Dreh-Momente am Dienstag: Können Carbon-Fahrräder recycelt werden?

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Dreh-Momente am Dienstag: Können Carbon-Fahrräder recycelt werden?

Fahrräder aus Carbon sind nicht mehr wegzudenken - allerdings stellen sie aus Sicht der Nachhaltigkeit ein Problem dar. Mittlerweile gibt es immerhin Carbonteile, in deren Beschreibung irgendetwas mit Recycling steht. Grund genug, sich das Thema etwas genauer anzuschauen.

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Dreh-Momente am Dienstag: Können Carbon-Fahrräder recycelt werden?

Wer von euch denkt beim Kauf von Carbonprodukten über die Verwertung des Werkstoffs am Ende des Fahrspaßes nach?
 
und wenn CarbonFasern des täglichen Lebens unkontrolliert verbrennen,
ist es der Asbestfaser nicht mindergefährlich.

versteh das den Sinn hinter CarbonfaserEinsatz im Hobby eh nicht.
gerade bei Sport :
gehts ins Gym stemmst Stahlgewichte,
und dann steigst aufs Ratt, was dir nur durch CarbonBauteile leichtgenug ist ?!
 
Danke für diesen Artikel!

Also da es für den ein oder anderen hier scheinbar kaum vorstellbar zu sein scheint, möchte ich mich kurz zu Wort melden:

Für mein neues Rad habe ich mich ganz bewusst dazu entschieden, so regional und "nachhaltig" wie möglich zu kaufen.

Das hieß für mich Alu, kein Rad aus Übersee, Rohre so nah wie möglich produziert, faire Bedingungen, kurze (Versand-)Wege zur Firma und Ansprechpartner, keine Lackierung.
Anbauteile wenn möglich von deutschen oder europäischen Firmen wenn es das Budget zulässt.
Ein Traum wäre für mich ein German oder European Bikebuild- leider gibt das mein Budget nicht her.

Am Ende wurde es ein Rahmen von Crossworx, Laufräder und Vorbau von Newmen bzw. DT Swiss, Reifen von Schwalbe, Bremsen von Magura, Sattel, Sattelstütze samt Hebel und Sattelklemme von Bikeyoke, Lenker von Renthal weil von Altrad übernommen, Griffe von Ergon.

Antrieb und Fahrwerk sind leider nicht aus Europa/ Deutschland.

Intend wäre ein Traum für Fahrwerk und mittlerweile auch Bremsen und viele andere Teile aber das klappt aus genannten Gründen leider nicht.

Damit ist mein Rad bei weitem nicht perfekt was das Thema Nachhaltigkeit angeht und auch hier ist bei vielen Teilen noch Luft nach oben- aber es ist möglich Entscheidungen zu treffen, um das Hobby etwas nachhaltiger zu gestalten und was ich in meinem Rahmen tun kann- das tue ich sehr gerne weil ich davon überzeugt bin, damit ein Zeichen setzen zu können und andere bei ihrer Entscheidung zum Nachdenken anregen kann.

Hab deshalb auch den Spitznamen NoCarbonMarvin

Beispiel:
Muss es ein Carbonlaufradsatz aus Canada sein, wenn es einen super stabilen Alu Laufradsatz aus Deutschland gibt?

Muss es eine elektrische Sattelstütze aus Übersee sein, wenn es ein qualitativ hochwertiges Produkt aus Deutschland ohne Elektrik gibt?

Wenn ich möchte das ein Umdenken stattfindet, dann muss ich auch anfangen und mir meiner Verantwortung dafür bewusst sein.

Over and Out 🤝

dein Ansatz ist auf jeden Fall nett gedacht - würde man aber wirklich genau in die Fertigungstiefe der einzelnen Bauteile/ Material/Maschinen etc. eines ganzen Rades schauen, wärst du wohl sicher enttäuscht, wie viel % "Regional" ,trotz aller besten Absichten, noch rauskommen würde - Dreh die Zeit zurück und guck mal was während Corona alles nicht lieferbar war :ka:
 
Meine Carbonabhängigkeit könnte ganz einfach geheilt werden indem man Alulaufräder baut, die keine Achter bekommen.
Is ein guter Artikel, allein das zum Thema zu machen und mit vernünftiger Reichweite in die Abwägungen zahlreicher Käufer zu integrieren ist löblich.
Ich finde wenn das Thema hier so kritisch beleuchtet wird sollten auch Hersteller wie Last, Propain, Canyon,... sich dazu positionieren (können, dürfen).
Wir könnten auch mal wieder über die Sinnhaftigkeit der Verarbeitung von Ni-Cd an Fahrrädern :wut:
 
Die Diskussion hier verläuft ähnlich, wie alle Umweltdiskussionen. Man müsste mal. Die anderen müssten mal. Der Klimakleber fliegt nach Bali, die SUV Mama wählt grün und fährt die hilflose Wohlstandsmade bis zum Haupteingang der Kleinstadtschule. Wird dann eben gegen Bio Fleisch aufgerechnet. Gibt ja keine echten Metallrahmen, reines Nischen Produkt. LoL. Banshee. Nicolai. Cotic. Chromag. Raaw. Canyon. Propain. Ragley. On one. Ja und, eigentlich jede abgespeckte Carbon Version. Aber...kost halt Eier, nicht die coolste Wibmer Edition zu reiten und sägt am Image. Und der Hersteller schiebt es auf die mangelnde Nachfrage. Wollen ja alle CF. Solange müsste man halt mal...
 
versteh das den Sinn hinter CarbonfaserEinsatz im Hobby eh nicht.
gerade bei Sport :
gehts ins Gym stemmst Stahlgewichte,
und dann steigst aufs Ratt, was dir nur durch CarbonBauteile leichtgenug ist ?!

Bei (Wettkampf-) RR kann ich das durchaus nachvollziehen...gerade durch die Gestalltungsfreiheit lassen sich die Parameter Gewicht, Aerodynamik und Komfort bessern...und zwar gleichzeitig...da kommt man mit Stahl und Alu deutlich früher an die Grenzen des Materials...

Für MTB halte ich es problematisch, da gerade das Thema Impactschäden nach wie vor nur sehr unzureichend bei CFK-Rahmen gelöst ist...klar, auch Alu oder Stahl (ebenso Titan) geht da kaputt, ist aber deutlich leichter zu bewerten...und bei CFK wir im Zweifel eher getauscht...
 
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Wenn sich die Industrie ins Zeig legt, fahren wir vielleicht alle irgendwann Rahmen aus Chitin (Insektenpanzer). Ich träume schon lange von einen Chitin 3D Drucker :)

https://www.uni-stuttgart.de/univer...Insektenpanzer-mach-nachhaltiges-Baumaterial/

Bis dahin ist Carbon leider geil.Die Dämpfungseigenschaften meines Gravelbikes sind halt einfach so viel besser, als die meines ersten Stahl Mtbs und viel viel besser als die von meinem Alu Bock, der wirklich bretthart war.

Aber vielleicht gibt es ja in Zukunft einen Ersatz. Gedruckte Rahmen, die ihre Steifigkeit durch Strukturen im Inneren erhalten, also z.B. ein „Rohr“ das auf der Innenseite nicht glatt ist, sondern evtl eine Bienenwabenstruktur hat? Oder SLS (laser sintering) das im ersten Schritt Fasern verschweisst und dann verbindet?

Aber zunächst sollte man Carbon als Sondermüll entsorgen, um die Umwelt nicht zu belasten. Soweit möglich downcyceln, also z.B. Carbon Bremshebel aus alten Rahmen herstellen, etc pp. Wie gefährlich das Zeug ist, weiss jeder der schon einmal eine Carbonsäge in der Hand hatte (hoffentlich mit Mundschutz).
 
Natürlich ist Aluminium im Abbau problematisch aber es kann wie Stahl in einem Kreislauf bleiben. Faserverstärkte Kunststoffe (noch lange) nicht.

In der Praxis zeigt sich das wir im Betrieb wir für Metalle Geld bekommen und wenn wir eine Carbonwalze entsorgen wollen wir bezahlen müssen.

Auch Winderadflügel haben das Problem, aber auch wie beim Fahrrad ist das eins der kleineren in der "Gesamtmüllwelt".

Hin und wieder wünschte ich mir das wenn wir was Neues erfinden/bauen -einfach in die Welt setzen- das Ende des Lebenszykluses vollständig bedacht und eingepreist wird.

Wie oben erwähnt sehe ich das ganze Akku - Motor - Kunststoff(Carbon) nicht nur bei Fahrrad auch bei Alltagagsgegenstände die es jahrelang ohne Akku prima gemacht haben als unnötiges Problem. Das man zumindest hinterfragen kann.
 
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Alu ist aus dieser Perspektive leider keine wirkliche Alternative, bei dem man ein gutes Gewissen haben kann. Wenn man sich die chemische Sauerei sowie den Energieeinsatz bereits bei der Herstellung ansieht. Und danach auch nur Downcycling. Leider.
Blödsinn. Wenn Aluminium erst mal aus Bauxit extrahiert ist, ist der größte Energieaufwand erledigt. Alles danach ist reines Umschmelzen ohne großen Energieeinsatz. Metalle können endlos wiederverwendet werden. Warum werden wohl Alu-Fensterrahmen von Häusern, Alu-Dosen und sonstiges Alu separat recycled? Weil es funktioniert.
 
Da ist nichts besser.
Bei einer normalen MV ist die Temperatur zu niedrig und die deswegen unverbrannten, leitenden Fasern sorgen in den Elektrofiltern für viel „Freude“.
https://wir-recyceln-fasern.de/2023...ung-von-carbon-warum-nicht-einfach-entsorgen/
Ich verstehe das Problem nicht. Da wird Kunststoff mit einem Riesenaufwand separiert und getrennt recycled, wobei Kunsstoff einfach aus Erdgas oder Erdöl gewonnen wird. Auf der anderen Seite wird Öl einfach zur Energiegewinnung in Kraftwerken verbrannt. Anstatt den schlecht verwertbaren Kunststoff einfach zur Energiegewinnung zu verheizen und Erdöl zu sparen, macht man aus politisch korrekten Gründen den ganzen Wahnsinn mit Recyclen.

Das gleiche mit Carbonfasern. Wenn man die nicht mehr Downcyclen kann, weil die Teile schon zu minderwertig sind, dann soll man sie halt bei der Stahlherstellung mit in den Koks werfen. Dort sind extrem hohe Temperaturen und Carbonfasern sind im Endeffekt nichts anderes als Kohlenstoff und Kunstharz. Beide liefern thermische Energie. Im Ausland machen sie das, aber bei uns wird da mühsamst mit Kreislaufwirtschaft rumgedoktort, wobei der Energieaufwand und Umweltbelastung einiges höher sind.
 
Das Thema "Freizeitbeschäftigung braucht Produkte" begann, als die Menschen irgendwann "Freizeit" hatten, die sie nicht mehr dem Wohle der Gemeinschaft gewidmet haben, sondern ausschließlich dem eigenen. Dann erst wurden Produkte ersonnen, die keinen produktiven oder wirtschaftlichen Zweck hatten.
Und vermutlich wird das erst aufhören, wenn die Menschen wieder an den Punkt sind, dann halt von der Komfortseite kommend.
Bis dahin können wir trefflich streiten, wer der weniger schlechte Umweltsünder ist!
 
nicht alle Carbonfasern verbrennen schnellgenug um nicht im Abgas aus der Anlage zu entfleuchen oder Fiteranlagen zu verstopfen.

auch wenn das gerne so in anderen Ländern gemacht wird,
hier zulande gibts halt diese Filteranlagen für den Umweltstandart,
und drum will hier keiner Carbonfasern verbrennen,
und seine teuren Filteranlagen versauen.

bei Autoreifen zur Betonherstellung ist das aber gaaaaanz anders :D
 
allerdings würde die Stahlindustrie gern mehr CFK verbrennen, das verbrennt nämlich reiner als Koks und es entstehen weniger schädlich Gase (Aussage eines Industriepartners von mir der bekannt für seinen Stahl ist)..
das schwierige ist einfach das man als Laie kaum die Wahrheit erfährt (zumindest was den Umwelteinfluss betrifft). Außerdem kann man einen Werkstoff nicht nur energetisch betrachten, sondern auch massetechnisch...sieht dann wieder besser aus für CFK/GFK.
Der Umweltgedanken fängt dann an, wenn Produkte länger halten und nicht dauernd getauscht werden. Wenn ich ein Produkt 20 oder 30 Jahre nutze ist der Fußabdruck der Herstellung das geringste Problem....
 
Alu ist aus dieser Perspektive leider keine wirkliche Alternative, bei dem man ein gutes Gewissen haben kann. Wenn man sich die chemische Sauerei sowie den Energieeinsatz bereits bei der Herstellung ansieht. Und danach auch nur Downcycling. Leider.
Wie kommst du darauf, dass Alu keine wirkliche Alternative ist? Willst du hier dein Gewissen rein waschen?
Im Gegenteil zu deiner Behauptung funktioniert Aluminium Recycling sogar sehr gut.

Beim Recycling benötigt man nur 5% der Energie der Ersterzeugung.

Da langt ein klick auf Wikipedia:https://de.wikipedia.org/wiki/Aluminiumrecycling
 
Wie kommst du darauf, dass Alu keine wirkliche Alternative ist? Willst du hier dein Gewissen rein waschen?
Im Gegenteil zu deiner Behauptung funktioniert Aluminium Recycling sogar sehr gut.

Beim Recycling benötigt man nur 5% der Energie der Ersterzeugung.

Da langt ein klick auf Wikipedia:https://de.wikipedia.org/wiki/Aluminiumrecycling
Seh ich auch so, aber die Frage die noch zu beantworten ist: Ist Alu, das ja auch meist als Legierung zum Recycling kommt, hier genauso einfach zu neuen hochwertigen Legierungen zu recyceln wie Stahlschrott?
 
Seh ich auch so, aber die Frage die noch zu beantworten ist: Ist Alu, das ja auch meist als Legierung zum Recycling kommt, hier genauso einfach zu neuen hochwertigen Legierungen zu recyceln wie Stahlschrott?
Soweit ich mich entsinne, ist dem nicht ganz so...Stahl nochmal einfacher ist...

Hängt davon ab, wie klar Zusammensetzung ist, lt. dieser Seite :

Die Recyclingraten liegen in den wichtigsten Verwendungsbereichen zwischen 85 und 95 Prozent und bei Produktionsschrotten bei nahezu 100 Prozent

Tante Edit: editiert...
 
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Die Diskussion hier verläuft ähnlich, wie alle Umweltdiskussionen. Man müsste mal. Die anderen müssten mal. Der Klimakleber fliegt nach Bali, die SUV Mama wählt grün und fährt die hilflose Wohlstandsmade bis zum Haupteingang der Kleinstadtschule. Wird dann eben gegen Bio Fleisch aufgerechnet. Gibt ja keine echten Metallrahmen, reines Nischen Produkt. LoL. Banshee. Nicolai. Cotic. Chromag. Raaw. Canyon. Propain. Ragley. On one. Ja und, eigentlich jede abgespeckte Carbon Version. Aber...kost halt Eier, nicht die coolste Wibmer Edition zu reiten und sägt am Image. Und der Hersteller schiebt es auf die mangelnde Nachfrage. Wollen ja alle CF. Solange müsste man halt mal...

Na für die NIMBYs gibt es ja jetzt die Recycleansätze, die zwar nie was werden. Aber das schlechte Gewissen ungemein beruhigen.
Da fliegt man doch gerne zur Vorstellung einer Schaltung nach Amerika usw. Aber natürlich ganz doll umweltfreundlich

Dabei wäre es so einfach.

A) nach der Nutzung verbuddeln. Bevorzugte Lösung für Windräder und Produktionsabfall.
Natürlich die schlechteste Lösung

B) einfach VOR Inverkehrbringen ein serientaugliches Konzept verlangen. Wobei Sondermüll in Asien zu verbuddeln kein Konzept ist
 
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Schwalbe = Indonesien

bikeyoke = Taiwan



Da hättest Conti und Vecnum nehmen müssen
Conti stimmt leider aktuell auch nur noch bedingt und ich glaube was die neuen Gravity Reifen angeht, ist da auch nix mehr aus Europa oder Deutschland.

Vecnum hatte ich bisher keine Berührungspunkte.

Danke für den Tipp!

Bikeyoke war die logische Wahl, weil viele in meinem Bekanntenkreis sehr zufrieden waren, weil mir Design und Firmenkultur gefallen und ich die Beiträge von @Sackmann aufrichtig und direkt kommuniziert finde.

Intend bspw. nutzt Teile aus Fernost, baut aber grob gesagt im Wohnzimmer die Endprodukte zusammen-
Dh. die Menschen hinter der Firma profitieren trotzdem davon, wenn ich mich für deren Produkt entscheide.

Hi,
erstmal ein löblicher und nachvollziehbarer Ansatz von dir. Und du sprichst zu Recht von deutschen oder europäischen Firmen. Abhängig vom Modell der oben genannten Anbauteile wird die Wahrscheinlichkeit trotzdem groß sein, dass die Komponenten in Asien produziert wurden (Ñewmen aus Taiwan, deren Carbonkrams aus China), Magura lässt auch einiges/vieles in Asien (vor)fertigen (-> Hope wäre hier z.B. eine interessante Alternative), Bikeyoke weiß ich grad nicht...bitte nicht als Vorwurf verstehen.
Beim Rahmen hast dein Ziel aber auf jeden Fall erreicht 👍

Ist halt schwierig als Konsument und oft (nicht immer) auch eine budgetäre Frage. Es sind mittlerweile auch wilde Lieferketten geworden...da ist alles mit dabei (Malaysia, Bangladesh, Vietnam, Kambodscha, China sowieso...)

Zu Carbon und den anderen Materialen wurde schon alles geschrieben, mit all seinen Vor- und Nachteilen. Würde mir aber mittlerweile weder Carbon-Anbauteile (hab aber nur zwei im gesamten Fundus, bringt mir persönlich aber nix bzgl Performance) noch ein Carbonrad kaufen. Jetzt hab ich nunmal eins, da es damals flott gehen sollte und verfügbar war. Das CC-Hardtail muss nun lange halten oder soll dann irgendwann noch mögliche weitere Nachbesitzer beglücken. Lange Nutzung, weg von der Kurzlebigkeit.
Enttäuschend dabei die Rolle und Verantwortung von Produzenten und Herstellern, evtl auch Händlern. Gewinne werden alle privatisiert, die Folgen (Folgekosten) sozialisiert...wie bei Kernkraft, Logistik/Transport u.v.m

Da hast du absolut Recht!
Es ist ja nun Mal so ein Thema diese Globalisierung.

Am Ende ist es mir wichtig, eine deutsche bzw. ortsnah ansässige Firma zu unterstützen, als eine Firma in Übersee oder Fernost.
Auch hier könnte (und müsste) man das Fass aufmachen und schauen welche Investoren oder Firmen wirklich in Besitz sind.
Aber: Ich glaube kein Mitarbeiter der genannten Firmen beschwert sich, dass mein Geld a) vor Ort bleibt und b) damit das Zeichen gesetzt wird, dass es eben nicht egal ist wenn bestimmte Firmenentscheidungen getroffen werden.

Hier möchte ich auch nochmal einen Beitrag hier im Forum von Kalle Nicolai erwähnen.
Als er damals mit seiner Produktion ins Ausland gegangen ist, gab es einen riesen Aufschrei- er ist aber ganz klar geblieben: frei zitiert: der N Spirit ist nicht ländergebunden.

Dh. die Kaufentscheidung jedes Endkunden macht meiner Meinung nach einen deutlichen Unterschied und setzt ein Zeichen.

Da ein solcher Kauf- bzw. Entscheidungsprozess extrem vielschichtig ist, macht ihn auch schwieriger, aufwändiger, langwieriger.
Und da kann ich auch verstehen, wenn das jemand so nicht machen möchte.

Alleine solche Artikel und die dadurch entstehende Aufmerksamkeit und Wissensvermittlung finde ich gerade in der heutigen Zeit umso wichtiger.
Und da wir in diesem Forum nur vor Luxusprobleme und nicht überlebensnotwendige Spontanentscheidungen gestellt werden- kann man ja auch Mal darüber nachdenken, ob es nicht auch einen sinnigeren Weg gibt ✊
 
Intend bspw. nutzt Teile aus Fernost
die cornelius händeringend versucht hat in europa zu bekommen aber es kann hier einfach keiner mehr.

die herkunft hat aber nur wenig mit der recyclingfähigkeit zu tun - alu aus fernost kann auch eingeschmolzen werden, und carbonrahmen von unno oder last sind auch nur bedingt recyclingfähig.
 
Wie kommst du darauf, dass Alu keine wirkliche Alternative ist? Willst du hier dein Gewissen rein waschen?
Im Gegenteil zu deiner Behauptung funktioniert Aluminium Recycling sogar sehr gut.

Beim Recycling benötigt man nur 5% der Energie der Ersterzeugung.

Da langt ein klick auf Wikipedia:https://de.wikipedia.org/wiki/Aluminiumrecycling
Hui @Legenders , Du schlägst ja einen ganz schön rauen Ton an, bist Du angepiekst? Ganz easy, das Thema wurde doch schon so oft durchgekaut. Ob Alu oder Carbon, hier gewinnt einfach keiner, auch wenn es bei Alu auf den ersten Blick so aussieht.

Ich weiß nicht, wie oft dieser Artikel hier schon gepostet wurde aber es ist definitiv einer der Besten, die ich kenne:

https://enduro-mtb.com/mythos-carbon/
Hier ein Auszug zum Alureceycling, wie es heute in Deutschland leider wirklich aussieht:

Allerdings hat das Recycling einen Haken: Die Qualität sinkt zurzeit noch mit jedem Recyclingschritt. Wären die diversen Legierungen, die auf Schrottplätzen landen, sortenrein getrennt, dann könnte Leos Bild vom ewigen Kreislauf durchaus stimmen. In der Realität unserer Schrottplätze werden aber oft verschiedenste Legierungen miteinander vermengt. So entsteht beim Einschmelzen eine wilde Pansche, aus der oft gar keine hochwertigen Legierungen mehr erzeugt werden können, weil sich bestimmte Stoffe daraus nicht mehr entfernen lassen. Tatsächlich endet in Deutschland sogar der Großteil von Alu-Schrott als minderwertiges Gussaluminium oder gar als Beigabe in der Stahlerzeugung. Aktuell stammt nicht einmal ein Viertel des weltweit verarbeiteten Aluminiums aus Recycling.

„Fahrräder sind nun mal Luxusartikel. Aber wir sollten sie zumindest so ökologisch wie möglich herstellen.“ – Leo Kokkonen, Pole

Und keine Sorge, ich sehe das entspannt, sonst können wir demnächst gar nichts mehr machen.
 
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