hier mal ein kleiner bericht meinerseits. fotos muß ich noch hochladen, kommen im verlauf der nächsten tage in mein album ...
24 h
mein bisher schönstes mtb-wettkampf erlebnis : 24 h rennen in balduinstein bei limburg !
samstag gegen 8.00 uhr aufbruch in kelkheim. da ich mich als equiment-transporter angeboten hatte, fuhr ich zuerst zu daniel nach vockenhausen, um dort zwei pavillions bei mir einzuladen. im konvoi ging es weiter nach igstadt, um dort sebastian samt bike und gepäck auf unsere beiden autos zu verteilen.
als wir dann in balduinstein endlich den sportplatz gefunden hatten (zuvor hatten wir uns mal schnell einen streckenabschnitt per auto angeschaut, mußten aber am singletrail kapitulieren und wieder wenden ...), waren wir zwar super früh, aber nicht die ersten.
von unserem team waren schon 2 fahrer aus bremen am vorabend angereist und hatten, wie im forum besprochen, eine ecke des stark abfallenden rasenplatzes in beschlag genommen. sofort begannen wir, unser gebiet auszudehnen und stellten noch 2 pavillons und diverse zelte dazu. nach und nach trudelten auch die restlichen teammitglieder ein. die konkurrenz aus hanau (auch schon am vorabend mit wohnmobil angereist), frankfurt und die afterworker bezogen in unmittelbarer nachbarschaft zu unseren beiden teams quartier. man hätte sich keine besseren nachbarn wünschen können ...
zwischendurch fuhren wir mal die strecke ab, um zu wissen, was uns bevorsteht. die strecke war fahrtechnisch recht einfach, einzig ein steileres bergabstück war aufgrund des steinigen untergrundes etwas mit vorsicht und nicht zu hohem tempo zu fahren.
eine stunde vor rennbeginn gab es dann noch letzte infos vom veranstalter und wir machten uns auch so langsam mal gedanken über unsere startreihenfolge und die renn-taktik. ich ging als zweiter ins rennen, wollte nämlich nicht den geplanten le-mans-start machen (spurt zu fuß über den halben platz bis zum bike ...). 3er turns durchgängig zu fahren waren unser plan.
ausgerechnet ich in meinem ersten turn machte diesen gleich zunichte. in der langen abfahrt erwischte mich ein ziemlich schnell schleichender platten, kurz vor dem steilhang. den fuhr ich aber noch bis runter und suchte mir anschließend auf dem breiten lahn-höhenweg eine gemütliche stelle zum flicken. ich bekam in dem stress natürlich nix auf die reihe, versuchte noch per handy die kollegen zu informieren, aber das klappte auch nicht. zum laufen war es zu weit, das wußte ich ja dank unserer testrunde. also begann ich, das hinterrad (was auch sonst ?) auszubauen. die rohloff wollte nicht so wie ich. und so dauerte es ne ganze weile, bis ich den
reifen dann dank druckluftpatrone relativ schnell aufgepumpt und das bike halbwegs fahrtauglich hatte. mit gut 12 min verspätung kam ich dann nach 2 runden in die wechselzone und übergab an daniel. schon hatten wir nach nur eine stunde rennen die erste runde rückstand eingefangen ...
leider blieben wir auch noch im weiteren verlauf vom pech verfolgt und so wurde der ein oder andere unfreiwillig zum jogger, andere mußten früher als geplant mal ne schnelle zwischenrunde einschieben, um nicht allzuviel zeit zu verlieren.
da wir zwei teams am start hatten, war im lager also immer was los. permanent wurden
reifen geflickt, sogar ganze laufräder ausgetauscht und umgebaut.
bei der schlauchmordenden strecke konnte man sich also nie darauf verlassen, dass es bei der ruhezeit von ca. 3 stunden bleibt, wenn jeder seine 3 runden durchfahren würde. die zeit zwischen den turns verging irgendwie immer zu schnell und man fragte sich schon bald : "wie, muß ich schon wieder ?"
bei unseren zahlreichen reifenpannen hatte ich richtig panik vor der dunkelheit. zwei mal mußte ich raus auf die strecke, einmal so gegen 22.30 uhr und dann noch mal gegen 2.30 uhr. ein paar teamfahren fuhren in der dunkelheit 4 er runden, um den anderen mehr schlaf zu gönnen. zum glück blieb ich von pannen im dunkeln verschont und konnte selbst mitten in der nacht mit licht noch 38 er zeiten für 3 runden einfahren. das waren etwa 2 min langsamer wie zu beginn des rennens.
irgendwie hatte man aber gerade im dunkeln das gefühl, dass offenbar weniger teams unterwegs waren als bei tag. man konnte es auch an der ständig händig aktualisierten runden-liste ablesesen. einige teams gönnten sich offensichtlich durch die nacht ne pause. das kann ich eigentlich gar nicht verstehen, da genau das ja den reiz eines 24 h rennens für mich ausmacht.
was uns aber an der runden-liste irgendwie störte, war die tatsache, dass "mr. schmerzfrei" als einer der wenigen einzelstarter noch bis fast zur halbzeit des rennens mit den meisten teams in der gleichen runde fuhr. einfach unglaublich diese leistung. bei einem 12 h rennen hätte man da ein echtes mentales problem als team ...
aber mr. schmerzfrei ließ zunehmend nach, kam am ende souverän als sieger der einzelkonkurrenz mit lediglich 4 oder 5 runden rückstand auf die langsamsten teams ins ziel. RESPEKT !!!
am nächsten morgen, nach einer nacht nahezu ohne schlaf (zumindest bei mir), merkte ich bei meinem ersten turn im hellen, dass so langsam die kräfte doch schwinden. schnelle 11er rundenzeiten wie am anfang gelangen nicht mehr, jetzt fuhr ich am tag so schnell wie in der nacht, hatte aber das gefühl, mich dafür deutlich mehr quälen zu müssen.
so langsam begann das große rechnen. wie oft muß ich wohl noch fahren, bis um 14.00 uhr der hammer fällt ? gegen 11.00 uhr mußte ich auf jeden fall nochmal fahren, aber würde das reichen ? es wurde verdammt knapp für mich, denn einige wollten und konnten keine 3er runden mehr fahren.
blöd nur, dass es jetzt nochmal richtig ernst wurde : die afterworker hatten wir schon relativ früh im sack. die jungs waren mehr zum feiern angereist und so gab es zeiten, da waren alle im lager und keiner auf der strecke

gegen mtbc-frankfurt waren wir chancenlos, aber mit "touren rund um hanau" waren wir bis zum schluß in einer runde und nur durch wenige minuten getrennt. das duell wollten wir unbedingt gewinnen, zumal die hanauer ihre besten leute in der nacht schonten und schlafen ließen und sie bis dato absolut pannenfrei waren.
also kniete sich unser bester fahrer noch mal mächtig rein, machte aus dem rückstand einen satten vorsprung von mehrern minuten ! leider schlug dann beim nächsten fahrer wieder der pannenteufel zu und so lagen wir wieder mal knapp zurück. doch konnte unser bester wiederum deutlich boden gut machen und so galt es für die letzten 2 stunden, einen vorsprung von etwa 5 min zu verteidigen. die meisten fuhren jetzt nur noch 2er bzw 1er runden und so hätte ich theoretisch noch mal raus gemußt. so richtig unter druck fahren und pannenfrei durchkommen. aber soweit kam es dann doch nicht, da unsere beiden besten dann das rennen bis zum ende fuhren. der vorsprung konnte somit nicht nur verteidigt, sondern auch ausgebaut werden. fast hätte es noch zu einer überrundung der hanauer geführt, aber die sind kurz vor 14.00 uhr noch mal durchs ziel gekommen und durften somit diese runde zu ende bringen. sie waren also in der gleichen runde wie wir. jetzt begann das bange warten auf unseren schlußfahrer. der mußte ja nur noch heil durchgekommen. bei einer panne wäre alles umsonst gewesen und hanau hätte uns noch in der letzten runde abfangen können.
ich war heilfroh, im ziel zu stehen und nicht unter diesem druck fahren zu müssen.
glücklicherweise blieben wir dieses mal verschont und fuhren unseren persönlichen kleinen triumph souverän nach hause !
am ende waren wir sogar in den top ten ! platz 9 von 25 teams mit gesamt 110 runden. unser team1 landete mit ebenfalls zahlreichen pannen auf platz 8, allerdings mit 6 runden vorsprung auf uns. an die titelverteidigung aus dem vorjahr wagte eh keiner zu denken, da beide teams komplett anders besetzt waren.
alle haben ihr bestes gegeben und waren am ende mit glücklich und zufrieden !
Fazit : geiles wetter, tolle leute, super stimmung im lager und auf der strecke !
wenn der termin im nächsten jahr passt, bin ich gerne wieder am start ...