Wörgl-Bozen TOURBERICHT

Kleine ergänzung: wenn man wirklich süd -nord macht sollte man meiner info nach alternativ auch zumindest bis zur oberen tauernalm auf 2000 hochfahren können, da von westen von der fuchsalm ein forstweg daher kommt.
Sind dann aber immer noch gute 600hm bis zum krimmler tauern pass ;)
Genau, so haben wir das auch gemacht. Von Prettau aus kann man auf Forststraße und später Wanderweg bis zur Tauernalm fahren. Die 600 hm zum Krimmler Tauern rauf haben wir geschoben und getragen, fahren macht dort keinen Spaß. Die Abfahrt ins Windbachtal war aber schon recht gut, die ersten paar Höhenmeter waren für uns damals nicht fahrbar, aber danach wirds schon spaßig. Erst wenn der Weg flach zur Alm rausgeht wirds ein wenig mühsam und holprig.
Aber ist auch schon einige Jahre her, daher sind die Erinnerungen daran nicht mehr ganz frisch. ;)
 
TAG 6 Niederdorf - St. Vigil

Bevor die Kaltfront endgültig die Wetterregie übernimmt, haben wir noch einen Tag Gnadenfrist, welchen wir nutzen wollen, um nach St. Vigil zu gelangen.

Am Morgen noch alles gut zwischen Niederdorf und Schmieden.

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Ab Schmieden nehmen wir einen schönen trail rechts vom Bach mit zum Teil giftigen kleinen Rampen bergauf.

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Der Pragser Wildsee ist (zumindest in der Hochsaison) tragischerweise ein Opfer seiner Schönheit geworden. Heerscharen von Urlaubern pilgern am westlichen Uferweg Richtung Grünwaldertal. Das Bikeverbot ist hier unvermeidbar, wir können unsere Radl nur mit Mühe durch die Massen schieben.

Der See ist voll von den kleinen Holzbooten und in nahezu jedem stehen oder sitzen Menschen, die sich mit ihren Handys bewaffnet in Selfie-Pose begeben und Instagram und Fratzenbuch füttern.

Am Ufer das gleiche Bild: Zumeist junge Mädels, teils aufwändig geschminkt, knipsen sich selber in unnatürlicher Pose mit noch unnatürlicherer Mimik. Danach der Kontrollblick auf das Display und meist gleich noch ein Versuch. Das Handy wird nicht aus den Augen gelassen, man will ja mitbekommen, wieviele likes in den ersten 10 Minuten eintrudeln. Kaum ein Blick schweift hinauf zum Seekofel, der majestätisch über dem smaragdgrünen Kleinod thront.

Beim Beobachten diese Treibens wird uns klar, dass die Natur für diese Menschen wirklich nur Kulisse ist, um sich selbst in Szene zu setzen. Man freut sich über ein gelungenes selfie, nimmt aber die grandiose Naturschönheit, die diesem Ort innewohnt, gar nicht richtig wahr.

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In nachdenklicher Stimmung verlasen wir den See in steuern auf die Grünwaldalm zu.

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Hier wird es dann zum Glück spürbar ruhiger und man kann die Einkehr genießen.

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Weiter gehts immer nach Westen zum Alter Kaser...

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...und dann (immer noch auf schönen Wiesentrails) leicht ansteigend...

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...in Richtung Grünwaldjoch.

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Nahe ragen die steilen Dolomitenfelsen von links an den Weg heran.

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Wir sind den Abschnitt schon mal in umgekehrter Richtung unterwegs gewesen und bald erinnere ich mich, wieviel Spaß wir damals hatten, auf den weichen Schotterpolstern mehr bergab zu rutschen als zu rollen. Berghoch ist das das zugegebenermaßen schon recht mühsam :eek:

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Schieben ist bald so gut wie unmöglich und so geht es im zwei-vor-einen-zurück durch diese riesigen Schotterhaufen.

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Irgendwann ist der Schotter gnädigerweise zu Ende, aber es bleibt amtlich steil.

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Zum Glück kann man sich ja ablenken, zum Besipiel mit diesem lustig geformten Steinquader, der wie dort hingelegt ausschaut.

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So jetzt habe ich den Bericht auch entdeckt.
Krimmler Tauern bin in 2010 drüber und ich habe die schiebenden 1000 hm als sehr eklig in Erinnerung. Wunderschöne Landschaft, aber ein nicht enden wollendes Tal. Und bergab haben die querenden breiten Wasserrinnen auch viel Flow genommen. Schon ein Übergang mit Quäl-Dich-Charakter.
Laut Komoot gibt es jetzt parallel zu eurer Auffahrt zu dem Plätzwiesen eine Trailabfahrt, der immer wieder die Straße kreuzt. Kannst du das bestätigen?
Wann war ihr denn im Juli in dern Dolos? Ich war ab 15.07. auf einer Dolomitenruden und hatte bestes Wetter. Vorher?

Ansonsten hau rein. Bericht ist wieder super.
 
Die letzten Meter zum Grünwaldjoch geht es als finale Kraftanstrengung dann nochmal über eine lange Holztreppe durch die Latschenkiefern.

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Am Joch angekommen ein atemberaubender Blick nach Westen ins Val de Ciastlins: Kreideweiße Felsen in schönem Kontrast zum satten Grün der Wiesen und Bäume.

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Die ersten Meter schieben wir entlang von Holzbohlen, die in engen Spitzkehren vom Joch herunterführen.

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Weiter geht es schiebenderweise....

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...über ein etwas ausgesetztes Felsband und eine Steilstufe S3/S4.

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Doch bald wagt man sich auf den Sattel...

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...und es folgen rund 1.000 sehr abwechslungsreiche Tiefenmeter auf einem wunderschönen trail S1/S2.

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Blick hinauf zum Sennesjoch.

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Blick zurück auf den ersten Teil unserer Abfahrt.

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Schöne Licht- und Schattenspiele.

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Ein trail wie aus dem Bilderbuch :love:

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Lediglich die letzten rd. 100 TM müssen wir schieben, können dabei aber die schönen Kaskaden und kleinen Wasserfälle des Ciastlinbaches bewundern.

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Danach gibt es noch ein Stück gemütliches Abrollen nach St. Vigil hinunter zu unserer Unterkunft.

29 km und 1.260 HM bei einer Fahrtzeit von 4 h 35 min

Auch wieder eine spannnede Tour mit vielen Kontrasten: Unfassbarer Touri-Rummel am Pragser Wildsee und 5 Kilometer weiter einsame Bergwelt Richtung Grünwaldjoch. Und mit der Abfahrt durch das Val de Ciastlins ein neuer trail in meinen persönlichen top ten :daumen:

So geht unsere Tourenwoche nach 6 erlebnisreichen Fahrtagen zu Ende. Die erforderliche Planänderung war jetzt kein wirkliches Unglück, aber die unerfüllten Tourenträume im Belluno und Trentino arbeiten beständig in unseren Köpfen und verlangen nach Fortsetzung...:D
 
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Laut Komoot gibt es jetzt parallel zu eurer Auffahrt zu dem Plätzwiesen eine Trailabfahrt, der immer wieder die Straße kreuzt. Kannst du das bestätigen?
Wir sind den 18er von der Stolla Alm am Bach runter und erst sehr weit unten auf die Fahrstraße getroffen. Würde ich aber wieder so fahren, der trail ist richtig gut und du bist komplett weg vom Fahrzeugverkehr.

Wann war ihr denn im Juli in dern Dolos?

Ende Juli :rolleyes: Am Anfang war ja auch noch richtig schönes Wetter.

Krimmler Tauern bin in 2010 drüber und ich habe die schiebenden 1000 hm als sehr eklig in Erinnerung. Wunderschöne Landschaft, aber ein nicht enden wollendes Tal. Und bergab haben die querenden breiten Wasserrinnen auch viel Flow genommen. Schon ein Übergang mit Quäl-Dich-Charakter.

Dann solltest du um den Pfoisattel am besten eine großen Bogen machen ;)
 
... Laut Komoot gibt es jetzt parallel zu eurer Auffahrt zu dem Plätzwiesen eine Trailabfahrt, der immer wieder die Straße kreuzt. Kannst du das bestätigen?...

Du meinst die Auffahrt :ka: den Wanderweg sind wir damals irgendwann so um 2006 schon abwärts gefahren.
Hoch zur Plätzwiese damals die ätzende Teerstraße.
 
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Kaum ein Blick schweift hinauf zum Seekofel, der majestätisch über dem smaragdgrünen Kleinod thront.

Beim Beobachten diese Treibens wird uns klar, dass die Natur für diese Menschen wirklich nur Kulisse ist, um sich selbst in Szene zu setzen. Man freut sich über ein gelungenes selfie, nimmt aber die grandiose Naturschönheit, die diesem Ort innewohnt, gar nicht richtig wahr.

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Zum Glück kann man sich ja ablenken, zum Besipiel mit diesem lustig geformten Steinquader, der wie dort hingelegt ausschaut.

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Bei deiner Bilderauswahl merkt man schon wer einen Blick für die Umgebung hat :daumen:
Der See mit Seekofel ist richtig gut getroffen :cool: man muss sich nur die Menschenmassen wegdenken.
Selbst im März als wir da waren, Menschenmengen am See und Richtung Grünwaldalm nach ein paar 100m nur ein paar wenige Wanderer und Skitourengeher.

Toll :love: kommt auch auf die Liste dieser Übergang.
 
Laut Komoot gibt es jetzt parallel zu eurer Auffahrt zu dem Plätzwiesen eine Trailabfahrt, der immer wieder die Straße kreuzt. Kannst du das bestätigen?
Sorry, hab vorhin "Abfahrt" von der Plätzwiese gelesen,,,
Also von Schluderbach rauf gabs schon immer wieder ein kleines Wegerl, was unsere Forstpiste gekreuzt hat.
Könnte man bergab sicher mal versuchen...
 
Der Sommer neigte sich langsam dem Ende zu und Mitte September war es dann soweit: Das Wetter war gut, Urlaub war auch noch da und wir brachen auf zum zweiten Teil unseres Abenteuers.

Direkt in St. Vigil zu starten schien uns diesmal nicht so verlockend und wir beschlossen, die Tour in Waidbruck im Eisacktal zu beginnen und von dort eine große Runde durch Südtirol, Belluno und Trentino zu fahren.

TAG 1 Waidbruck - Lajen

Ankunft um 14:00 Uhr in Waidbruck, heute also nur rd. 600 HM rauf nach Lajen zu unserer Unterkunft. Man könnte ja Asphaltsraße fahren und zumindest am ersten Tag mal ohne Schieben verbringen, wären da nicht überall diese verlockenden rot-weißen Markierungen mit den Nummern drauf...:)

Hier ist es die Nummer 35, den kennen wir von den Geislerspitzen (Broglessattel, Munkelweg). Wusste gar nicht, dass der bis ins Eisacktal herunterführt. Egal, muss ausprobiert werden.

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Die Steigung ist ordentlich und wir geben bald unsere Bemühungen auf, das Fahrrad hinauf zu fahren.

Der Weg verläuft teils direkt an den Häusern entlang und wir bewundern manche Blumenpracht...

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...und natürlich die Keschtn (Esskastanien), die an imposanten alten Bäumen mit knorriger Borke...

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...und meist schöner Efeuverzierung wachsen.

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Das kleine Sträßchen Richtung Grödnertal wird gesäumt von diesen uralten Riesen.

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Die Sonne scheint, es duftet nach Liebstöckel und der Weg geht immer wieder dicht an den einzeln stehenden Häusern vorbei.

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Dann im letzten Stück nach Lajen ein schöner trail durch den Mischwald...

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...und auf weichem Nadelboden, umgeben vom würzigen Geruch der Zirben...

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...gelangen wir nach Lajen, wo wir Quartier beziehen und die bäuerliche Idylle mit Blick auf den Alpenhauptkamm genießen.

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Wir sind untergebracht im Zehentnerhof und staunen nicht schlecht beim Rundgang durch das Haus.

Der Hof wurde bereits im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt und diente dazu, die Abgaben (Zehnt) der umliegenden Bauern an die Kirche und den Landesherrn einzusammeln und zu verwahren. Dies schien ein recht einträgliches Geschäft gewesen zu sein...

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Sakrale Kunst aus dem frühen 17. Jahrhundert.

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Gotischer Spitzbogen über der Tür, schöne alte Holztruhen auf glänzendem Natursteinboden...

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...uralte Pfannen in schillernden Farben...

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...und im ganzen Haus immer neue Perspektiven und überraschende Details.

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Wir haben noch nie in einem Museum übernachtet, aber das hier kommt dem ziemlich nahe...:)

5 km und 630 HM bei einer Fahrtzeit von 1 h 23 min

Schöner Aufgalopp mit einer Übernachtung der anderen Art.
 
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TAG 2 Lajen - Stern

Auf der Liste steht schon länger der Poststeig von Lajen nach St. Ulrich. Als Sohn eines Postmeisters hab ich das ja quasi im Blut :)

Der Poststeig verläuft in welligem Profil immer im Wechsel auf Wiesen und im Wald als schmaler Karrenweg oder als trail (immer gut fahrbar) nach Tschöfas und weiter nach St. Peter.

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Ab St. Peter wird es ein wenig rumpelig, mit entsprechender Technik (Tempo halten) kann man aber recht viel fahren.

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Kurz vor St. Ulrich quert man einen steilen Geröllhang...

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...und schiebt das Radl eine gute Viertelstunde.

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Das letzte Stück nach Wolkenstein lässt sich dann wieder schön fahren. Der Schiebeabschnitt ist auf Komoot mit S5 getrackt :spinner:
Da hat sich aber einer richtig geärgert, dass er nicht durchfahren konnte...:D

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Das erste Mal spitzen Plattkofel (rechts) und Langkofel (links) hinter den bewaldeten Höhenrücken hervor.

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Durch St. Ulrich und Wolkenstein geht es auf vorbildlich angelegten Radwegen immer entlang der Luis-Trenker-Promenade.

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Der Plan ist eigentlich, über die Sellaronda-Hero-Strecke hoch zur Dantercepies zu fahren und dann eine der vielen Murmelbahnen runter nach Corvara zu nehmen. Wir sind sehr gut in der Zeit und voller Tatendrang und so beschließen wir, uns vor der Auffahrt zum Grödnerjoch noch mal das Langental anzuschauen.

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Es ist immer wieder faszinierend: Eben noch bist du mitten im Touri-Rummel und 3 Kilometer weiter herrscht plötzlich wohltuende Stille.

Die steilen Wände des Col da la Pieres zur Rechten beeindrucken schon mal.

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In ganz sanfter Steigung geht es immer tiefer in dieses schöne Seitental hinein.

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Ein traumhafter Fleck mit lieblichen Almwiesen, aus denen unvermittelt felsige Kolosse emporsteigen.

Angetrieben von der Unlust, wieder in den Trubel nach Wolkenstein zurück zu müssen, formt sich in meinem Hirn der Gedanke, dass man ja nicht zwingend übers Grödner Joch muss, um nach Stern zu gelangen. Außerdem erinnere ich, dass Stuntzi mal in anderer Richtung über die Puezhütte unterwegs war und sehr davon geschwärmt hat. Kann ich bislang gut nachvollziehen, das Langental ist eine echte Perle. Hoch zur Puezhütte sieht es allerdings nach harter Arbeit aus...

Die Alternativen sind also
  • play safe und mit dem ständigen Dröhnen der Motorräder im Ohr eine geshapete Murmelbahn das Grödner Joch hinunter
  • ein kleines Experiment, welches Anstrengung garantiert und auf Trailspaß zumindest hoffen lässt
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Angesichts der Tatsache, dass sich im Hirn meiner Frau bereits ein ähnlicher Gedanke geformt hatte, ist die Diskussion über das weitere Vorgehen in ca. 10 Sekunden beendet und wir beginnen den schweißtreibenden Aufstieg zur Puezhütte :D

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Wir nehmen den 14er nach Osten bis zum Abzweig zur Forcella de Ciampei und folgen diesem weiter durch den steilen Kesselrand.

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Je höher wir steigen, umso gewaltiger wird der Rückblick ins Langental. In Bildmitte hinten die Seiser Alm mit dem Schlern.

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Die mühsame Traverse hinauf zur Puezhütte.

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Das Ding zieht sich...

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...aber diese Wahnsinns-Ausblicke entlohnen uns angemessen.

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Blick nach Osten zur Forcella de Ciampei.

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Die letzten Meter zur Hütte wirds etwas flacher und wir können wieder schieben.

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Nach knapp 2 Stunden Schieben und Tragen erreichen wir die Puezhütte inmitten einer fast surreal wirkenden Mondlandschaft.

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Von der Puezhütte geht es alles in allem gut fahrbar über eine karstige Hochfläche...

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...immer schön Richtung Civetta :love:

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Vom Rand der Hochfläche hat man nun das volle Panorama hinein ins Langental.

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Richtung Forcella de Ciampei leuchtet der Gletscher der Marmolada zu uns herüber.

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Blick zurück auf die Traverse von der Puezhütte, in Bildmitte der Col de Puez sowie die Westliche Puezspitze und der Piz Duleda.

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Keine Menschenseele weit und breit, eine tolle Atmosphäre an diesem Ort :love:

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Zur Furcella geht es ein kurzes Holztreppchen runter (alles gefahren ;)).

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Der Blick nach Osten auf unsere kommende Abfahrt (4er) nach Kolfuschg.

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Nochmal der Blick nach Westen zum Puez und unseren Aufstiegshang.

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Die Abfahrt geht von oben weg recht gut, S2 mit Stellen S3 würd ich sagen (bisserl schieben).

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Weiter unten wirds dann recht flowig...

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Blick zurück zur Forcella und auf unsere Abfahrt.

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Am Col Pradat hat man einen schönen Blick ins Mittagstal (Sella).

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Wir überwinden noch die eine oder andere kleine Schiebestelle...

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...und entscheiden uns am Ende der Tour für den Weg 4A runter nach Pescosta, was sich als Volltreffer entpuppt: Ein Kehrentraum im duftenden Zirbenwald, komplett fahrbahre Spitzkehren und dazwischen S0/S1 Rollgenuß. Was ein Abschluss :dope:
Jetzt nur noch am Bach ausrollen und Quartier beziehen in Stern.

44 km und 1.920 HM bei einer Fahrzeit von 6 h 16 min

Hammer-Tag! Eine gute Entscheidung, das Grödner Joch zu umschiffen. Wen die 2 Stunden Quälerei zur Puezhütte nicht zermürben, erlebt dort oben feinstes Dolomitenfeeliung sowie eine sehr schöne und spannende 900 TM-Abfahrt, die keine Wünsche offen lässt. Alles richtig gemacht :)
 
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gratuliere für das expeditionsrisiko und die mehr wie gelungene etappe !
gerade die unbekannten gschichten geben doch nochmals den extrakick ;) :)

nutzt du für die gipfelbeschreibung bei den bildern eine app bzw. online (z.bsp. www.peakfinder.org)?
oder nur anhand landkarte alleine?

großen respekt und vielen dank für die aufwändigen reiseberichte ! :love: :daumen: :bier:
 
Puezhütte "andersrum"? Na wenn's sein muss... und in die Linie passt. Aber wenn man die Wahl hat, würd ich's schon eher von Kolfuschg nach Wolkenstein fahren. Weniger tragen, mehr fahren. Besser als das Grödner Joch ist's natürlich immer :)
 
Puezhütte "andersrum"? Na wenn's sein muss... und in die Linie passt. Aber wenn man die Wahl hat, würd ich's schon eher von Kolfuschg nach Wolkenstein fahren. Weniger tragen, mehr fahren. Besser als das Grödner Joch ist's natürlich immer :)
Da geb ich dir recht. Aber es sollte halt nach Osten gehen. Und die Abfahrt war so auch schon schick, gerade mit dem 4A nach Pescosta zum Abschluss :)
Danke für die Anregungen in deinem FANIX, auch der trail durch das Val de Ciastlins nach St. Vigil hinunter war richtig gut :daumen: Muss unbedingt noch den oberen Teil vom Sennesjoch nachholen...
 
Vielleicht sollte man aber zu beidem zumindest anmerken, dass das vollständig Naturparkgelände ist und Biken dort eigentlich verboten ist. In der Nebensaison bzw. ausserhalb der Hüttenöffnungszeiten wirst da nicht viele Menschen antreffen und es gibt bestimmt keinerlei Ärger, aber während der Saison ist diese Traverse ein absolutes No Go, weil die Puezhochfläche restlos überlaufen ist.
Noch ne kleine Inspirationsidee für Pioniergeister (wie gesagt, OFFIZIELL alles verboten, in der Nebensaison meines Erachtens aber kein großes Thema): die gesamte Querung von der Medalgesalm über die Forcella Roa (knapp 1 Std Schieben/Tragen) und weiter via Forcella Nives rüber zur Puezhütte oder aber auch die Abfahrt ab der Hütte übers Puezjoch (abwärts die ersten 10 Minuten Schieben) ins Valle Antersass. Beides nichts für den klassischen Normalbiker......
 
TAG 3 Stern - St. Kassian

Wollte man nur von A nach B, wäre das heute schnell erledigt, liegen doch Stern und St. Kassian gerade mal rd. 5 km voneinander entfernt.

Auf der Liste steht jedoch schon länger ein trail, der mir nicht aus dem Kopf will:
Wer in der Fanes schon mal am Limojoch auf dem Bänklein an dem kleinen Holzkreuz gesesen ist, hat beim Blick nach Nordwesten bestimmt schon mal die kleine Linie entdeckt, die sich durch die orange-weiße Südflanke des Piz de Sant Antone hinunterzieht und sich dann auf der Wiesenfläche oberhalb der Lavarella-Hütte im Gelände verliert.

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Das schauen wir uns heute mal aus der Nähe an :)

Bei schönstem Wetter geht es von St. Kassian auf kleinen Fahrwegen vorbei an den Weilern Reslada und Castalta...

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...durch saftige Wiesen immer in Richtung Heiligkreuzkofel.

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Dalmatiner-Kuh :)

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An der Malga Munt Pasciantadu gibt es eine leckeren Latte...

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...und ein schönes, schlichtes Kruzifix über der Hüttentür.

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Die Wiesen sind geradezu überschwemmt von Herbstzeitlosen.

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Mit zunehmender Höhe gibt es schöne Blicke nach Südwesten: Links die Marmolada, rechts der Piz Boe in der Sella.

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Hinter der Malga nehmen wir den 13er, der immer im Angesicht des Zehners...

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...bis zum Heiligkreuz-Hospitz führt. Der Rummel hält sich heute Vormittag in Grenzen, das haben wir schon anders erlebt...

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Von hier folgt eine superschöne Abfahrt auf dem Kreuzweg durch die Armentarawiesen in Richtung Wengen mit dem schneebedeckten Alpenhauptkamm im Hintergrund.

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Vom Kreuzweg rechts weg zieht das Seitental zum Antoniusjoch hoch.

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Die ersten ein-zwei Kilometer können wir noch fahren...

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...doch schon bald wird die Steigung zu heftig und der Untergrund zu rutschig und wir schieben.

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Vielleicht sollte man aber zu beidem zumindest anmerken, dass das vollständig Naturparkgelände ist und Biken dort eigentlich verboten ist.
Wir halten uns für gewöhnlich immer an explizite Bikeverbote und so habe ich am Eingang des Langentals auch sehr aufmerksam die Schildertafel der Naturparkverwaltung studiert, auf welcher die Verhaltensregeln für den Naturpark Puez-Geisler angeschlagen sind. Ich hab sie nicht fotografiert, im Netz aber was Aktuelles gefunden:

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Im Naturpark Sennes-Fanes-Prags sehen die auch so (oder so ähnlich aus), zumindest die Pitkogramme sind die selben:
  • keine motorgetriebenen Fahrzeuge (Auto/Motorrad)
  • kein Zelten
  • keine Flaschen/Müll
  • keinen Lärm
  • keine Blumen, Pilze, Tiere und Gestein "entnehmen"
  • kein Feuer machen
Nichts zu sehen von einem Mountainbike...
Auch prangte nirgendwo am Eingang ins Langental ein Bikeverbotsschild und nach Corvara unten raus haben wir auch nichts dergleichen gesehen.

Wir waren am frühen Nachmittag bei bestem Wetter in der Rotsockensaison unterwegs und uns kamen in den zwei Stunden zur Puezhütte vielleicht 10 Leute entgegen, von denen nur ein deutscher Oberlehrer irgendwas von "total sinnlos" und "gescheit runterfahren geht von da oben eh nicht" brummelte. Auf der Hochfläche zur Furcella de Ciampei waren wir allein unterwegs.

Ich glaub auch nicht, dass die Tour jemals von bikern übervölkert wird. Für die Elektrischen (mittlerweile > 80 %) scheidet die Tour durch die lange Tragepassage aus und von den (aussterbenden) Biobikern kommen auch nur ein paar freaks auf die Idee, da ein Radl raufzuschleppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ne kleine Inspirationsidee für Pioniergeister (wie gesagt, OFFIZIELL alles verboten, in der Nebensaison meines Erachtens aber kein großes Thema): die gesamte Querung von der Medalgesalm über die Forcella Roa (knapp 1 Std Schieben/Tragen) und weiter via Forcella Nives rüber zur Puezhütte oder aber auch die Abfahrt ab der Hütte übers Puezjoch (abwärts die ersten 10 Minuten Schieben) ins Valle Antersass. Beides nichts für den klassischen Normalbiker......
:daumen: Ich hatte nach der Tour schon etwas Bauchweh, weil meine Liste kleiner war...:)
 
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