zerstörung alter wanderwege durch forstwirtschaft

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Achern
Hallo, ich hab eine Frage. In der Nähe der Allerheiligen Wasserfälle in Ottenhöfen wurden schon letztes Jahr alte Wanderwege zerstört durch schweres Gerät und durch Breite Wege ersetzt.

es war der nördlich Der Klosterruine gelegene Wanderweg, der im weiteren Verlauf oberhalb der Wasserfälle nach unten führt. heute habe ich mit Entsetzen feststellen müssen, dass weitere 3-400 m zerstört wurden.

meine Frage: ist so etwas überhaupt zulässig? Und wer entscheidet das? weiß jemand vielleicht, wer für dieses Gebiet dort zuständig ist?

diese Wege sind teils sehr sehr alt und auch mit Rauten des Schwarzwaldvereines markiert.

grüsse
 
Das wird bei uns in der Region(Siegerland) auch überall gemacht, Wanderwege werden durch Breite Schotterwege ersetzt.
Das entscheidet die Stadt auf forderung von Waldbauern weil die angst haben das ihr teures Gerät im Waldboden steckenbleiden könnte.
Zahlen darf es aber der Steuerzahler(also auch Wanderer (die das nicht haben wollen weil ungesung drauf zu laufen) und Biker(die sich Platten darauf ziehen)).
Patrick
 
Wie bekommt man denn raus, wer für einen Gewissen Bereich zuständig ist? Stadt? Forstamt?

Man kann das ja aus dem Bauch heraus keiner Gemeinde zuordnen.
 
Etwas daran ändern wirdt du nicht können, Die SGV hat schon überregional beschwerde eingelegt (naturschutz uä.).
Gebracht hat es nicht, weil die Waldbauern ja für das Holz (offiziell) bezahlen das sie aus dem Wald holen.
 
Wie bekommt man denn raus, wer für einen Gewissen Bereich zuständig ist? Stadt? Forstamt?

Man kann das ja aus dem Bauch heraus keiner Gemeinde zuordnen.

Soweit ich weis ist immer der Eigentümer zuständig, also entweder staatliches Forstamt, die Gemeinde oder private Personen. Wissen tut es auf alle Fälle der Jagdpächter den der muß ja die Jagdpacht an den Eigentümer zahlen. Es gibt aber, glaube ich, eine oberste Forstbehörde, die das auf alle Fälle weis, nur ob die damit rausrückt? Du kannst dich ja mal beim zuständigen Amtsgericht erkundigen ob Du Einblick ins Grundbuch bekommst.
Gruß
 
Hey,
zuständig für solche Sachen ist der Revierförster dort bzw das Forstamt. Es kommt nun darauf an wem der Wald gehört. Wenn es ein Privatwald ist, dann natürlich der Eigentümer. Aber wenn nicht, dann ist es der Staatsforst. Ich weis nicht warum die zur Zeit solche Idiotenwege bauen auch bei uns (Region Sachsen/Leipzig). Dazu kommt noch das Wege bei uns sehr schmal sind und links und rechts ein tiefer Graben ist.
LG
 
Das ist ein thema das wanderer und mtbler verbindet. Ich versuche mal über die stadt etwas heraus zu finden.

Es ist ne sauerei, wenn leute aus profitgier kulturelles gut zerstören und wanderwege, die teils 100 jahre und mehr bestehen, zähle ich hier dazu.

Der grenzweg bei schappach bspw. wurde auch schon angegangen. Hier fehlen ein-zweihundert meter, platt gemacht durch schweres gerät. Beim unteren teil des laufbachtrails in lauf haben die alle grossen bäume abgemäht, totaler kahlschlag. Die waren sicherlich nicht alle krank, aber dick und lukrativ sicherlich.

Bei uns hier am bienenbuckel in oberachern steht noch alle 15m ein dicker (zukunfts)baum, dazwischen nur gestrüpp. Das kann man teils kaum mehr wald nennen.

Ich hab das gefühl, da will man vor der einführung des naturparks noch rausholen was geht.

Lg
 
Bei mir gehts noch extremer In Wuppertal an der Nordbahntrasse ist/war ein schöner Wald mit coolen Trail und da die Stadt (oder die Wuppertal Bewegung) alle 200 m eine Zufahrt haben (was meiner Meinung ja schon total Sinnlos ist, ich finde man kann einem Jogger oder Fahrrad Fahrer zumuten das man vielleicht mal ein wenig weiter muss. und so haben sie kurzer Hand und ohne Ankündigung ca. 150 m breiten Schotterweg gemacht und alle Bäume abholzt ca. 200 m Breit alles Kahl.
 
Ich sehe das ganze als Zerstörung von kulturellem Gut, gerade dann wenn die Wege sehr alt sind, wie im Fall bei den Allerheiligen Wasserfällen.

meint ihr, es ist möglich, hier einfach Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten, aufgrund einer solchen Zerstörung?
 
Ich glaube nicht da der Wald entweder der Stadt oder einer privat Person aber ich kann mich auch täuschen bin kein jurist

Mit dem Handy geschrieben
 
Anzeige gegen Unbekannt - finde ich eine sehr gute Idee :daumen:.

In den meisten Fällen wird dem Bürger die Möglichkeit zugestanden, "dumm zu sein". Man kann dies durchaus auch mal ausnutzen.

Das heißt, von Dir wird nicht erwartet, dass Du Dich bereits vor einer Anzeige mit der Rechtsmaterie derart befasst, dass Du sagen kannst, ob Du zu der Anzeige berechtigt bist und was Du mit dieser Anzeige erreichen kannst.

Das erwartet man von einem Bürger nicht, denn häufig ist die Rechtslage so komplex, dass selbst die Experten nicht vollständig durchblicken und je nachdem zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Also ruhig mal kein Experte sein wollen. Fotos schießen, Lageplan schnappen, zur Polizei marschieren und Anzeige gegen Unbekannt wg. "Naturfrevel" stellen :cool: .

Die Polizei dürfte den Eigentümer bzw. Verantwortlichen ermitteln, rausfahren und fragen "He, was ist denn da los? Uns liegt eine Anzeige vor!"

Und selbst wenn das schon alles ist und sich dabei herausstellt, dass alles völlig legal zugeht, zeigt es den Betreffenden doch, dass so manchem nicht passt, was dort veranstaltet wird.

Also ich find's gut.
 
Hi, ich konnte eben mit dem für den - aus meiner Sicht - MIST Verantwortlichen sprechen. Die Region gehört zu Oppenau.

Meine Fragen an ihn:
Weshalb wurde der alte Pfad durch einen breiten Weg ersetzt?
Seine Antwort
Der Pfad liegt direkt am Rand des Naturschutzgebietes ALLERHEILIGEN. Im Bereich von 500m um das Gebiet darf kein Borkenkäferbefall stattfinden, weshalb er gezwungen war, für schweres Gerät den Weg zu bereiten. Er hätte sich aber jahrelang dagegen gewehrt. Es würden aber in der Hauptsache Fichten entfernt werden.

Meine Fragen an ihn:
Weshalb lässt man das Gestrüpp liegen während man die dicken Stämme abfährt?
Seine Antwort
Es gäbe wohl eine Anweisung, dass Äste bis zu einer dicke von 7cm (also eben fast alle Äste) nicht verarbeitet werden dürfen, da hier die meisten Nährstoffe enthalten seien (Blätter, Nadeln, Rinde...). Dies sei durch eine Initiative von Greenpeace erfolgt.

Meine Fragen an ihn:
Weshalb werden oft Kahlschläge in Flächengrößen von 40ar oder mehr betrieben
Seine Antwort
Nicht jeder Förster verdiene den Preis für nachhaltigen Umweltschutz.

Ich habe keine AHnung, was ich von all dem halten soll.

Es bleibt ein Ärgernis, dass die im Schwarzwald eh schon dünn gesähten PFade weiter dezimiert werden..

Stefan
 
Das Problem bei einer Anzeige: Wird das Verfahren eingestellt (wovon auszugehen ist), könnte das wie ein Freibrief wirken.
 
Das Thema ist sehr interessant.
Mit grossem Bedauern stelle ich auch um Freiburg fest, dass viele schmale Wege in letzter Zeit massiv verbreitert/ausgebaggert werden.
Da fährt man seinen Lieblingstrail und schwupss: Eine Woche später ist es eine Forststrasse.
Auch Abschnitte des dem Schwarzwaldvereins heiligen Kandelhöhenweges und andere markierte Pfade sind z.T. betroffen.
Ich frage mich auch, ob da eigentlich irgend jemand regulierend eingreift / kontrolliert, denn was z.Zt. läuft ist erschreckend und in mindestens den nächsten 50 Jahren nicht wieder verschwunden.

Überall wird im Namen des Naturschutzes alles möglihe gemacht bzw. verboten, aber im Schwarzwald...
Ich denke immer öfters: Von wegen SchwarzWALD - das ist ja nur noch eine Holzplantage.

Ich werde mal jemanden vom Regierungspräsidium Freiburg fragen...

Grüsse
Sven
 
Wege sind ein Teil unserer Kultur, wie der hier verzinkte Artikel zeigt http://www.ssi-heft.de/15/17_unt.html Die Zerstörung oder Umfunktionierung alter Wege zu "Forstwirtschaftschaftswegen" stellt einen Frevel dar, gegen den wir - Mountainbiker und Wanderer - uns wehren müssen, denn "Diese Schotterpisten von mindestens 3,50 Meter Breite machen das Wandern im Wald unattraktiv, sind für Radfahrer eine Zumutung und schließen allmählich die Allgemeinheit von der Waldnutzung aus." http://brandenburg.nabu.de/naturschutz/wald/forststrassen/15949.html
 
Im Bereich von 500m um das Gebiet darf kein Borkenkäferbefall stattfinden ...

Meine Fragen an ihn:
Weshalb lässt man das Gestrüpp liegen während man die dicken Stämme abfährt?
Seine Antwort
Es gäbe wohl eine Anweisung, dass Äste bis zu einer dicke von 7cm (also eben fast alle Äste) nicht verarbeitet werden dürfen, da hier die meisten Nährstoffe enthalten seien (Blätter, Nadeln, Rinde...). Dies sei durch eine Initiative von Greenpeace erfolgt. ...

Ein Widerspruch in sich, wenn es einen vorhandenen Befall gibt und das Abforsten nicht eine "Vorsichtsmaßnahme" war.
Durch das liegengelassene Geäst (Brutstätten) breiten sich die Viecher sonst nämlich erst recht aus, so geschehen zum Beispiel im an unser kleines Waldstück angrenzenden Staatsforst. Da wurde monatelang trotz höflichem Bitten nix gemacht, und dann wie bei euch die Häufen liegengelassen. Dass der Käfer dann auf den benachbarten Wald übergreift, interessiert ja keinen, bis die Mahnung kommt, man solle doch möglichst schnell alle Käferbäume und auch wirklich alle Äste, nicht nur bis 7 cm, entfernen/verbrennen.
Gleiches Recht für alle :daumen: :rolleyes:

EDIT: am meisten nervt mich aber mit Abstand der liegengelassene Müll (z.B. zerissene Absperrbänder bleiben einfach hängen, gerissene Stahlseilstücke werden in den Boden eingefahren und warten schon auf den nächsten dünnwandigen Reifen) und noch mehr, wenn man immer wieder die gleichen großen Wasserlachen mit dickem Ölfilm ansehen muss. Zum Kotzen. Nach einer normalen Rodung wird sich der Wald wieder erholen, der überlebt uns noch alle und den kriegt man nicht so einfach kaputt.
Aber dass dann dieser ganze Dreck jahrelang liegenbleibt und den Boden wirklich schädigt muss doch echt nicht sein :mad:
 
Zuletzt bearbeitet:
...Meine Fragen an ihn:
Weshalb lässt man das Gestrüpp liegen während man die dicken Stämme abfährt?
Seine Antwort
Es gäbe wohl eine Anweisung, dass Äste bis zu einer dicke von 7cm (also eben fast alle Äste) nicht verarbeitet werden dürfen, da hier die meisten Nährstoffe enthalten seien (Blätter, Nadeln, Rinde...). Dies sei durch eine Initiative von Greenpeace erfolgt...
...wohl kaum eine Initiative von Greepeace, sondern eine Folge der Zertifizierung nach FSC. Die Zertifiziererei stellt dabei keinen Hinderungsgrund für hochmechanisierte Forstwirtschaft dar und ist meiner Ansicht nach nur das Nachhaltigkeitsmäntelchen, das man sich umhängt um von der Blöse der Waldverwüstungen abzulenken.
 
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