Von allen, die bisher an die Gründung eines eigenen Verband dachten, ist Herr Schramms Vorstoß im Augenblick der einzige ernstzunehmende. Ich finde es wichtig, dass Herr Schramm wirklich ernstgenommen wird.
Er ist ernsthaft gewillt. Er ist erfahren und hat von (Bundesliga)-Rennen über Verein über Nachwuchsarbeit schon vieles Organisiert. Er ist Funktionär und kennt im BDR und BRV sicher besser aus als die meisten hier.
Er ist sicher privat eher XC Fan, aber in seinem Verein in Bayreuth werden auch 4X/DH Fahrer wie Johannes Fischbach oder Triathleten gefördert.
Herr Schramm hat sich jahrelang im BDR für den Sport eingesetzt, genau deshalb ist er frustriert. Wie viele andere! Ihm deshalb vorzuschlagen erstmal mit dem BDR, sei es vor oder hinter den Kulissen, zu reden ist genau das , was ihn nach all den Jahren zu deisem Entschluß brachte.
Die Alternative bei vielen anderen war an dieser Stelle zu sagen, dann bringe ich mich gar nicht mehr ein. Viele sind vom BDR so frustriert wurden, dass sie sich nicht merh für Dinge Engagieren. Es gibt im BDR viele fleissige Leute und auch, wie anderswo, Leute die nichts bewegen. Das große Problem ist aber, dass Leute die etwas bewegen wollen nicht unterstützt werden. Dass hängt nicht immer nur am Geld, oft ist es verschlepptes Handeln, Mangelde Kommunikation, Verweigerung von Kompetenzen für die richtigen Leute, Unverständnis für die wahren Probleme und Motivationen des Sports. Beispielsweise die Altersklassenregelung im DH. Im BDR unter 15 faktisch verboten. Selbst im Verband sehen viele Leute dass das keinen Sinn ergibt, wenn man genau diese Altersgruppe nicht bedient, die sehr schnell, fleissig und sicher die Bikeparks unsicher macht, und dieman braucht, um den Sport wie einen Garten immer wieder neu zu verjüngen. Doch das ist ein konkretes Beispiel wo der Budeshauptversammlung vor Jahren unterstützt vom BDR MTB Fachwart Brunner nicht beizukommen war. Die Altersklassenregelung blieb bis heute so, die Klassen sind in den weiter wachsenden Hobbybereich verbannt, fehlen zur Nachwuchssichtung etc. .
Als Gravity-Mann nehme ich mit Interesse zur Kenntnis, dass auch im XC Lager ähnliche Beobachtungen zur Strukturellen Steife des Verbandes zum Bemühen um einen eigenen Verband führen. Der Graben ist nicht zwischen XC und DH, sondern wirklich zwischen 100 Jahre Rennradtradition und MTB.
VaK sagt:
Meine Meinung ist sich mit dem BDR auseinanderzusetzen und mit dem BDR zusammenzuarbeiten.
Wir veranstalten seit 13 Jahren internationale DH-Rennen wo jedesmal mehr Hobby- als Lizenzfahrer am Start sind. Und das funktioniert nur weil der BDR dies unterstützt.
Das sehe ich nicht so.
Es haben genug Leute sich mit dem BDR auseinandergesetzt. Immer wieder! Fast immer mit frustrierenden Ergebnissen.
Der BDR hätte vor Jahren die Chance gehabt, durch weiterführung der Tageslizenzen allen Sportlern sein Versicherugssysem und ein heute von vielen vermißtes Leistungssystem (A/B-Lizenz) einzuführen. Statt dessen beharrt der BDR auf Dauerlizenzen und deshalb gibt es Hobbyklassen.
Die einizige Unterstützung ist, dass sich die WAVs als BDR Vertreter auch um die Einhaltung des Reglements in diesen Klassen kümmern. Alle anderen Aufgaben bei den Rennen von Punktevergabe, Zeitnahme, Bekanntmachung, Ergebnisveröffentlichung, Streckendesign, Absprachen zur Entwicklung der Serie, Zeitpläne etc. laufen ohne Beitrag des BDR. Vor allem die Weiterentwicklung des Sports ist dem BDR komplett egal. Die letzte strategische Aussage des BDR war der schwachsinning begründete Enzug des Titels Bundesliga vor 3 Jahren.
Wenn noch nichtmal aus den Vereinen in denen aktiv Mountainbikesport Leute bereit sind auf Landesebene oder noch höher mitzuarbeiten wird sich nichts ändern lassen.
Anders herum, viele Leute die aus den Vereinen aktiv mitgearbeitet haben auf Landesebene oder höher haben festgestellt, dass sich nichts ändern läßt. Beispiel Herr Schramm: Er war Fachwart in Bayern. Hier schließt sich der Kreis.
Ich hoffe viele Leute reden über diese Idee untereinander und mit Herrn Schramm. Zu wenig beachtet scheint mir bisher der Verweiß auf den Snowboard Verband in Deutschland. Der als Neugründung die Vertretung der Snowboarder bei NOK etc. bekommen hat und damit die Förderung durch die Innenministerien für olympische Disziplinen. Weiß jemand besser wie das lief?
Was ich weiß, dass sehr viele Pros und so hinter der Idee standen.
Im Bikefalle befürchte ich, dass sich immer noch zu viele Leute etwas vom BDR versprechen. Aber ich nicht mehr. Selbst die Synergien zum Radsport in Sachen Trainingsmethodik und Medizin Betreuung für XC Fahrer jagen mir mehr Angst ein als dasss ich da Chancen sehe. Die Uni Freiburg darf keine Sportler mehr betreuen. Danke Rennrad-Mafia! Danke Doping-Docs!
Ich persönlich hoffe, dass diese Diskussion weitergeht und zwar nicht hier in diesem Forum, sondern unter den Machern des Sports. Im übrigen wäre am Ende eine Prozesses die Konstellation DIMB = Nicht Rennsport-MTB XX=Racing-MTB, BDR = Strassen und Bahnrennen, Kunstrad und Radball etc. , Soli = Radwandern und Einrad, BTU = Trial doch keine schlechte.
Aber ich sehe auch wie schwer das wäre, vor allem wegen der benötigten Arbeiter (auch Funktionäre, besser Funktionserfüler zu nennen). Doch selbst wenn es nicht gelingt mit genug Funktionerenden Leuten alleiniger MTB-Verband zu werden, muss ein zweiter Renn-MTB-Verband noch lange kein Schaden darstellen. Im Motocross ist die Situation sehr ähnlich. Auch dort gab es Macher mit den Erfahrungen wie Herrn Schramm sie machte. Sie haben eigene Verbände, eigene Rennserien gegründet die sehr gut laufen. Nur so hat Deutschland z.B. gute Jugend-MX-Serien bekommen. Selbst wenn ganz wenige Talente dann irgendwann gezwungen werden den Verband zu wechseln um WM etc. zu fahren bleiben die meisten ihrem Verband treu und beleben den Sport an der Basis. Ohne die Verbandsgründung wären viele der Macher nicht mehr bereit gewesen für den Sport (wegen der Kontrolle der versteiften Verbandsleute) weiter Arbeit zu investieren.
Und dass wäre der größerte Schaden, wenn Herr Schramm gar nichts mehr macht.
Ich denke man sollte das sehr genau prüfen und vorsichtig anfangen. Das Vorbild Snowboard müßte dementsprechen mal analysiert werden, vor allem wie das NOK / Innenmististerein und FIS da reagiert haben.
PS: Noch ein Wort zu den Medien. Um die, vor allem die allg. Medien zu gewinnen ist das beste ein fleissig arbeitender Verband und erfolgreiche Sportler, die von einem fleissig arbeitenden Verband betreut werden. Im DH/4X fehlen jegliche Strukturen die normalerweise ein Verband betreibt um Spitzensportler zu fördern und Talente zu Spitzensportlern zu machen: Talentsichtung, Trainingscamps, Beratung, Nationaltrainer, vernünftige, sportbezogene Nominierungskriterien, Umfeld, Helferstab Nationalteam. Hier sind drei Leute am Werk und entscheiden was geht und alle drei haben die Lage nicht im Blick. Einzig Jens Böttner hätte Ambitionen und Ahnung, aber man gibt ihm maximal den Job als Schrauber, die Mittel und Kompetenzen für Steuerung werden ihm nicht gegeben. Abgesehen vom Budget. Das hat ganz sicher auch Auswirkungen auf den Erfolg. Sportler wie Guido oder Markus in 4X und DH haben noch keine nachfolger in Sicht.
Aber nur kontinuierliche Erfolge auf internationaler Ebene locken auch große Medien an. Sabine Spitz ist seit ihrem WM Titel mindestens drei Mal häufiger im TV.