Hallo zusammen,
ich war bisher auch nur stiller Mitleser, gerade bei so einer schweren Verletzung hilft es die Erfahrungen von anderen zu lesen.
Ich habe mir im November einen Rockwood 4 mit deutlichem Hochstand zugezogen. Wurde 4 Tage später operiert mit Dog Bone Verfahren.
Die Heilung verlief soweit nach Plan. Nach 6 Wochen durfte ich den Verband offiziell ablegen, davor hatte ich ihn daheim bereits abgelegt wenn ich meinen Arm gut lagern konnte (bspw. auf der Couch oder im Bett) und keine Gefahr bestand dass ich mich ungünstig bewege oder so. Bei mir ging das nämlich ein wenig auf den Ellbogen, vermutlich Schleimbeutel...
Nach den 6 Wochen macht man einen riesen Sprung! Wenn man den Arm wieder bewegen darf/ kann und sich die Muskulatur wieder stärkt geht es steil bergauf. Beweglichkeit wurde immer besser, weniger Schmerzen bei Bewegungen usw. Ich war weiter in der Physio und auch im Fitnessstudio.
Was mich allerdings wirklich wundert sind die vielen Berichte bei denen der Arm nicht geschont wurde. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur davon abraten zu früh zu viel zu wollen. Das kann die gesamte Heilung gefährden! Ich würde mich wirklich an die Anweisung der Ärzte halten, auch wenn es sich gut anfühlt (Bierkasten schleppen wäre mir deutlich zu riskant). Aber das muss jeder selber wissen...
Jetzt zum eigentlichen Grund meines Posts:
5 Monate (!!) nach der OP sitze ich eines morgens am Homeoffice Schreibtisch und fasse mir an die Schulter. Habe sofort gemerkt dass sich das nicht richtig anfühlt. Der Hochstand war bis dahin komplett weg und das Schlüsselbein endete bündig im Schulterdach. Jedoch merkte ich eine deutliche Kante und siehe da, der Hochstand ist wieder da. Nicht so schlimm wie vor der OP, aber das Implantat hatte sich wohl verschoben/bewegt/gelängt. Wurde vom Arzt mittels Röntgenbild bestätigt, neue Diagnose: Grad 2, jedoch funktional Stabil.
Der Arzt meinte ich soll mal abwarten, dringende OP Indikatoren liegen nicht vor und eine erneute OP hat keinen Zeitdruck, da man sowieso eine Sehne aus der Kniekehle verwenden würde.
Jetzt frage ich mich was ich tun soll. Hochstand ist da, Funktion der Schulter ist soweit eigentlich gegeben, nur auf der Schulter schlafen geht (noch) nicht. Ich bin nicht
100% schmerzfrei bei gewissen Bewegungen (ist aber glaube ich auch normal nach 6 Monaten). Auch habe ich das Gefühl dass die vertikale Stabilität bspw. beim joggen nicht so wirklich gegeben ist (gefühlt zieht es die Schulter beim aufkommen immer nach unten).
Was ich so im Internet finden konnte ist, dass das wohl doch recht häufig vorkommt.
Habt ihr Erfahrungen damit? Bei wem ist das Schlüsselbein auch wieder hoch gekommen? Erneute OP oder so lassen?
Die Frage kam hier im Forum öfters mal auf, wurde dann aber nie beantwortet.
P.S.: Noch zwei Beobachtungen von mir:
- Wenn ich ein paar Tage keine Übungen gemacht habe tut die Schulter wieder weh. Hat das auch mal jemand beobachtet?
- Beweglichkeit ist mit Hochstand gefühlt besser geworden (kann aber auch subjektiv sein da ich den Zustand vor dem Hochstand nicht mehr genau weiß)