05.07. 23:00 Vaison la Romaine, Parkbank
Heute ist mal wieder ein Tag der Schluchten: Von Villefort erst ein Stückerl Downhill durch den Canyon der Borne. Schon bald vereinigt sie sich mit dem Chassezac, dem ich lange in kurviger Fahrt talauswärts folge.

Chassezac bei Les Vans.
In Les Vans ist heut abend "fete de la biere", eine Mini-Wiesn sozusagen. Aber bis dahin bin ich schon über alle Berge, muss ich meine Bierchen eben wo anders trinken.

Felsen über dem Chassezac.
Eigentlich ist´s noch zu früh für eine Brotzeit, aber die Felsen hier oben sind einfach zu cool. Auf der andern Seite geht's über hundert Meter senkrecht zum Fluss runter. Welchen nehm ich denn nur... links oder rechts?
So gestärkt führt mein Weg auf kleinen Nebenstraße immer weiter flussabwärts, bis der Chassezac schliesslich in die Ardeche mündet. Von hier ist's nicht mehr weit nach Vallon Pont d´Arc am Eingang der bekannten Paddelschlucht.

Felsentor am Eingang der Gorges d´Ardeche.
Der Canyon wird schon bald zu eng für eine Straße, drum werden die Autos und ich auf das Hochplateau hinauf geführt. Von hier oben hat man schöne Blicke in die Schlucht, muss allerdings auch in ständigem auf und ab einige Höhenmeter fressen.

35 Grad, wie gern würd ich jetzt schwimmen... aber da sind leider 200 Meter senkrechter Fels im Weg.

Die Paddler haben ihren Spaß in den vielen Schleifen.
Schon den ganzen Tag über sehe ich am Horizont im Osten einen dicken Berg sitzen:

Mont Ventoux, 1909m
Der liegt eigentlich nicht mehr auf meinem Weg sondern wieder ein bisserl südlich, aber irgendwie lacht mich dieses fast 2000 Meter über der Ebene tronende Monster die ganze Zeit über an. Ist ja auch ein bekannter Tour-de-France-Anstieg, dafür würde sich ein kleiner Umweg schon lohnen. Gedacht, getan: ich drifte nach Süden ab.

Bei Pierrelatte überqeuere ich die Rhone. Raus aus dem Departement Ardeche, rein in's Departement Drome.

Rhone-Radweg, powered by Kernspaltung.

Langsam ists Zeit für eine Futtereinlage. Schon mal einen Kilo Pfirsichjoghurt auf ex getrunken?

Vaison la Romaine
Nach 170 Kilo- und 1700 Höhenmetern komm ich abends nach Vaison la Romaine und mache Schluss für heute. Leider ist in dem recht großen und touristischen Ort keine vernünftige Unterkunft zu finden. Selbst die "preiswerten" Hotels liegen mit 60 Euro deutlich über meiner Schmerzgrenze, und da ist noch nicht mal ein klitzekleines Frühstückchen mit dabei. Zum ersten mal vermisse ich meine Isomatte und meinen Schlafsack, damit gäbs jetzt keine Probleme. Was tun? Bleibt wohl nur ein hartes Biwak auf der Parkbank...