Unterschiedliche Speichenspannung nach dem Einspeichen

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Hallo zusammen,

ich baue im Moment ein Hinterrad für ein Singlespeed-Fahrrad auf.
Verbaut werden: DT Swiss R460 24h, Bitex Nabe, DT Comp, 2x gekreuzt
Ich habe folgendes Problem:
Nach dem Einspeichen und gleichmäßigen Erhöhen der Spannung (Ende des Gewindes gerade noch zu sehen)
habe ich keine gleichmäßige Speichenspannung.
Die Speichen sind auf beiden Seiten jedoch gleich lang.
Im Bild habe ich die Speichen mit der höheren Spannung markiert.
Es sind die führenden auf der einen und die ziehenden Speichen auf der anderen Seite.
Die Einspeichung habe ich schon mehrmals geprüft. Auch komplett aus- und wieder eingespeicht.
Ich kann mir nicht erklären, woher die unterschiedlichen Spannungen kommen.

MfG
Martin

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Re: Unterschiedliche Speichenspannung nach dem Einspeichen
Seiten- und Höhenschlag schon rauszentriert? Dass nach dem Einspeichen die Spannung nicht überall gleichmäßig ist kommt schon vor. Würde die weniger gespannten Speichen während den zentrierrz einfach etwas stärker spannen und schauen was passiert.
 
Ist nichts Ungewöhnliches.
Einfach jetzt die Spannung grob angleichen und den Rundlauf, dann Spannung erhöhen und so weiter. Gegen Ende immer genauer. Zwischendurch ab und zu mal abdrücken.
 
Seiten- und Höhenschlag schon rauszentriert?
Nope nur Spannung etwas angezogen.
Meinst du Länge oder Spannung?
Spannung. Die Speichen haben alle die gleiche Länge und da die Nabe symmetrisch ist, müssten die Speichen bei gleich weit aufgeschraubten Nippeln doch eigentlich die gleiche Spannung haben oder? Das war zumindest bei den anderen Laufrädern so, die ich aufgebaut habe.
Ist nichts Ungewöhnliches.
Einfach jetzt die Spannung grob angleichen und den Rundlauf, dann Spannung erhöhen und so weiter. Gegen Ende immer genauer. Zwischendurch ab und zu mal abdrücken.
Auch das seltsame Muster an losen und straffen Speichen? Das Muster lässt sich eigentlich nur dadurch erklären, dass der Offset der Speichenlöcher nicht perfekt ist. Aber das wäre schon ungewöhnlich oder?
 
Spannung. Die Speichen haben alle die gleiche Länge und da die Nabe symmetrisch ist, müssten die Speichen bei gleich weit aufgeschraubten Nippeln doch eigentlich die gleiche Spannung haben oder? Das war zumindest bei den anderen Laufrädern so, die ich aufgebaut habe.
Müssten und eigentlich und überhaupt...
Die Gewinde sind nie gleich weit gewalzt, die montierten und gespannten Speichen sind dann doch anders.
Die Löcher in der Nabe sind auch nicht 100 prozent gleich,...

Ab jetzt ist nur die Spannung entscheidend - wie schon erwähnt mehrere kleine Schritte machen, Abdrücken und immer wieder kontrollieren und koregieren. Und wenn du keine Lust mehr hast, ist das LR fertig.

Kloppe die Speichenköpfe mit nem Körner auch mal richtig in die Nabe rein - du wirst sehen, dass deutlich was geht.
 
Sicher, das die Speichen, die in der Felge nebeneinander sitzen an der Nabe um ein halbes Loch versetzt sind? Lässt sich am Bild nicht erkennen.

EDIT: Auf dem 2. Bild erkennt man es....
 
Auch das seltsame Muster an losen und straffen Speichen? Das Muster lässt sich eigentlich nur dadurch erklären, dass der Offset der Speichenlöcher nicht perfekt ist. Aber das wäre schon ungewöhnlich oder?
Wie gesagt: Hatte ich auch schon.
Wenn die Speichen an den richtigen Stellen sitzen (nochmal prüfen), würde ich es so machen wie oben vorgeschlagen.
 
Schon mal vielen Dank für die schnellen Antworten! Ich bin jetzt eurer Empfehlung gefolgt und habe die Spannungen einfach angeglichen und dann ganz normal weitergemacht. :daumen:
 
Dass die Speichenspannung nach 'gleich weit reinschrauben' ungleichmaessig ist, ist mir auch schon haeufig passiert.
In der Regel zieht dann 'rein zufaellig :D' auch die Felge dort zu dieser Seite bzw. nach unten - Dann muss man halt die anderen Speichen alle etwas nachspannen.
Wenn das Rad rund ist, ist eigentlich dann auch die Speichenspannung in Ordnung.

Wobei ich das heute noch nach Gefuehl mache und nicht mit Tensiometer ...
 
Ich mach das im Moment auch noch ohne Tensiometer. Mal sehen, ob ich mir bald eines zulege.
Das Laufrad ist inzwischen übrigens fertig. Die Felge ist leider am Stoß etwas unsauber gearbeitet, aber davon abgesehen ist das Ding rund und sollte halten. :bier:

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Danke nochmal an alle für die schnelle Hilfe!
 

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noch ohne Tensiometer.
Kann man so machen.
Wenn du jetzt aber die Speichen einer Seite aufeinanderfolgend kontrollierst, wirst du Unterschiede feststellen.
Spricht nichts dagegen, das LR erst mal so zu fahren und irgendwann nochmal nachzuschauen, das setzt sich sowieso nochmal.
=> Du wirst es nicht schaffen alle Speichen gleich zu spannen, ein LR wird nie perfekt.
Das ist dann aber schon um Welten besser, als fertig gekaufte Laufräder von der Stange.


Was du auch machen kannst:
Das Bike bei Geradeausfahrt schräg halten, dass die LR schräg belastet werden und dann nochmal kucken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hol mal meinen eigenen Thread aus der Versenkung. :D

Habe nach langer Pause wieder Freude am Laufradbau gefunden und direkt zwei Laufräder gebaut.
Dabei bin ich auf ein Problem gestoßen, das mir schon bei einigen anderen Laufradbauten begegnet ist.
Egal wie sehr ich darauf achte, die Nippel zu Beginn alle genau gleich weit auf die Speichen aufzuschrauben, so zeigen sich doch fast immer gewisse (teils größere) Schwankungen in der Speichenspannung.

Habe es mit einem Nippeldreher probiert, der die Nippel nur bis zu einem gewissen Punkt aufschraubt, aber auch "klassisch", also dass der Nippel soweit aufgeschraubt wird, bis kein Gewinde mehr vorhanden ist, und dann gleichmäßig die Spannung erhöht.

Bei beiden Methoden habe ich immer einige Speichen mit zu hoher bzw. zu niedriger Spannung im Vergleich. Ich passe daher inzwischen direkt zu Beginn die Speichenspannungen nach Gehör an und starte dann erst mit dem weiteren Spannen. Macht das sonst noch jemand so?

Vermutlich haben einige von euch schon ähnliche Erfahrungen gemacht und wissen, was ich falsch mache bzw. was der Grund für die Ungenauigkeiten ist.

Ich würde mich sehr über Rückmeldungen freuen! :daumen:
Der Laufradbau ist irgendwie ein Thema, wo ich mich schwer tue, diese Art von Information, also "pitfalls" bzw. Fehlerquellen und dazu passende Lösungen, zu finden. :confused:
 
Ich passe beim Start die Speichenspannung mit Hilfe des Tensiometers auch an. Meistens ca. 3/4 der Zielspannung auf der fester gespannten Seite (hinten Antrieb, vorne Bremse), auf der lockeren Seite gehe ich je nach dem auf ca. 1/2 bis 3/5 der Zielspannung. Für mich funktioniert das perfekt, ich komme am Ende bei 5% Genauigkeit Speichenspannung raus.
 
Ich passe beim Start die Speichenspannung mit Hilfe des Tensiometers auch an. Meistens ca. 3/4 der Zielspannung auf der fester gespannten Seite (hinten Antrieb, vorne Bremse), auf der lockeren Seite gehe ich je nach dem auf ca. 1/2 bis 3/5 der Zielspannung. Für mich funktioniert das perfekt, ich komme am Ende bei 5% Genauigkeit Speichenspannung raus.
Gut zu wissen. Danke für die Rückmeldung!

Noch jemand, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat wie ich?
 
Es gibt doch nur 3 Kriterien die erfüllt sein sollen . Die Mittigkeit der Felgen , der Rundlauf und die möglichst gleichmäßige Speichenspannung / Seite . Alles andere und wie du das erreichst ist doch egal.
https://www.rnr-components.ch/laufradbau/speichenspannung/
Das ist mir durchaus bewusst. Bisher haben meine Laufräder auch alle sehr gut gehalten!

Mich stört wie gesagt nur, dass ich bisher nicht herausfinden konnte, warum nach dem Einspeichen trotz akribischem Vorgehen größere Schwankungen bei der Speichenspannung auftreten.
Laut Brandt, Musson, usw. sollte das nicht der Fall sein, falls man alles richtig gemacht hat.

Vermutlich sind gewisse Unterschiede einfach nicht zu vermeiden.
Auf das Endergebnis wirkt sich das ja wie bereits erwähnt nicht wirklich aus. :daumen:
 
warum nach dem Einspeichen trotz akribischem Vorgehen größere Schwankungen bei der Speichenspannung auftreten.
Dann hast wohl beim Einspeichen andere Prioritäten gesetzt als die gleichmäßige Speichenspannung.
Auf das Endergebnis wirkt sich das ja wie bereits erwähnt nicht wirklich aus.
Doch , eine gleichmäßige Speichenspannung ist der Garant für ein haltbares Laufrad.
 
Dann hast wohl beim Einspeichen andere Prioritäten gesetzt als die gleichmäßige Speichenspannung.
Habe halt soweit aufgeschraubt, bis die Gewinde komplett verschwunden sind.
Doch , eine gleichmäßige Speichenspannung ist der Garant für ein haltbares Laufrad.
Wie gesagt, ich habe die Speichenspannung danach angeglichen und ein gleichmäßiges Ergebnis erzielt.
Scheinbar haben wir uns da missverstanden.

Wie auch immer. Belassen wir es dabei. Solange die Laufräder rund sind und halten, ist der Weg dahin zweitrangig. Danke trotzdem für die Anregungen und Hinweise. :daumen::)
 
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