Was spricht gegen kurzen Vorbau ?

derTukan

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Hallo !

Was spricht gegen einen kurzen Vorbau, so 50 mm, bei einem "Allmountain"-Bike ?
Ich hab ein Canyon Nerve ESX mit einem 105 mm Vorbau, und finde das ich da viel zu gestreckt drauf sitze. Da hab ich mir mal den kurzen Downhill-Vorbau von einem Kumpel ausgeliehen und finde da sitzt man viel besser.
Jetz is nur die Frage macht das irgendwelche Probleme ausser das man sich bergauf eben weiter nach vorn lehnen muss?

mfg
 
Um die Balance, Gewichtsverteilung, auf dem Bike beizubehalten, schau mal erst ob du den Sattel noch etwas vorschieben (25mm) kannst und beim vorbau mit 75mm zurechtkommst.
macht aber ansonsten keine Probleme.
so long
 
@Tukan

Hi,

wie "fuertherbse" bereits richtig andeutet, verändert man die Gewichtsverteilung, ergo die Geometrie! Deine Sitzposition wird evtl. zu aufrecht bzw. zu weit nach hinten verschoben.

Aber generell kann man sagen...

Ein kurzer Vorbau macht das Bike wendig, sieht meißt besser aus, dafür aber sensibler in der Laufruhe der Radvorderbaus. Hinzu kommt, man braucht mehr Kraft um zu Lenken, bzw. generell Lenkeinflüsse auszugleichen.

Ein langer Vorbau verleiht dem Bike laufruhe und eine sportliche Haltung (Aerodynamik). Lenkung wird leichter somit der Kraftaufwand geringer. Allerdings wird die Wendigkeit zurück genommen.

Ganz einfach --> Hebelgesetze, ergo das Drehmoment, wird durch die Länge des Vorbaus verändert.

CC / Marathon haben in der Regel lange Vorbauten (ca. 130mm - 105)
All Mountain / Enduro lange bis mittelmaß (ca. 105 - 80 mm)
DH / FR haben in der Regel extrem kurze Vorbauten (70 - 30 mm)

Viele mit Deinem Problem nutzen entweder einen kürzeren Vorbau, oder die Produktreihe "Syntace VRO", hierbei kann man je nach Anwendung die Länge variieren.

rav2000_tech_01.jpg


Ich selbst fahre All Mountain mit einem Touch Enduro und nutze einen 95mm Vorbau. Für mich der beste Kompromiss in Sachen Geometrie, Handlind, Sitzposition, Kraftaufwand und natürlich Style :cool: Allerdings stets eine Frage der Geometrie!

Greets MeO

PS.: Im Winkel kann man hierbei auch variieren ...
 
Ich nutze diesen VRO-Vorbau. Da ich sehr gerne gestreckt fahre, habe ich den auf 135mm eingestellt (maximale Länge), Sattel ist mit 2cm Setback fast ganz hinten eingestellt. Wenn es in den Endurobereich geht baue ich kurz das Rad um: Sattel runter, Gabel raus, Vorbau auf 75mm, Protektoren an :D

Ich fahre aber aus einem etwas anderen Grund bei extrem technischen Touren mit kurzem Vorbau: Bei langsamen Trials ist die Kontrolle des Vorderrades aufgrund des direkteren Drehpunktes wesentlich besser, die Lenkung ist dadurch aber "quireliger". Dies wird bei mir durch die ausgefahrene Gabel und den dadurch veringerten Lenkwinkel (bzw. längeren Nachlauf) kompensiert.

Auf den Punkt gebracht: Kurzer Vorbau: nervöseres Lenkverhalten.

CU Immo!
 
der vorbau wirkt sich hier weniger auf die nervosität als auf die sitzposition aus.

Lenkwinkel, Lenkerbreite und Sitzposition (aufrecht, gestreckt) bestimmen das Lenkverhalten.

längerer Vorbau = mehr Körpergewicht "drückt" auf den Lenker, was die Lenkagilität reduziert.
 
Lenkwinkel, Lenkerbreite und Sitzposition (aufrecht, gestreckt) bestimmen das Lenkverhalten.

längerer Vorbau = mehr Körpergewicht "drückt" auf den Lenker, was die Lenkagilität reduziert.

was aber bergab zu "überschlagsgefühlen" führt und das fahren auf singletrails erschwert.
kurzer vorbau, mit low riser sind für all mountains die bessere alternative. lange vorbauten mit flachen lenkern für die marathon-racer und cc` ler.

im vorliegenden fall ist es aber eindeutig. er fühlt sich mit dem kurzen vorbau wohl, also ist es unerheblich was die theorie sagt. zu tomacs zeiten bin ich, wie alle kumpels, mit superlangen vorbauten (unter 130 ging gar nichts, selbst für zwerge wie mich, 150 waren cool) gefahren.
schneller war ich damit nicht, da ich ständig rückenprobleme hatte und mich total unsicher und unwohl fühlte. aber was läßt man sich in jungen jahren nicht alles einreden ;) .
wer sich mit einem 50` er vorbau wohl fühlt und spass hat, hat den richtigen vorbau gewählt.

kh-cap
 
:confused: wie kommst du da drauf? das lenkverhalten wird doch deutlich maßgeblicher vom lenkwinkel und der lenkerbreite beeinflusst, der vorbau wirkt sich hier weniger auf die nervosität als auf die sitzposition aus.

Ja, klar, die Parameter beeinflussen das Lenkverhalten ebenfalls. Habe ich ja in meiner Post auch geschrieben, dass man das eine mit dem anderen kompensieren kann. Aber es ging ja "nur" um den Einfluss des Vorbaus... und da ich sowohl 135mm als auch 75mm am selben Rad verwende kann man das ganz gut feststellen.

Ach ja, ich bekomme eher Rücken/Hintern-Probleme wenn ich mit kurzem Vorbau fahre. Naja, Gewöhnung ist alles. Zum Thema Überschlagsgefühle: so direkt kenne ich diese "Gefühle" nicht, ich merke es halt nur an der Bremsschwelle vorne, wenn das Hinterrad hochkommt: bei langem Vorbau ist dies schon bei geringerer Bremsleistung erreicht als beim kurzen Vorbau... das wird aber erst bei extremen Gelände kritisch, deshalb ja mein beschriebener "Enduro-Umbau".
 
Sattel verschieben bringt doch nur Knieprobleme - falls du ihn schon richtig angepaßt hast!

Wenn du schwache Beine hast ist ein kurzer Vorbau kein Problem - denn in Steilstücken >25% schiebst du dann und dein Bike bekommt auch keinen hoch!
 
@kh_cap: das theorie und praxis zwei paar schuhe sind, will ich gar nicht bestreiten. mir gings nur darum, dem sharky zu erklaeren das die vorbaulaenge sehr wohl das lenkverhalten beeinflusst.

aus praktischer sicht bin ich gleicher meinung wie du. bei allmountains ist ein kurzer vorbau in zweierlei hinsicht vorteilhaft. downhill bietet er mehr sicherheit durch aufrechtere fahrweise, außerdem wird der meist uebliche flache lenkwinkel und die dadurch bedingte "zaehere" lenkung etwas entschaerft. natuerlich spielen noch weitere faktoren wie oberrohrlaenge und bodygeometrie des fahrers eine rolle, so das es immer empfehlenswert ist vorbauten zu testen.

gruss, floville
 
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