@Schwarzer Kater - klarer Fall - je mehr Konfliktpotential, um so sensibler werden die Leute auf beiden Seiten und anscheinend lassen dann einige Leute auch ihr angestautes Agressionspotential heraus. Um so wichtiger ist es aber gerade dann, das miteinander zu pflegen und sich nicht mit einem unangemessenem Tempo an Wandergruppen irgenwie vorbeizuquetschen. Fehler werden da oft auf beiden Seiten gemacht.
Auch in der "heilen Spessartwelt" kann man das an einigen Brennpunkten hin und wieder beobachten. Da gibts die uneinsichtigen Wanderer die absichtlich keinen Platz machen... da gibts die Biker die kurz vorher eine Vollbremsung hinlegen, weil sie nicht klingeln oder rufen wollen, da gibts die Wandergruppen die sich lautstark unterhalten und selbst das mehrfache klingeln überhören, da gibts Biker die so frustriert sind, wenn sie nur Wandergruppen erblicken, dass sie sich nur noch möglichst schnell durch die Gruppe quetschen wollen, links oder rechts am Schräghang oder im Hohlweg überholen und dann noch einen saublöden Kommentar ablassen. Biker die partou niemals nicht anhalten oder absteigen wollen und mal eine größere Wandergruppe in Ruhe passieren lassen zu können ... es gibt 100´te Dinge, die mir hierzu einfallen.
Vielleicht gibts aber auch andere Gründe, die die Konflikte immer wieder aufbrechen. Schlägt z.B. ein Leser des Wiesbadener Kurier die Samstagsausgabe von vorletzter Woche auf, so kann er recht ausgiebig einen Artikel mit dem schönen Titel
" Läufer und Mountainbiker werden getrennt / Main-Taunus-Kreis versucht Konflikte im Wald zu entschärfen / Zunehmende Rücksichtslosigkeit" vorfinden. Ich habe den Artikel unten angehängt.
Nach dem Lesen dieses Artikels wird sich bei der Mehrzahl der wandernden Bevölkerung ein gewisses Gefühl einstellen ... ja, klar, so ist das, ist mir auch schon passiert und noch viel schlimmer, alles rücksichtslose Biker, die sollen aus dem Wald verschwinden, sperrt sie aus, ... Letztendlich werden die Vorurteile weiter gepflegt und vor allem das sehr einseitig, wie ich empfinde. Man kann den Artikel aus Bikersicht natürlich auch als reine Provokation ansehen bzw. das ganze lächerlich darstellen... das nützt aber nichts, wenn er schon so in Druck ging!!!
Vielleicht bedient der Wiesbadener Kurier auch absichtlich diese Sparte und pflegt gewisse Vorurteile... ich bin nicht vor Ort und kann dies nicht einschätzen... ABER... jetzt seit ihr in der Ecke um den Taunus herum bundesweit hochgradigst organisiert !!! was das Thema "Biken" angeht. Da gibt es die Zentrale der DIMB in Wiesbaden (seit 15 Jahren!!!), die IG-Rhein-Main der DIMB, etliche Clubs und Vereine, die alle an einem Strang ziehen könnten. Vielleicht tut ihr das ja, aber wie kommt es dann ausgerechnet in dem Wiesbadener Kurier zu solch einem Artikel. Anscheinend auch kein Einzelfall. Wie gesagt, die DIMB hat dort ihren Sitz und wird nicht einmal im Artikel erwähnt. Wo bleibt da die Lobbyarbeit bzw. EUER Einfluß?
Das so etwas eine brachiale Außenwirkung hat sollte allen klar sein. Da kann man Jahre mühevoller Kernerarbeit mit dem Motto "Fair on Trails etc." schlagartig wieder zu nichte machen. Oder wie jemand hier schon andeutete (der Thread-Titel sagt es ja auch schon aus), vielleicht geht die konzeptionelle Arbeit der DIMB zu einseitig in Richtung der Biker und bei den anderen Waldnutzern kommt davon nichts an bzw. tendiert diese Infoarbeit gegen Null.
Nun gut, das Thema wird sich nicht unterkriegen lassen
"RHEIN-MAIN Wanderer gegen Mountainbiker. Gerade im Herbst nehmen die Konflikte im Taunus wieder zu. Der Main-Taunus-Kreis versucht jetzt, zumindest in einem Gebiet, die beiden Gruppen zu trennen.
Kurier-Leser Achim Ginsberg geht nur noch ungern auf den Wanderwegen rund um die Platte spazieren. Er, seine Lebensgefährtin und sein Hund werden immer öfter von heran rollenden Mountainbikern beschimpft, weil die drei nicht rechtzeitig zur Seite springen. "Wir sind zusehends mit aggressiven und rücksichtslosen Bikern konfrontiert. Die kommen mit hohem Tempo angefahren, haben keine Klingel, und statt Spaziergänger zu bitten, zur Seite zu gehen, schimpfen sie gleich los." Zweimal habe er sich ans Amt für Grünflächen und Forsten gewandt. Vergebens. "Eine solche Problematik ist uns nicht bekannt", wurde Ginsberg mitgeteilt.
An anderer Stelle stellen sich Behörden nicht so unwissend. So berichtete Ralf Heitmann, Leiter des Forstamtes Königstein, das vor allem für den Bereich um den Feldberg und den Altkönig zuständig ist, von andauernden Konflikten zwischen Wanderern und Mountainbikern. "Reiter, Jogger, Wanderer, Spaziergänger, Radfahrer, Mountainbiker: all diese Gruppen sind hier unterwegs", berichtet der Förster. Der Wald in diesem Bereich werde immer mehr zum Freizeitgelände. "Wenn alle Rücksicht nehmen würden, gäbe es trotz der immer weiter anwachsenden Menschenmenge keine Probleme", sagt Heitmann. Doch leider sei dies nicht der Fall. Auf den Wegen herrsche das Faustrecht. Böse Beschimpfungen, Drohungen und auch Schlägereien seien an der Tagesordnung. Dem Forstamt und der Polizei fehle das Personal, um Ordnung zu schaffen.
Als der Kurier im Sommer über das Problem berichtete, erhielt er einige Zuschriften erboster Mountainbiker. So schrieb etwa Johannes Weinkauff, zweiter Vorsitzender des Vereins "Wheels of Frankfurt": "Ihr Artikel ist in hetzerischer Art und Weise eine Instrumentalisierung für die Interessen der Wanderer oder selbst ernannter Naturschützer." Der Verein bemüht sich nach eigener Aussage um die Anpachtung eines Geländes. Dort soll ein Trainingsareal entstehen, das der "sportlichen Betätigung im Rahmen des Mountainbikesports und speziell des Downhillsports dienen soll."
TrainingsgeländeEin solches Gelände gibt es seit acht Jahren. Es wurde seinerzeit vom Zweckverband Naturpark Hochtaunus ausgewiesen, und zwar in der Nähe der bei Mountainbikern äußerst beliebten Waldgaststätte "Fuchstanz". Allein: Die Strecke wird kaum genutzt. "Das Gros der Mountainbikefahrer ist auf den Forstwegen unterwegs, also dort, wo sich auch die Wanderer bewegen", hat der Erste Kreisbeigeordnete des Main-Taunus-Kreises, Hans-Jürgen-Hielscher herausgefunden. Der FDP-Politiker setzt sich in seiner Freizeit selbst gern aufs Mountainbike.
Auch im Main-Taunus-Kreis, vor allem im waldreichen Abschnitt zwischen Eppstein, Hofheim und Kelkheim, gibt es Konflikte zwischen Mountainbikern, Spaziergängern und Wanderern. Hielscher: "Im dicht besiedelten Raum treffen hier Erholungsuchende und Sportler aufeinander." Um die unterschiedlichen Interessen zu befriedigen hat der Kreis jetzt beschlossen, für die vielen Läufer vom Lauftreff Lorsbach und die im Eppsteiner Verein "Taunustrail" organisierten Mountainbiker zwei getrennte Strecken auszuweisen. Beide Vereine veranstalten einmal im Jahr Wettläufe. Die Mountainbikewettfahrten sorgten dabei wiederholt für Ärger, nicht zuletzt deshalb, weil der Verein zu wenig Streckenposten abstellte, die unwissende Wanderer vom Betreten der Wettkampfstrecke abhielt.
Zwischen dem Sportpark Heide im Hofheimer Stadtteil Diedenbergen und dem westlichen Lorsbachtal werden noch in diesem Jahr Laufwege ausgewiesen, die auch beschildert werden. Im kommenden Frühjahr wird dann eine Strecke für die jährliche MTB-Wettfahrt entwickelt. Bei der Ausarbeitung der Route sind die Untere Naturschutzbehörde, das Forstamt und Fahrrad-Vereine beteiligt. Die Strecke soll zwar 45 Kilometer lang sein, sich aber auf einen beschränkten Radius konzentrieren. Sie wird dann dauerhaft als Mountainbike-Strecke beschildert bleiben. Allerdings wird es auch zwischen Hofheim und Eppstein keine Exklusiv-Strecken für die jeweiligen Gruppen geben. "Das geht schon aus rechtlichen Gründen nicht", sagt Hielscher. Aber immerhin soll der Konflikt im Taunus mit den beiden Strecken entschärft werden. Dadurch, dass Mountainbiker eine gekennzeichnete Strecke erhalten, erhofft sich die Kreisverwaltung, dass an anderer Stelle wieder etwas mehr Ruhe einkehrt. "Mountainbiker sind schon ein erheblicher Störfaktor fürs Wild", weiß Forstamtsleiter Heitmann.
Doch auch andere Tiere erschrecken sich, wie Kurier-Leser Achim Ginsberg erfahren hat. "Unser Schäferhund-Mischling, den wir mit viel Mühe erzogen haben, flüchtet aufgrund der Konflikterfahrung, die wir mit Mountainbikern hatten, in Panik und völlig verstört in den Wald, sobald er einen Fahrradfahrer erblickt."