Hallo Ihr Lieben, Sorry das ich erst heute etwas schreibe.
Ich brauchte erst einmal etwas Zeit:
Mein Sohn Moritz (4 Jahre) war noch nie so lange von uns getrennt und wollte seine Mama mal Abseits von Trainingsplänen und Tagesausfahrten für sich haben, meine Freundin hat geheiratet und wenn man selbständig ist muss man sich zwischendurch auch mal auf's arbeiten konzentrieren. Als Abschluss gab es noch den wohlverdienten Familienurlaub und ich brauchte etwas Abstand um die Aktion für mich selbst zu bewerten.
Nun bin ich wieder im Lande
Ich weiss nicht genau wo ich anfangen oder wo ich aufhören soll etwas zu schreiben. Es ist viel passiert und über einige Dinge könnte man mit Sicherheit diskutieren. Dieser Text wird etwas ausufern, ich werde versuchen das Thema Routenänderung kurz zu halten und den Beitrag ein wenig in Bereiche zu unterteilen
. - sorry ich habe halt viel zu erzählen
Vielleicht mal zu Anfang etwas zum Thema Albrecht Route.
Ich hatte mir damals sehr bewusst die Albrecht Route ausgesucht und zwar aus verschiedenen Gründen.
Zum einen brauchte ich ein hoch gestecktes Ziel (lieber höher wie zu niedrig) sonst hätte ich nicht unbedingt die Notwendigkeit gesehen so hart und konsequent zu trainieren. Trainer hin oder her trainiert habe ich selbst und das diszipliniert, alleine das fand ich für mich schon eine beachtliche Leistung
schließlich gab es bei mir nie (bzw. sehr wenig) Sport in meinem Alltag.
Die Via Claudia fiel von Anfang an flach, genauso wie ein Gepäcktransport.
Zum Anderen und das scheinen hier einige nicht zu wissen, bietet die Albrecht Route ausgearbeitete Varianten von Andreas Albrecht selbst. Diese Varianten haben mir die Sicherheit gegeben im Notfall bzw. wenn Etappen zu schwierig sind eine Alternative Strecke zu fahren (trotzdem ist es die Albrecht Route und konditionell auch fordernd). Ich wusste zum damaligen Zeitpunkt ja nicht wie Fit ich werde und was machbar ist.
Thema Routenänderung in der Kurzform:
Wie ihr wisst bin ich nicht alleine gefahren sondern zusammen mit meinem Lebensgefährten und mit Markus einem "Guide", der Alpencross Erfahrung hat, mich mit Fahrtechnik schon unterstützt hat und die Routenplanung und Durchführung übernehmen hat (
www.spass-am-biken.de). Grundvorraussetzung wenn man im Team fährt ist das man einander vertraut und jeden seine Aufgaben machen lässt und das habe ich getan. Ich hätte mich im Detail damit nicht auch noch beschäftigen wollen.
Das der Startpunkt ein anderer war und auch das wir die Uinaschlucht mitgenommen haben fand ich gut so und war vorher so geplant.
Alles was dann ab dem 4.Tag gekommen/passiert ist war nicht geplant und von mir nach wie vor nicht gewünscht. Leider gibt es Dinge die man nicht immer beeinflussen kann und manchmal läuft eben alles blöd.
Fakt ist:
Wir sind im Team gefahren, ich wollte/konnte nicht alleine weiter fahren, ich habe der Streckenführung/Planung unserem Guide vertraut. Ich hatte zu keiner Zeit irgendwelche Ausfallerscheinungen weder physisch noch psychisch. Wir mussten am 4.Tag das alpine Gelände verlassen und hätten mit dem
Reifen nirgendwo anders fahren können. Wir haben an dem Tag keinen Ersatzreifen bekommen, durch den (anscheinend sehr heiligen ) Feiertag hatte alles zu was
Reifen anzubieten gehabt hätte. Wir konnten keinen Tag Pause machen da uns das zeitlich noch mehr zurück geworfen hätte. Wir mussten spätestens Sonntag in Riva sein und hatten keinen zeitlichen Puffer. Wir sind am Tag 5 & 6 keine Via Claudia gefahren. Außer der 4.Tag waren die anderen Tage keine Kaffeefahrten.
Zu Tag 5 & 6 kann ich sagen. Es war landschaftlich nett aber selbstverständlich nicht zu vergleichen mit den ersten 3 Tagen. Die Strecke war trotzdem anspruchsvoll und Mental vielleicht eine größere Herausforderung, da die Routenänderung sehr an mir genagt hat. Gesamt bin ich nun knapp 380 km & 9000 hm in 6 Tagen gefahren.
Trotz alledem kann ich sagen, dass ich stolz auf mich bin und mit meiner Leistung mehr als zufrieden. Meine persönliche Herausforderung ist aufgegangen wenn auch mit einem kleinen Beigeschmack. Alleine der 3. Tag zeigt "Wo ein Wille da auch ein Weg".
Am 3.Tag hatte ich Unterstützung und Besuch von Astrid.
Wer ist Astrid?
Während meiner Vorbereitungszeit habe ich Astrid kennengelernt. Astrid ist Inhaberin von
www.velomaid.ch. Sie wohnt in Bergün in der Schweiz, ist eine Power-Frau, Sportmentalcoach, MTB-Guide, hat eine eigene Werkstatt und ohne Bike kaum vorstellbar. Während meiner Vorbereitung gab es einen absoluten Tiefpunkt und alle Männer um mich rum inkl. meinem Trainer konnten mir da auch nicht wirklich helfen, aber Astrid konnte. Dank Ihr habe ich mich wieder gefangen und weiter gemacht. Mental hat sie mir ungemein geholfen, aus diesem Grund war ich sehr begeistert das sie angeboten hat den 3.Tag ab Sur En mit mir gemeinsam zu fahren und uns auf die Sesvenna Hütte zu begleiten.
Nach unserer Fahrt hat Astrid und ihr Team etwas über die Fahrt mit mir auf ihrer Seite berichtet was ich hier gerne zitieren möchte:
"Gestern hat Astrid das Team von www.Alpencross2013.de (Britta, Markus und Stephan) begleitet. Astrid hat Britta bereits in den Vorbereitungen einmal als Mentalcoach zur Seite gestanden.
Britta hat gestern zum ersten Mal in ihrem Leben den Alpenhauptkamm mit dem Bike überquert. Gerade fährt sie auf italienischem Boden.
Da die Etappe gestern mit Fimberpass und Uina-Schlucht an einem Tag eine schwere Etappe war, hat Astrid sich dazu entschlossen, mentale Unterstützung live anzubieten und ist von Sur-En bis zur Sesvenna-Hütte mit dem Team gefahren. Abgesehen von mentalen Techniken gab's dann auch noch hausgemachte Nuss-Schnitten aus Bergün für Britta
Es ist verrückt, dass Britta erst seit wenigen Monaten auf dem Bike sitzt. Vieles fährt sie so routiniert wie eine langjährige Bikerin.
Unter dem Aspekt, wann Britta angefangen hat, zu trainieren (Anfang Jahr), und was sie alles seitdem geleistet hat (Projekt Alpencross2013 in Verbindung mit DKMS, Beruf, Familie, Zigaretten-Entzug), ist es beinahe unfassbar zu sehen, dass sie immer noch Power und Energie aufbringt und nun die Alpen auf dem Bike überquert.
So ist Britta gestern die Auffahrt zur Uina-Schlucht gefahren, bis zur offiziellen Aufforderung, das Bike zu stossen. Alle Rampen, alle stinigen Passagen, alle Wurzeln hat sie auf dem Bike bezwungen.
Manch ein/e Biker/in schiebt in diesem Abschnitt das Bike. Aber Britta nicht. So viel Power hat bei Velomaid viel Eindruck hinterlassen!
Wir wünschen dem Alpencross2013-Team gute Beine für die verbleibenden Tage der Transalp, eine gute Weiterfahrt bis Riva mit weiteren, vielen schönen Erlebnissen."
Meinen ausführlichen Tourenbericht mit allem was dazu gehört (inkl.Bilder) schreibe ich gerade und werde Ihn kurzfristig im Tourenforum posten und hier dann den Link rein setzten.
Ich werde übrigens weiter machen 


Thorsten meinen Trainer behalte ich und lasse mir nach wie vor jede Woche einen Trainingsplan erstellen.
Ich gehe weiterhin zum Athletiktraining. Ich werde an meiner Fahrtechnik weiter arbeiten damit ich auch Spaß bei den schwierigeren Abfahrten habe und die nicht schieben muss.
Wie mein nächstes Ziel aussieht weiss ich noch nicht
aber eines weiss ich auf jeden Fall:
Ich werde noch einmal einen Alpencross fahren. Dann die komplette Albrecht Route aber mit ein paar Leuten mehr und es muss auf jeden Fall mindestens eine Frau mit. Wer, Wie, Wo etc. weiss ich noch nicht. Ihr werdet es erfahren
Jetzt kommt für mich noch ein sehr wichtiger Punkt: wir bereiten gerade noch die Versteigerungsaktion zugunsten der DKMS vor. Sobald diese steht werde ich alle Links dazu posten und hoffen das sich viele Käufer für all die tollen Sachen finden.
Lieben Gruß
Britta