Andix - von Kolumbien nach Feuerland

Anzeige

Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
Das Magen-Darm-Thema war auch nicht besser, da musste ich hier dran denken...
ich kann nicht mehr :lol: mir fehlt der Smiley, der auf dem Rücken liegt Lachtränen-Fontainen vergießt und mit der Hand auf der Seite aufklatscht

@stuntzi mach mal nen Schnitt hier, sonst gibt's nen FäkaliX, Darm-Trailing mit AFTER-Work-Party...
@mathijsen Alter ej, ich glaub es nicht. Der Link ist der HAMMER. Ich kann echt nicht mehr :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Regeln zur Vermeidung ernährungsbedingter Erkrankungen:
1. Wenn etwas komisch schmeckt, riecht, aussieht, dann IST es komisch. Lass es bleiben.
2. Du musst nicht alles essen, was du vorgesetzt bekommst.
3. Iss vegetarisch (sei auch da vorichtig), nimm Hülsenfrüchte, nimm Trockennahrung (Kekse, Zwieback), iss lieber nix (in der Reihenfolge)
4. Wasser abkochen (unter 1500 m) UND/oder chemisch desinifizieren, oder falls vorhanden, Flaschen
5. Wenn es dich erwischt, trink viel (siehe 4)

Hilfen:
Was mir geholfen hat, wenn gar nix mehr geht:
a. Zurückziehen in Ort wo Zivilisation (Spuren von) ist, Ausruhen, Trinken (aus Flaschen), Abwarten, Fiebersenkende Maßnahmen
b. wenn GAR nix mehr geht, dann zur Ambulanz/ambulatorio (gibt meist kein Krankenhaus in der Nähe) oder Doc, und falls auch keiner da, dann zur nächsten Hebamme (in anderen Ländern) und dort sich eine Infusion geben lassen (Elektrolyt, Kochsalzlösungen, was da ist zum Aufbau/Ausgleich). Muss man dann etwas bezahlen. So eine/zwei Infusionen wirken Wunder. Dann kanns wieder frisch ans Werk gehen. Wenn einer jetzt aufschreit: "waaaas? infusionen? das is doch teufelszeug un hat auf ner radtour doch ga niks verlohren..." - der soll eben leiiiiden

Wünsche viel Kraft, Gesundheit, Ausdauer! Für beide!
Würd mich interessieren wie die Begleitung/Begleiterin mit der Anstrengung/Ernährung/ggf. Erkrankung klarkommt.
 
Ich hätte es anders interpretiert ...

4. Wasser abkochen (unter 1500 m) UND/oder chemisch desinifizieren (über 1500 m), oder falls vorhanden, Flaschen

Normalerweise spricht man von 2min sprudelnd ... aber ich hätte die Höhenangabe auch ein bischen nach oben geschoben 2500 m (indem man es länger kochen lässt) ... Hintergrund in der Höhe kocht das Wasser bei niedrigeren Temperaturen, Keime werden daher nicht mehr zuverlässig gekillt. Die UV Methode sollte in der Auflistung nicht unerwähnt bleiben (kein Zusatz im Wasser zuverlässig, dauert halt nur ewig, geht aber auf jeder Höhe ...)

hasp
 
Ich hätte es anders interpretiert ...
Hintergrund in der Höhe kocht das Wasser bei niedrigeren Temperaturen, Keime werden daher nicht mehr zuverlässig gekillt. Die UV Methode sollte in der Auflistung nicht unerwähnt bleiben (kein Zusatz im Wasser zuverlässig, dauert halt nur ewig, geht aber auf jeder Höhe ...)

hasp

Ja, UV ist auch möglich. Wie du sagst, meist leider unpraktikabel, da es a.) recht lange dauert und b.) nicht sicher ist (verglichen mit den anderen Methoden).
Was das Kochen anbelangt: wenn die Temp. nicht erreicht wird, bei welcher die Erreger absterben, kann man kochen so lange man will - hilft eben nichts. Da sprudelt und brodelt dann das Wasser bei 85° C und die Baktereien fühlen sich angenehm entspannt wie im Whirlpool (ok, jetzt nachgelesen: die meisten relevanten Bakterien sollen angeblich bei ca. 80° schon absterben...aufkochen soll also schon reichen...bin hier aus eigener Erfahrung eher etwas skeptisch).
Ab welcher Höhe? Als Grenze kenne ich eben 1500m, kann aber sein, dass es höher ist (könnte man ja mal ausrechnen: Parameter: Welche Bakterien/Keime sollen maßgeblich abgetötet werden->welche Temp. erforderlich->max. welche Höhe in welcher geo. Region (wegen Druckverhältnissen) um dies zu erreichen). :) Tolle Sache für beschauliche Abende :)

Aber nun lassen wir unseren Blick wieder auf das ferne Geschehen schweifen, in welchem sich unsere Abenteurer inmitten eines wilden, unerbittlichen Kontinents ihren Weg bahnen. Lasst uns bei ihnen sein..."uuuuund ÄKSCH´N!"
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sagt als Faustregel pro 300m Höhengewinn sinkt die Siedetemperatur um 1°C. Wären also auf 3000m immernoch 90°C, was für die meisten Viecher ausreichen sollte :) Aber egal, wir kommen vom Thema ab - habe schlicht nicht an die Höhe gedacht und ging davon aus, dass der Verfasser des Posts meinte drüber gibts keine Probleme mehr mit Kuhkacke etc :D
 
02.07. 15:00 Grenze zwischen Ecuador und Peru bei La Balsa, 700m


Die Nacht in Zumba hilft mir nicht wirklich auf die Beine, fühl mich immer noch gruslig. Aber Ruhetage kommen nicht in die Tüte, ich will endlich raus aus Ecuador. Ist zum Glück auch nimmer weit bis zur einsamen Grenze an einem Fluss im Dschungel. Der Ort heisst "La Balsa", aber besonders viele Häuserl hats da eigentlich nicht. Viel Verkehr auch nicht, der Weg auf der ecuadorianischen Seite ist einfach zu weit und zu bröslig. Die "Grenzkontrollen" bei der Einreise nach Peru ziehen sich trotzdem hin, vor allem deswegen weil die verantwortlichen Stempelmenschen erst mal gefunden werden wollen. Die Schranke und das Migrationshäuserl an der Brücke sind verwaist, die Chefin über die Visas hat sich den Nachmittag über irgendwo ins Dorf zurückgezogen. Wir fragen uns durch und finden sie schliesslich hinter einem Hühnerstall. Das Stempelhaus selbst ist dann schon einigermassen represäntativ, allerdings hilft uns das erst mal nicht weiter. Wir bekommen nur einen weissen Visa-Zettel, den der Grenzpolizist zunächst kontrollieren und unterschreiben muss. Und der ist auch nicht grad leicht aufzufinden.


Die lustige Aktion dauert fast zwei Stunden, dann ists geschafft. Zur Belohnung für die Mühen gibts auch gleich 180 Tage statt 90: Peru ist gross und mit dem Radl ist man nicht grad besonders flott.


Geschafft... wir sind drin im dritten Land des Trips, nach deutlich über zwei Monaten. Geht hier ein bisserl langsamer wie auf dem Balkan ;-).
 
02.07. 18:00 Straßencamp in Peru, 1050m


Peru weiss zu gefallen: Offensichtlich sind die Bauarbeiten an der Teerstraße hier schon deutlich weiter fortgeschritten als auf der ecuadorianischen Seite. Statt pampig holpriger Matschpiste mit vielen Steilstücken rollen die Stollenreifen auf einem frischen Asphaltband in angenehmen Steigungen. In meinem momentanen Zustand find ich das gar nicht verkehrt, da kann man auch am frühen Abend noch schnell sechshundert zusätzliche Hömes abstrampeln. Verkehr ist quasi nicht vorhanden, nur manchmal wir die sonnengewärmte Straße zum kaffeetrocknen "missbraucht". Die Peruaner freuen sich drüber... und ich auch. Teer ist deutlich besser als Matsch.


Auch der Campingspot am Rand der Bergstraße bietet durchaus erfreuliche Features, da kotz ich doch gleich mal in die Tonne ;-). Nee Quatsch, alles halb so wild. Bin schon wieder auf dem Weg der Besserung, nur noch ein bisserl unterernährt. Aber neues Land... neuer Spaß und so.

Bienvenido a Peru... da wollt ich schon immer mal hin.
 
Hast ja sonst eh schon keine üppige Biopren-Schicht, aber jetzt siehst Du echt mager aus...
Gute Besserung!
 
02.07. 18:00 Straßencamp in Peru, 1050m


Peru weiss zu gefallen: Offensichtlich sind die Bauarbeiten an der Teerstraße hier schon deutlich weiter fortgeschritten als auf der ecuadorianischen Seite. Statt pampig holpriger Matschpiste mit vielen Steilstücken rollen die Stollenreifen auf einem frischen Asphaltband in angenehmen Steigungen. In meinem momentanen Zustand find ich das gar nicht verkehrt, da kann man auch am frühen Abend noch schnell sechshundert zusätzliche Hömes abstrampeln. Verkehr ist quasi nicht vorhanden, nur manchmal wir die sonnengewärmte Straße zum kaffeetrocknen "missbraucht". Die Peruaner freuen sich drüber... und ich auch. Teer ist deutlich besser als Matsch.


Auch der Campingspot am Rand der Bergstraße bietet durchaus erfreuliche Features, da kotz ich doch gleich mal in die Tonne ;-). Nee Quatsch, alles halb so wild. Bin schon wieder auf dem Weg der Besserung, nur noch ein bisserl unterernährt. Aber neues Land... neuer Spaß und so.

Bienvenido a Peru... da wollt ich schon immer mal hin.

Super Peru!
Aber bei deinem Zustand müssen wir dich erstmal aufpäppeln und das mit einer Spende, mache weiter so :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
03.07. 12:00 San Ignacio, 1330m


Neuer Morgen, neues Land, neue Getränke: In einem kleinen Dorf am Straßenrand find ich meine erste "Inca Kola". Meine Abendessen und Frühstücke fallen immer noch etwas kleiner aus wie sonst, vielleicht haut das Zeug deswegen so rein. Vielleicht sind darin auch uralte, geheime Inkadrogen verwurstet. Jedenfalls fliege ich mit diesen Fläschchen über die nächsten Berge und fühl mich fast wieder so fit wie vor dem Abschiedsgruß aus Ecuador. 500ml reichen genau für 300 Höhenmeter, dann muss nachgefüllt werden.


"San Ignacio" ist der erste größere peruanische Ort nach der Grenze. Hier erstehe ich wie üblich schnarchlangsames aber immerhin mobiles Internet zu Mondpreisen: 119 peruanische Soles, also 32 Euro pro Monat?! Peru wird offensichtlich ein teurer Spaß. Dafür könnte man im Markt nebendran übrigens auch genau 952(!) Bananen kaufen... acht Stück für ein Sol :).
 
Zurück
Oben Unten