Verhinderung Muskelabbau beim Fasten?

also mit diäten hab ich schlechte efahrungen gemacht. unterschätze vor allem die gefahr der magersucht bei null- oder fast0 diäten nicht. aus fehlern lernt man und der anschließende muskelaufbau ist schwieriger als der abbau. ;)
@rico´s freundin gibts ein gutes buch über die `richtige`ernährung, ich mein jezt aber nicht trennkost oder so einen schmä. hab auch schon mein pers. idealgewicht, muss es aber momentan mit süssigkeiten halten. das einzige auf dass ich verzichten kann und will sind sweets, eis und torten, usw.
 
Für weitergehende Infos zum Thema kann ich folgenden Link sehr empfehlen (ausnahmsweise mal Schleichwerbung für ein anderes Forum):

Deutsches Fitness Forum

Viele Forumsmitglieder, insbes. der Forums-Doc Kurt (Internist + Sportmediziner) sind sehr kompetent. Kurt's HP wurde auch hier schon öfter zitiert.

Kurt reagiert allerdings auf FAQ's meist etwas säuerlich :mad:
Mein Tip daher: Sich erst kurz registrieren, damit man die (leider nicht gerade komfortable) Such-Funktion voll nutzen kann und zB. nach "Diät", "Fasten", "Muskelabbau" usw. suchen und sich schlau machen. Wenn dann noch Fragen offen sind kann man diese guten Gewissens posten und erhält auch bestimmt nützliches Feedback.

Die herrschende Meinung im dortigen Forum dürfte aber IMHO sein:
Abnehmen (Fettabbau) bei gleichzeitigem Muskelaufbau bzw. Muskelerhalt ist möglich bei:
1. negativer Energiebilanz (mehr Energie verbrauchen statt zuführen);
2. positiver Stickstoffbilanz (d.h. ausreichender Proteinzufuhr);
3. Ganzkörperkrafttraining (d.h. den Muskeln sagen, dass sie noch gebraucht werden;
und (für MTBler 'eh klar):
4. Ausdauertraining (Radeln, Laufen ...),
(mit 3+4 ergibt sich bei einigermaßen sinnvoller Ernährung 1 von allein :) ),
wobei wohl eine moderate negative Energiebilanz (-200 bis -500 kcal / Tag d.h. 1 bis 2 kg Fettabbau pro Monat) im dortigen Forum gegenüber Crashdiäten bzw. Fasten bevorzugt wird.

So long
Uwe
 
habe in meiner zu beginn meiner abnehmphase dem kurt ein paar persönliche fragen gestellt und habe eine sehr kompetente auskunft erhalten, inklusive des positiven feedbacks nachdem ich nach 6 monaten eine kurze info über die erfolge und erfahrungen gemacht habe.

micha
 
Also, es wurde schon gesagt: der Körper braucht Kohlenhydrate. Wenn er die nicht zugeführt bekommt, wandelt er Eiweiß (also u.a. und vorwiegend Muskeln) in Kohlenhydrate um. Fett kann biochemisch nicht in Kohlenhydrate verwandelt werden (nur andersherum ists möglich), so daß nur das (Muskel)Eiweiß bleibt. Insbesondere das empfindlichste Organ im Körper - das Gehirn - kann NUR Kohlenhydrate zur Energieversorgung nutzen (daher u.a. auch die bisweilen "schlechte Laune" bei Zuckermangel).
=> daher ist es NICHT MÖGLICH, bei hartem Fasten (d.h. sehr wenig oder gar keine Kohlenhydratzufuhr) Muskelmasse aufzubauen, auch nicht durch Eiweißzufuhr. Es ist sehr begrenzt möglich, Eiweiß "umzuschichten", d.h. z.B. vom Oberkörper in die Beine zu verlagern, aber auch das stößt schnell an Grenzen, wenn die Energiezufuhr (Kohlenhydrate) fehlt.
Außerdem wird folgendes zumeist nicht beachtet: der Körper braucht zum "Einflechten" einer bestimmten Masse Eiweiß an Stellen, an denen es gebraucht wird (Muskeln), mindestens die DREIFACHE Masse an Kohlenhydraten!!! Wenn ein Kraftsportler also reichlich und fast ausschließlich Eiweißkonzentrate zu sich nimmt, dann werden 2/3-3/4 davon einfach nur in Kohlenhydrate umgewandelt - ein teures und uneffektives Unterfangen.
Die meisten Aminosäuren (das sind die Bausteine, aus denen Proteine bestehen) können vom Körper aus Kohlenhydraten erzeugt werden. Nur eine kleine Gruppe sog. "essentieller" Aminosäuren kann vom menschlichen Körper nicht erzeugt werden (wohl aber von Tieren), so daß sie in Form von Fleisch und Milchprodukten zugeführt werden müssen. Dafür braucht man aber nur sehr, sehr wenige, hochwertige Eiweißprodukte. Daraus folgt, daß eine "Diät" aus sehr reichlichen hochwertigen (=langkettigen) Kohlenhydraten, z.B. Vollkornbrot, Cerealien, Stärkeprodukte im allgemeinen, die effektivste ist, da daraus fast alles vom Körper erzeugt werden kann. Nebenbei wird dadurch auch das hochsensible Steuerungs- und "Wohlfühl"-Organ - das Gehirn - am besten zufrieden gestellt. Ergänzend sind nur äußerst geringe Mengen Fett (mit ungesättigten Fettsäuren) und Eiweiß (mit essentiellen Aminosäuren) nötig. Nur von Vitaminen und sonstigen biochemischen Hilfsstoffen kann man kaum genug zuführen: frisches Obst und Gemüse sowie Flüssigkeit!
Und schwuppdiwupp, siehe da: wir sind bei einer ausgewogenen Ernährung gelandet, die zudem mit nur wenig Geschick äußerst vielseitig und enorm schmackhaft sein kann!
VERGISS das Fasten. Senke die Gesamtenegiezufuhr pro Zeiteinheit (Tag) knapp unter den Verbrauch und mach sonst alles, was Dir Spaß macht (sportmäßig). Nur eine solche balancierte Vorgehensweise hat eine Chance, längerfristig durchgehalten zu werden. Und wenn man geschickt ist und lernt, "in sich hinein zu horchen", kann man diese Energiebilanz fein steuern und auch mal moderat "anziehen", wenn man möchte.

Alles klar?
Grussi,
S-Kid
 
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