Puh, hier haben ja einige einen herzhaften Aufputschmittelkonsum! Hat noch einer Pervitin in der Schublade?
Der Ironman Brendan Brazier rät in seinem Buch "Vegan in Topform" dazu, Koffein für besonders harte Einheiten einzusetzen, eher selten. Am besten als Matcha (grüner Tee) und danach mit Extrafokus auf die Regeneration. Ashwaghandha wurde vor zig Seiten hier schonmal erwähnt - die Ginsengsorten helfen wohl u.a. den Nebennieren (Hormondrüsen) bei der Regeneration und senken nachweislich das Blutkortisol. Ich habe mit Ashwagandha gute Erfahrungen und trinke nur gelegentlich Kaffee. Selbstgemahlen aus der Bialetti
sabber
In Kaffee sind tolle Stoffe drin, z.B. die wichtigen, gesellschaftlich immer weniger konsumierten Bitterstoffe.
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/artikel/heilkraeuter-heilpflanzen/warum-bitterstoffe-ia
Es sollte einem aber auch klar sein, dass Koffein eine Droge ist. Die Wachheit kommt v.a. durch einen erhöhten Kortisolspiegel. Das Stresshormon ist für eher kurze Höchstleistung gedacht (Stressreaktion "Kampf oder Flucht"). Einen dauerhaft hohen Pegel kennen Burnoutpatienten als Zerstörer von Gedächtnis, Konzentration, Organen, Verdauung und so weiter. Mit Glück heilt vieles wieder. Nach dem Höhenflug kommt der Absturz, der Kortisolpegel kann lange im Keller sein. Frauen werden von Stress gerne mal vorrübergehend unfruchtbar, denn die Fruchtbarkeitshormone und die Stresshormone konkurrieren um die selben Herstellungsressourcen.
Wenn jemand also "ohne Kaffe nicht wach wird", oder mal sehr launisch ist, oder unkontrolliert Süßes isst, dann ist es höchste Zeit für einen testweisen Kaffeentzug. Es kann schockierend sein zu sehen, wie wenig leistungsbereit der Körper gerade in wirklichkeit ist. Da hilft ein Fokus auf Regenereation und Schlaf, wie
@Cycliste17 schon schrieb. Es ist völlig absurd, dass dieses (irre leckere) Aufputschmittel bei uns gesellschaftlich als so normal angesehen wird.
https://life40up.de/die-hormondiaet...ck-und-schlaflos-und-so-kommen-sie-davon-los/
edit: Zu Studien: Da herrscht Krieg. Wo es um Milliardensummen geht wie in der Ernährung oder der Gesundheit, da ist kein Mittel zu schmutzig. Ein paar Artikel über eine neue Studie und ein viel gesünderes Alternativprodukt, und ein Konzern kann hunderte Millionen Euro umleiten. Selbst Metastudien lassen sich auf Dauer verfälschen, wenn man nur genug Bullshitstudien mit komischem Design auf den Markt schwemmt. Ich glaube lieber Biochemikern mit einem Schwerpunkt auf Gesundheit, oder halt Hormonfachleuten die eher in allgemeinen Zusammenhängen denken. Ich kenne auch genug sehr mittelmäßige Allgemeinmediziner, um einen guten Heilpraktiker schätzen zu können. Es ist so viel Propaganda und Unklarheit unterwegs, dass jeder auch mal Falsches vertritt. Wir haben wissenschaftlich noch wenig von der Welt gut erfasst.