Allein im Wald

Zum Thema:
Ich bin auch oft auch abends allein in den Alpen unterwegs.

-Erste Hilfe Set, Werkzeug, angeemessene Kleidung
-wenn möglich jemanden Bescheid geben in welcher Gegend
-Handy mit Offlinekarte
-Gefahren realistisch einschätzen

Livetracking und SOS Sender oder übertriebene Schutzausrüstung sehe ich eher kritisch
Ist wohl ein starkes Verlangen unserer Gesellschaft alles bis ins Detail abzusichern.
Passt nicht zum Mountainbiken/Sport allgemein und auch nicht zum Erleben der Natur/Berge.

Ein Extrembeispiel in die andere Richtung wäre z.B. der Free Solo Kletterer.
Das Erleben ist in diesem Fall natürlich auch ein ganz anderes. Genauso der Respekt vor der Natur/dem Berg.

Morgen,

ich kann zwar eine Gefahr einschätzen, aber auf das Umfeld an sich hab ich keinen Einfluss. Mich hat vor gut 2 Jahren ein anderer MTBler bei der Abfahrt am Heuberg abgeschossen - ich war auf der Strasse unterwegs und der Unfallverursacher kam den Trail runter geschossen. Die Aufprallwucht war so extrem, das wir regelrecht weggeschleudert wurden. In dieser Situation war ich heilfroh, das ich den Notfallsender dabei hatte (Pflichtausstattung - für mich - wenn man viel im Alpinen unterwegs ist) - er war bewusstlos und ich konnte mich nur noch spärlich bewegen, das ganze passierte auch ziemlich früh ~ 8 Uhr bei schlechtem Wetter. Da kann man um Hilfe rufen was man will, da kommt keiner vorbei...

Wie sich später herausstellte hatte der Biker einen Kieferbruch, innere Verletzungen, Rippenbrüche und Prellungen. Bei mir war das Sprunggelenk und 3 Rippen gebrochen, sowie eine leichte Gehirnerschütterung + Abschürfungen.

Was ich damit sagen/schreiben will... Mann/Frau kann noch so gut aufpassen, wirklich "sicher" ist man nie unterwegs. Das soll natürlich nicht bedeuten, das man nur noch in kompletter Schutzausrüstung das Haus verlässt. Jeder Mensch ist für sich selber verantwortlich und für SEIN UMFELD. Genau darum nehme ich lieber 250 Gramm mehr mit auf meinen Touren, kann aber im Extremfall mehr bewirken - man muss nicht immer selber in einem Unfall verwickelt sein - auch eine rasche Ersthilfe kann Leben retten - Handys/Smartphones sind hier nur begrenzt wirkungsvoll.

Weil weiter oben ein Forenuser geschrieben hat, das seine Frau gerade Nachts von Biken nachhause gekommen ist... Ein Vereinsmitglied war Nachts unterwegs (Stammstrecke) - wurde von einem Autofahr"er" erfasst und tödlich verletzt. Die Radfahrerin konnte sich noch gut 6 Meter kriechend fortbewegen und verstarb an Ort und Stelle. Ein Griff zu einem Handy wäre in so einer Situation nicht möglich gewesen, hier scheitert es meistens am bedienen vom Display - wer schon in einer ähnlichen Situation war, kann das sicher bestätigen. Wir haben uns 2 Tage später den Unfallort angesehen und die Kriechspuren waren noch immer gut ersichtlich...

Mein Arzt sagte immer zu mir: Du kaufst dir soviel Blödsinn, aber am eigenen Leben/Gesundheit sparst du wo es nur geht. Und damit hatte der Gute auch Recht, bis ich mein Denken ein bisschen umgestellt habe.

Manche mögen es als Hysterie ansehen, aber falls Sie selber in eine Notsituation kommen sollten (Gott bewahre) und eine Selbsthilfe nicht mehr möglich ist, sind diese im nachhinein sicher heilfroh das Ihnen ein solch hysterischer Mensch wie ich geholfen habe. Irgendwann findet ein Umdenkprozess statt, aber leider ist es da meistens schon zu spät. :)

ich lasse es auch gerne krachen, aber wenn ich ALLEINE unterwegs bin, schadet ein Quäntchen mehr Sicherheit einfach nicht. Noch ein schönes Wochenende und endlose Trails!

Gruß
 
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Morgen,

ich kann zwar eine Gefahr einschätzen, aber auf das Umfeld an sich hab ich keinen Einfluss.

Gruß
Oh ja. Jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit fahre, habe ich genau dieses Gefühl auf der Autobahn. Man kann echt noch so umsichtig fahren, auf die Verrückten um dich herum hat man leider echt keinen Einfluss.
 
.... Ein Griff zu einem Handy wäre in so einer Situation nicht möglich gewesen, hier scheitert es meistens am bedienen vom Display - wer schon in einer ähnlichen Situation war, kann das sicher bestätigen...


Bei mir die andere Situation. Sozusagen volle Bewegungsfähigkeit da, aber jeder Augenblick, den ich zum Bedienen des Handys nutzte, nutzte diese Furie, um nach mir zu greifen, etc.
Und ich bevorzuge doch die Trillerpfeife am Rucksack.
Was ist, wenn das Handy beim Sturz zerstört wird, oder der Akku rausfällt? Dann funktinoiert der Notfallsender auch nicht :ka:
 
Bei mir die andere Situation. Sozusagen volle Bewegungsfähigkeit da, aber jeder Augenblick, den ich zum Bedienen des Handys nutzte, nutzte diese Furie, um nach mir zu greifen, etc.
Und ich bevorzuge doch die Trillerpfeife am Rucksack.
Was ist, wenn das Handy beim Sturz zerstört wird, oder der Akku rausfällt? Dann funktinoiert der Notfallsender auch nicht :ka:

Ein richtiger Notfallsender ist ein eigenständiges Gerät, welches zb Tracking oder eben eine SOS Funktion anbietet - je nach Ausstattung/Preis. Für den täglichen (normalen) Radbetrieb sicherlich ein bisl übertrieben und man sollte hierbei immer unterscheiden, wo man unterwegs ist. :)

Gruß

Ps: Hmm, in deinem speziellen Fall ist die Trillerpfeife sicherlich die beste Möglichkeit. Was ich meiner damaligen Freundin immer mit auf dem Wege gegeben habe: einen Pfefferspray - wirkt gegen so manches Getier und Mensch. Damit hast du selber Zeit gewonnen und kannst besser reagieren.
 
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Was ich meiner damaligen Freundin immer mit auf dem Wege gegeben habe: einen Pfefferspray - wirkt gegen so manches Getier und Mensch.

Ich mag solcherart "Aufrüstung" gar nicht. Was @Mausoline passiert ist, ist schlimm. Aber ich stelle mir gerade vor, was passiert wäre, wenn sie Pfefferspray benutzt hätte. Die Hunde, der Türsteher-Mann...

Man kann sich gegen so irrationale Gefahren kaum schützen. Trillerpfeife wäre gut gewesen, da denke ich für mich selbst jetzt auch drüber nach. Ansonsten fällt das für mich unter die Rubrik "Riesenpech".

"Allein im Wald" ist manchmal eben doch sicherer als unter Menschen :(
 
Ich mag solcherart "Aufrüstung" gar nicht. Was @Mausoline passiert ist, ist schlimm. Aber ich stelle mir gerade vor, was passiert wäre, wenn sie Pfefferspray benutzt hätte. Die Hunde, der Türsteher-Mann...

Man kann sich gegen so irrationale Gefahren kaum schützen. Trillerpfeife wäre gut gewesen, da denke ich für mich selbst jetzt auch drüber nach. Ansonsten fällt das für mich unter die Rubrik "Riesenpech".

"Allein im Wald" ist manchmal eben doch sicherer als unter Menschen :(

Nein, Sie hatte in meinen Augen Riesenglück das nicht mehr passiert ist. Das ganze als Pech darzustellen zeigt mir nur, das man sich mit jedweder Situation abfindet.

Gruß
 
Ohje @Mausoline, das is ja ne ganz doofe Geschichte, die dir da widerfahren ist. Ich drück dir die Daumen, dass das am Ende alles gut ausgeht und du wieder normal radln kannst in deiner Gegend!

So Idioten gibt es leider überall, dagegen kann man sich schlecht absichern. Laß dich nicht unterkriegen :winken:
 
Solange kein Bär über den Weg läuft ...
https://web.de/magazine/wissen/tiere/baerenalarm-mountainbiken-kanada-33091956

Bei mir waren es mal Wildschweine. ;)


Bei uns in der Gegend ist jetzt ein Wolf sesshaft und es gibt genug Leute, die gern mal nem Wolf oder einem Bären gegenüberstehen würden :spinner: Ich nicht, auch nicht den Wildschweinen, deshalb benutz ich da jetzt meine SwissBell. Aber in die gleiche Kategorie gehören jetzt auch manche Hundehalter


@Liubee - Pfefferspray oder wegrennen :ka: ich glaub ich war zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort und hatte Glück, dass die Hunde, warum auch immer, unauffällig waren.
 
Nochmal zurück zum Thema "Sicherheit allein im Wald" bzw. Verfolgungswahn ;);):o (sorry, Sarkasmus) :

Grade im Museum für Informationstechnologie entdeckt (welches eine topaktuelle Ecke über die Messung und Aufzeichnung der Körperfunktionen hat):

Ein Shirt mit Sensoren, die einen Sturz erkennen und Alarm auslösen können.

Shirt b.jpg


:D:D:D
 

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Zum Thema Notfallmeldung: Oruxmaps kann nach einer einstellbaren "Stillstandszeit" eine Meldung mit der aktuellen Position verschicken. Da viele hier diese App zum aufzeichnen und orientieren benutzen, ist das evtl. eine gute Umsonstlösung.
 
Update! :wink:

Ich gehör dann wohl doch eher zur Fraktion Non-Elektro/Einfach Fahren. Klar, Handy ist entsperrt (!) immer dabei, aber die paar Versuche mit Livetracking über Whatsapp haben genau das hervorgerufen, was auch schon als negativ im Thread angemerkt wurde, man macht sich einfach eher nen Kopf drum und hat dann auch noch zusätzlich mindestens eine Person, die sich auch nen Kopf drum macht.
Grundsätzlich gut, dass es sowas gibt, für die, die sich mit sowas wohler fühlen, bei mir hat es das Gegenteil ausgelöst. Notfallbeacon find ich auch eher überdimensioniert. Nichtsdestotrotz, schön, dass es hier die kleine Sammlung an Gadgets gibt.
Fands aber hilfreich, dass da viel :ka: mit dabei war, grade von den anwesenden Mountainbikerinnen. Und ehrlich gesagt gibt es selbstverständlich immer Horrorgeschichten, aber die will ich jetzt nicht als Maß der Dinge nehmen, mache ich im Alltag auch nicht, obwohl es da wahrscheinlich mehr Grund zu gäbe.

Was ich ursprünglich dachte, dass ich die schweren Sachen nur sonntags fahre, ist selbstverständlich daran gescheitert, dass ich null Bock hatte, auf Sonntag zu warten. Hätte ich mir gleich denken können. :p Meine Arbeitszeiten erlauben es halt, dass ich teils ganze Nachmittage unter der Woche frei habe, die wollen genutzt werden. Essentiell war wenn eh hauptsächlich Flickzeug (was sich nach Mantelwechsel hoffe ich dann mal deutlich reduziert), ansonsten Augen auf, runter und Spaß haben.
Dabei hab ich neben Flickzeug außerdem jetzt immer 1. Hilfe-Zeug, das ich zum Glück noch nicht gebraucht hab, aber gerade wenn ich alleine unterwegs bin, hab ich diese zusätzliche Sicherheit ganz gerne.


@Mausoline
Ich hoffe, es hat sich noch was getan von Seiten der Polizei oder allgemein bei dieser Sache?
 
...@Mausoline
Ich hoffe, es hat sich noch was getan von Seiten der Polizei oder allgemein bei dieser Sache?

Kurzes Update
Täterin wurde ermittelt und vorgeladen ;) hat aber natürlich den Tatvorgang anders geschildert.... Die Ermittlungen laufen noch.
Mehr habe ich nicht erfahren, der Bearbeiter ist/war krank.
Dann bin ich mal gespannt wie´s weiter geht.
 
Da ich auch fast nur alleine im Wald fahre hab ich mittlerweile auch eine Notausrüstung (Verband, Pflaster) dabei, Handy nutze ich als Navi/GPX Tracker deswegen ist das eh immer dabei. Dazu nutze ich die kostenlose App "life360" die meinen Standort permanent an meinen Partner übermittelt. Wenn ich fahre sag ich wohin es geht und wie lang ca. - komme ich nicht wieder weiß man wenigsten wo man mein bike holen kann ;)

Wahnsinn - früher ist man auch gefahren und das ohne Helm und ohne Handy

Zu dem Thema Hundebesitzer - das meiste was ich hasse auf meinen Touren sind Gruppen mehrere Hundebesitzer mit ihren freilaufenden Tieren, die es nie für nötig halten Platz zu machen und sich in der Gruppe besonders aggressiv aufführen. Ich versuche deswegen mittlerweile Fahrrad/Fusswege zu meiden .... Absteigen würde ich bei so einer Situation eher nicht ....
 
war nicht abwertend gemeint - im Gegenteil. "Früher" gab es einfach keine Handys bzw. Fahrradhelme waren nicht verbreitet - meinen ersten Helm habe ich "zwangsweise" gekauft weil er Pflicht für einen Marathon war. Als ich ihn dann gekauft hatte und auch erstmals damit gefahren bin hat sich meine Meinung dazu auch schlagartig geändert, einfach weil er nicht großartig stört aber im schlimmsten Fall dich rettet!
 
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