Da es ja mehr oder weniger jedem klar sein dürfte, von wem hier die Rede ist, muss ich sagen, dass ich es extrem schade finde.
Diese Person hatte für mich schon das Potenzial ein großer Gewinn für den Radsport in Deutschland zu sein.
Jung, stylisch, gut im Umgang mit Medien, sportlich aufsteigende Form (wobei die Frage ist, wie viel davon auf das Doping zurückzuführen ist).
Hätte sowas wie die Deutsche Emily Batty oder Pauline Ferrand-Prevot werden können.
Vielleicht war aber auch genau diese Perspektive ein Grund für extremen Leistungsdruck und letztlich für's Dopen.
Das ist natürlich keine Entschuldigung für ihr Verhalten und ich hoffe sehr, dass es eine Entschuldigung bei den bei denen gab, die wegen ihr Teilnahmen an bestimmten Wettbewerben verpasst haben.
Kurios ist in diesem Zusammenhang immer die Empörung und Überraschung, wenn im deutschen Sport mal jemand des Dopings überführt wurde.
Bei den Spitzenathleten in jedem Land ist jemand dabei, der nicht sauber ist. Wetten?
Befremdlich finde ich dabei, dass es in gewissen Kreisen immer noch die Ansicht gibt, dass es "saubere" Sportarten gibt.
Wenn man will, kann man sogar bei Darts "dopen" und wenn man es kann und es was bringt, dann wird es auch getan.
Leider sind IMO die einzigen Sportarten, die einen realistischen Bezug zum Dopen haben, das Bodybuilding und Powerlifting (zumindest in den USA). Die Trennen ja sogar in "ungetestet" und "getestet".
Ich finde es zwar absolut ekelhaft und sehr bedenklich, dass es Athleten gibt, die sich durch Medikamente usw. komplett hinrichten und teilweise im laufenden Wettkampf vor den Augen der Zuschauer versterben, aber letztlich sind manche Menschen bereit, für ihre fünf Minuten Ruhm ihre komplette Zukunft zu opfern.
Da helfen selbst hartes Durchgreifen und lebenslange Sperren nicht.
Ambition macht einfach irrational.