Alu oder Carbon für Tourenfully

Kann ich mehr tun, als die Oberfläche auf Sturzfolgen zu überprüfen?
Ein Aufprall von außen dürfte in den meisten Fällen Spuren an der Lackoberfläche hinterlassen, die bei sorgfältiger Prüfung erkennbar sein sollten. Schäden durch fahrlässige Handhabung, z.B. durch zu feste oder falsch platzierte Klemmungen, z.B. bei Transport oder Wartung, würden mich bei einem erfahrenen Racer und einem Bike in dieser Preislage eher überraschen. Problematischer sind Schäden durch Kräfte, die auf den Rahmen gewirkt haben und keine Beschädigung der Oberfläche zur Folge hatten. Ich würde da die Bereiche um das Tretlager, das Steuerrohr und den Übergang der Sitzstreben zum Sitzrohr besonders gründlich prüfen.

Ein Klopftest, wie hier gezeigt, kann auch helfen, allerdings muss die Carbonstruktur schon komplett durch sein, damit man den Unterschied so deutlich hört. Ohne Erfahrung mit dem Werkstoff ist es schwer an kleineren Klangunterschieden zu erkennen, ob man sich Sorgen machen muss. Umgekehrt sehe ich das Risiko, dass ein unerfahrener Kaufinteressent nach einer halbstündigen Klopforgie anfängt mögliche Schäden rauszuhören wo keine sind...

Ist Materialermüdung bei Carbon nach knapp vier Jahren schon ein Thema?
Carbon ist gegen die klassische Materialermüdung durch Nutzung innerhalb der vorgesehenen Grenzen eigentlich weniger anfällig als Alu. Ich denke, der Verschleißeinwand von @robzo geht eher in Richtung Gabel / Lager / andere bewegliche Teile.
 
Aktuell gibt es doch echt gute Angebote für Touren / CC Bikes, da würde ich kein gebrauchtes kaufen.
Eventuell musst du nachher doch zu viel € nachschieben. Auch Garantie wäre ein Punkt.

Für die 1899€ finde ich das Focus Spine echt top. Meine Freundin hat eins und mir gefällts auch echt gut.
Damit machst du sicher nichts verkehrt und bist 100€ unter dem Max Budget.
Rabe hat das Bike echt gut verpackt geliefert und es war sauber aufgebaut.
Ansonsten wurden ja auch weitere Angebote unter 2000€ aufgeführt.
 
Aktuell gibt es doch echt gute Angebote für Touren / CC Bikes, da würde ich kein gebrauchtes kaufen.
Mein Gedanke bei der ganzen Geschichte ist halt: Wenn ich jetzt Geld investieren möchte, dann habe ich die Wahl zwischen einem "ganz guten" Neuen, ca. 2000 Euro, oder ich nehme ein bisschen mehr Geld in die Hand und kaufe ein gebrauchtes hervorragendes Rad. Mit einem ganz guten stehe ich dann in ein paar Jahren wahrscheinlich wieder vor einem Neukauf, in der Summe dann deutlich teurer. Jetzt ein sehr gutes zu kaufen, birgt ein Risiko, aber wenn es aufgeht, dann "brauche" ich die nächsten zehn Jahre kein neues.
Oder ist der Gedanke totaler Murks? :D
 
Mein Gedanke bei der ganzen Geschichte ist halt: Wenn ich jetzt Geld investieren möchte, dann habe ich die Wahl zwischen einem "ganz guten" Neuen, ca. 2000 Euro, oder ich nehme ein bisschen mehr Geld in die Hand und kaufe ein gebrauchtes hervorragendes Rad. Mit einem ganz guten stehe ich dann in ein paar Jahren wahrscheinlich wieder vor einem Neukauf, in der Summe dann deutlich teurer. Jetzt ein sehr gutes zu kaufen, birgt ein Risiko, aber wenn es aufgeht, dann "brauche" ich die nächsten zehn Jahre kein neues.
Oder ist der Gedanke totaler Murks? :D
Vermutlich wirst Du den Unterschied zwischen einem "hervorragenden" und einem "guten" Bike nicht wirklich "erfahren". Zumindest wird es bis dahin lange dauern. Vieles, was teuer verkauft wird, ist in seiner Funktionalität nicht wirklich besser. Ab einer bestimmten Ausstattungsqualität sind es wirklich nur Unterschiede, die der normalsterbliche Alltagsbiker nicht merkt bzw. die ihn nicht einschränken. Und die Frage von Gewichtsersparnis u.ä. ist doch sehr vom Einsatzzweck abhängig. Solltest Du Dich irgendwann über das Maß des Normalradlers hinaus entwickeln, wirst Du eh ein entspr. spezialisierteres, anderes Bike haben wollen. Oder Du bist irgendwann in der glücklichen Situation, dass die Kosten für die Bling-Bling-Ausstattung und/oder ein weiteres Rad keine Rolle spielen.

Das einzig wirklich entscheidende ist, dass Du Dich auf dem Bike wohlfühlst. Die Geometrie muss stimmen und das Rad muss zu Deinem Einsatzzweck passen. Sonst hilft auch die Luxusausstattung nix.
Vermutlich ist der größte Teil der Biker hier mit einer ordentlichen Ausstattung unterhalb der Topversionen unterwegs. Und die fahren alle gut damit (mich eingeschlossen).
Mach Dir also über die Topversionen lieber keine Gedanken, sondern schau, dass Du für Dein Geld ein solides Bike kaufst, dass Dir passt. Dann hast Du auch lange Freude daran.
Und wenn Du irgendwann meinst, dass es sein muss und das Geld dafür da ist, kannst Du Dein Rad auch weiter optimieren....
:bier:
 
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Wow, eine Bike-Anschaffung für die nächsten 10 Jahre zu planen halte ich ich für einen kühnen Plan. Mein Rad ist jetzt sieben Jahre alt und eine Anzahl grundlegender Standards sind bereits ein Fall für die Geschichtsbücher. Richtig gute Teile werden langsam knapp. Außerdem könnte ich andere Fahrer eines Univega-Carbon-Rahmens inzwischen mit drei Fingern grüßen - wenn es noch welche gäbe. Will sagen: So weit kann man einfach nicht voraus sehen. Wenn du jetzt etwas anschaffen willst, dann ist doch viel wichtiger, was dich j e t z t glücklich macht. Wenn du ein Typ bist, der sich an edlen Parts stundenlang besoffen sehen kann, dann schau dir z.B. das Scott an und geniesse es, wie die 10,2 kg abzischen wenn du drauftrittst. Aber wahrscheinlich wirst du auch Opfer bringen müssen, selbst wenn du den Rahmen eingangs ausgiebig abgeklopft hast. Denn was machst du beispielsweise, wenn eine XTR oder doppelX-Cassette hinüber ist, wirst du du dann ein preiswertes Deore-Paket dran zementieren? Wahrscheinlich nicht, ein edles Rad verpflichtet dich gewissermaßen jedes Teil adäquat zu ersetzen, alles zu pflegen und zu warten bzw. warten zu lassen. Bei einem gebrauchten Rad weißt du auch nie, ob eine Komponente mal die Hufe hoch reißt. Auch im Urlaub nicht.
Und dann bringt ein Hersteller in drei, vier Jahren doch irgendein Rad, das spontan Schnappatmung bei dir auslöst, deine Bedürfnisse haben sich dann vielleicht auch bereits gewandelt und das war es mit dem 10-Jahres-Plan.
Aber (mögliche Zukunft Nr. 2): Vielleicht hast du auch in ein paar Jahren das nicht ganz so aufrgende Skeen, das du dir mal selbst aus der Kiste gezogen und Stück für Stück optimiert hast und auf gar keinen Fall wieder hergeben wirst und kaufst dir trotzdem ein neues Rad...
 
Danke für das Zurück-auf-den-Boden-holen, @robzo und @Univegas! So eine "Von X Euro ist es aber auch nicht mehr weit zu Y Euro, da lege ich das halt noch drauf und kriege was besseres"-Spirale ist gefährlich. :spinner: Das Scott ist sicherlich ein top Rad und vor allem die 10,2kg haben mich gereizt, aber für mich wäre es vielleicht sogar zu viel. Und den Geldbeutel freut's natürlich auch.
Also dann zurück zu den neuen Bikes <2000€ (sorry für das viele Hin und Her :rolleyes:). Es hilft vermutlich nichts, ich muss erst mal beim Händler eine Testfahrt machen (das Wetter ist dafür natürlich gerade suboptimal), um genauer zu wissen, ob ich 27.5" oder 29" bevorzuge. Aber rein auf dem Papier, wer macht das Rennen im direkten Vergleich Focus Spine C Lite (27.5") vs. Ghost SLAMR 5 AL (29") vs Radon Skeen Trail 9.0 (27.5"/29")?
 
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So, ich habe es heute mal geschafft und habe alle Fahrradhändler der Stadt abgeklappert. Leider sind wir jetzt nicht unbedingt eine Fahrradregion, deswegen war das Angebot und die Beratung mäßig. Generell wurde mir zu 27.5" geraten, gerade wegen meiner Körpergröße. Gleichzeitig saß ich aber auf dem Cube Stereo 120 HPA in 29" eigentlich am besten. Die anderen beiden waren Univega Renegade Performance (27.5) und Haibike Seet Fullnine 8.0, ebenfalls 27.5), die haben mich aber nicht so ganz überzeugt.
In der Summe tendiere ich aktuell zum Spine C Lite, zudem das Ghost SLAMR 5 ausverkauft scheint (Lieferzeit >20 Tage).
 
Mein Gedanke bei der ganzen Geschichte ist halt: Wenn ich jetzt Geld investieren möchte, dann habe ich die Wahl zwischen einem "ganz guten" Neuen, ca. 2000 Euro, oder ich nehme ein bisschen mehr Geld in die Hand und kaufe ein gebrauchtes hervorragendes Rad. Mit einem ganz guten stehe ich dann in ein paar Jahren wahrscheinlich wieder vor einem Neukauf, in der Summe dann deutlich teurer. Jetzt ein sehr gutes zu kaufen, birgt ein Risiko, aber wenn es aufgeht, dann "brauche" ich die nächsten zehn Jahre kein neues.
Oder ist der Gedanke totaler Murks? :D

Wo wir dann wieder beim SC Tallboy sind. Da kannst du auch sicher sein, das der Wertverlust nicht so hoch ist, wie etwa bei den ganz Wald und Wiesen Bikes. Also ich habe mir jetzt nicht alle Vorschläge angeschaut, aber das SC Tallboy wäre es für mich. Einzig in Gelb fände ich es noch geiler.
 
Wo wir dann wieder beim SC Tallboy sind. Da kannst du auch sicher sein, das der Wertverlust nicht so hoch ist, wie etwa bei den ganz Wald und Wiesen Bikes. Also ich habe mir jetzt nicht alle Vorschläge angeschaut, aber das SC Tallboy wäre es für mich. Einzig in Gelb fände ich es noch geiler.
Wenn Du weitergelesen hättest, würdest Du wissen, dass Bling-Bling und teure Versionen vernünftigerweise nicht mehr in der Überlegung sind.
 
So, ich habe es heute mal geschafft und habe alle Fahrradhändler der Stadt abgeklappert. Leider sind wir jetzt nicht unbedingt eine Fahrradregion, deswegen war das Angebot und die Beratung mäßig. Generell wurde mir zu 27.5" geraten, gerade wegen meiner Körpergröße. Gleichzeitig saß ich aber auf dem Cube Stereo 120 HPA in 29" eigentlich am besten. Die anderen beiden waren Univega Renegade Performance (27.5) und Haibike Seet Fullnine 8.0, ebenfalls 27.5), die haben mich aber nicht so ganz überzeugt.
In der Summe tendiere ich aktuell zum Spine C Lite, zudem das Ghost SLAMR 5 ausverkauft scheint (Lieferzeit >20 Tage).
Mach nicht mehr lang rum. Hol Dir das Spine bei Rabe, solange es noch eines gibt. Dann hast Du ein Bike mit guter Geometrie und Ausstattung, das Deinem bisher geplanten Einsatzzweck entspricht und Potenzial für mehr bietet. Damit wirst Du nicht so schnell ans Limit kommen:hüpf:.
Auf jeden Fall hättest Du auch bald ein Bike unterm Hintern, statt zu viel Zeit mit Recherchieren zu verbringen.

Ride on :bier:
 
...würdest Du wissen, dass Bling-Bling und teure Versionen vernünftigerweise nicht mehr in der Überlegung sind.

Wenig später...

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Da kann ich mich nur anschließen. Über ein kurzes Feedback nach den ersten Ausfahrten würden wir uns freuen.
Nachdem es bisher vor allem im Keller stand, konnte ich mein neues Spine bei dem Traumwetter gestern nun auch das erste Mal ausfahren (ja, ich gestehe, ich bin ein Schönwetterfahrer! ;)) und kann sagen: Das Teil macht richtig Spaß! Das Ganze kommt dabei allerdings von jemandem, der bisher ein zehn Jahre altes Hardtail mit V-Brakes gefahren ist, deswegen mit Vorsicht genießen. :D
Die Runde waren circa 40km und 800hm im Thurgau (CH) mit Schwerpunkt Tour, nur ca. 10% Trails. Die Übersetzung fand ich auch klasse, sowohl bei steilen Anstiegen ist viel Luft (und das sogar schon zum jetzigen Zeitpunkt, wo die Muskeln gerade erst aus dem Winterschlaf geweckt wurden) und bergab kann man auch bei schnellen Abfahrten noch in die Pedale treten. Die Hebel zum Umschalten der Dämpfer sind auch während der Fahrt sehr gut zu erreichen. Der hintere Dämpfer schließt dabei nicht 100%, aber wenn man sich nicht gerade in den Sattel fallen lässt, ist davon während der Fahrt nichts zu merken.

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Ein paar Sachen sind mir noch aufgefallen, die wohl mehr Sachen der Einstellung als des Bikes an sich sich, aber vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen:
- Die vordere Bremsscheibe fängt bei höheren Geschwindigkeiten (>30 km/h) an zu schwingen und damit wohl auch zu schleifen. Bei langsamerem Tempo ist davon nichts zu merken.
- Bei Rückwärtsbewegung der Pedale ist ein kurzer, kleiner Widerstand zu spüren. Soll das so sein? Wenn ja, wofür ist das gut?
- Ich hatte den Eindruck, dass die Sattelstütze nach bei langem Sitzen darauf absinkt. Weiter nachgegangen bin ich der Sache bisher aber noch nicht. Gibt es da ähnliche Erfahrungen?
 
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