Winterkleidung Enduro

[cocoon79]

Hallo,
Ich bin auf der Suche nach richtig ordentlicher Winterkleidung (Hosen/Jacken/Unterwäsche) da ich bald mein neues MTB bekomme und damit erstmal Kondition auf Forstwegen sowie Straßen aufbauen möchte aber auch Trails fahren möchte.
Gibt's hier Erfahrungen mit ordentlicher Kleidung?
Hier mal was mir vorschwebt:
Atmungsaktiv
Wasserdicht ggf. Wasserabweisend
Nicht ganz eng ansitzend
In Übergrößen erhältlich
Top Verarbeitung
Gewissen Style
Preis wäre jetzt erstmal nebensächlich.
Für Tipps bin ich dankbar

 

[cxfahrer]

Wenn dir von deinen Körperproportionen lange Hosen passen, da gibt es einiges zB von Fox oder TLD was relativ robust, nicht zu warm und wasserabweisend ist.
Macht Sinn bei Enduro - aber für Kondigestrampel unwichtig.
Der Rest der Bekleidung ist weniger Enduro spezifisch. Kommt drauf an wie oft du dich legst.

Winter ist ja relativ - bei +7-10`C braucht man an sich nichts besonders Warmes, um 0`C aber schon.
Fährst du bei Regen und Schlamm? Im Schnee bei Frost??

Mir reicht bis ca +7`C: normale Polster - Radhose unter der kurzen robusten Hose, ggfs Beinlinge, normales Sportunterhemd unter einer Gore Windstopper (Phantom), 100% Brisker Handschuhe, Woolpower 400 Socken, Stirnband oder Buff.

Um den Gefrierpunkt dann Gore Windstopper Bib mit Polster statt Polsterhose unter der robusten Hose, Neopren Überschuhe gegen Schlamm und Kälte, Windstopper Handschuhe. Eventuell noch ein langärmliges Sportunterhemd. Mütze.
Leider sind die Windstopper Bib und die Überschuhe extrem reissanfällig. Aber bei den Temperaturen fahre ich eh verhaltener. Wenn dir lange Hosen passen, hast du das Problem nicht.

 

[Florent29]

Grundsätzlich: Softshell ist dein Freund!

Allerdings ist selbst bei Softshell die Atmungsaktivität irgendwann am Ende - und es wird schnell warm und feucht.

Hängt also davon ab, was du unter Konditionstraining verstehst:

Wenn du lange Strecken Zone 1-2 planst, dann nimm Merino-Baselayer und Softshell drüber.

Wenn du hingegen planst, mit 90% Schwellenleistung den Berg hochzuballern, dann zieh dich so leicht wie möglich an, ein dünnes Baselayer mit aufgerauhter Thermo-Lage drüber sollte reichen. Eine trockene, winddichte Lage kommt dann in den Rucksack für den Weg nach unten.

Welche Marken/Modelle? Vaude kann man kaufen, Endura, Platzangst... für Baselayer nimm was du kriegen kannst, muss nicht zwingend radspezifisch sein.

 

[Leen]

Bekleidungstipps sind super schwierig, wenn man nicht so genau weiß, wieviel der Fragesteller schwitzt/friert und wie das Belastungsprofil aussehen soll.

Der absolute Kleidungsendgegner ist man, wenn man wie @Florent29 es beschreibt, mit Schwellenleistung die Berge hochdrückt und dann lange kalte Abfahrten macht. Solltest du nen Berg mit ordentlich Höhenmetern haben, wo du einmalig hochfährst und einmalig wieder runter, würde die oben-trocken-umziehen-Regel gelten. Dann ist es egal, was du anziehst, Hauptsache bergab was winddichtes.

Fährst du in hügeligem Terrain oder Mittelgebirge und musst 10 oder 20 mal abwechselnd hoch und runter, wird es schwieriger.
DANN kommt es absolut drauf an, ob du ne gnadenlose Schwitzmaschine bist oder eher nicht.

für gnadenlose Vielschwitzer (zu denen ich mich zähle), die sich wegen der ständigen Hügelintervalle nicht umziehen können, wird die Auswahl an tauglichen Klamotten sehr sehr sehr klein.

Alle normalen Menschen haben die breite Auswahl, die können kaufen was gefällt

 

[MTBMaverick]

Fährst du in hügeligem Terrain oder Mittelgebirge und musst 10 oder 20 mal abwechselnd hoch und runter, wird es schwieriger.
DANN kommt es absolut drauf an, ob du ne gnadenlose Schwitzmaschine bist oder eher nicht.

für gnadenlose Vielschwitzer (zu denen ich mich zähle), die sich wegen der ständigen Hügelintervalle nicht umziehen können, wird die Auswahl an tauglichen Klamotten sehr sehr sehr klein.

Alle normalen Menschen haben die breite Auswahl, die können kaufen was gefällt

Als "normaler" Mensch finde ich hügelig im Winter sogar besser. Da kann ich mich bergauf regelmäßig wieder aufwärmen. Was ich absolut hasse, ist konstantes und leichtes Gefälle auf dem Rückweg. Zehen und Finger werden dann immer irgendwann kalt. Das ist etwas, worauf im Winter bei der Streckenwahl inzwischen achte, ebenso auf die Windrichtung. Im Wald kein Problem, aber "im Freien" kann Wind einem schnell den Spaß verderben.

Am sinnvollsten finde ich, Kleidung zu kombinieren. Ich fahre seit diesem Herbst immer mit dem Gore Windstopper Baselayer. Darüber ein gewöhnliches Langarmshirt. Da sollte eigentlich so ziemlich alles gehen. Die Shirts fahre ich auch im Sommer, wenn ich morgens im Kühlen losfahre. So um 10°C ist mir das warm genug. Wenn es kälter ist oder regnet, dann noch eine Regenjacke drüber. Die wärmt nicht wirklich, sperrt aber nochmal zusätzlich Wind aus und verhindert, dass der Baselayer bei Regen nass wird. Dann ist der Spaß nämlich auch schnell vorbei. Um die 0°C statt Regenjacke eine Softshell. Die Softshell aber wirklich nur, wenn es kalt ist, sonst ist das viel zu warm. Hinterher ausziehen ist immer blöd, weil der Baselayer dann erstmal nass geschwitzt ist und trocknen muss.

Als Hose fahre ich die TSG Trailz DH. Ist herrlich robust, hat genug Platz für Knieschoner und ist mir vor allem lang genug. Eignet sich bei mir für alle Temperaturen unter 15°C ohne weiteres. Bin die zwar auch im Herbst gefahren, aber da war sie mir manchmal etwas zu warm. Falls es zu kalt wäre, bliebe noch die Variante zusätzlich Beinlinge drunter. Brauchte ich bis jetzt aber nicht. Bin kein Fan davon direkt mit kurzer Hose und Beinlingen oder langer Bib zu fahren. Die Pins der Flatpadels halten die nämlich nicht aus. Ich habe viele andere Hosen durchprobiert, die waren mir spätesten auf dem Rad zu kurz. Bin eher lang und schmal. Aufpassen, dass die Hosenbeine beim Treten nicht zu kurz werden, sonst zieht dir da der Wind rein. Also am besten kurz probe sitzen und auch an eventuelle Knieschoner denken.

Unter dem Helm trage ich bei um die 0°C eine Gore Winstopper Mütze. Ab 10°C ist mir das aber eigentlich schon zu warm und ziehe die dann unterwegs aus.

 

[Dämon__]

Jeder empfindet anders, ich bevorzuge Zwiebelprinziep, bei nass/kalt Hardshell Jacke und Lange Endura Hose, bei Siff direkt Dirtley, gibt nix schlimmeres wie einen nassen Arsch.

 

[Tobionassis]

Wärmeempfinden Ist ja immer sehr subjektiv. Ich brauche auf dem mtb zum Beispiel keine Winterhandschuhe.
Hab meiner Freundin die Endura mt500 freezing point hose gekauft.
Macht tollen Eindruck, gefüttert mit primaloft.
Ich würde die Hose erst bei deutlich unter 0 Grad zum biken tragen.
Bei meiner Freundin weiß ich, dass sie die Hose bis mindestens 10 Grad tragen wird.

 

[ron101]

Also falls wirklich Enduro wie im Titel, Knieschoner nicht vergessen.
Ist meist rutschig um die Jahrezeit