25.05. 16:30 Sibundoy, 2100m
Besuch am frühen Morgen. Kann man leider nicht essen glaub ich... oder doch?
Weiter im Text... rauf auf den Dschungelberg.
Am ersten Col auf 2200m steht wider Erwarten eine kleine windschiefe Holzhütte mit Kaffee und Eiern mit Speck. Grinsezorro.
Dann wird die Piste wird noch einsamer, falls das irgendwie möglich ist. In den Dschungelbergen rundherum ist einfach gar nix, die meisten wurden wahrscheinlich noch nie von einer Menschenseele betreten. Naja... vor 15 Jahren gabs sicher ein paar Rebellenverstecke, damals war diese Gegend völlig offlimits für Ausländer und die Locals fühlten sich auch nicht sicher. Heut dagegen ist alles Friede, Freude und Eierkuchen. Ein Polizeiposten mitten im Nirgendwo winkt uns freundlich zu, während seine Kollegen einen Laster kontrollieren.
Selbiger hat einen echt gruseligen Weg hinter sich. Die Abgründe sind oft recht deutlich und Leitplanken gibt's längst nicht überall.
Dafür werden dann immerhin freundliche Bändchen gespannt. Die reichen im Zweifel nicht mal für einen Ultralightradler, geschweige den für dick bepackte Mountainbikes.
Viele Kreuze markieren den Weg, einige Reisende hatten offensichtlich kein Glück hier. Absturz oder von Banditen gemeuchelt? Letzteres passiert heute zum Glück nicht mehr.
Heute ist Wahltag in Kolumbien... und die Plakate dazu hängen auch im tiefsten Dschungel. Ob die wohl jemals einer liest?
Nach knapp 1900 Hömes erreichen wir schließlich den letzten namenlosen Pass auf 2800m und die letzte Abfahrt ins Tal von Sibundoy.
Drei Ortschaften sind hier in einer flachen grünen Hochebene auf zweitausend Metern von hohen Bergen eingeschlossen. Nur zwei Straßen gibt's hier her: eine haben wir grad hinter uns gebracht und die nächste mit zwei Dreitausendmeterpässen nach "Pasto" wartet dann morgen.
Aber heut bleiben wir erst mal hier, ...
... im hübschen Sibundoy mit seinen Sonntagnachmittagsspaziergängern.