21.06. 10:30 In den Canyons von Logandale, 600m
Nach dem kleinen Slotcanyonintermezzo in den Sandsteinlabyrinthen im Valley of Fire State Park schwingen wir uns wieder auf die Bikes und rollen noch ein paar Meter bis zum Ende der Straße.
Autos müssen hier umdrehen. Bergradler dagegen können auf wunderbar griffigen Slickrocks...
... ins nächste Tal hinunterrollen.
Von einem Weg ist zunächst nicht viel zu sehen, ...
... aber wir folgen ja einer ausgearbeiteten Route mit GPS-Track, Irrtümer sind daher ausgeschlossen.
Auf der anderen Seite geht's gleich wieder ein Stück bergauf...
... bis zu einer einsamen Holperpiste.
Irgendwo hier verlassen wir vermutlich die Grenzen des Valley of Fire State Parks und strampln weiter über einsame Felsprärien und durch trockene Washes. Fühlt sich hier gleich mal ganz deutlich spannender an, als die touristisch erschlossenen Gegenden am Lake Mead und im Valley of Fire.
Stellenweise ist's mit dem tiefen Kies ein bisserl schwierig, ...
... aber alles in allem kommen wir ganz gut voran. Ist auch besser so, denn die Sonne kommt jetzt am späten Vormittag schon wieder gefährlich bratpfannig daher. Der Weg durch die kleinen Canyons und ausgetrockneten Flussbetten ist noch ziemlich weit, in USA dauert alles viel länger als gedacht. Auf der Karte sind's immer nur ein paar kurze Stricherl von einem Ort zum nächsten, aber die Dimensionen sind einfach komplett anders als wir's von daheim gewohnt sind. Klar kann man sich alle Entfernungen und Anstiege bis auf den kleinsten Meter anzeigen lassen, im Prinzip bleiben keine Fragen offen. Aber ich guck halt oft auch einfach nur kurz auf die Karte und "hab irgendwas zeitlich im Gefühl". Daheim in den Alpen passt's immer, hier dagegen kann man alle "gefühlten Zeiten" mehr oder weniger verdoppeln. Na macht nix, wir haben genug Wasser gebunkert, um durchzukommen.
Und wenn man sich in den USA auf eins verlassen kann, dann sind's die Quadbiker mit ihren gefüllten Kühlboxen. Auch wenn du dir weiss der Himmel wie einsam vorkommst und stundenlang keine Menschenseele siehst, irgendwann taucht doch ein laut röhrender Trupp hinter der nächsten Ecke auf. Haben nix dagegen, eiskalte Isodrinks machen in der trockenen Wüste einfach viel mehr Laune als heisses Wasser.