Es geht ja nicht darum, auf welchem Ritzel die Kette liegt, sondern an welcher Position das Ritzelpaket gerade steht. Und da bin ich mir ganz sicher, dass die dafür keinen Sensor haben. Das Schaltwerk wird also losgehen, egal ob die nächste Schaltgasse direkt kommt oder erst eine 1/4 Umdrehung später liegt.
Doch, es geht darum, auf welchem Ritzel die Kette gerade liegt. Wenn ich von 10 auf sechs schalte, wird Transmission nicht alle 5 Schaltschritte mit einem "Rutsch" machen, sondern von 10 auf 9, warten, von 9 auf 8, warten, von 8 auf 7, warten, von 7 auf 6. Das Warten passiert, damit sichergestellt ist, dass vor dem nächsten Schaltschritt die Kette wirklich schon ein Ritzel weiter geklettert ist. Wenn man also "wüsste", ob die Kette schon auf dem nächsten Ritzel ist oder nicht, könnte man den nächsten Schaltschritt ggfs. eher einleiten und müsste nicht aus "Sicherheit" eine bestimmte feste Zeit abwarten.
Dazu kommt, dass das nicht nur von der Trittfrequenz abhängt, sondern auch vom eingelegten Gang. Mit TF 60 U/min und KB 32 Zähne dreht sich das Hinterrad im 10er Ritzel mit 3,2 U/sek, braucht also für eine Umdrehung 0,3125 Sekunden. Beim 52er Ritzel dreht sich das Hinterrad mit 0,615 U/sek, braucht also für eine Umdrehung 1,625 Sekunden. Entsprechend wichtig wäre es, bei den großen Ritzeln sehr viele Schaltgassen einzubauen, aber das kommt auch schnell an Grenzen.
Das ist mir soweit klar. Aber den eingelegten Gang "kennt" der Controller ja und "weiß" auch, wieviele Schaltgassen das jeweilige Ritzel hat. Daher war ja auch beschrieben, dass die "Wartenzeiten" je nach Gang unterschiedlich wäre. Was sie eben nicht wissen, sind Kettenblattgröße und Trittfrequenz und daher haben sie eine feste Wartezeit, die sich an irgendeinem Maximum orientiert.
Hätten sie eine Sensorik, ob die Kette auf dem Ritzel liegt, könnten sie schneller schalten ...
Wenn ich mir die Kassette anschaue, sind da wohl nicht mehr als 4 Schaltgassen an den großen Ritzeln. Das heißt, im blödesten Fall muss ich 1/4 Umdrehung warten, bis die schaltet, und das sind 1,625/4= ca. 0,4 Sekunden. Wenn das Schaltwerk da immer zur Sicherheit wartet, bis der nächste Schaltvorgang gestartet wird, wären da bei drei Schaltvorgängen auf einmal (also "klick-klick-klick") durchaus 1 Sekunde Verzögerung denkbar.
Und es "wartet" auch unter der Annahme einer niedrigen Trittfrequenz und eines kleinen Kettenblattes - sie wollen "sicher" sein, dass die Kette gewechselt ist, bevor der nächste Schaltschritt kommt. Zumindest ist es eben so beschrieben worden.
Also, sie schalten bewusst langsamer, damit die Kette eben nicht ein Ritzel überspringt sondern immer Kraftschluss auf Zähnen hat, auch während des Schaltvorgangs. Soweit die beschriebene Theorie ...