Wenn ich, was selten passiert, mit dem Rad durch den Großstadtverkehr fahre und dabei nicht höllisch auf die Fehler der anderen Verkehrsteilnehmer aufpassen würde, käme ich keine 10 km weit, ohne Opfer eines Verkehrsunfalls zu sein.
So sieht es leider aus.
Ich finde es etwas zynisch, in einem Thread, in dem es um den Tod eine 74jährigen Radfahrers geht, damit zu argumentieren, dass es für den LKW-Fahrer nicht generell möglich sei, gefahrlos abzubiegen und der Radfahrer ja irgendwie auch auf sich selber aufpassen kann. Wer als Kraftfahrer so denkt, sollte gleich mit der doppelten Strafe belegt werden.
Würde hier auch so argumentiert werden, wenn es sich um ein Kind handelte?
@nepo Situation 1 vor zwei Tagen. Enge Straße, die auf einer Seite vollgeparkt ist (also nach einer T-Kreuzung 3 - in Worten drei - Fahrzeuge hintereinander). Ich fahre in der Spurrille und zwei Autos kommen mir entegegen, einer meint natürlich er muß unbedingt weiterfahren, trotz Schnee-/Matsch/Spurrillen.
Ich habe mich dann gefragt, ob er das auch bei einem Rentner machen würde, die ja gerne mal leichte Schlangenlinien fahren.
Der zweite hatte es nicht so eilig und konnte drei Sekunden warten, bis ich vorbei war.
Den habe ich dann freundlich gegrüßt.
Ich habe hier zuweilen das Gefühl, daß hier einige Probleme haben, sich in Autofahrer reinzudenken.
Auto- bzw. LKW-Fahrer sollen primär auf die Straße achten, darauf wirst Du gedrillt, wenn Du Deinen Führerschein machst.
Kümmer Dich nicht um das, was sich abseits von der Straße tut.
Genau so fahren die Leute dann. Radweg? Ist abseits der Straße und geht mich nichts an.
Die stehen an der roten Ampel und achten auf die Straße, die Kreuzung, die Ampel aber nicht darauf, daß rechts neben ihnen Fußgänger warten, die gleich ebenfalls über die Kreuzung wollen.
Selbst wenn sie diese Fußgänger sehen, dann scheinen viele die Verbindung nicht herzustellen, daß der Fußgänger darauf wartet, daß grün wird, damit er die Straße überqueren kann.
Viele Autofahrer haben einfach einen eingeschränkten Tunnelblick.
Bei uns gibt es eine große Kreuzung, bei der die Fußgänger, die links überqueren wollen (weil sie von der Straßenbahnhaltestelle kommen), relativ weit links und somit außerhalb der Sicht der Autofahrer, die evtl. links abbiegen wollen, stehen.
Fragt mich mal, wie oft ich es erlebe, daß man von Linksabbiegern fast umgenietet wird, die gerade mal abwarten, daß die Fußgänger, die zur Haltestelle wollen, die Mitte der Fahrbahn überquert haben.
Diese Linksabbieger schnallen anscheinend nicht, daß von der anderen Seite auch Fußgänger kommen könnten.
Die fahren gerade auf die Kreuzung drauf (bzw. quer, wenn aus der anderen Richtung keiner kommt) und geben sofort Gas, sobald der letzte Fußgänger von vorne weg ist.
Immer nach dem Motto "Lücke im Verkehr sofort ausnutzen!".