Angstblockade und blockierende Bremse... Bremse mit dosierbarkeit über Kraft sinnvoll?

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Hi

Ich habe Momentan ziemliche Probleme an einer Stelle bei uns im Hometrail an der ich wegen einer Angstblockade bisher immer abgestiegen bin.
Ich versuche die Stelle nun immer öfter zu fahren habe aber durch die Angst ziemlich verkrampfte Bremsfinger und komme somit ruck zuck zu Gripverlust und dementsprechendem Abbrechen des Versuchs.

Fahre an dem Bike die Zee Bremsgriffe mit den 2 Kolben Bremssätteln der SLX 675. Vorne 203er und hinten 180er Scheiben. Beläge sind die normalen Organischen.

Den Druckpunkt fand ich anfangs ziemlich genial da er ne super härte hat. Aber ich glaube dass ich damit in steilem Gelände Probleme habe da ab dem Druckpunkt nicht mehr viel Kraft notwendig ist um die Räder zum Blockieren zu bringen.

Jetzt stelle ich mir die Frage ob es Sinn machen könnte etwas an der Bremse zu verändern... Habe geleseb eine Hope e4 soll ziemlich genial in der Dosierbarkeit über die Fingerkraft sein... Leider aber auch ziemlich teuer.
Hatte eigentlich vor auf shigura mit mt5 Sätteln umzubauen aber habe mittlerweile oft gelesen, dass das eher auch so eine on/off Bremse sein soll...

Macht es bei dem Problem überhaupt Sinn was an der Bremse zu ändern oder muss ich einfach meine Finger mal locker machen und Üben bis es vielleicht doch irgendwann klappt? :D

Was meint ihr?

Grüße
 
Es liegt eher an dir als an der Bremse. Verkrampfte Bremsfinger haben ja nichts mit der Bremse zutun. Und selbst wenn die Räder blockieren sollte das nicht automatisch bedeuten das du absteigst.

Hatte eigentlich vor auf shigura mit mt5 Sätteln umzubauen aber habe mittlerweile oft gelesen, dass das eher auch so eine on/off Bremse sein soll...
Damit hättest du eine noch krassere Bremse als die Zee.
 
Naja, Zee Bremshebel mit SLX Bremssattel sind doch effektiv eine komplette SLX. Umgekehrt wäre sie sinnvoller und hätte mehr Bums.

Hast du schon mal einen Fahrtechnikkurs gemacht bzw kennst du die richtige Bergabtechnik?
 
Die olle brake force one lässt sich exzellent dosieren und man kann durch die Belagnachstellschraube sogar die maximal mögliche Bremskraft regulieren (wenn man sowas unbedingt braucht). Aber die hat mit den Originalgebern eigentlich gar keinen Druckpunkt und fährt sich wirklich gewöhnungsbedürftig. Mit den Magura HS Gebern ist ein Druckpunkt da, aber ziemlich gummiartig und man braucht deutlich mehr Kraft am Hebel als mit den originalen.
 
Naja, Zee Bremshebel mit SLX Bremssattel sind doch effektiv eine komplette SLX. Umgekehrt wäre sie sinnvoller und hätte mehr Bums.

Hast du schon mal einen Fahrtechnikkurs gemacht bzw kennst du die richtige Bergabtechnik?

Ja habe schonmal einen Grundlagen Kurs gemacht. Aber ich denke an der Stelle hapert es weniger an Technik als an mentaler stärke...

Der Grund für die komische Bremsenkombi ist, dass ich damals ne Zee gekauft habe um die an meinem Trail/Touren Fully mit den SLX Hebeln zu verheiraten.
Beim jetzigen Enduro hab ich halt verbaut was noch da war... Also die Zee Hebel mit den SLX Bremssätteln.

Habe auch schon überlegt die Bremsen unter den Bikes zu tauschen.
 
@Tobi1991
a., mit wie vielen Fingern bremst Du?
b., wo ist Dein Problem? Vorne oder hinten?
c., ein Fahrtechniktraining* hilft. Ggf. mal schauen, welche Anbieter in Deiner Gegend gut bewertet werden.
*richtiges Bremsen ist u.U. schonmal ein ganzer Trainingstag.
 
Das hat nichts mit der Bremse zu tun. Im Gegenteil, eine starke Bremse ist bei steilen Stellen hilfreich, weil du dir sicher sein kannst, dass du - jederzeit - zum stehen kommst.
Übe mal folgendes:
Im Flachen immer langsamer werden bis - fast - zum Stillstand, immer langsamer werden, dann gleich wieder anfahren. Eventl. auch an einem leichten Anstieg.
So lange üben bis das geht - ohne - das du darüber nachdenken musst.
Dann versuchen - kurz - zum Stillstand zu bremsen, dann eine Sekunde zu stehen, dann 2, dann drei 21, 22, 23 ... zählen, wieder anfahren. (Stichwort Trackstand)
Dann an einer leicht abschüssigen Strecke, dann etwas steiler, usw.
Hier siegt die Langsamkeit!
 
@Tobi1991
a., mit wie vielen Fingern bremst Du?
b., wo ist Dein Problem? Vorne oder hinten?
c., ein Fahrtechniktraining* hilft. Ggf. mal schauen, welche Anbieter in Deiner Gegend gut bewertet werden.
*richtiges Bremsen ist u.U. schonmal ein ganzer Trainingstag.

Bremse mit einem Finger. Das Problem hat weniger was mit vorne oder hinten zu tun... Wenn die Situation mich nicht im Kopf blockiert klappt das Bremsen auch überall vernünftig.
Es ist eben nur wenn der Kopf durch Angst zu macht machen die Finger auch zu und ein dosieren ist nurnoch sehr schwer möglich.

Wahrscheinlich hilft da echt nur die Stellen so lange zu üben bis die Blockaden abgebaut sind... Trackstand üben klingt auf jeden Fall auch sinnvoll :)
 
Das hat nichts mit der Bremse zu tun. Im Gegenteil, eine starke Bremse ist bei steilen Stellen hilfreich, weil du dir sicher sein kannst, dass du - jederzeit - zum stehen kommst.

Das ist falsch.
Ist es steil oder rutschig genug hilft auch keine kräftige Bremse oder starker Finger mehr sondern nurnoch ein wahrhaftiger Anker weiter.
 
@Tobi1991
Respekt ist OK, Angst ist Schei$$e - versaut einem die Linie und man steigt ab, weil man sich das vorher schon so ausgemalt hat.
Anstatt an der Bremse etwas zu verändern würde ich einfach noch mehr fahren, vor allem auch Bikepark. Da kann man sehr gut üben.
Ansonsten zurück zum Hometrail, am besten mit jemandem der die Stelle locker fährt und fahr sie ihm nach. Hintennachfahren erleichtert das ganze erheblich, weil man sieht wie locker es geht.
 
@Tobi1991 Ich bin voll bei Dir, hab das gleiche Problem und ich rede noch nicht mal von steilen Abfahrten.

Ich hab auch die Erfahrung gemacht, dass die Werksreifen (Maxxis Recon Race) auf dem aktuellen Waldboden kaum Grip bieten und das Hinterrad nahezu sofort blockiert - und dann rutscht. Daher hab ich jetzt Conti Cross King aufgezogen, die mehr Grip haben und damit auch die Dosierung der Bremse unterstützen.

Außerdem zwinge ich mich im Moment schon übertrieben weit hinterm Sattel zu sein, um mehr Druck aufs Hinterrad zu bekommen und die Gefahr eines Überschlags zu minimieren.
 
@Tobi1991
Außerdem zwinge ich mich im Moment schon übertrieben weit hinterm Sattel zu sein, um mehr Druck aufs Hinterrad zu bekommen und die Gefahr eines Überschlags zu minimieren.
diesen Fehler hab ich als Anfänger auch gemacht, da ich tatsächlich schon ab und zu über den Lenker abgestiegen war. Das Problem liegt aber eher so, dass du bei übertriebener Verlagerung hinter den Sattel keine Kontrolle mehr am Vorderrad hast und Lenkbewegungen nicht mehr möglich sind.
Glücklicherweise haben sich die Geometrien der Räder und die Laufradgrößen in den letzten Jahrzehnten ja radikal geändert. Man bleibt heute wesentlich zentraler überm Bike, abgesenkte Sattelstützen tragen einen wesentlichen Teil zur schnellen Flexibilität bei. Es muss schon sehr sehr sehr steil bergab gehen bis ich heutzutage mit dem Hintern den Hinterreifen touchiere.
 
@Tobi1991
Außerdem zwinge ich mich im Moment schon übertrieben weit hinterm Sattel zu sein, um mehr Druck aufs Hinterrad zu bekommen und die Gefahr eines Überschlags zu minimieren.
Da muss ich @ragazza beipflichten.... Wenn du zuweit nach hinten gehst, passieren zwei Dinge: Erstens: Auf dem Vorderrad ist nicht genug Druck, so dass es keinen Grip mehr hat und wegrutscht. Zweitens: du kannst nicht mehr vernünftig steuern. Pobier(t) mal folgendes aus: Einen einfachen Slalom-Parcours aufstellen und einmal in neutraler Positon aufrecht durchrollen und dann noch einmal mit übertrieben weit hinter dem Sattel... bei dem ganzen einfach mal darauf achten, wie sich das bike steuern lässt.
 
Ja habe schonmal einen Grundlagen Kurs gemacht. Aber ich denke an der Stelle hapert es weniger an Technik als an mentaler stärke...

Der Grund für die komische Bremsenkombi ist, dass ich damals ne Zee gekauft habe um die an meinem Trail/Touren Fully mit den SLX Hebeln zu verheiraten.
Beim jetzigen Enduro hab ich halt verbaut was noch da war... Also die Zee Hebel mit den SLX Bremssätteln.

Habe auch schon überlegt die Bremsen unter den Bikes zu tauschen.
=> Stotterbremse:

Übe öfters:
Auf nem Kiesweg Hinterradbremse ziehen, bis blockade und wieder loslassen, so in 1 Sekunden Rythmus.
Und dann hinter den Sattel gehen und das Ganze mit der Vorderradbremse.

Dann suchst du dir den richtigen Schwerpunkt und machst das mit beiden Bremsen gleichzeitig - wenns Vorderrad anfängt wezurutschen, lasse beide kurz los und ziehe wieder usw. So viel Zeit, um vorne und hinten zu unterscheiden hat man oft nicht.
Wenn das Hinterrad hoch kommt, weiter hinter gehen.

Auf diese Weise kennst du den aktuellen Übergang zwischen Haft und Gleitreibung - an exact der Stelle.
Udn du bekommst ein Gefühl für die Bremse.
 
@Tobi1991 Ich bin voll bei Dir, hab das gleiche Problem und ich rede noch nicht mal von steilen Abfahrten.

Ich hab auch die Erfahrung gemacht, dass die Werksreifen (Maxxis Recon Race) auf dem aktuellen Waldboden kaum Grip bieten und das Hinterrad nahezu sofort blockiert - und dann rutscht. Daher hab ich jetzt Conti Cross King aufgezogen, die mehr Grip haben und damit auch die Dosierung der Bremse unterstützen.

Außerdem zwinge ich mich im Moment schon übertrieben weit hinterm Sattel zu sein, um mehr Druck aufs Hinterrad zu bekommen und die Gefahr eines Überschlags zu minimieren.
Wenn man nicht gerade hunderte oder tausende Höhenmeter am Stück vernichten muss, macht eine größere Bremsscheibe als 160 mm - hinten - keinen Sinn.
Die erleichtert das Dosieren hinten.

Wie schon gesagt wurde, - vorne - spielt die Musik beim Bremsen.
Die Bremskraftverteilung ist: 70 % vorne zu 30 % hinten.

Dauerhaft schleifen lassen solltest du keine Bremse, dies führt nur zu übermäßiger Erwärmung.
Und überträgt zuviel Wärme in den Bremssattel.

Mach dazu mal eine Übung:
Langsam einen steilen Hang runterfahren und dabei immer nur mit einer Bremse bremsen.
Nur vorne oder nur hinten. (Andere Hand bremsbereit am Hebel.)
Nicht dauerschleifen lassen, sondern in Intervallen bremsen, wie beim ABS.
Das ist ersteinmal ein komisches Gefühl ... Je nachdem wie steil es ist. Üben ;)
Ähnlich wie es Bastie beschrieben hat. Es muss kein Kiesweg sein. ;)

Ach, nochwas, damit vermeidest du ebenfalls die - unbeliebten - Bremsspuren auf den Trails.

Hier ein Video von einer Übungsrunde, die wir vor einigen (10) Jahren mal gemacht haben:

Fotos und Tourberichte:
https://www.mtb-news.de/forum/t/lei...h-und-in-der-ecke.301836/page-48#post-7301187
 
Zuletzt bearbeitet:
diesen Fehler hab ich als Anfänger auch gemacht, da ich tatsächlich schon ab und zu über den Lenker abgestiegen war. Das Problem liegt aber eher so, dass du bei übertriebener Verlagerung hinter den Sattel keine Kontrolle mehr am Vorderrad hast und Lenkbewegungen nicht mehr möglich sind.
Richtig, ausserdem blockiert es vorne eher, wenn weniger Gewicht auf dem Vorderrad lastet.
Wohl dem, der Reifen mit viel Grip hat.
 
=> Stotterbremse:
wenns Vorderrad anfängt wezurutschen, lasse beide kurz los und ziehe wieder usw. So viel Zeit, um vorne und hinten zu unterscheiden hat man oft nicht.
Jeder hat seinen eigenen Fahrstil, ich zum Beispiel würde vorne nie stottern, nur hinten. Vorne würde ich immer versuchen so stark zu bremsen, dass das Vorderrad gerade so vor der Blockiergrenze bleibt. Das Unterscheiden beider Bremsen fällt mir nicht schwer - zumindest solange ich auf meinen eigenen Fahrrädern fahre, bei denen die Vorderradbremse rechts ist.
 
Das Unterscheiden beider Bremsen fällt mir nicht schwer - zumindest solange ich auf meinen eigenen Fahrrädern fahre, bei denen die Vorderradbremse rechts ist.
ich bremse auch "englisch" (war ja eigentlich jahrzehntelang der Auslieferungszustand von Zweirädern, vorne=rechts). Auf einem fremden Rad hab ich mir wegen der Verwechslung der Bremsen mal brutal das Schulterblatt gebrochen.
 
ich bremse auch "englisch" (war ja eigentlich jahrzehntelang der Auslieferungszustand von Zweirädern, vorne=rechts). Auf einem fremden Rad hab ich mir wegen der Verwechslung der Bremsen mal brutal das Schulterblatt gebrochen.
Schade, dass der Bericht über die neue EU-Richtlinie nur ein Aprilscherz war:
https://enduro-mtb.com/neue-eu-richtlinie-schreibt-britische-bremsmontage-fuer-alle-bikes-vor/Ich meine, bei den Motorrädern konnte man sich doch auch einigen - und das sogar weltweit!
 
Ich bekam 1967 mein erstes Rad und das hatte den Vorderradbremshebel-wie alle Zweiräder- rechts. Alle weiteren Räder bis zu meinem 18.Geburtstag 1982 hatten vorne rechts. Mein Mofa und meine 50er auch. Alle meine Motorräder hatten vorne rechts. Erst mein erstes MTB 1992 war falsch rum. Hatte ich sofort umgebaut und mache ich heute noch so. Die A-Karte habe ich natürlich bei allen Leihrädern. Die sind ja auch alle falsch rum.
Sorry für offtopic ;)
 
ist es eine eher langsame Stelle? Stell einen Kollegen hin, der dich zur Not auffängt. Platzier das VR ganz explizit genau da wo es hinsoll. Und dann gleich 5-10 mal am Stück üben die Stelle.
ist die Stelle schneller? Ziehen lassen von einem, der das Ding locker fährt.
Wenn die Bremsen sonst taugen wird ein Umbau an der Schlüsselstelle nicht helfen.
 
ist es eine eher langsame Stelle? Stell einen Kollegen hin, der dich zur Not auffängt. Platzier das VR ganz explizit genau da wo es hinsoll. Und dann gleich 5-10 mal am Stück üben die Stelle.
ist die Stelle schneller? Ziehen lassen von einem, der das Ding locker fährt.
Wenn die Bremsen sonst taugen wird ein Umbau an der Schlüsselstelle nicht helfen.
... Kommt drauf an kann man schnell oder halt auch langsam fahren. Ich bin da durch die Blockade eher fast am stehen... Was das ganze sicherlich noch schwieriger macht. Mit ein bisschen mehr speed würde das alles leichter gehen... Wenn da halt der Kopf nicht wäre :rolleyes:

... Aber ich werde die vielen Tipps hier mal beherzigen und schauen wie es sich bessert.
 
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