Lenkerrolle + Satteltasche = … Rucksack?
Ich habe heute, inspiriert von einem alten Bericht über spezielle Taschen von Ghost und einem
Nachbarthread, ein bisschen getüftelt.
Die meiste Zeit bin ich mit der ganzen Ausrüstung am Rad und einem komplett freien Rücken sehr glücklich.
Machmal muss ich aber mein Rad längere Zeit bergauf schieben und teilweise sogar heben oder tragen.
Wie cool wäre es denn dafür, falls ich dann einen signifikanten Teil des Gewichts am Rücken tragen könnte?
Und für eine längere spannende Abfahrt würde ich diese andere Gewichtsverteilung auch gerne mal ausprobieren …
Mein meistes Zeug, sowohl Volumen als auch Gewicht, ist in Lenkerrolle und Satteltasche. Kann man die beiden nicht irgendwie zusammenpacken und als Rucksack tragen?
So sieht es aus, wenn ich beide Taschen nur mit ihren eigenen Riemen verbinde. Bei meinem Ortlieb-Zeug bieten sich dafür der Verschluss der Satteltasche und die kürzeren beiden der umlaufenden Kompressions- bzw Accessory-Riemen der Lenkerrolle an. So wie hier kombiniert kommt man dann auf eine fast glatte Fläche am Rücken die ein angenehmes tragen verspricht.
An der dem Rücken abgewandten Seite bleiben die orangenen Gummis frei und man könnte bestimmt bei Bedarf auch noch mehr Sachen befestigen.
Die Verbindung ist so gut, dass man die Kombi sogar an die Wand stellen kann.
Wie kommt das Ganze aber jetzt an den Rücken? Und zwar vorzugsweise nur mittels Zeug was ich a) eh schon dabei habe und b) währenddessen nicht eventuell für etwas anderes brauche (Regenjacke als Rückenpolster ist zB raus) …
Das sind:
- 2 gekürzte Spanngurte (zur Befestigung von Sachen auf dem Oberrohr)
- 2 m Dyneema-Kordel (um mein Essen aufzuhängen)
- 1 elastischer Riemen (prima um ganz verschiedene Dinge irgendwo festzumachen)
Gesamtgewicht (falls jemand es nur für diesen Anwendungsfall mitnehmen will): 57 g
Wie wird aus den beiden Taschen und daraus aber jetzt ein Rucksack?
So

Die beiden Spanngurte werden zu den Schulterriemen und laufen oben leicht vertikal flexibel auf den beiden längeren Kompressionsriemen der Lenkerrolle. Unten enden sie an der Sattelbefestigung der Satteltasche. Die Länge liesse sich bei Bedarf noch einstellen (für mich passen sie genau).
Die Schnur macht viel: Sie verhindert, dass die Haken der Spanngurte seitlich abrutschen können (diese tragen aber die Last). Und sie ist die Verbindung von Spanngurten und Sattelbefestigung.
Der elastische Riemen verhindert, dass das Luftventil der Lenkerrolle an der Schulter drückt.
Das trägt sich jetzt schon ganz gut und bedient meinen o.g. Anwendungsfall aber man könnte natürlich noch optimieren (falls man geneigt ist, extra dafür noch andere Dinge mitzunehmen)
Hier ein paar Beispiel-Optionen (alle ausprobiert):
Von links nach rechts:
- Ein weiterer Spanngurt dient als Brustgurt
- Ein Nylon-Gürtel (135 g) dient als Hüftgurt (funktioniert prima)
- 2 Schulterpolster (jeweils 36 g) dienen als … Schulterpolster
- Zwei weitere elastische Riemen (jeweils 28 g) dienen zusammen als leichterer Hüftgurt (funktioniert mässig)
So weit, so gut.
Was wäre jetzt aber wenn ich
richtig auf den Anwedungsfall optimieren will? Also falls ich mein Rad regelmässig für hunderte Höhenmeter schultere, im
Rinko-Style transportiere oder wirklich Gefallen an Abfahrten in diesem Stil finde?
Gäbe es vielleicht die Möglichkeit, ein leichtes Tragesystem an unserer Kombi zu befestigen? Vielleicht eines, was sonst sogar mit deutlich größeren Lasten problemlos klarkommt?
Und wäre das nicht auch schneller bereit als die ca 5 min die die Lösung oben braucht?
Ja:
Das sind die Schultergurte einer Kinderkraxe. Damit habe ich schon 15 kg Sohn + Kraxe selbst + etwas Essen problemlos ein paar Stunden getragen.
Und es wiegt … 215 g!
Und, wie durch ein Wunder, passt es (mit etwas gutem Zureden) genau an unsere Kombi
(Befestigung an den für eine Lampe gedachten Schlaufen der Satteltasche sowie, mittels Spanngurt, an den Schlaufen für den Steuerrohr-Riemen der Lenkerrolle)
Das ist für mich V2

Ich werde beide Versionen, in verschiedenen Situationen, ausprobieren.