Gates Carbon Drive vs. Kette

Bin auch Allwetterfahrer- und Dreckfahrer, dazu noch Wenigputzer.
Kann es ein das der Schlamm bei dir am Riemen geschliffen hat und er das nicht mag?
Warum fährst du dieses Röllchen?
[...]
Wer lesen kann ist klar im Vorteil... ;)

Was genau ist deine Theorie zum Riemenriß?
Der Riemen lag nicht mehr satt auf und dann traten die Lastspitzen auf einen kleinen Bereich des Riemens. In diesem kleinen Bereich ist die Last entsprechend höher und führt zum Riss einer Faser (rsp. deren Filament), dann folgt die benachbarte und so geht die Kettenreaktion los bis der komplette Gurt ein Anfang und ein Ende hat.
 
Genau solch eine Schlammtour hatte ich auch letztens.
Als dann allein das Rückwärtsdrehen der Kurbel schwer ging, weil der Riemen so extrem gespannt war, hatte ich schon Bedenken ob er Schaden nehmen würde. Zur Weiterfahrt musste ich auch erst eine Zwischenreinigung vornehmen, weil nicht nur der Antrieb komplett zu saß, sondern auch die Federgabel durch den Schlamm komplett blockiert war.
Bei der Weiterfahrt, auch mit hohen Drehmomenten, gab es aber dann glücklicherweise keinen Riemenriss, ich hoffe das bleibt auch so.
Wenn sich in solch zähem Schlamm noch Fremdkörper einnisten, kann es sicher zu einer Überdehnung des Riemens kommen. Da Karbon ja nur eine Bruchdehnung von ca. 1,5% hat, ist man da dann schnell drüber und es macht knack.
Mein CenterTrack-Riemen hat übrigens knapp 10.000 km runter.
 
Wer lesen kann ist klar im Vorteil... ;)


Der Riemen lag nicht mehr satt auf und dann traten die Lastspitzen auf einen kleinen Bereich des Riemens. In diesem kleinen Bereich ist die Last entsprechend höher und führt zum Riss einer Faser (rsp. deren Filament), dann folgt die benachbarte und so geht die Kettenreaktion los bis der komplette Gurt ein Anfang und ein Ende hat.

Ja dann hab ich scheinbar Leseschwierigkeiten ;)
Aber mit der Erklärung zur Theorie bin ich schon voll zufrieden :daumen:

G.:)
 
Genau solch eine Schlammtour hatte ich auch letztens.
Als dann allein das Rückwärtsdrehen der Kurbel schwer ging, weil der Riemen so extrem gespannt war, hatte ich schon Bedenken ob er Schaden nehmen würde. Zur Weiterfahrt musste ich auch erst eine Zwischenreinigung vornehmen, weil nicht nur der Antrieb komplett zu saß, sondern auch die Federgabel durch den Schlamm komplett blockiert war.

Ich bin ja absoluter Dreck-Vermeider, darum betrifft mich das eigentlich nicht. Aber wenn ich das Problem hätte, würde ich den Dreck abstreifen, bevor er den Antrieb erreicht und zumatscht. Ich vermute, dass auch bei Dir der Dreck fast aussschliesslich von den Reifenflanken stammte.
Weiss nicht, ob Du dem Link gefolgt bist, den Raffineur auf der vorigen Seite gesetzt hat, aber da steht doch schon alles. Sehr interessanter Bericht. Einschliesslich dieser Fotos.

Vorher
PC110018.jpg


Nachher
IMG_0562.jpg


Ich würde das Teil allerdings nicht so riesig bauen, sondern aus ABS mit Heißluft als Abstreifer formen. Also oben senkrecht stehend, dann leichte Hohlkehle nach außen und dann wieder nach unten (oben waagerecht ist contra-produktiv, wenn ich was abstreifen will). Könnte sein, dass sich der Abstreifer dann im Modder an die Reifenflanke anlehnt und dort schabt, aber das wäre ja kein Nachteil. Befestigung am Sitzrohr und an der Kettenstrebe (aber nicht mit Schlauchschellen ;)).
Außerdem würde ich testen, ob der Dreck nicht besser schon oben an der Sitzstrebe abgestreift werden sollte, und zwar an beiden Reifenflanken. Das Teil oben würde ich einteilig bauen und nur anclipsen, stützt sich ja genug ab. Die Frage ist nur, wo der Dreck dann landet, eventuell an der Hose. Vielleicht muss man es so formen, wie den Schneepflug an Lokomotiven.
Wenn man den optimalen Punkt sucht, um den Dreck abzustreifen, muss man nahe dahin gehen, wo er entsteht. Und das ist gleich, nachdem er aufgenommen wurde, also ganz hinten am Bike. Aber dort einen ausreichend stabilen Abstreifer zu montieren, dürfte schwierig und unästhetisch sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja dann hab ich scheinbar Leseschwierigkeiten ;)
Es passierte nicht mir, sondern einem Freund. Kann deshalb einige deiner Fragen nicht beantworten.

Staub scheint ja keine Probleme zu machen, oder? Ausser evtl. einen sehr geringfügig höheren Abrieb im gesamten Antrieb.
 
Es passierte nicht mir, sondern einem Freund. Kann deshalb einige deiner Fragen nicht beantworten.

Staub scheint ja keine Probleme zu machen, oder? Ausser evtl. einen sehr geringfügig höheren Abrieb im gesamten Antrieb.

Oh, das hab ich wirklich so überlesen.


@Alle: Mal eine andere Frage. Wie genau passen denn die Riemenräder auf den Kurbelstern und muß man sie dann drauf ausrichten um eine drurchgehend gleichmäßige Riemenspannung zu haben? Weil Kettenplätter haben doch einiges an Spiel. Und selbst beim Nucleon, auch mit Vierlochaufnahme, hab ichs nie geschafft eine gleichmäßige Kettenspannung auf einer Umdrehung zusatnde zu bringen.

G.:)
 
Normalerweise passen die Hülsen der Kettenblattschrauben ziemlich genau, damit bleibt praktisch kein Spiel mehr übrig. Das gilt sowohl für Gates als auch für normale Kettenblätter meiner Erfahrung nach.

Ich bewege den Gates praktisch nur auf der Straße. Wasser + Straßendreck + Staub sorgen für erheblichen Abrieb an dem Aluriemenrad. Nach gut 10.000km würde ich mal behaupten, wenn der Riemen 20.000 hält, ist an dem Riemenrad kein Zahn mehr dran...
 
Normale Kettenblätter eiern doch immer ein wenig rum.
Hab ja bei mir zweimal Zentralverschluß und 2 mal Edelstahl, drum meine Frage.

G.:)
 
Ich hatte schon Kettenblätter, die waren saßen sehr stramm auf der Kurbel... Das heißt aber nicht, dass sie nicht eiern, mit ordentlichem Rundlauf sind nicht alle Kettenblätter gesegnet. Mit dem Riemenblatt gibt es da aber keine Probleme, die Spannung ist bei mir zumindest rundum gleich.
 
Ich habe vor einiger Zeit einen Stein im Riemen gehabt. Direkt in der Führungsrille. Weiß nicht wie lange schon, bis ich den verbogenen Snubber bemerkt habe. Der Stein hatte sich schon bis oben durchgearbeitet. Mit Zange zurück gedrückt/entfernt und nun quasi ein Loch im Riemen.
Mal sehen wie lange das so noch gut geht. Kräftige Antritte im Stadtverkehr, lange Ausfahrten ohne Reserveriemen/Bahn-Backup, jetzt will ich sehen was der Riemen wirklich drauf hat und lass es drauf ankommen.
 
Das mit dem Steinchen in der CDX Rillenmitte ist schon fies! ;)
Ich fahre mit dem CDC bisher absolut unauffällig. Der Dreck wird einfach durch die Löcher durchgedrückt.
Letztens bin ich aber einen schlammigen Feldweg gefahren und das vordere Kettenblatt war gut eingesaut, aber es gab keine Probleme. Einfach mit dem Wassersprüher alles weggespült und gut iss'.
Den Weg bin ich früher oft mit meinem anderen Trekkingrad und Kette gefahren. Da war 2x die Woche kräftig Kette schrubben und ölen absolute Pflicht.

Es gibt aber von Curana gute Zahnriemen Schützer, die den größten Dreck weghalten. Sehen auch gut aus.

upload_2015-1-2_12-7-15-jpeg.347045
 
Bin auch Allwetterfahrer- und Dreckfahrer, dazu noch Wenigputzer.
Kann es ein das der Schlamm bei dir am Riemen geschliffen hat und er das nicht mag?
Warum fährst du dieses Röllchen?
Was genau ist deine Theorie zum Riemenriß?

G.:)
Ich denke, der Schlamm wird auch beim CDX nicht richtig weggedrückt und sammelt sich in den Rillen und trocknet dort an. Nach kurzer Zeit wird der Riemen immer weiter nach aussen gedrängt, sprich, die Spannung steigt immer weiter an, bis die ersten Fasern reissen. Bei einer Kette wird der Dreck ja wie beim CDC direkt durch die Löcher durchgedrückt. Da passiert das Problem irgendwie nicht.
Ich hatte auch bei Schnee kein Problem mit dem CDC.
 
Kann mich bis jetzt nicht beklagen, was Dreck angeht. Und davon hat der Riemen jetzt schon einiges mitbekommen.
Hatte eher Angst vor sich anpressenden Schnee, aber bei den Bedingungen fahr ich zur Zeit eh mit dem Fäti...und der versagenden Kettenschaltung auf den kleinen Ritzeln :rolleyes:


1758015-n3zao7obhq13-schneeeffi-large.jpg


G.:)
 
Ich bin ja absoluter Dreck-Vermeider, darum betrifft mich das eigentlich nicht. Aber wenn ich das Problem hätte, würde ich den Dreck abstreifen, bevor er den Antrieb erreicht und zumatscht. Ich vermute, dass auch bei Dir der Dreck fast aussschliesslich von den Reifenflanken stammte...
IMG_0562.jpg


Ich würde das Teil allerdings nicht so riesig bauen, sondern aus ABS .... unästhetisch sein.

als Brain Storming...
IMG_81971.jpg

IMG_8213.jpg


Mea culpa.

Gibt es einen neutralen Vergleich zwischen Gates u Conti?

Gruss u guten Start ins 2015!

PS: Material aus PLA zurzeit.
 
Der Schützer für den Gates-Riemen ist ja lustig... Hatte bisher noch nie Probleme mit Dreck Matsch oder Schnee...der Riemen sieht dann vom ganzen Rad am saubersten aus....und das bei artgerechter Haltung des Hardtails...
 
als Brain Storming...
IMG_81971.jpg

IMG_8213.jpg


Mea culpa.

Gibt es einen neutralen Vergleich zwischen Gates u Conti?

Gruss u guten Start ins 2015!

PS: Material aus PLA zurzeit.

Mir ist nicht bekannt, dass Conti jemals etwas geliefert hat, ausser tollen Ankündigungen und ein paar Prototypen mit Ihrem Riemen. Mehr kam da seit Jahren nicht. Ich habe es auch aufgegeben, mich für die zu motivieren. :(
 
Noch immer nichts von Conti? Ich glaube, ich weiß, woran das liegt. Anders als Gates verwenden die ja Aramid-Fasern (Handelsname: Kevlar). Damit hatte auch Gates am Anfang experimentiert. Der Vorteil gegenüber Carbon liegt in der höheren Bruchdehnung. D.h. ein Conti-Riemen reißt nicht so schnell, wenn am Radständer ein anderes Rad drauffällt. Der vermutlich entscheidende Nachteil aber ist, daß sich Aramid anders als die meisten Materialien bei Kälte ausdehnt. Wenn man auch im Winter biken will, paßt der Riemen nicht mehr auf die Zähne. Ist aber wie gesagt nur eine Vermutung. Zumindest ist Gates aus diesem Grund wieder davon abgekommen:

Not all of the test runs went well, however, and it became apparent that certain materials were inadequate in meeting the folding bike’s needs. In the winter, Sanders noticed that his test bike’s belt drive had perfect tension in his workshop but slipped whenever it was taken outdoors.

Numerous attempts at realignment and re-tensioning led nowhere. When presented this information, Gates engineers concluded that the slippage was due to the belt’s interior aramid tensile cord.

Clark said aramid tensile cord was required to meet the wet conditions that the belt would face in normal use. However, the grade of fiber expanded in the cold, causing a tension variation problem with the bikes. So, Clark and the engineering team redirected their focus on changing the belt material to meet the demands of realistic riding conditions.

Hier die Quelle: http://ww2.gates.com/ptdesign/STRiDA.html (rund um das zweite Bild)
 
Noch immer nichts von Conti? Ich glaube, ich weiß, woran das liegt. Anders als Gates verwenden die ja Aramid-Fasern (Handelsname: Kevlar). Damit hatte auch Gates am Anfang experimentiert. Der Vorteil gegenüber Carbon liegt in der höheren Bruchdehnung. D.h. ein Conti-Riemen reißt nicht so schnell, wenn am Radständer ein anderes Rad drauffällt. Der vermutlich entscheidende Nachteil aber ist, daß sich Aramid anders als die meisten Materialien bei Kälte ausdehnt. Wenn man auch im Winter biken will, paßt der Riemen nicht mehr auf die Zähne. Ist aber wie gesagt nur eine Vermutung. Zumindest ist Gates aus diesem Grund wieder davon abgekommen:



Hier die Quelle: http://ww2.gates.com/ptdesign/STRiDA.html (rund um das zweite Bild)


Cool, danke dieser wertvollen Info!

Könnte ein Ausdehnen nicht mit einer (einzigen) Spannrolle ausgeglichen werden?

Gruss
Georges
 
Könnte ein Ausdehnen nicht mit einer (einzigen) Spannrolle ausgeglichen werden?

Kaum. Das ist wie wenn die Kette sich längt. Da helfen die Spannröllchen des Schaltwerks auch nicht mehr. Das Ritzel verschleißt in beiden Fällen, weil die Zahnabstände nicht mehr übereinstimmen.
 
Hi Leute,
habe seit 2 Wochen ein Riesenproblem mit dem CDC Gates Riemen. Es knackt, knirzt und kracht laut bei Fahren. Angefangen hatte es bei einer Tour bei 36°C vorletzte Woche. Die Heimfahrt vom Walchensee nach München war extrem nervig und die Leute haben schon geschaut, was da mit meinem Rad los ist. Ich habe nur bemerkt, dass die Riemenspannung bei der Hitze ziemlich groß wurde. Hatte leider kein Werkzeug dabei.
Ich befürchte, daß bei der Hitze draussen sich der Alurahmen um 1mm und mehr gedehnt hat und das den Riemen oder die Nexus beschädigt hat.
War beim Händler, der meinte, die Nexus hält schon einiges aus und gab mir sonstige Tipps. Es kann nur am Riemen liegen.

Ich habe den Fehler nun eingegrenzt. Es knackt mächtig laut, wenn das Rad still steht und ich mit dem Finger den Riemen etwas belaste. Drehe ich den Riemen etwas weiter und mache das gleiche, knackt es wieder laut und ich merke im Finger ein kurzes Knack-Vibrieren. Das gleiche Geräusch habe ich natürlich beim Fahren und es macht einen wahnsinnig.

Frage in die Runde: war's das mit dem Riemen? Ist er hinüber?
Er hat nur 3480km drauf und wurde nur in der Stadt gefahren mit wenig Spannung. Kann es sein, daß intern die Carbonfasern nicht mehr parallel liegen und sich verzwirbeln oder sind sie am totalen Reissen?

Ich will morgen auf AlpenX mit dem Trekker und überlege kurzerhand mein Rennrad zu schlachten und das große 50 Zahn Ultegra 10er Kettenblatt mit 9er Kette und einem Nexus Ritzel drauf zu bauen. Als Provisorium und Test für die Tour.
Kann das funktionieren?
 
Klingt mir danach als wär nicht der Riemen das Problem sondern die Nabe. Mein Riemen hat bereits über 13000 km weg, so ein Geräusch kenn ich nicht vom Riemen, höchstens ein leises Quietschen, hatte das quietschen mit spüli beseitigt. Allerdings dehnt sich der Riemen bei wärme tatsächlich aus, aber wenn von vornherein die Spannung stimmt ist dies kein Problem.
 
Dem würde ich eine alternative Erklärungshypothese gegenüberstellen. Carbon dehnt sich bei Wärme so gut wie gar nicht aus. Dein Rahmen hingegen schon. Ergo steigt die Riemenspannung. Sie (und die damit einhergehenden Beschwerden) müßten aber auch wieder abnehmen, wenn Du das Rad aus dem Backofen rausgenommen und einige Zeit im Kühl-, äh Kellerraum aufbewahrt hast.
 
Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass der Riemen so kaputt zu bekommen ist. Das Geräusch könnte ein Reibegeräusch zwischen Gummi und Aluminium sein, die Gummioberfläche könnte sich thermisch verändert haben.
Hast du den Riemen mal nass gemacht, ist das Geräusch dann immer noch da? Kannst du ausschließen dass das Geräusch vom Rahmen kommt? (z.B. die Trennstelle im Hinterbau) Prüfe auch mal, ob das Ritzel fest sitzt. Bei kraftlosem Treten "klackert" bei mir das Ritzel auf der Nabe...

Ich fahre einen CDX, inzwischen über 15.000km, und der hat mit der aktuellen Hitze keine Probleme (heute Mittag gut 35°C). Um den Riemen alleine durch spannen kaputt zu bekommen müsste man schon ziemliche Gewalt anwenden, Wenn du da Bergauf mit vollem Gewicht drin stehst, zerren da auch ohne Spannung gewaltige Kräfte. Die Nabe kann von daher auch einiges ab, trotz topografisch bedingt hohen Drehmomenten habe ich bisher weder die Nexus (>15.000km), noch die 8er Alfine (>15.000km) tot gekriegt. Das hat nicht mal das E-Bike meiner Frau mit ~40kg Kinderanhänger (Systemgewicht >150kg) geschafft.
Der Riemen macht witterungsabhängig unterschiedliche Geräusche: Bei Salzfeuchter Straße fängt er bisweilen fürchterlich an zu quietschen (etwas Wasser drauf und Ruhe ist). Bei Hitze quietscht er nur ganz leicht. Am leisesten ist er in staubiger Umgebung. Bei nässe ist er ebenfalls ruhig.
 
Zurück
Oben Unten