Spiegel gedrungen hat und trotz allem für einen tödlichen Unfall verantwortlich war. Vor Gericht wurde das Übersehen des Unfallopfers, wegen des erweiterten Sichtfeldes, als strafverschärfend gewertet, die Initiative des Mannes für bessere Rundumsicht und damit die Absicht der Unfallvermeidung vollkommmen ignoriert.
@bettseeker

Warum sollte man seine Rechte als vollwertiger Verkehrsteilnehmer aufgeben? Mitdenken und gegenseitige Rücksichtnahme ist sehr sinnvoll um das Risiko zu minimieren - dauerhafte Aufgabe der eigenen Rechte nicht.
Klar, man sollte schon wissen wann die Dummheit der anderen so groß ist, dass es sich lohnt auf das eigene Recht zu verzichten.
Wenn es bei dir in der Gegend so schlimm ist, das dass zum

Dauerzustand wird möchte ich da nicht wohnen. ;)
Rücksichtlose Autofahrer nehm ich persönlich sehr schnell wahr, und sehe dann schon zu das mich die nicht gefährden.
Seh schön ist z.B. komplettes Ingorieren aggressiver Verkehrsteilnehmer.
Sprich, man weiss das die da sind, fährt oder läuft dementsprechend und ist vorbereitet - guckt aber möglichst in die andere Richtung.
90%-95% bremsen dann, weil sie nicht wissen ob sie gesehen wurden - oft auf den letzten Drücker. Kann ich jedesmal an unseren Kreisel mit Radfahrerüberweg beobachten. Wenn die zu stehen kommen stehe ich natürlich auch (sicher auf dem Radweg) - bin ja kein Selbstmörder und brems rechtzeitig runter. Weil: Manchmal (die restlichen 5-10%) wird auch rücksichtslos draufgehalten. :eek:
Letztens habe ich so einem rücksichtslosen Abbieger als Fussgänger mal richtig die flache Hand gegen die Karre geknallt.
Hätte ich nicht aufgepasst oder wäre in Gedanken gewesen hätte mich der Idiot vom Losfahren an einer Ampel über den Haufen geholzt.
Und der musste mich sehen! Lief ja bereits vor ihm als die Ampeln grün wurden.

Würde sagen das ich mit dem Auto sogar defensiver unterwegs bin als mit dem Rad oder zu Fuss, dass liegt wohl daran das ich mit dem Rad die Wahrung meiner Rechte als Verkehrsteilnehmer offener zur Schau stelle.
Weil es notwendig ist und ich nicht als "schwächerer Verkehrsteilnehmer" angesehen werden will sondern als gleichberechtigter Nutzer.
 
Kann dir sagen warum die zusätzlichen Spiegel nicht von alleine kommen:
Wenn dem LKW-Fahrer trotz solcher Spiegel beim Abbiegen ein Unfall passiert wird er vor Gericht zu recht hart bestraft - er hätte ja den Radfahrer sehen müssen.
...
Ich habe dein Posting mal korrigiert ;)
@Cityracer: Wenn du einen LKW-Führerschein besitzt und diesen nicht abgeben möchtest, wirst du in dem Alter bereits regelmäßig gesundheitlich kontrolliert, ein 90-jähriger PKW-Fahrer nicht. Dämmert es da?
 
Also ich konnte heute morgen wieder mehrmals eindrucksvoll erleben, wo das eigentliche Problem liegt. Viele hier sind echt zu blauäugig. Die meisten würden auch mit akkustischem Wansignal noch abbiegen.

Nur zwei Situationen bei meinem heutigen Weg in die Arbeit (mit dem Fahrrad):
Situation 1: 30er Zone; Auto parkt zu Hälfte in zweiter Reihe. Meine Richtung ist jedoch frei. Auto kommt mir entgegen, sieht mich, zieht aber direkt vor mir raus und an dem Falschparker vorbei. Ich hatte nur die Möglichkeit irgendwie zum Stehen zu kommen, sodass der entgegenkommende PKW gerade ohne mich zu berühren an mir vorbei kommt.

Situation 2: Wieder 30er Zone; T-Kreuzung, ich fahre mit ca. 24 kmh von rechts kommend auf die Kreuzung zu. SUV nähert sich von links. sieht mich (Lampe an, helle Kleidung und sowas wie Blickkontakt) und fährt während ich schon in der Kreuzung bin in selbige ein. Geholfen hat nur noch scharfes Bremsen und Ausweichen.

(Letzteres war aber wieder mal ein Mitarbeiter von einer der größten globalen Prüfungsgesellschaften. Von denen bin ich solche Aktionen mittlerweile gewohnt...)

Solche Situationen erleben ich fast täglich mehrmals. Das Problem ist also meistens das "Recht des Stärkeren". Vor ein paar Wochen hat mich ein "gelber" LKW beinahe auf dem Radweg umgenietet. Überholt mich noch auf der Straße, zieht dann direkt vor mir ohne blinken oder sonstwas direkt auf den Radweg/Gehweg. Ein Glück waren dann doch noch knapp 3 Meter Abstand dazwischen, sodass ich gerade noch bremsen konnte. Reaktion des Fahrers auf mein Schimpfen war wieder mal: "Ey! Was hast du für Problem?!"
 
Vor Gericht wurde das Übersehen des Unfallopfers, wegen des erweiterten Sichtfeldes, als strafverschärfend gewertet,...

Ähnliches habe ich mal in Bezug auf diese, von der Fa. CEMEX an ihre Betonmischfahrzeuge angebrachten Schilder gelesen.
rechtsabbiegend.jpg

Bildquelle

Der LKW-Halter wird sagen, dies Schild soll Radfahrer auf eine Gefahr aufmerksam machen. (Wobei sich die Frage stellt, warum dann nicht jeder LKW mit einem solchen Schild ausgestattet ist.) Der Staatsanwalt wird aus dem Vorhandensein des Schildes möglicherweise den Schluss ziehen, dass sich der LKW-Fahrer auf jeden Fall der Gefahr bewusst war. Wenn es dann trotzdem kracht, wiegt die Schuld des Fahrers umso schwerer. Finde ich übrigens auch nachvollziehbar.

Noch ein Wort @sic_
Setz dich mal in irgendwas größeres als einen PKW und du wirst überrascht sein wie Hirnlos die Leute teilweise unterwegs sind.
Wenn ich, was selten passiert, mit dem Rad durch den Großstadtverkehr fahre und dabei nicht höllisch auf die Fehler der anderen Verkehrsteilnehmer aufpassen würde, käme ich keine 10 km weit, ohne Opfer eines Verkehrsunfalls zu sein. Nach meiner Einschätzung sind Zweiradfahrer (also auch Motorradfahrer), schon aus Selbstschutz, die aufmerksamsten Fahrzeugführer im Straßenverkehr.

Ich finde es etwas zynisch, in einem Thread, in dem es um den Tod eine 74jährigen Radfahrers geht, damit zu argumentieren, dass es für den LKW-Fahrer nicht generell möglich sei, gefahrlos abzubiegen und der Radfahrer ja irgendwie auch auf sich selber aufpassen kann. Wer als Kraftfahrer so denkt, sollte gleich mit der doppelten Strafe belegt werden.

Ich habe übrigens selbst 2 Jahre einen LKW gefahren, auch wenn das schon eine Weile her ist.
 
@skaster

Hast ja irgendwie recht wenn ich mir ansehe wie die meisten fahren. ;)
Meine Hauptaussage lief aber darauf hinaus, dass gerade diejenigen die sich noch Gedanken machen und mit Erweiterung ihres Blickwinkels Unfälle vermeiden wollen, im Falle eines Unfalles erst recht eins draufkriegen.

Deswegen wird es auch auf freiwilliger Basis nichts mit besserer Sichtbarkeit im toten Winkel.

Edit: Typo
 
Zuletzt bearbeitet:
bettseeker[/I]

Warum sollte man seine Rechte als vollwertiger Verkehrsteilnehmer aufgeben? Mitdenken und gegenseitige Rücksichtnahme ist sehr sinnvoll um das Risiko zu minimieren - dauerhafte Aufgabe der eigenen Rechte nicht.
Klar, man sollte schon wissen wann die Dummheit der anderen so groß ist, dass es sich lohnt auf das eigene Recht zu verzichten.

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Seh schön ist z.B. komplettes Ingorieren aggressiver Verkehrsteilnehmer.
Sprich, man weiss das die da sind, fährt oder läuft dementsprechend und ist vorbereitet - guckt aber möglichst in die andere Richtung.
90%-95% bremsen dann, weil sie nicht wissen ob sie gesehen wurden - oft auf den letzten Drücker....Weil: Manchmal (die restlichen 5-10%) wird auch rücksichtslos draufgehalten. :eek:


Warum ich im Zweifelsfall lieber auf meine Rechte als Radfahrer verzichte? Saublöde Frage. Weil ich der schwächere Verkehrsteilnehmer bin und nicht gerne unter einem 40 Tonner liege. :spinner:

Ich finde es auch toll, wenn 90% der Autofahrer für Radautisten bremsen, ich hätte allerdings keine Lust von den restlichen 10% umgesäbelt zu werden. Und nochmals: :spinner:

Defensiv fahren bedeutet nicht automatisch sich unsichtbar zu machen, sondern einfach seinen Raum im Straßenverkehr selbstsicher zu behaupten und trotzdem die Blödheit der anderen mit einzukalkulieren.

Das bedeutet nicht, dass ich nicht auch anders kann: Vor einigen Wochen wollte mich so ein Doofmann mit seinem Jaguar tatsächlich von der Straße abdrängen, nur weil ich mit dem Renner nicht auf dem total unzumutbaren Radweg gefahren bin. Ich habe dann mal "gegengehalten", worauf der Arsch wohl etwas Angst um seinen Lack gekriegt hat. Das ganze war allerdings mit gemäßigtem Tempo und rechts von mir war ein Streifen Wiese für einen kontrollierten Abflug. :lol: Und jetzt: Seeker = selber :spinner:
 
Wenn ich, was selten passiert, mit dem Rad durch den Großstadtverkehr fahre und dabei nicht höllisch auf die Fehler der anderen Verkehrsteilnehmer aufpassen würde, käme ich keine 10 km weit, ohne Opfer eines Verkehrsunfalls zu sein.

So sieht es leider aus.

Ich finde es etwas zynisch, in einem Thread, in dem es um den Tod eine 74jährigen Radfahrers geht, damit zu argumentieren, dass es für den LKW-Fahrer nicht generell möglich sei, gefahrlos abzubiegen und der Radfahrer ja irgendwie auch auf sich selber aufpassen kann. Wer als Kraftfahrer so denkt, sollte gleich mit der doppelten Strafe belegt werden.

Würde hier auch so argumentiert werden, wenn es sich um ein Kind handelte?
@nepo Situation 1 vor zwei Tagen. Enge Straße, die auf einer Seite vollgeparkt ist (also nach einer T-Kreuzung 3 - in Worten drei - Fahrzeuge hintereinander). Ich fahre in der Spurrille und zwei Autos kommen mir entegegen, einer meint natürlich er muß unbedingt weiterfahren, trotz Schnee-/Matsch/Spurrillen.
Ich habe mich dann gefragt, ob er das auch bei einem Rentner machen würde, die ja gerne mal leichte Schlangenlinien fahren.

Der zweite hatte es nicht so eilig und konnte drei Sekunden warten, bis ich vorbei war.
Den habe ich dann freundlich gegrüßt. :)


Ich habe hier zuweilen das Gefühl, daß hier einige Probleme haben, sich in Autofahrer reinzudenken.
Auto- bzw. LKW-Fahrer sollen primär auf die Straße achten, darauf wirst Du gedrillt, wenn Du Deinen Führerschein machst.
Kümmer Dich nicht um das, was sich abseits von der Straße tut.

Genau so fahren die Leute dann. Radweg? Ist abseits der Straße und geht mich nichts an.
Die stehen an der roten Ampel und achten auf die Straße, die Kreuzung, die Ampel aber nicht darauf, daß rechts neben ihnen Fußgänger warten, die gleich ebenfalls über die Kreuzung wollen.

Selbst wenn sie diese Fußgänger sehen, dann scheinen viele die Verbindung nicht herzustellen, daß der Fußgänger darauf wartet, daß grün wird, damit er die Straße überqueren kann.
Viele Autofahrer haben einfach einen eingeschränkten Tunnelblick.

Bei uns gibt es eine große Kreuzung, bei der die Fußgänger, die links überqueren wollen (weil sie von der Straßenbahnhaltestelle kommen), relativ weit links und somit außerhalb der Sicht der Autofahrer, die evtl. links abbiegen wollen, stehen.

Fragt mich mal, wie oft ich es erlebe, daß man von Linksabbiegern fast umgenietet wird, die gerade mal abwarten, daß die Fußgänger, die zur Haltestelle wollen, die Mitte der Fahrbahn überquert haben.
Diese Linksabbieger schnallen anscheinend nicht, daß von der anderen Seite auch Fußgänger kommen könnten.

Die fahren gerade auf die Kreuzung drauf (bzw. quer, wenn aus der anderen Richtung keiner kommt) und geben sofort Gas, sobald der letzte Fußgänger von vorne weg ist.

Immer nach dem Motto "Lücke im Verkehr sofort ausnutzen!".
 
@bettseeker

Das man im Zweifelsfall alles tun sollte um sich selbst zu schützen sehe ich genauso. Aber eben im Zweifelsfall und nicht permanent. :)
Ebenso kann ich deine deine Definition von defensiv fahren so unterschreiben. Hab wohl deine Aussage etwas zu allgemein aufgefasst.

Hab auch keine Lust von den restlichen 10% mitgenommen zu werden, so etwas tut meist weh und macht keinen Spass... ;)

Ich denk schon mit und pass auf, aber manchmal mach ich auch so etwas wie du und denke genauso hinterher über die Aktion... ;)
Und wer mich einfach nur aus der Situation heraus übersieht oder einen Fehler macht ist bei mir normalerweise schon längst berücksichtigt.
 
In Schottland (Bzw. UK generell) hab ich das gesehen:

cycle_zone.jpg


Warum nicht auch hier? Ich stelle mich auch immer vor den Fahrzeugen in die Kreuzung wenn rot ist, damit die mich im Sichtfeld haben. Bleibe dabei aber schon auf dem Radstreifen.

Sowas gibts sogar bei uns im Allgäu, hört hört. Aber nur an Kreuzungen, an denen es sowieso weit und breit keinen "echten" Radweg gibt, was natürlich bedeutet, dass man sich oftmals als Biker vorher an einem oder mehreren Motorfahrzeugen seitlich vorbeischlängeln muss, um die rote Fläche überhaupt erreichen zu können.
Ich finde diese Flächen super, und man sollte das auf jede mögliche Kreuzung klatschen, um die Autofahrer viel mehr zu sensibilisieren, dass es auch noch andere (schwächere) Verkehrsteilnehmer gibt.

Generell finde ich es total müssig, über Unfälle zu diskutieren, die man nur vom Hörensagen kennt. Ausserdem kann man den Strassenverkehr niemals absolut sicher machen. Wo Menschen sich bewegen, werden in 1000 Jahren noch täglich tödliche Unfälle passieren, gerade in Anbetracht des unfassbaren Zuwachses an Automobilen auf den Strassen dieser Welt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde diese Flächen super, und man sollte das auf jede mögliche Kreuzung klatschen, um die Autofahrer viel mehr zu sensibilisieren, dass es auch noch andere (schwächere) Verkehrsteilnehmer gibt.
:daumen::daumen::daumen:
Und gleichzeitig zeigt es auch noch etwas: Der Radfahrer ist kein ungebetener Gast auf deutschen Straßen, sondern ein bevorzugter Verkehrsteilnehmer, der sich vor die Autos stellen darf.
So weit wird es aber vermutlich erst kommen, wenn Autofahren durch bequemere Fortbewegungsmittel ersetzt wurde (unterirdische Straßen, Beamen, Weltraumtaxis, ...) und man als Radfahrer weiterhin den Pöbel darstellt ;)
 
Sowas gibts sogar bei uns im Allgäu, hört hört. Aber nur an Kreuzungen, an denen es sowieso weit und breit keinen "echten" Radweg gibt, was natürlich bedeutet, dass man sich oftmals als Biker vorher an einem oder mehreren Motorfahrzeugen seitlich vorbeischlängeln muss, um die rote Fläche überhaupt erreichen zu können.
Ich finde diese Flächen super, und man sollte das auf jede mögliche Kreuzung klatschen, um die Autofahrer viel mehr zu sensibilisieren, dass es auch noch andere (schwächere) Verkehrsteilnehmer gibt.

Generell finde ich es total müssig, über Unfälle zu diskutieren, die man nur vom Hörensagen kennt. Ausserdem kann man den Strassenverkehr niemals absolut sicher machen. Wo Menschen sich bewegen, werden in 1000 Jahren noch täglich tödliche Unfälle passieren, gerade in Anbetracht des unfassbaren Zuwachses an Automobilen auf den Strassen dieser Welt.

Liess dir doch das von dir geschriebene nochmal durch. Widerspricht sich das nicht? Klar absolut sicher kann man den Straßenverkehr nicht machen. Aber eben sicherer als heute. Und zwar unter anderem durch die von dir selbst begrüßte Markierung. Und damit das geschieht ist es eben auch sinnvoll auch über Unfälle zu diskutieren die man nur vom Hörensagen kennt. Sowohl förderlich für die eigene Aufmerksamkeit in solchen Gefahrensituationen aber eben auch hilfreich zur Durchsetzung derartiger Markierungen.:daumen:
 
Liess dir doch das von dir geschriebene nochmal durch. Widerspricht sich das nicht? Klar absolut sicher kann man den Straßenverkehr nicht machen. Aber eben sicherer als heute. Und zwar unter anderem durch die von dir selbst begrüßte Markierung. Und damit das geschieht ist es eben auch sinnvoll auch über Unfälle zu diskutieren die man nur vom Hörensagen kennt. Sowohl förderlich für die eigene Aufmerksamkeit in solchen Gefahrensituationen aber eben auch hilfreich zur Durchsetzung derartiger Markierungen.:daumen:

Da gebe ich Dir in gewisser Weise recht.
Es ist immer die Frage, in welche Richtung eine solche Diskussion geht, wenn man sich selbst und andere damit wieder mal aus der Alltags-Lethargie reissen kann, hat das durchaus Sinn

Einen mega-dicken Hals kriege ich aber, wenn aufgrund dieser Diskussion jemand den Rat gibt, dass Biker an manchen Stellen sicherer unterwegs sind, wenn sie bei rot drüberfahren. :mad:
 
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