Ventilabriss

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Ostschweiz (TG)
Meine Frau hat es am Wochenende geschafft innerhalb von 15 Kilometer (mehrheitlich bergab, Bähnchentour 615 = blaue Runde Lenzerheide) 2x das Ventil hinten abzureissen. Kann's geben, könnte man sagen - aber wir waren mit den Kindern unterwegs (8 und 6-jährig) und sind somit gemässigt unterwegs gewesen. OK, war bergab und meine Frau ist nicht unbedingt ein Leichtewicht, aber bisher war das nie ein Problem.

Frage: was lässt sich dagegen machen?

Zur Technik (am No-Saint, Hardtail)
2 verschiedene Schläuche (Schwalbe, eimal normal, einmal richtig schwer)
Reifen: Fat Albert (nur hinten, vorne ist ein Nobby Nic drauf) ca. 80 Kilometer einfaches Gelände und Strasse gelaufen, Profil noch OK), 2.25er Breite.
Luftdruck: mindestens 3-3.5 Bar beim ersten Schlauch, beim zweiten hat die Pumpe nicht mehr hergegeben - müssten gegen 4 Bar gewesen sein)
Felge: Mavic XM 719, Felgenbremse

Das erste Ventil hat es richtiggegend abgerissen, beim zweiten ein Loch seitlich reingerissen. Die Ventilmutter war "locker" aufgesetzt (Ventil kann sich schrägstellen). Vorne war das Ventil auch schräg - hätte nicht mehr lange gedauert und das Ventil wäre auch beschädigt worden.

Aufgefallen beim Schlauchwechsel ist, dass sich der Fat Albert ohne Werkzeug montieren liess, das bin ich mir von meinem 2.10er Conti nicht gewohnt. Kann es sein, dass da ein Hardteil einach problematischer ist, als ein Fully?

Marc
 
  1. Ich würde den FA aufs VR montieren (dort sollten die Reifen mit größerem Grip sitzen).
  2. Der Reifendruck ist genau richtig für ein Trekkingrad. Gür ein Mountainbike ist er deutlich zu hoch, um im Gelände hohen Grip und niedrigen Rollwiderstand zu haben. 2 Bar +- 10% sind passend.
  3. Talkum zwischen Reifen und Schlauch minimiert die Reibung und kann einem Ventilabriss vorbeugen.
  4. Wenn der Reifen auf der Felge rutscht, kann es helfen beides an den Kontaktstellen zu reinigen.
  5. Die Montierbarkeit eines Reifens hängt ausschließlich von der Kombination mit der Felge ab. Gabel und Rahmen haben darauf keinen Einfluss.
 
Hallo,

Tipp 3 wäre mein Favorit:
Reifendecke abnehmen, sicherstellen, dass diese von innen knochentrocken ist, dann dort ordentlich Babypuder reinpulvern (kein Witz, ich meine wirklich Babypuder), ebenso den Schlauch komplett schön vollpudern, und dann einbauen.
Jetzt dürfte der Schlauch nicht mehr an der Decke "kleben" und mitgezogen werden, wenn die Decke während der Fahrt wandert.
Um festzustellen, ob das überhaupt die Ursache ist, kann man eine kleine Markierung auf der Felge und auf der Decke mit einem Wachsstift setzen, und dann nach einer Tour schauen, ob die Decke aus ihrer Ursprungsposition gewandert ist.

Gruß Jan
 
Kann auch sein dass "gemässigt fahren" das Problem war. Wenn man langsam, mit dauernd angezogender Felgenbremse viel Höhenmeter vernichtet ensteht eine Menge Hitze an den Felgenflanken, der Gummi der Reifen wird dann weicher und rutscht eher mit. Mit Scheibenbrensen ist mir das nie mehr passiert.

Ich hab in so einem Fall mal die Felgenflanken innen gereinigt und dann mit Schmieregelpapier etwas aufgerauht.



Der Tipp mit dem Talkum oben ist auch gut.
 
Hab mir die Felge mal angeschaut, die ist sauber. Weiss jetzt nicht genau, was ich da reinigen sollte :rolleyes: (fahren ja vorwiegend Strasse und Forstwege). Bei 2 Bar kann ich den Reifen von Hand von der Felge drücken, mit einem 90 Kilo Fahrer ist das unfahrbar (hab auch bei meinem 2.10er Reifen auf der 430er DT-Swiss Felge knapp 3 Bar drin bei 78 Kilo, sonst eiert der Reifen bei schnell gefahrenen Kurven).

Talkum kann ich versuchen, müsst ich irgendwo noch vom Endurofahren rumliegen haben.

Bin beinahe überzeugt, dass die einzige echt Abhilfe der Umbau auf Schlauchlos ist - allerdings find ich das komisch, da ich fast 2 Saison mit dem Rad MTB-Training gemacht hatte mit dem Club (da wurde "etwas" anders gefahren als mit der Familie und ich hatte weniger Druck drin als bei diesen "Familien-Alpentouren") und das Problem dort nie aufgetreten ist. Vielleicht ist doch irgendwie der Reifen hinüber? (Reifenflanke ist sehr weich, ich wäre der Meinung, das war bei der Erstmontage nicht der Fall - kann mich aber durchaus täuschen).

Wegen Hardtail: hab ich nur angegeben, weil das hinten eben nicht federt - und beim Bergabfahren das Fahrergewicht ordentlich auf den Reifen drückt. Dass das nichts mit der Montage zu tun hat, leuchtet sogar mir ein ;)

Marc
PS: Tequerite liegt IMHo voll richtig, meine Frau fährt langsamer als die Kids (OK, der grössere ist auch richtig schnell unterwegs, aber langsamer als der beinahe 6-jährige mit dem 20-Zoll Bike bedeutet Dauer-Einsatz der V-Brakes.
 
...
Wegen Hardtail: hab ich nur angegeben, weil das hinten eben nicht federt - und beim Bergabfahren das Fahrergewicht ordentlich auf den Reifen drückt. ...
Bergab ist weniger Last auf dem Hinterreifen als in der Ebene.

An Felgenbremsen habe ich gar nicht gedacht :D.
Evtl könnte also eine angepasste Bremsweise (beide Bremsen und Intervalleinsatz) das Problem beheben.
 
Ja, natürlich, die Bremstechnik ist immer Schuld. Wenn die Kette quietscht, der Sattel knackt, oder einfach nur das Radl dreckig wird: es lag sicher an der Bremstechnik.

Das Mädl hat halt die Angstbremserei und ihr zu sagen, sie soll anders bremsen, wird nur dazu führen, daß die gar nicht mehr radln mag.

Auch mit Felgenbremsen und brüllend heiß gebremsten Felgen bei steilen Abfahrten, so heiß, daß die Schläuche Löcher bekommen haben, hatte ich nie Problem mit wandernden Reifen.

Es liegt einfach an der Kombination Reifen/Felge. Hinweise, was man machen kann, wurden ja bereits gegeben.

Weiterer Tipp: mal einen anderen Reifen probieren. Leih Deiner Frau doch mal Deine Reifen und teste ihre.
 
Kann es sein, das der Reifen alt und ausgehärtet ist ?
Aufpassen , dass das Talkumpulver nicht auf den Rand des Reifen kommt.
Wahrscheinlich hilft nur der Tausch des Reifens.
Und ja 2,0 ist bei 78 kg, 2,1" breite mehr als ausreichend..
90% fahren damit oder weniger.(behaupte ich mal) Aber das bleibt ja dir überlassen... ;-)
 
Um das zusammenzufassen heisst das für mich somit:
1. Reifen nochmal demontieren
2. Felgenflanken (innen) sowie Reifenflanken (aussen) reinigen, gegebenenfalls aufauhen um mehr Reibung gegeneinander zu erzeugen
3. stabileren Schlauch verwenden (hat jetzt Maxxix Welter bestellt, wird sich nicht grad positiv aufs Gewicht auswirken :mad:)
4. Talkum zwischen Reifen und Schlauch benutzen
5. versuchen der Frau beizubringen, dass man auch anders fahren kann als mit Dauer-Bremseinsatz (dürfte der schwierigste Teil werden :rolleyes:)

Und dann gerne wieder testen :D

Nur ganz nebenbei: die V-Breaks (Tektro bei den Kids, XTR beim Hardtail) haben trotz viel Nässe ganz passabel funktioniert, die Kinderbikes haben auch im Matsch bzw. nassem Gras ordentlich gebremst mit den neuen Schwalbe Black-Jack (das 20 Zoll vorne und hinten, das 24er nur hinten - vorne läuft der Roket Ron 2.1 weiterhin perfekt und hat alle Erwartungen an die Pannensicherheit mehr als übertroffen). Der Verschleiss an Bremsbelägen ist jedoch heftig, beide Kinderbikes brauchen neue Beläge. Beim Nosaint hat ich vergessen zu kontrollieren, wie mir grad einfällt :eek:

Für heftigere Touren dürfte ein Umstieg auf Scheibenbremse kaum mehr zu umgehen sein, dann könnte sich auch da Problem der schiefen Ventile (bisher bei den Kinderbikes nur beim "Bremsspuhren ziehen auf Asphalt ein Thema) auch erledigt haben.

Problem somit im Moment erkannt und Lösung in Sicht - mal sehen was es hilft. Besten Dank für die Tipps!

Marc
P.S.: der Reifen ist erst 3-jährig und hat keine 200 Kilometer hinter sich, der müsste locker noch halten. Im Gegensatz dazu hat mein Maxxis Ignitor auf dem Fully jetzt die 4. Saison hinter sich und der rutscht auch nicht - wie sich gezeigt hat ist selbst das nur noch spärlich vorhandene Profil (max. noch 2mm in der Mitte - teils kaum mehr erkennbar) noch gut genug um steil bergab Halt aufzubauen. Ein neuer Nobby Nick liegt allerdings schon bereit, wird mit einem DT-Swiss Schlauchloskit montiert werden (erst nächstes Frühjahr, da ich im Winter nicht fahre)
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch mit Felgenbremsen und brüllend heiß gebremsten Felgen bei steilen Abfahrten, so heiß, daß die Schläuche Löcher bekommen haben, hatte ich nie Problem mit wandernden Reifen.
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Hunderten MTBler zu Felgenbremszeiten in den Alpen allerdings schon. Das war ein Klassiker. Daheim lief alles super, aber dann 1000hm bremsend vernichten und peng.

Dass, wenn das passiert, die Reifen / Felgen Kombi nicht ideal ist versteht sich von selbst.
 
Ja, natürlich, die Bremstechnik ist immer Schuld. ...
Kein Grund sich aufzuregen, wir machen nur Vorschläge um das Problem beheben.
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Es liegt einfach an der Kombination Reifen/Felge. Hinweise, was man machen kann, wurden ja bereits gegeben.
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OWRLY?
...allerdings find ich das komisch, da ich fast 2 Saison mit dem Rad MTB-Training gemacht hatte mit dem Club (da wurde "etwas" anders gefahren als mit der Familie und ich hatte weniger Druck drin als bei diesen "Familien-Alpentouren") und das Problem dort nie aufgetreten ist. ...
 
OWRLY :confused:

Hat da eine klemmende Tastatur zu so was geführt - oder sollte mir das irgendwas sagen?

A propof Felge: hatten bereits beim vorherigen Radsatz (Mavic 117) das Problem von Beinahe-Ventilabreissen, allerdings war der sowieso durchgebremst und musste ersetzt werden. Hatte dort die Probleme auf den Leichtbau zurückgeführt (Leichtbau-Schläuche und Racing Ralph) welcher zusammen mit agressiver Fahrweise von mir bzw. dem etwas höheren Gewicht meiner Frau und viel Asphalt mit nicht allzu hohem Druck Probleme machten.

Hätte vielelicht doch besser eine Notube-Felge nehmen sollen, aber das Angebot vom Radbauer war einfach nix (eines in der Qualität nicht ansprechend, das andere viel zu teuer - selbst der eigentlich günstige XM 719 Satz hat am Ende fast einen tausender gekostet was mehr als der Zeitwert des ganzen Bikes ist).

Vielleicht doch die Mavic auf Schlauchlos umrüsten um das leidige Ventilproblem in den Griff zu bekommen? Allerdings auch heftig teuer (99.90 pro Rad für Notubes und fast die Hälfte für FRM - wobei dort anscheinend die Qualität, insbesondere der Dichtflüssigkeit, alles andere als berauschend erscheint). Für die Kohle kann ich auch 6-7 HD-Schläche verbauen und hab damit garantiert keine Dichtigkeitsprobleme - allerdings sind die Schläche eben auch schnell weg, wenn man auf 30 Kilometer 2 davon braucht :mad:.

Entweder mögen also Mavic-Felgen keine Schwalbe-Reifen - oder wir haben tatsächlich irgendwie ein Bremsen-Problem (entweder seitens Fahrer - oder die XTR-Bremse verlangt einfach nach höherwertigen Felgen).

Wie erwähnt: werde es erst mal mit reinigen und den HD-Schäuchen sowie Talkum versuchen, wenn's nicht klappen sollte, bleibt nur noch Umbau auf Schlauchlos mit der mühsamen montiererei und dauerndem Nachpumpen. Und irgendwann lässt sich meine Frau dann vielleicht doch für ein neues Fully begeistern - so lange das Ding aber keinen Motor hat, wird das generell schwierig sie fürs Radeln zu überzeugen (selbst nach unserer Bergabtour gab's böse Worte - weil die Finger vom Bremsen weh getan haben :D)

Marc
 
Ich hatte auch mal so ein Reifenrutschproblem, mit DT-Felgen. Die finale Lösung war: ich habe einfach an mehreren Stellen zwischen Reifen und Felgen einen Tupfen Pattex aufgebracht. Der Reifen geht bei Bedarf trotzdem leicht wieder von der Felge, weil so ein Tupfen Pattex nicht so stark klebt. Aber mit etwa 5 Tupfen auf beiden Seiten ringsherum hat's perfekt jedwedes Rutschen auch bei heftigen Alpenabfahrten zuverlässig verhindert.

Wenn der Reifen mal runter war, was zum Glück selten vorkam, musste ich natürlich die Klebung erneuern.
 
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