Aber der Griff ist doch eine in sich praktisch starre Einheit. Dafür bräuchte ich jetzt bitte mal ne schlüssige Erklärung.
Ich würde auch behaupten, dass der Kopf abknickt, wenn das eingestellte Moment dort anliegt und es quasi egal ist wo ich halte.
Wenn ich weiter hinten halte, muss ich durch den längeren Hebel weniger eigene Kraft aufbringen.
Aber zurück zum Thema
So eine Vermutung zum Drehmomentschlüssel:
Im Drehmomentschlüssel wird eine Feder vorgespannt (durch Einstellen eines gewünschten Wertes z. B. drehen am Griffende).
Ist die angewendete Kraft durch den Anwender nun höher als diese Federspannung, löst der Drehmomentschlüssel aus. Er misst also kein Drehmoment, so ein Drehmomentschlüssel, sondern nur eine Kraft X, die auf die Feder wirkt.
Die Höhe der Federspannung wurde bei der Herstellung so gewählt, dass mit einer Länge Y (die des Drehmomentschlüssels) und der dann erforderlichen Kraft X das jeweilige Drehmoment erreicht wird.
Wenn ich jetzt Kraft X erreiche ohne ihn an der richigen Position angefasst zu haben, habe ich durch z. B. kürzes Greifen ein geringeres Drehmoment (Kraft gleich = Überwindung Federvorspannung, Länge geringer).
Das ist auch der Grund, warum ein Drehmomentschlüssel nach dem Verwenden entspannt werden muss. Würde ich ihn auf z. B. 50 Nm stehen lassen und die Federspannung lässt mit der Zeit nach, dann stimmt das Anziehdrehmoment nicht mehr, weil die aufgebrachte Kraft X (zur Überwindung der geschwächten Spannung) zu gering wäre, um das definierte Anziehdrehmoment zu erreichen.
Nein. Der "knickt" immer beim gleichen Anzugsmoment ab. Egal ob du ihn weiter hinten oder weiter vorne greifst. Unterschiedlich ist nur die Kraft die du selbst benötigst um ihn auszulösen.
Er "knickt" immer bei gleicher Kraft X ab, nicht bei gleichem Anziehdrehmoment. Wenn er nun zu kurz gefasst wurde, ist Kraft X auf viel kürzerem Hebelweg erreicht und das Anziehdrehmoment ist falsch.
Zusammenfassend:
- Ein Drehmomentschlüssel misst nichts
- Ein Drehmomentschlüssel "knackt" nur wenn anliegende Kraft X > Federvorspannung
- Länge Y ist (vor)gegeben und wurde bei der Herstellung verwendet, die jeweils benötigte Federvorspannung für ein Anziehdrehmoment zu ermitteln.
- Federvorspannung lässt sich i. d. R. einstellen (und trägt eine Skala mit Nm)