Wenn der
Reifen sich dreht, hat man direkt am
Reifen doch keine Haftreibung sondern nur Rollreibung im Lager und am Boden und die ist doch vernachlässigbar. Beim
Bremsen wirkt doch nur die Gleitreibung zwischen Belägen und Scheibe/Felge oder? Wenn das Rad blockiert, gibt es die Haftreibung zwischen
Reifen und Boden.
Daraus müsste ja folgen, dass die maximale Haftreibung(Belag-Scheibe) größer ist als die Haftreibung(Boden-
Reifen).
Ich versuchs auch nochmal

.
Ich glaube das Einzige, was Du noch begreifen musst ist, dass auch ein drehendes Rad Kräfte zwischen
Reifen und Boden übertragen kann. Ungebremst würde das Rad nämlich schneller drehen. Dann überträgt es außer dem Rollwiderstand keine Bremskräfte.
Das versuchst Du entweder so, wie yellow_ö es beschrieben hat durch langsames Abbremsen des Hinterrades oder Du schiebs Dein Rad mit leicht gezogener Vorderradbremse vorwärts. Die Bremskraft, die Du spürst, muss von außen auf das Fahrrad einwirken. Das tut sie zwischen
Reifen und Boden. Wenn Du genau hinschaust, siehst Du sogar, wie sich die Stollen wegen dieser Kraft verformen. Jetzt kannst Du die Bremse solang stärker anziehen bis die Haftreibung zwischen
Reifen und Boden überwunden ist. Solang tritt keine Relativbewegung zwischen
Reifen und Boden auf, obwohl sich das Rad natürlich noch dreht! Die maximale Kraft, die man so auf das System übertragen kann (entgegen der Fahrtrichtung) ist die Haftreibungskraft zwischen
Reifen und Boden.
Sobald der
Reifen nicht mehr am Boden haftet (--> Relativbewegung zwischen
Reifen und Boden) wird diese von außen übertragbare Bremskraft schlagartig kleiner (--> Gleitreibungskraft).
Beim
Bremsen wirkt doch nur die Gleitreibung zwischen Belägen und Scheibe/Felge oder?
Die bremst aber erst mal nur Dein Laufrad ab, nicht Dein Fahrrad. Dafür brauchst Du nämlich eine Kraft, die von
außen auf das Fahrrad wirkt. (--> Kraft zwischen Boden und
Reifen) Kannst Du probieren, indem Du auf Eis versuchst zu
bremsen. Da wirkt schon eine Kraft zwischen Kolben und Scheibe. Die ist aber 1. recht klein (weil sie nur eine Reaktionskraft ist (sobald es Haftreibung ist)) und 2. bringt sie Dir nix, weil Du trotzdem weiterfährst

(halt mit stehenden Rädern).
Wenn das Rad blockiert, gibt es die Haftreibung zwischen
Reifen und Boden.
Nö, dann gibt es Gleitreibung zwischen Boden und
Reifen, da haftet ja nix mehr

. Außer vielleicht die Beläge an der Scheibe. Und diese Haftreibungskraft (--> Reaktionskraft) zwischen Belägen und Scheibe ist dann unter Umständen sogar kleiner, als sie sein könnte, wenn sich die Scheibe (gerade) noch dreht und sie eine Gleitreibungskraft wäre. Sorry für die Verwirrung

.