Alurahmen, Riss im Sattelrohr, Reparatur möglich?

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Hi,
bei meinem Fully (4 Jahre alt) ist das Sattelrohr direkt unter der Schweißnaht von der Dämpferaufnahmen gerissen (siehe Bilder).
Das Rohr ist innen durchgehend, d.h. ich kann die Sattelstütze über den Riss hinweg nach unten schieben.

Daher könnte ich mir vorstellen, ein 15-20cm Stück Alu-Rohr oder einen (fast-) Vollstab fest in das Sattelrohr zu schweißen (d.h. schweißen lassen) oder kleben (wenn das möglich ist), so dass es den Riss überdeckt.

Was meint ihr? Ist das sinnvoll? Haltbar?

Ciao
Stephan
 

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Leider Schrott,
man könnte eine Sattelstütze bis runter schieben aber du bekommst kein Kleber dahin und wie sollte man das vernünftig verschweissen ohne das es dann beim fahren knackt und knistert.

Scheint eine Überbelastung gewesen zu sein oder falsch konstruiert.

Gruss
 
Oder Mindesthaltbarkeitslastwechselzyklenzahl überschritten. Wie war nochmal der Umrechnungsfaktor von Jahren in Kilometer?
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder Mindesthaltbarkeitslastwechselzyklenzahl überschritten. Wie war nochmal der Umrechnungsfaktor von Jahren in Kilometer?
Hi,

bin in den 4 Jahren wohl um die 10.000 km / 100.000 hm gefahren, darunter 4x Alpencross. Ich bin jetzt nicht der wildeste Fahrer, aber die Belastung mit 80-90kg (je nach Gepäck) ist halt da.

Stephan
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!

Das Fahrrad ist sowas hier, oder?
Ich würde wegen dieser Sache zunächst mal mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen. Sowas ist kein Schicksalsschlag und auch keine Frage von Kilometern oder Höhenmetern. Wenn an dem Rad die Hinterradfederung durchschlägt - und das gehört bei einem MTB nun mal mehr oder weniger zum Tagesgeschäft - dann gibt's nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Kettenstreben reißen ab oder das Sitzrohr wird nach vorne durchgebogen. Sonst ist nichts vorhanden, was elastisch nachgeben könnte.
Wenn das Sitzrohr durchgebogen wird, entsteht in der vorderen Hälfte seines Kreisquerschnittes eine Zugspannung. In dieser vorderen Hälfte, also in der Zugzone, liegen auch die Schweißnähte für die Aufnahme der Umlenkwippe und sie enden törichterweise ziemlich genau in der Mitte der freien Rohrlänge. Dort ist also erstens das Gefüge des Rohrmaterials durch's Schweißen in Mitleidenschaft gezogen und zweitens findet dort ein Spannungssprung statt, durch das wegen der Bleche sprunghaft veränderte Biegewiderstandsmoment.
Damit ist die Sache mehr oder weniger vorprogrammiert. Das einzige, was du als Fahrer dagegen hättest tun können, wäre weniger hart zu fahren oder das Federbein eben so hart abzustimmen, daß es weniger oft durchschlägt. Bloß fahren könnte man damit dann nicht mehr.
Der Hersteller hingegen hätte eine Fülle von Möglichkeiten gehabt, diese Spannungsspitzen zu vermeiden. Er hätte z.B. die Wippe gezielt schwächen können, sodaß die sich elastisch verformt, er hätte die Kettenstreben biegen können, sodaß die beim Durchschlagen gerade gereckt werden und Energie aufnehmen, er hätte v.a. die Schweißnähte oder zumindest deren Enden in die neutrale Faser legen können und noch einiges andere mehr. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß all dies auf dem Prüfstand bei der Entwicklung nicht aufgefallen sein sollte.

Ich würde also - völlig unabhängig von irgendwelchen eventuellen rechtlichen Ansprüchen oder Kulanzforderungen - dort mal vorsprechen und die Reaktion abwarten.

Gruß,

Clemens
 
Moin!

Das Fahrrad ist sowas hier, oder?
Hi,

ja, nur Modell 2009. Der Riss trat letzten Sonntag bei einer entspannten Tour hier im Mittelgebirge auf, unterwegs gab es nur ein paar "komische" Geräusche (war im Stand aber nicht zu reproduzieren) und ich habe den Riss dann erst zuhause gesehen.

Es gibt ja hier schon einen Fred mit ähnlichen Brüchen bei just diesem Modell.

Für mich ist das klar ein Ermüdungsbruch und nicht einer einmaligen Überlast geschuldet, ich denke auch eher in Richtung Design- und/oder Fertigungsfehler.
Mit dem Hersteller habe ich schon Kontakt aufgenommen. Garantie auf 2009er Rahmen 3 Jahre, man hat mir per Kulanz einen 2010 Rahmen (ohne RP23) für 400€ angeboten. Das ist m.E. ok, aber nicht wirklich ein gutes Angebot.

Ciao
Stephan
 
Für mich ist das klar ein Ermüdungsbruch und nicht einer einmaligen Überlast geschuldet, ...

Ja, natürlich!
Aber daß es eben dort, "mitten im Erbsenfeld" passiert, das ist der Konstruktion geschuldet.

man hat mir per Kulanz einen 2010 Rahmen (ohne RP23) für 400€ angeboten. Das ist m.E. ok, aber nicht wirklich ein gutes Angebot.
Jo, sehe ich auch so. Es ist aber besser als nix, und man kann vernünftigerweise einen Hersteller auch nicht lebenslang in Haftung nehmen für ein Fahrrad, von dem keiner weiß, was damit angestellt worden ist. Ich würde mich damit zufrieden geben und ans Schweißen keinen weiteren Gedanken verschwenden.

Gruß,

Clemens
 
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